Veronika Peters - Was in zwei Koffer paßt. Klosterjahre

  • Zitat

    Original von Batcat


    Interessant, daß mehrere von uns diesen Eindruck hatten!


    Danke übrigens für den Link zum Artikel, den kannte ich noch nicht.


    Na ja, der Eindruck drängt sich ja förmlich auf.


    Gleichfalls danke für den Link; den Artikel habe ich mir zum in Ruhe lesen ausgedruckt (wie war das nochmal mit dem Lesen am Bildschirm?).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Jetzt hab ich ewig gesucht und habe endlich gefunden (wie passend, wo es hier ja viel um Suche geht ;-) ), wo ich das mit Afrika gelesen hatte, hier nämlich


    Veronika Peters ist wie die Protagonistin ihres neuen Buches zeitweise in Afrika ausgewachsen, dann der schreckliche Vater, die "Mauer aus Vergessen und Verdrängen"... ich könnte mir schon vorstellen, daß die Autorin einiges aus ihrer eigenen Biographie in ihren zweiten Roman hat einfliessen lassen.
    100%ig sicher ist das natürlich nicht, aber manche Parallellen haben sich mir irgendwie aufgedrängt.

  • Ich habe dieses Buch als Blindkaufbuch erwischt!


    Mit Kloster und Kirche habe ich nicht wirklich viel am Hut.
    Das Buch war ganz ok, aber mir irgendwas gefehlt.
    Ich kann aber nicht sagen, ob es war, dass nie zur Sprache kam warum sie eigentlich ins Kloster gegangen ist oder daran das sie nie wirklich "ankam" oder ein doch ganz anderer Grund.


    Ein bisschen komisch fand ich die Zeitsprünge im Buch. Schwupps waren 5 Jahre vorbei und sie ging zur Profeß usw....


    Naja... 5 Punkte von mir!


    Lg


    Keksla

  • Ich habe das Buch auch gelesen, doch so toll fand ich es nicht. Nicht gut geschrieben und auch sonst ziemlich langweilig. :-(

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Zitat

    Original von Bücherelfin
    Jetzt hab ich ewig gesucht und habe endlich gefunden (wie passend, wo es hier ja viel um Suche geht ;-) ), wo ich das mit Afrika gelesen hatte, hier nämlich


    Veronika Peters ist wie die Protagonistin ihres neuen Buches zeitweise in Afrika ausgewachsen, dann der schreckliche Vater, die "Mauer aus Vergessen und Verdrängen"... ich könnte mir schon vorstellen, daß die Autorin einiges aus ihrer eigenen Biographie in ihren zweiten Roman hat einfliessen lassen.
    100%ig sicher ist das natürlich nicht, aber manche Parallellen haben sich mir irgendwie aufgedrängt.


    Hallo Bücherelfin,


    Dein Link war sehr interessant. Ich kenne zwar das Buch "Was in zwei Koffer passt", aber das andere Buch kenne ich noch nicht. Vielen Dank für den Tipp.


    Viele Grüße
    Sabine :wave

  • Hallo!


    ich lese gerade aktuell dieses Buch. Beim Stöbern zu Informationen zu dem Buch bin ich auf Voltaires Rezi gestoßen.
    Super Rezi :anbet und gerade gerade der Abschnitt Sie sagt kaum etwas über ihr Verhältnis zu Gott, zu Jesus Christus – sie sagt aber sehr viel über das praktische Leben in einem Nonnenkloster. Es wirkt alles mehr wie eine ganz normale Reportage. unterschreibe ich, denn das habe ich heute morgen bei den ersten 70 Seiten genauso gesehen.


    HAbe beim Stöbern auf der Verlagsseite folgendes Interview mit der Autorin entdeckt, worin sich etwas die entstandenen Fragen klären lassen:



    Interview mit Veronika Peters


    Gruß Janina

  • Hallo,
    ich habe das Buch auch gelesen. Nach wie vor kann ich nicht verstehen, wie man so leben kann!! Aber es war interessant, alles aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Leider geht der Grund von der Autorin nicht hervor, warum sie ins Kloster ging.

