Die Gärten von Damaskus – Cornelia Kempf

  • KaMeRu Verlag, gebundene Ausgabe, Dezember 2006, 457 Seiten plus einem Glossar, einem Postskriptum und einer Danksagung der Autorin.


    Handlung laut Klappentext
    Damaskus, 1191. Es ist die Zeit des dritten Kreuzzuges.
    Die schöne Nasrin, Tochter des Emirs Suleyman aus dem erhabenen Hause al-Dir führt ein behütetes Leben. Als der mächtige Saladin den gefangenen Kreuzritter Bernhard von Markward als Sklaven zu ihnen schickt, ist sie von dessen Stolz und Mut fasziniert.
    Bald empfinden Nasrin und Bernhard mehr füreinander als bloße Bewunderung.
    Doch ihre Gefühle werden auf eine harte Probe gestellt, als die Kreuzritter unter Richard Löwenherz erneut gegen Akkon ziehen ...


    Leseprobe: http://www.cornelia-kempf.de/gaerten_lesen.htm


    Zur Autorin:
    Klappentext: Cornelia Kempf wurde 1970 in Augsburg/Bayern geboren. Nach der Schulzeit und langer Ausbildung arbeitete sie als IT-Systemspezialistin.
    Die Begeisterung für Geschichte, besonders für die Antike und das Mittelalter, öffnete ihr den Weg zur Schriftstellerei. Cornelia Kempf erhielt für ihr literarisches Schaffen den Anerkennungspreis zum Kulturpreis 2005 der Stadt Königsbrunn.


    Siehe auch Autorin-Homepage: http://www.cornelia-kempf.de


    Meine Meinung:
    Wunderbar detaillierte Beschreibungen, traumhaft gut zu lesen.


    Ganz unbekannt ist die Konstellation der Hauptfiguren ja nicht. Ein starker Mann wird vom Gegner gefangen und verliebt sich in die schöne Tochter des Herrschers und die Schöne setzt sich für ihn ein und befreit ihn. Als Liebespaar stehen sie zwischen den gegnerischen Parteien. Eine Formel, die schon in vielen Büchern z.B. Die Waldgräfin oder Der Tribun angewendet wurde.
    Das es trotzdem noch einmal aufgeht, liegt an dem Erzählstil, der die Leser nahe an die Protagonisten Bernhard von Markward und Nasrin und ihre Liebesgeschichte heranbringt. Er ist aufgrund der Thematik leicht orientalisch angehaucht und überzeugt doch durch europäische Direktheit.
    Außerdem ist das historische Sujet atemberaubend spannend geschildert. Unterschiede des Glaubens und der Kultur zwischen Christen und Muslimen werden neben der zentralen, manchmal etwas sentimentalen Liebesgeschichte thematisiert.
    Obwohl die Belagerung und Schlacht in der Hafenstadt Akkon zwischen Richard Löwenherz und Salah ah-Din (von den Kreuzfahrern Saladin genannt) im Mittelpunkt des dritten Kreuzzugs steht, bleibt die Handlung des Romans größtenteils aber in Damaskus,
    Kaiser Barbarossa wird zwar erwähnt, taucht aber nicht persönlich auf, da er zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr lebte.


    Cornelia Kempf ist eine frische Stimme im gut besetzten Genre des historischen Romans, die herausragt, den deutschen Verlagen aber anscheinend durch die Lappen gegangen ist.


    Gute Arbeit hat der schweizer KaMeRu-Verlag mit der farblichen und motivischen Umschlaggestaltung geleistet.


    Mit Die Schwerter des Himmels wird es 2008 eine Fortsetzung geben.


    Noch eine Warnung zum Schluss: Die Gärten von Damaskus ist ein Roman, bei dem man nicht aufhören kann, weiter zu lesen. Wer also seinen Schlaf braucht, sollte das Buch nicht abends anfangen. :-)

  • Hallo Herr Palomar


    Meine Forenzeiten sind zwar schon ein paar Jahre her, aber hier blieb mir nichts anderes mehr übrig, hier musste ich einfach mal wieder die alten Zeiten aufleben lassen :-]


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Cornelia Kempf ist eine frische Stimme im gut besetzten Genre des historischen Romans, die herausragt, den deutschen Verlagen aber anscheinend durch die Lappen gegangen ist.


    Vielen Dank für das Lob :blume! Dieses treibt mir ja nahezu die Schamesröte ins Gesicht. Es freut mich aber richtig, dass dir das Buch so gut gefallen hat.


