Der letzte König von Schottland - In den Fängen der Macht
Inhalt laut Cinema:
Forest Whitaker verkörpert einen der übelsten Menschenschlächter des 20. Jahrhunderts
Bloß keine Angst zeigen! Denn ein Mensch, der Angst zeigt, hat Idi Amin ihm einmal erklärt, ist ein Schwächling. Also macht Nicholas ein Pokerface. Nicht leicht, wenn man seinem Boss mit zitternden Knien gegenübertritt. Nicholas ist Leibarzt und Vertrauter des ugandischen Diktators, und viele Jahre hat er diese Position genossen. Doch jetzt will der junge Schotte nur noch eins: abhauen. Freilich ahnt er, dass ein Wunder geschehen muss, damit seine Flucht gelingt – und er den Versuch, sich aus Amins Fesseln zu befreien, nicht mit dem Leben bezahlt ...
Dieser Nicholas Garrigan ist eine fiktive Figur, erdacht von dem Journalisten Giles Foden für seinen fulminanten Roman „Der letzte König von Schottland“. Das Terrorregime von General Idi Amin hingegen ist erschreckend authentisch: Amins achtjähriger Blutherrschaft fielen bis 1979 geschätzte 500.000 Menschen zum Opfer. Amin bewunderte Hitler, hatte ein Faible für alles Schottische und poltert im Film: „Die britischen Zeitungen sagen, ich bin ein Verrückter. Die Amerikaner, ich bin ein Kannibale. Alles Lüge!“
Fakten und Fiktion sind zwar kaum voneinander zu unterscheiden, dennoch ist der Film keine billige Kolportage. Regisseur Kevin Macdonald erzählt ungeheuer eindringlich die universelle Geschichte eines begeisterungsfähigen jungen Menschen, der sich vom Teufel verführen lässt. Unschuldig ist Nicholas (überzeugend: James McAvoy) dennoch nicht: Viel zu lange verschließt er die Augen vor Amins brutalen Methoden, will nicht wahrhaben, dass er sich unter Mördern und Folterknechten bewegt.
Dieses Abhängigkeitsverhältnis schildert der Film schonungslos präzise. „Der letzte König von Schottland“ ist ein Politthriller von ungeheurer Dynamik, mit historisch stimmigen Details und einer Sogwirkung, die vor allem auf das Konto von Forest Whitaker geht. Wer ihn als Idi Amin erlebt, so charismatisch und böse, so charmant und furchterregend zugleich, kann nachvollziehen, dass viele Ugander alljährlich den Tag feiern, an dem das Monster endlich starb.
Originaltitel: The Last King of Scotland, GB 2006
Regie: Kevin Macdonald
Darsteller: Forest Whitaker, James McAvoy, Kerry Washington, Gillian Anderson, Simon McBurney, David Oyelowo, Adam Kotz, Barbara Rafferty, David Ashton, Abby Mukiibi Nkaaga
Länge: 123 Min., FSK: ab 16, Kinostart: 15.03.2007
Meine Meinung:
Gestern Abend habe ich diesen Film im Kino gesehen und ich bin zutiefst beeindruckt. Forest Whitaker verkörpert Idi Amin auf eine grandiose, erschreckende Art und Weise und hat seinen Oscar definitiv verdient. Absolut empfehlenswerter Film.