  • Hallo,


    in diesem Buch war vieles zu vage.
    Nicht nur ihre fehlenden Beweggründe ins Kloster zu gehen, sondern auch die inneren Auseinandersetzungen, die sich zwangsläufig daraus ergeben, waren bestenfalls angeschnitten.


    Während des Lesens wurde immer wieder klar, dass ihr Eintritt ins Kloster nicht von Dauer sein würde. Es war nur die Frage, an welcher Stelle der Bruch erfolgen würde.
    Und auch hier wurden die inneren Kämpfe -so es diese überhaupt gab- nur angeschnitten.


    Alles in allem ein (rein technisch gesehen) sehr informatives Buch, aber ansonsten nicht überzeugend.
    .............ich schreib dann mal ein Buch
    (wobei dieses erst später kam - ich weiß).


    LG

  • Empfohlen wurde mir das Buch nicht.
    Direkt abgeraten wurde mir davon auch nicht, aber es schwang dezent mit. Die ersten paar Seiten dachte ich mir: Ajaa, warum denn das? Das Buch ist doch super! Nach und nach schwand dieser Eindruck aber und irgendwann war ich sogar recht fertig ob der kühl-distanzieren Schreibweise.


    Die Klosterjahre fallen mit der Tür ins Haus, es gibt keine Vorgeschichte, kein Kämpfen mit sich, mit Gott. Gott? - Ja, dieser Typ, dem Nonnen dienen wollen, dem sie ihr Leben weihen, für den sie auf eine eigene Familie und Anehmlichkeiten des täglichen Lebens verzichten. Ob die Autorin an Gott glaubt, kann bestenfalls vermutet werden, gestehe ich aber als Tatsache einfach einmal zu, denn warum solle man sonst in ein Kloster (KLOSTER!) eintreten? Ach ja, halt ... weil sie eine Gemeinschaft suchte, wo sie endlich einmal dazu gehören würde. Als Postulantin fiel es ihr schwer, zu dieser Gemeinschaft zu gehören, als Novizin immer noch. Selbst als Gelübdeschwester fühlte sie sich noch außen vor ... also doch die ewige Profess ablegen. Endlich Teil der Gemeinschaft sein. Oder nicht? Als sie als Konventschwester den Klosterbuchladen übernehmen soll, fühlt sie sich zuerst von der Gemeinschaft ausgeschlossen. Als Versuche gestartet werden, sie wieder in den Klosteralltag, in die Gemeinschaft zu integrieren, lehnt sie das ab.


    Das Buch ist dahingehend interessant zu lesen, als man erfährt, wie es hinter Klostermauern abläuft, als einem der tägliche Ablauf näher gebracht wird.
    Das Buch ist allerdings so dermaßen kühl und distanziert geschrieben, dass es mir am Anfang (die ersten ~ 100 Seiten) ganz kalt den Rücken runter lief. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, warum sich die Autorin für einen Klostereintritt entschieden hat, wo doch so deutlich wird, dass es nicht ihr Ding ist? Einmal heißt es im Buch (sinngemäß), dass eine Schwester zu ihr meinte, man würde 'immer wieder zweifeln, das sei normal' und ich dachte mir bloß: '... aber doch nicht ständig'. Tatsächlich heißt es im Buch, dass Veronika Peters die letzten zwei Jahre (sprich die Zeit vor dem ersten Gelübde) jeden Tag daran dachte, wieder zu gehen, erst, als es hieß, sie würde nicht genommen werden, wollte sie bleiben.


