Blind - Joe Hill

  • Joe Hill ist ein unbekannter, nichtssagender Name - aber den Vater dieses Newcomers kennen (inzwischen) alle: Stephen King.



    Zum Inhalt
    Der alternde Rockstar Judas Coyne sammelt makabre Dinge; eine gebrauchte Henkersschlinge, ein Kochbuch für Kannibalen, einen Snuff-Film ... Als bei einer Internetauktion der Geist eines kürzlich Verstorbenen angeboten wird, zögert er deshalb nicht lang und klickt auf »Sofort kaufen«. Als Beleg für das Geschäft kommt per Post in einer herzförmigen schwarzen Schachtel der Sonntagsanzug des Toten. Auf grauenhafte Weise erfährt Judas, dass es sich bei der Sache mit dem Geist mitnichten um einen Scherz handelt - er ist echt und sinnt auf Rache! Judas Coyne und seine derzeitige Gefährtin, ein Goth-Mädchen, fliehen auf einem wahren Horrortrip vor dem rachsüchtigen Geist eines toten Vaters, der der Ansicht ist, Coyne habe seine Stieftochter, ein Groupie, mit seiner Lieblosigkeit in den Tod getrieben


    Über den Autor
    Joe Hill wurde 1972 in Neuengland geboren. Nach dem College begann er mit dem Schreiben. Für seine Kurzgeschichten, die in zahlreichen Zeitschriften und Anthologien erschienen, wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem "Ray Bradbury Fellowship" und dem "Bram Stoker Award". 2006 erhielt er den renommierten "World Fantasy Award". Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in New Hampshire. "Blind" ist sein erster Roman.


    Meine Meinung
    Mich hat Joe Hill überzeugt - er schreibt flüssig und spannend, streckenweise ebenso schnodderig wie sein Vater. Der zu Anfang der Geschichte recht oberflächliche Judas Coyne macht im Laufe der Geschichte eine erhebliche Entwicklung durch und begreift vieles über Verantwortung, Lebensinhalte, Fürsorge, Liebe, Freundschaft.
    Die Geschichte ist originell und lesenswert, wenn auch nicht allzu gruselig (für Horror-Fans jedenfalls). Für Stephen-King-LeserInnen ist der Roman schon interessehalber ein MUST, und sie werden es auch nicht bereuen.

  • Bin gestern Abend mit dem Buch fertig geworden und fand mich gut unterhalten. Hill schreibt spannend, düster und nimmt sich dabei auch genug Zeit für die Charakterentwicklung. Er verschwendet nicht viel Zeit mit irgendwelchem Vorgeplänkel, sondern beginnt sofort mit dem Schlüsselelement der Geschichte. Zwar brauch die Story dann etwas um in fahrt zu kommen, doch ab der Hälfte wurde es immer schwieriger für mich das Buch aus der Hand zu legen.


    Joe Hill sollte allerdings aufpassen, dass sein Schreibstil nicht zu sehr dem seines Vaters gleicht. Stellenweiße hätte das Buch wirklich von Stephen King stammen können. Eigentlich kein wirkliches Problem für mich, da ich immer noch sehr großer King Fan bin, aber es wäre eine Verschwendung wenn Hill nur in dessen Kielwasser fahren würde.

  • Hm, habe vorhin mit einer Buchhändlerin über "Blind" gesprochen. Sie hat es selbst noch nicht gelesen und ich auch nicht. Das Buch scheint aber bei den Eulen nicht so angekommen zu sein, wie? Da ich vor 20 Jahren zum letzten Mal ein Buch von Stephen King zuendegelesen habe, kann ich mir die Lektüre wahrscheinlich schenken...

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Habe gerade spontan beschlossen, es zu lesen.
    Im ersten Kapitel hab ich auch schon gedacht, dass es auch sein Dad hätte schreiben können. Aber was solls - hauptsache, es unterhält mich :grin


    Ich habs mir auch voergemerkt, damit ichs ziemlich schnell lese... :knuddel

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Ich hab das Buch gelesen und als gut befunden. Es war unterhaltsam, eine gute Idee und meiner Meinung nach gut verwirklicht. Als Fan von Stephen King kann man hier eigentlich nichts falsch machen, weil es doch sehr ähnlich ist. Ich vergebe 8 Punkte.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Judas Coyne, Rockstar und Sänger des eher düsteren Kalibers, hat einen starken Hang zum Morbiden. Seine Lieder handeln von Tod, er besitzt einen Snuff-Film, eine gebrauchte Henkersschlinge und seine diversen Freundinnen entspringen alle der Gothic-Szene. Klar, dass er da sofort zugreifen muss, als im Internet der Geist eines toten Mannes zur Versteigerung angeboten wird. Erst als ihm der Anzug des Mannes ins Haus geliefert wird, erkennt er, dass der Geist allerdings nicht gerade friedfertig ist. Schlimmer noch, es handelt sich um den toten Stiefvater einer seiner Exfreundinnen, die sich das Leben genommen hat, nachdem Judas mit ihr Schluss gemacht hat. Und der Geist sinnt auf Rache…


    Blind ist der Debütroman von Joe Hill, Sohn von Stephen King. Da bleiben Vergleiche zum Papa natürlich nicht aus. Auch mir ist beim Lesen aufgefallen, dass sich der Schreibstil von Vater und Sohn besonders beim Schildern von brutalen Szenen doch ähnelt. Es wäre allerdings ungerecht, Hills Werk nur im Vergleich mit den Büchern seines Vaters zu sehen, denn es ist ihm gelungen, ein gutes, solides Erstlingswerk mit einer spannenden, wenn auch nicht allzu komplexen Story zu erschaffen. Horrormomente wechseln sich ab mit Rückblicken in Judas Vergangenheit, wodurch man Einblicke in diesen vielschichtigen Charakter kriegt. Zeitweise mangelte es allerdings ein wenig an Spannung, doch spätestens im letzten Drittel nimmt das Buch nochmal richtig Fahrt auf und wird schön blutig. Fans des Düster-Makaberen sollten von diesem Buch nicht enttäuscht werden.

  • Naja...ich weiss ja nich...also ich hab das Buch noch...war echt genial...soll ich es vielleicht wandern lassen? Mag jemand?

    Viele Grüße, Kerstin


    Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
    (Hildegard von Bingen, (1098 - 1179)

  • Den Vergleichen zu Stephen King selbst kann ich mich in der Hinsicht, dass der Sohn angeblich wie der Vater schreibt, nicht anschließen.

    Da habe ich mich damals von Büchern wie "Der Talisman" oder "Das Spiel" großartig unterhalten gefühlt; "Blind" hingegen (warum heißt das Buch eigentlich so?) hat mich doch eher kalt gelassen. Spannung kam für mich nur an ganz wenigen Stellen auf.


    Aber das läßt sich in einem Drehbuch wahrscheinlich besser verarbeiten, schließlich sind die Filmrechte ja schon verkauft.


    Alles in allem kam für mich dieses Buch ungefähr 15 Jahre zu spät; als Teenie hätte ich mich wahrscheinlich blendend gegruselt. Aber so kann ich leider nur 5 Punkte vergeben.


    Der einzige Satz, der mir eine kleine Gänsehaut verpasst hat, war der letzte in der Danksagung: Good Night, Wacken!
    Denn das läuft ja gerade und mein Mann treibt sich dort herum... das passte wie die Faust auf´s Auge.


    Gruß vom killerbinchen :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“