Linwood Barclay: Ohne ein Wort

  • Ohne ein Wort
    Kurzbeschreibung:


    "Ich wollte, Ihr wärt tot!" Das wünscht die 14-jährige Cynthia ihren Eltern. Als sie am nächsten Tag aufwacht, sind ihr Vater und ihre Mutter verschwunden. Auch ihr Bruder ist weg. Spurlos. Ohne ein Wort. Kein Hinweis, keine Nachricht bleiben für Cynthia zurück. Erst 25 Jahre später, als sie selbst eine Familie hat, tauchen geheimnisvolle Hinweise aus ihrer Vergangenheit auf. Mysteriös, gefährlich, tödlich - etwas Böses kehrt zurück.



    Meine Meinung:

    Das Buch liest sich sehr gut, die Spannung baut sich aber erst auf den letzten 200 Seiten auf. Man hat während des lesens viele Fragen, von denen auch einige nach beenden des Buches noch unbeantwortet bleiben.
    Das Buch ist aus der Sicht des Mannes von Cynthia geschrieben, Terry. Es ist mal eine etwas anderes aus seiner Sicht die Dinge zu sehen.Der Erzähler ist genauso im Zweifel wie die Leser selbst.
    Das Buch ist stellenweise doch recht vorhersehbar und nach einiger Zeit spekuliert man doch schon in die richtige Richtung.
    Man merkt schnell, dass nichts zufällig passiert und jedes noch so kleine Detail im Laufe der Geschichte wichtig werden kann.
    Es ist sehr interessant geschrieben, langweilig fand ich es nie. Ich habe es fast in einem Rutsch durchgelesen.
    Einige Dinge verstehe ich allerdings nicht so ganz. Das Verschwinden liegt 25 Jahre zurück, warum begibt sich Cynthia erst nach so langer Zeit in Therapeutische Behandlung, warum geht sie so spät an die Öffentlichkeit??
    Alles in allem ein Klasse Buch, das zwar etwas vorhersehbar und auch unlogisch ist. Aber es ließ sich doch recht gut lesen und die Spannung nahm auf den letzten 200 Seiten immer mehr zu, da ist auch mal mehr Action drin und es klärt sich am Schluß auch alles auf.
    Fazit:Das Buch hat einen schnörkellosen Schreibstil, es liest sich sehr schnell weg und wird bis zum Showdown immer spannender.
    Von mir gibt es 4 von 5 Sternen

  • Ich habe das Buch im Rahmen der (zweiten) LR gelesen und bin nicht so vollauf begeistert. Es läßt sich zwar flüssig und flott lesen und hat eine sehr interessante Ausgangssituation, leider gibt es für mich aber einige unlogische Details zu viel und auch die Spannung ist eher subtiler Natur. Von einem Psychothriller mit einfachem Schreibstil erwarte ich mir etwas Fesselnderes als es Linwood Barclay hier vorgelegt hat.
    Die Aufklärung ist übrigens durchaus in Ordnung, kann aber über einige Schwächen im Plot nicht hinwegtäuschen. Die Erzählperspektive (der Ehemann als Ich-Erzähler) finde ich auch ganz gelungen, so kann man an seinen Zweifeln teilhaben und befindet sich nahe am Geschehen.
    Nicht durch und durch schlecht, aber zu glänzen vermag "Ohne ein Wort" für mich auch nicht - ergibt 6 Punkte.

  • Ja, es läßt sich flüssig und leicht weglesen, der Plot verspricht Spannung und die Erzählperspektive ist gut gewählt. Aber die Spannung pendelt sich schnell auf mittlerem Niveau ein, einige Logikfehler sind nicht zu übersehen und das Ende ist zwar ganz okay, kann den Gesamteindruck aber auch nicht mehr verbessern. Die interessanten Charaktere sind leider nur bei den Nebenfiguren zu finden.
    Dafür kann ich nicht mehr als 7 Punkte vergeben.