    Zitat

    Gute Arbeit hat der schweizer KaMeRu-Verlag mit der farblichen und motivischen Umschlaggestaltung geleistet.


    Das zu hören, bzw. zu lesen freut auch meinen Verlag.


    Zitat

    Noch eine Warnung zum Schluss: Die Gärten von Damaskus ist ein Roman, bei dem man nicht aufhören kann, weiter zu lesen. Wer also seinen Schlaf braucht, sollte das Buch nicht abends anfangen. :-)


    Für Schlafsüchtige besteht Hoffnung: Ostern steht vor der Tür, da macht das dann nichts ;-)


    LG und vielen Dank nochmals
    Cornelia

    Morituri, die Todgeweihten - 2005
    Die Gärten von Damaskus - 2006
    Die Gladiatorin - 2007
    Die Rose von Damaskus - 2008
    Der Löwe des Kaisers (Band 1 - Der Aufstieg) - 2015
    http://www.cornelia-kempf.de

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  • Hier kann ich mich Herr Palomar nur anschließen. Ein wundervoll zu lesendes Buch, das ich nicht aus der Hand legen kann und heute Nacht sicher keinen Schlaf finde, bis ich damit fertig bin.


    Zum Glück, oder auch Schade, dass ich nur noch 50 Seiten vor mir habe. :rolleyes


    Liebe Grüße
    Selina

  • Hallo!


    Ich würde mir dieses Buch gerne bestellen, da ich mit Morituri sehr viel Freude hatte und die Geschichte einfach toll ist. Das Buch reizt mich wirklich sehr.


    Leider waren aber sehr viele Tippfehler, Rechtschreibfehler (sogar fehlende Worte etc.) festzustellen. Ich fand das besonders schade, weil das Buch so wunderschön gestaltet ist.


    Ich bin nun etwas unentschlossen, da solche Fehler für mich sehr störend wirken. Außerdem bin ich dann nicht bereit, so viel für ein HC zu bezahlen, um mich dann beim Lesen zu ärgern.


    Kann mir jemand sagen, wie es bei diesem Werk mit den Fehlern (den hoffentlich nicht vorhandenen :rolleyes) aussieht?


    Danke für Eure Hilfe und liebe Grüsse, Ines

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen und bin ein bißchen gespalten. Mir waren die Grundgeschichte und die typische Heldin ein bißchen zu klischeehaft. Doch ist es schon mal zumindest was anderes, daß besagte Heldin eine Muslima in Damaskus ist und wir die Kreuzzüge, hier den 3., mal von der anderen Seite betrachten konnten. Und, wofür Cornelia ein dickes Plus gebührt, daß sie nicht dem typischen "Böse Europäer"-Syndrom verhaftet ist. Hier bleibt keine Seite der anderen etwas schuldig und es wird nicht über die Religionen gewertet, was sich in Nasrin und Bernhard widerspiegelt, die beide in ihrem Glauben fest verhaftet sind.



    Noch ein dicker Pluspunkt, daß sie auf die übliche Liebesszene verzichtet und Nasrin, als zwar leicht rebellische, aber doch grundsätzlich brave und gläubige Tochter ihre Tugend bis zur Hochzeit behält, statt unterwegs mit Bernhard schwach zu werden.
    Den Pluspunkt verdankt sie hier weniger meiner literaterischen Prüderie, sondern mehr dem Auslassen eines Klischees und daß es Nasrin glaubwürdiger wirken läßt.


    Apropos Saladin. Dessen Darstellung hier ist für mich auch ein Pluspunkt, da er zwar grundsätzlich weise und gerecht präsentiert wird, aber auch als relativ grausam gegenüber seinen christlichen Feinden, wie man an der Art sieht, in der er Bernhard anfangs behandelt.


    Was immer man sonst noch für oder gegen das Buch sagen kann, es hat sich sehr nett und komplett von selbst gelesen. Solange sich Cornelia im Mittelalter herumtreibt, werde ich ihr gerne dabei Gesellschaft leisten, natürlich auch bei der Fortsetzung dieser Geschichte.

  • Einmal angefangen zu lesen, konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen.
    Innerhalb von 2 Tagen und Nächten hatte ich es verschlungen.


    Mir hat die Darstellung von Saladin auch sehr gut gefallen. Ich war positiv überrascht. Cornelia hat Ihre Personen im Buch nicht eindimensional dargestellt und das hat mir schon sehr gut gefallen.



