meine Alternative zu BoD

  • Zitat

    Original von herby
    Ich finde es nicht so toll, dass immer über bod-Bücher gelästert wird und die grundsätzlich für schlecht gehalten werden. Es gibt durchaus Gründe, die dafür sprechen, ein Buch im Eigenverlag oder bei einem Bod-Verlag herauszubringen.
    Ich werde neben meinen anderen Büchern sicher immer wieder was im Eigenverlag herausbringen.
    Gruss
    herby


    Lieber herby, Mike, balduinente (wähle die dir angenehme Anrede)
    es geht, glaube ich, nicht um die generelle Verdammung von Eigenverlagen. Wie hier immer wieder herausgestellt wurde, gibt es gute Gründe für z.B. Fachbücher, einen BoD oder Eigenverlag zu wählen. Das weißt du auch aus eigener Erfahrung.
    Geschimpft wird hier nur - und ich finde berechtigterweise - über versteckte Eigenwerbung und den Humbug, dass jeder Besitzer eines PC mit Textverarbeitungsprogramm der irrigen Meinung unterliegt, ein begnadeter Autor zu sein. Diese Annahme geht gewöhnlich einher mit einer krassen Fehleinschätzung eigener schriftstellerischer Fähigkeiten und zeigt sich für mich in diesem Fall allein an der Anzahl der Fehler im Eingangsposting. Leider erfreuen sich postings dieser Art einer immer noch großen Beliebtheit ungeachtet der vielen topics, die belegen, dass solche Anpreisungen hier einfach nur nerven.

  • Zitat

    Original von Idgie


    Wie hier immer wieder herausgestellt wurde, gibt es gute Gründe für z.B. Fachbücher, einen BoD oder Eigenverlag zu wählen.


    Mir ist aufgefallen, dass Fachbücher bzw. Dissertationen oftmals für die BoD-Publikationen herhalten müssen. In welchen Bereichen werden denn da tatsächlich Fachbücher publiziert? Mir ist in den Recherchen in Uni-Bibliotheken zu unterschiedlichsten Themen bisher noch nie ein BoD-Buch unter die Finger gekommen (= Geisteswissenschaften). Und für Dissertationen wird stark von Books on Demand abgeraten. Eine Alternative ist, die Diss. als digitale Publikation zu veröffentlichen.

  • BoD ist super und der richtige Weg! Im Literaturcafé findet gerade eine hitzige Diskussion statt, in die sich sogar Vito von Eichborn (ich nehme mal an, daß er es tatsächlich ist) eingebracht hat, und eben jener hat gerade erklärt, oft von Lektoren nach BoD-Autoren gefragt zu werden, und außerdem hielte er BoD für einen genialen Marketingweg, weil sich Lektoren über "besser lesbare und schönere" Manuskripte (eben in BoD- oder Digitaldruckform) freuen würden, und in Amerika sei der Weg des Guerillamarketings bei Autoren gang und gäbe (Selbstverlag, dann hausieren gehen, gute Amazon-Besprechungen sammeln und Promi-Zitate). Jau! Also, vier Blaue geliehen und dann ab in die Bestenliste!

  • Tom


    Zitat

    BoD ist super und der richtige Weg!


    Allerdings nur dann, wenn wirklich Talent und Können vorliegt, welches von den Publikumsverlagen auf Grund mangelnder Kompetenz nicht berücksichtigt wird.


    Ich neige aus Erfahrung eher zu Idgies Meinung...


    Zitat

    ... dass jeder Besitzer eines PC mit Textverarbeitungsprogramm der irrigen Meinung unterliegt, ein begnadeter Autor zu sein. Diese Annahme geht gewöhnlich einher mit einer krassen Fehleinschätzung eigener schriftstellerischer Fähigkeiten und zeigt sich für mich in diesem Fall allein an der Anzahl der Fehler im Eingangsposting.


    Da ist nicht nur etwas wahres dran, sondern deckt zu ca. 90% den BOD-Markt im Bereich Unterhaltungsliteratur ab.


    Bei mir landen pro Monat einige Exemplare aus dem BOD-Bereich auf dem Schreibtisch, mit der Bitte, eine Rezension auf der Leseattacke zu bringen. Würde ich das wirklich tun, würden die Verrisse die Seite beherrschen.


    Nicht nur, daß die meisten Autoren tatsächlich nicht einmal den Ansatz von Erzählkunst erkennen lassen, sondern Formulierungen, Beschreibungen und Handlungshintergrund sich genauso interessant lesen, wie die Zubereitungsbeschreibung einer Fertigsuppe.


    Warum ich trotzdem immer wieder einige BOD-Bücher querlese ?
    Nun, vielleicht habe ich irgendwann Glück und "entdecke" einen deutschen Crichton, Coupeland, Deaver oder Gibson.
    Autoren solchen Kalibers werden zwar auch ohne meine Hilfe ihren Weg machen, aber wenn ich denen nur ein wenig mehr Tempo für ihren Werdegang mitgegeben habe, erfüllt es mich mit Befriedigung.


    Ist aber derzeit ein Traum, denn alles, was ich allein in diesem Jahr bekommen habe, eignet sich lediglich zum Höhenausgleich wackelnder Balkontische.


    Allerdings, und da stimme ich Eichborn zu, ist es für einen Lektor nicht nur angenehmer, ein gebundenes Werk zu lesen, sondern erspart auch viel Zeit bei der Beurteilung, da es, wie schon erwähnt, leicht quer gelesen werden kann.