  • Ok, es war spannend, es ließ sich gut runter lesen, das wars aber auch schon mit den Positiva. Die Geschichte war mehr als vorhersehbar und irgendwie phantasielos, außerdem an manchen Stellen einfach in der Logik total löchrig. Ein paar Nebenschauplätze erschienen mir irgendwie unmotiviert (Rolly/Turnlehrerin) und schlecht durchdacht. Dazu kommt, daß ich Cynthia einfach nur dämlich fand. Mitleid oder Mitgefühl konnte da nicht aufkommen, der Frau hab ich nachher echt nur noch die Pest an den Hals gewünscht, damit sie endlich aus der Handlung verschwindet. Selten hab ich mich so über eine Protagonistin aufgeregt. Sowas nervig ätzendes.
    Fazi: Spannend, aber ganz sicher kein großer Thriller. Noch einen Barclay brauch ich vorerst nicht.
    6 Punkte, allerhöchstens

  • Erzählt wird – was ich sehr geschickt finde – aus der Sicht von Cynthias Ehemann Terry, der wie der Leser auch seine Zweifel an einigen Dingen hat und sich manchmal über seine Frau wundert. Ist sie am Verschwinden ihrer Familie beteiligt? Bildet sie sich Dinge ein? Das erzeugt eine gewisse Spannung, die sich aber erst gegen Ende des Buches steigert, als sich die Geschichte einem dramatischen Showdown nähert.


    Manche Dinge fand ich unlogisch und nicht durchdacht genug, mir fehlten auch Erklärungen zu manchen Punkten. Am Ende gibt es aber trotzdem eine schlüssige Auflösung der Kerngeschichte.


    Ich hatte über „Ohne ein Wort“ sehr viel Gutes gehört und gelesen und bin deshalb auch mit riesigen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Da konnte ich am Ende nur enttäsucht werden. Trotzdem ist das Buch nicht wirklich schlecht. Man kann es flüssig und schnell runterlesen, es bietet gute Unterhaltung auf mittlerem Niveau und ist für einen gemütlichen Lesesonntag durchaus geeignet.

  • Nun habe ich das Buch auch fertig gelesen.


    Ich finde, wie auch schon viele andere, die Erzählperspektive sehr gut gewählt, da der Leser nicht allein mit seinen Zweifeln ist, denn auch Cynthias Ehemann Terry hat ebenso seine Zweifel an seiner Frau.


    Die Geschichte hat zu Anfang nicht sonderlich viel Spannung. Zu ersteinmal wird der Alltag der Charaktere geschildert. Terry und seine Tocher Grace sind sehr sympatisch, doch ich persönlich hatte zu Anfang sehr mit Cynthia zu kämpfen, habe mir aber immer gedacht: "Sie hat doch so viel durchgemacht, du musst sie verstehen." So hat sich diese Unsympathie nach einer Zeit gelegt.


    Die Spannung nimmt dann letztendlich in den letzten 200 Seiten grandios zu und das Ende war gut gelöst und lies keine Frage zu Cynthias Vergangenheit offen. Doch man muss sagen, dass man sich auf den letzten 100 Seiten die Lösung denken kann. Das sieht man auch daran, dass die kursiv geschriebenen Kapitel bzw. Seiten zu Anfang noch überhaupt keinen Sinn geben, doch je weiter man in der Geschichte voranschreitet, desto klarer wird, um was es dort geht.


    Mein Fazit: Die Geschichte ist leicht und flüssig geschrieben, besitzt zwar am Anfang nicht sonderlich viel Spannung doch später umso mehr, ist wunderbar gelöst und kommt ohne große Blutrünstigkeit aus.


    7 1/2 von 10 Punkten


    lg j_book_j

  • Ich habe das Buch auch im Rahmen der Leserunde gelesen, und im Nachhinein hadere ich ein bisschen damit: Vordergründig betrachtet ist es eine interessante Geschichte und spannend erzählt, und wer das einfach mal so zwischendurch liest, wird sicher gut unterhalten.


    War auch mein spontaner Eindruck, es hat mich durchaus gefesselt - deswegen würde ich auch tatsächlich 9 von 10 Punkten geben, da ich in erster Linie nach dem Unterhaltungswert beurteile.


    Im Rahmen einer Leserunde schaut man allerdings etwas genauer hin - und dann findet man doch an einigen Stellen Schwächen in der Konstruktion der Geschichte, Ungereimtheiten und ein paar Fragen bleiben offen. Eigentlich schade, die Idee war gut und es hätte ein tolles Buch sein können. So ist es eben nur etwas "Nettes für Zwischendurch"

  • "Ohne ein Wort" ist mein drittes Buch von Linwood Barclay und es hat mir deutlich mehr Spaß gemacht als die vorher gelesenen. (Ob ich irgendeine Reihenfolge nicht beachtet habe, keine Ahnung, ich habe die einfach gelesen wie sie mir in der Stadtbibliothek untergekommen sind.)