    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Mit Die Schwerter des Himmels wird es 2008 eine Fortsetzung geben.


    Leider ist noch nicht bekannt, wann der Fortsetzungsroman"Die Schwerter des Himmels" erscheinen wird. Es heißt also warten :trippel


    Hallo Cornelia :wave
    sorry, dass ich mich aus der LR ausgeklinkt habe, aber Du weisst warum.


    LG
    bonomania

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Zum Spoiler über die Fortsetzung, jetzt weiß ich, warum diese Vorleseproben "Teaser" genannt werden. :-]
    Klingt nach einer guten Ausgangsbasis für einen interessanten Plot.


    Aber, noch sehnsüchtiger erwarte ich "Der Löwe des Kaisers". Hoffe, das kommt wirklich nächstes Jahr.

  • Das Buch lässt mich extrem zwiespältig zurück. Ich hatte es vor vielen Jahren, da damals mit Cornelia noch enger in Kontakt, in Teilen mal probegelesen. Vor Weihnachten schenkte mir meine Rowohltlektorin ein Bücherpaket aus dem Verlagsprogramm und "Die Rose von Damaskus" war dabei. Also habe ich das Buch sofort angefangen, da ich ja noch leise Erinnerungen an den Anfang hatte.
    Die Geschichte ist durchweg pannend, ja sogar fesselnd. Und an manchen Stellen möchte man sich geradezu die Hände für die Augen halten, um nicht hinsehen zu müssen ...
    Ich habe das Buch aber ehrlich gesagt nur wegen der spannenden, wirklich gut erzählten Geschichte gelesen und weil die Konstellation sehr interessant war. Man hat einen Auszug aus der Geschichte einmal aus einem anderen Blickwinkel erlebt.
    Was mich jedoch von Beginn an bis zum Schluss gestört, schließlich sogar geärgert hat, war die durchgehend falsche Verwendung der Zeiten.
    In wörtlicher Rede hat weder das Plusquamperfekt noch der Konjunktiv II etwas zu suchen (oder äußerst selten). Im Buch kam es ständig vor. Aber da, wo es eigentlich hingehört, nämlich bei Sequenzen, die die "Vorvergangenheit" beschreiben, z.B. Rückblenden, fehlte sie fast vollständig und wurde durch das Präteritum ersetzt, was den Text holprig machte und auch an manchen Stellen verwirrt.
    Außerdem sind auch einige Stilblüten im Text, die dem Lektorat wohl entgangen sind.
    Wie gesagt, ich bin gespalten, was dieses Buch angeht. Geschichte gut, Erzählstil auch, aber Grammatik ... :daumenrunter
    Schade, und ich hoffe, das nächste Buch bzw. die Fortsetzung wird dahingehend besser lektoriert.


    Liebe Grüße
    Petra

    Aachen Anno Domini 1412
    Ein Toter im Dom. Eine gefälschte Reliquie. Eine Frau auf der Suche nach der Wahrheit.


    Die Stadt der Heiligen, Petra Schier, Rowohlt-Taschenbuch, ISBN 978-3-499-248-62-7, 8.95 Euro


    www.petra-schier.de

  • Obwohl prinzipiell immer an historischen Romanen interessiert, gerne auch aus der Zeit der Kreuzzüge, war dieses Buch nicht so mein Fall.


    Den Sprachstil fand ich etwas zu theatralisch und die Beschreibung von Gefühlen für meinen Geschmack häufig zu dick aufgetragen. Nur ein Beispiel:"Ihr Herz war ein zerfetztes Segel, vom Sturm des Lebens gepeitscht". Diese blumige und theatralische Ausdrucksweise entspricht wohl der orientalischen Mentalität und passt insofern zur Geschichte, liegt mir aber nicht besonders.


    Über weite Strecken dümpelt die Handlung vor sich hin und dreht sich irgendwie im Kreis

    Ab ungefähr Mitte des Buches nimmt die Geschichte dann an Tempo auf und wird richtig spannend. Am Ende war ich trotz meiner Vorbehalte ganz froh, es nicht abgebrochen zu haben und gebe 6 Punkte.


    Absolut gruselig fand auch ich die Grammatik: Bei "Eure Weißheit gereicht Allah zu Ehren" (S.444) haben sich mir die Haare gestellt. Das war nicht der einzige (Klops) und bestimmt kein Tippfehler!