    Gruß
    Jürgen

  • Zitat

    taki32
    Mir ist aufgefallen, dass Fachbücher bzw. Dissertationen oftmals für die BoD-Publikationen herhalten müssen. In welchen Bereichen werden denn da tatsächlich Fachbücher publiziert? (...) Und für Dissertationen wird stark von Books on Demand abgeraten. Eine Alternative ist, die Diss. als digitale Publikation zu veröffentlichen.


    Dito.
    Grad im akademischen Gehänge wird drauf geachtet wer was und eben auch wo er was veröffentlicht.

  • Zitat

    Original von herby
    Ich finde es nicht so toll, dass immer über bod-Bücher gelästert wird und die grundsätzlich für schlecht gehalten werden. Es gibt durchaus Gründe, die dafür sprechen, ein Buch im Eigenverlag oder bei einem Bod-Verlag herauszubringen.
    Ich werde neben meinen anderen Büchern sicher immer wieder was im Eigenverlag herausbringen.
    Gruss
    herby


    Wäre an deiner Website interessiert. PN?

  • Zitat

    Original von Jürgen
    Nun, vielleicht habe ich irgendwann Glück und "entdecke" einen deutschen Crichton, Coupeland, Deaver oder Gibson. Autoren solchen Kalibers werden zwar auch ohne meine Hilfe ihren Weg machen, aber wenn ich denen nur ein wenig mehr Tempo für ihren Werdegang mitgegeben habe, erfüllt es mich mit Befriedigung.


    Mache ich auch so. Manchmal reicht's schon, Autor und affines Publikum zusammenzubringen und alle Beteiligten sind zufrieden. Es muss nicht gleich der Megaseller werden.


    Ich besteh auch nicht generell auf nobelpreisverdächtiger Qualität. Wenn ein Roman/eine Kurzgeschichte originell und unterhaltsam ist und ich weiß, Zielgruppe X hätte da Freude dran, schau ich, dass die beiden zusammenkommen - sofern ich die Kontakte habe.


    Wenn der eine oder andere dadurch ins Geschäft kommt, freut mich das. Solange ich von dieser Vermittlungstätigkeit nicht leben muss, ist das eine entspannte Sache. Und ich freu mich mindestens so sehr wie der Autor, wenn's heißt: Bingo! Die haben angebissen!

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Ich habe auch schon von Titeln gehört, die über BoD und Amazon irgendwann von einem normalen Verlag entdeckt wurden. Ist natürlich eine ziemliche Ausnahme, aber ich glaube, der Ruf von BoD ist schon besser geworden. Schließlich machen die ja auch nix anderes, als eine klar umrissene Dienstleistung anzubieten, eine Art besserer Copyshop sozusagen. Und BoD bietet ja auch Dienstleistungen für klassische Verlage an, im Bereich der Kleinauflagen.


    Man muss wohl vor allem aus den Köpfen der Leute kriegen, dass ein gebundener Packen beschriebenes Papier nicht automatisch ein Synonym für "Buch" ist"


    Was die Einsendung eines gebundenen Buches beim Verlag angeht - das ist nicht unbedingt ein Vorteil, da man ja eigentlich nur eine Leseprobe mit Exposee schicken soll. Ein nach Anforderung formatierter Computerausdruck ist immer noch besser zu lesen, als ein eventuell kleinbedrucktes Taschenbüchlein. Die Betonung liegt auf "nach Anforderung formatiert" :-] - nichts ist abtörnender als ein Audruck mit Zeilenabstand 1 in Schriftgröße 10 und einer eng stehenden Serifenschrift.


    Mal ne Frage als blutiger Forenneuling - was hat es mit dem Caipi auf sich??

  • @ Firesong


    Also, es ist so. Es gibt immer wieder viele, viele neue Eulen im Büchereulennest. Leider gibt es einige, die sich anmelden und als erstes ein Pamphlet für das BoD-Konzept - und für ihr dort frisch verlegtes Buch - zu verfassen. Das kommt hier nicht so gut an, es gibt schließlich Vorstellungsthreads etc. - es ist schöner, wenn man sich erst vorstellt und nicht zuerst eine Jubelarie auf BoD anstimmt.


    Wenn es zu solchen Fällen kommt, rotten sich die Eulen zu einer Caipi-Party zusammen, um klipp und klar zu sagen, was sie von BoD halten - wobei ich sagen muss, dass ich von BoD insofern was halte, wenn die Bücher taugen. (nicht so häufig der Fall - leider.) Für manche Fachbücher gibt es nun mal einen kleinen Markt. Wenn aber jemand glaubt, mit offensivem Bewerben bei den Büchereulen große Auflagen losschlagen zu können - das klappt leider nicht.


    Liebe Grüße
    Juliane

  • Ergänzung: Besonders rasch ist die Caipi zur Hand, wenn der entsprechende Neuling das tolle Buch als das Werk eines anderen zu verkaufen versucht, aber in seinem Profil eindeutige Hinweise darauf hinterläßt, daß er selbst der Verfasser ist. In solchen Fällen ist der Eiscrusher schneller am Röhren als der Delinquent auf "Profil bearbeiten" klicken kann.

  • Ah, I see :-] ... auch wenn der Anlass ja nicht dolle ist, Caipi mag ich gern.


    Aber ich kenn da auch so eine Story, in einem anderen Forum, wo sich ein Hörbuchsprecher eine ähnliche Peinlichkeit geleistet hat - da hat es zwar nur der Admin kapiert, weil er die Email-Addy sehen konnte, aber er war entlarvt. Welcher Depp meldet sich für sowas auch mit einer Adresse an, die aus dem eigenen Namen besteht? Und das war eine total offizielle Audio-Publikation.


    Na dann Prost, sage ich mal.