    Ich konnte hier auch oft Cynthia gar nicht leiden (ein bisschen wie Babyjane geschrieben hat) - aber auf der anderen Seite konnte ich sie dann mehr als verstehen, denn 25 Jahre lang nicht zu wissen, was mit seiner Familie passiert ist und was somit mit dem eigenen Leben passiert ist, lässt einen wahrscheinlich mehr als seltsam werden.


    Die Perspektive aus Terrys Sicht fand ich absolut gelungen - seine Zweifel an Cynthias Geschichte, seine Zweifel an sich selbst und dem gesamten gemeinsam Leben, das fand ich sehr gut dargestellt.
    Was es für mich aber auhc nicht gebraucht hätte waren diverse bereits angesprochene Nebenschauplätze wie Terrys Kollegin - das hätte man auch einfach weglassen können. Rollys Rolle (haha) am Ende des Buches fand ich auch nicht angebracht und das hat mir das doch etwas vermiest. Das "richtige Ende" aber hat einiges aufgewogen, das fand ich dann schon wieder ziemlich kitschig und unerwartet für so einen Thriller.


    Ein Buch, von dem ich deutlich weniger erwartet hatte, und das somit um einiges besser abgeschnitten hat :-)

  • Als die 14jährige Cynthia Bigg an einem Abend im Mai 1982 zu spät nach Hause kommt, bekommt sie mit ihrem Vater tierischen Ärger. In ihrer Wut wünscht sie ihren Eltern, dass sie tot wären. Umso überraschter ist sie, als ihre Eltern und ihr Bruder Todd am nächsten Tag spurlos verschwunden sind. Keiner weiß, wo sie geblieben sind und auch sie selbst gerät unter Verdacht. Doch dann werden die Ermittlungen eingestellt und 25 Jahre lang, interessiert sich niemand mehr für diesen Fall.


    25 Jahre, in denen die Ungewissheit an Cynthia immer weiter nagt und sie fast in den Wahnsinn treibt. Doch dann beschließt sie, in einer TV-Sendung aufzutreten und weckt damit etwas Böses, Unberechenbares auf….


    Cynthia hat vor 25 Jahren etwas Schreckliches erlebt. Ihre Eltern und ihr Brüder Todd sind von heute auf morgen spurlos verschwunden. Dieses Ereignis hat tiefe Spuren hinterlassen. Mittlerweile ist Cynthia mit Terry Archer verheiratet und hat eine kleine Tochter namens Grace.


    Die Geschichte wird von Terry Archer erzählt. Aus seinem Blickwinkel verfolgt der Leser, wie Cynthia immer unsicherer wird und schließlich, als nach dem Fernsehauftritt sich die Vorfälle häufen, immer mehr Angst bekommt. Dabei möchte Cynthia doch eigentlich nur wissen, was mit ihrer Familie passiert ist und wieso sie als einzige zurück blieb.


    Auch wenn in dem Thriller zunächst nicht viel passiert, ist die Spannung kontinuierlich da. Der Leser selbst fängt an zu rätseln, was ist mit der Familie von Cynthia geschehen und um wen handelt es sich bei den kurzen Einstreuungen, die anonym erfolgen und nur einen kurzen Dialog lang dauern.


    Die 492 Seiten sind durchweg auf einem hohen Niveau und der Leser möchte seine Lektüre eigentlich nicht unterbrechen. Die Handlungen der einzelnen Protagonisten sind gut durchdacht und logisch. Man versteht, warum jemand wie gehandelt hat und würde vielleicht selbst den gleichen Weg einschlagen.


    An den Sprecher hatte ich mich durch das vorangegangene Hörbuch schon gewöhnt gehabt und freut mich auf ein Wiederhören. Dieses Mal hat mich Frank Arnold aber dennoch überrasche können. So schaffte er es, jedem der Hauptprotagonisten eine eigene Stimmlage und Sprechweise zu zu sortieren.


    Anhand der Sprechweise formte sich in meinem Kopfkino ein sehr farbiges Bild von den Personen, das noch durch die Beschreibungen unterstrichen wurde. Durch feine Nuancen erweckt der Sprecher die Protagonisten zum Leben und haucht ihnen einen eigenen Charakter ein.


    Das Hörbuch ist die ungekürzte Fassung des Buches und wird mit zwei MP3-CDs geliefert.


    Fazit:
    Ein Psychothriller, der mit der Stimme von Frank Arnold noch mehr an Spannung und Düsternis gewinnt und den Leser/Hörer in Atem hält.