    Eine Autobiographie bezüglich des Inhalts zu kritisieren, ist natürlich eine heikle Sache. Man soll sich ja nicht anmaßen, sich über die Geschichte eines anderen zu mokieren. Nur stelle ich mir die Frage, wie 'so ein Buch' über das tatsächliche Klosterleben Auskunft geben soll, wo aus jeder Seite nur so trieft, dass sich die Autorin im Kloster nicht wohl fühlt, dass es nicht ihre Welt ist? Sie ist überrascht, dass sie beichten soll (obwohl DAS wohl zum katholischen Grundverständnis gehört), sie äußert sich im Buch im lächerlichen Tonfall über Mitschwestern, die mit mehr Eifer bei der Sache sind als sie (bspw Sr. Dorothea, die nach ihr eingetreten ist), fühlt sich unwohl als Nonne in der Welt.
    Mit jeder gelesenen Seite stellten sich mir nur zwei Fragen: 1. Warum ist sie nicht früher ausgetreten? 2. Warum wurde sie überhaupt zur Ewigen zugelassen? Die zweite Frage kann wohl beantwortet werden: Sie war wohl ernsthaft auf der Suche! Nur war ihr Ziel Gott?


    Am besten am ganzen Buch fand ich die Geschichten rund um ihre Mitschwestern. Ich war zum Beispiel sehr, sehr berührt, als einer verstorbenen Schwester am Totenbett das "Suscipe me" gesungen wurde. Ich war sehr berührt, als eine junge Schwester zur Autorin sagte, sie wäre nach außen gleich als Schwester erkennbar, es wäre keine Verkleidung und überdies hätte sie es selbst so gewählt.


    Mich irritiert, dass auf Amazon groß vom Mobbing der Nonnen geschrieben und sich darüber aufgeregt wird. Klar, die Autorin hatte mit einigen Schwestern Probleme, aber in dem Buch habe ich nie von etwas gelesen, dass ich als Mobbing bezeichnen würde. Aber gut ... vielleicht definiere ich Mobbing anders.
    Mich wundert nur, warum man davon ausgeht, Schwestern würden sich durch ihren Klostereintritt in Heilige verwandeln. Sie sind Schwestern! Menschen! Menschen, mit all ihren Fehlern, Schwächen und Liebenswürdigkeiten. Ein Klosterleben ist nicht einfach. Man lebt mit Schwestern zusammen, die man sich nicht aussuchen kann (seinen Ehepartner kann man sich aussuchen, die Klostergemeinschaft auch, aber nicht die einzelnen Schwestern!). Man ist gefordert. Und wo lernt man wohl besser als hier, dass Liebe eine Entscheidung ist?


    Meine Empfehlung ist es, den Leseschwerpunk auf die Mitschwestern zu legen und sich von der kühl-distanzieren Schreibweise der Autorin nicht abschrecken zu lassen. Flüssig zu lesen, teilweise sogar recht witzig, ist das Buch auf jeden Fall!

  • Das Buch habe ich zufällig in der Bücherei gesehen, hineingelesen und mich darin festgelesen. :) Mir hat es gut gefallen, auch wenn mir - genauso wie meinen Vorschreibern - einige Aspekte der Ich-Erzählerin fehlen. Das sind vor allem der Bezug zum Glauben und zur (kath.) Kirche und ihre Emotionen, die viel zu wenig angesprochen werden. Es ist ein sehr sachlich-distanzierter Erzählstil, der sich aber sehr angenehm lesen lässt und bietet vor allem einen guten Einblick in das Alltagsleben von Ordensschwestern und ihren Umgang untereinander.


    Ein letztlich doch unschönes Ende und für mich bleibt die Frage, ob sie nun in ihrem neuen Leben mit Mann und Familie das gefunden hat, wonach sie all die Jahre unausgesprochen gesucht hat, unbeantwortet.

    Die Frage, ob sie jetzt gefunden hat, was sie sucht, stellte sich mir auch immer wieder. Die bleibt für mich auch, wobei die Tatsache, dass sie 18 Jahre nach der "Flucht" aus dem Kloster noch immer mit ihrem Mann zusammenlebt, zumindest Grund zur Hoffnung gibt.


    Ein unschönes Ende - eigentlich nicht. Mir gefiel der letzte Gedanke im Buch sehr:


    "Gescheitert? Nein, weitergegangen."


    Für mich hat Frau Peters diese Jahre im Kloster gebraucht und sie haben ihr wohl gutgetan, auch wenn es für sie kein Leben für immer war. Aber das ist doch auch in Ordnung so.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021