'Das Haus der Spione' - Seiten 312 - Ende

  • Jetzt ist es leider schon zu Ende ;-(
    Und bevor ich zu meinem persönlichen Fazit komme, noch ein paar kurze Worte zum letzten Viertel:
    Schneller als gedacht muss Nicholas erneut umziehen - und im neuen Haus muss er dann ganz schön schuften und scheint zunächst nichts Spannendes zu erfahren.
    Dann der häßliche Streit mit Leonora, wirklich traurig...
    Fasziniert bin ich in gewisser Weise immer wieder von Sir Francis Walsingham. Immerwährende Intrigen als Lebensinhalt, denen alles andere untergeordnet ist - das ist schon eine sehr eigene Art zu leben. Ich kann die Faszination des Planens und Ränkeschmiedens, des immer mehr Wissenwollens als die anderen zwar gut nachvollziehen, doch irgendwann verliert man sich doch darüber selbst....
    Das Ende hat mir gut gefallen, es ist in der Handlung abgeschlossen, aber dennoch so offen, dass sich jeder eine eigene Vorstellung aufbauen kann, wie es mit dem Leben von Nicholas und Leonora weitergehen könnte.
    Schade nur, dass wir dem Magus nicht noch einmal persönlich begegnet sind...
    Sehr gut ist das Nachwort gelungen. Die Erläuterungen des historischen Bezuges -der an sich schon wie ein Roman klingt- haben meinen Geschichtskenntnissen gut auf die Sprünge geholfen und sind gut dargestellt, ohne nach "Oberlehrer" zu klingen.


    Fazit:
    Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist klar, gut verständlich und man kann sich leicht mit ganzem Herzen in Nicholas hineinversetzen und mit ihm seine Abenteuer bestehen. Ich war jedenfalls völlig vertieft :-]
    Ich muss gestehen, dass ich mir erst nicht ganz sicher war, ob ich mit diesem Buch für meine erste Leserunde eine gute Wahl getroffen habe (ich bin eigentlich kein großer Fan von historischen Romanen), aber im Nachhinein kann ich sagen, dass es eine sehr gute Wahl war. Ich frage mich sogar, warum ich eigentlich keine historischen Romane mag, obwohl ich doch eigentlich immer recht geschichtsinteressiert war? Hmm, vielleicht haben mir da mal die falschen Bücher den Spass verdorben... Aber ich denke, ich werde mich jetzt doch auch öfter Mal an dieses Genre wagen. Danke dafür, Nicole.
    Vielleicht versuche ich mich einfach mal an deinen anderen Werken :-]

  • Durch einige unvorhersehbare Unterbrechungen hat es nun doch noch etwas länger gedauert bis ich zum Ende gelangt bin. Aber es hat sich ausgezahlt.


    Auch das letzte Viertel kann das hohe Niveau der vorherigen drei fortführen und führt die Geschichte zu einem rundem Ende.
    Aber im Nachwort blieb mir der Mund offen stehen, dass so viele der Fakten historisch belegbar sind.


    Aber jetzt werd ich :sleep gehen.

  • Zitat

    Original von Wurm4471
    Jetzt ist es leider schon zu Ende ;-(
    Das Ende hat mir gut gefallen, es ist in der Handlung abgeschlossen, aber dennoch so offen, dass sich jeder eine eigene Vorstellung aufbauen kann, wie es mit dem Leben von Nicholas und Leonora weitergehen könnte.
    Schade nur, dass wir dem Magus nicht noch einmal persönlich begegnet sind...
    Sehr gut ist das Nachwort gelungen. Die Erläuterungen des historischen Bezuges -der an sich schon wie ein Roman klingt- haben meinen Geschichtskenntnissen gut auf die Sprünge geholfen und sind gut dargestellt, ohne nach "Oberlehrer" zu klingen.


    :write


    Das ist wieder so ein Buch, wo man beim Zuklappen das Gefühl hat, gute Freunde verloren zu haben, man will mehr über die Protagonisten erfahren.


    Nicole, wird es hier vielleicht mal eine Fortsetzung geben?


    Das Nachwort finde ich auch gut, habe mir allerdings in letzter Zeit angewöhnt, dieses als Erstes zu lesen, damit ich in etwa weiß, was und wer real war, da Geschichte ja nicht wirklich mein Lieblingsfach war :grin
    Leider konnte ich ja Südwinde nicht zu Ende lesen :fetch aber die zwei Bücher, die ich jetzt von Nicole gelesen habe, gefallen mir richtig gut.


    Eigentlich wollte ich gestern abend mit dem nächsten Buch anfangen, aber ich war noch so in der Geschichte gefangen, dass ich das auf heute morgen verschoben habe...

  • es freut mich riesig, dass Ihr so viel Spaß an dem Buch hattet! :hop


    @ Wurm4471


    Zitat

    Original von Wurm4471
    Fasziniert bin ich in gewisser Weise immer wieder von Sir Francis Walsingham. Immerwährende Intrigen als Lebensinhalt, denen alles andere untergeordnet ist - das ist schon eine sehr eigene Art zu leben. Ich kann die Faszination des Planens und Ränkeschmiedens, des immer mehr Wissenwollens als die anderen zwar gut nachvollziehen, doch irgendwann verliert man sich doch darüber selbst....


    :write


    Das geht mir mit ihm ganz ähnlich. Nach allem, was wir wissen, war Sir Francis Walsingham auch nicht das, was wir als "glücklichen Menschen" bezeichnen würden. Und ich schließe mich einigen seiner Biografen an, die seine vielen und häufigen Krankheiten als das interpretieren, was wir heutzutage "psychosomatisch" nennen, sozusagen als Folge eben dieser Lebensweise und Lebenseinstellung.


    Zitat

    Original von Wurm4471
    Ich frage mich sogar, warum ich eigentlich keine historischen Romane mag, obwohl ich doch eigentlich immer recht geschichtsinteressiert war? Hmm, vielleicht haben mir da mal die falschen Bücher den Spass verdorben... Aber ich denke, ich werde mich jetzt doch auch öfter Mal an dieses Genre wagen. Danke dafür, Nicole.


    Das ist natürlich ein ganz tolles Kompliment, das Du mir da machst, danke! :-]


    taciturus


    Zitat

    Original von taciturus
    Aber im Nachwort blieb mir der Mund offen stehen, dass so viele der Fakten historisch belegbar sind.


    Ich hatte natürlich ein riesiges Glück mit dem Stoff für den Roman, dass so vieles (trotz spionagebedingter Geheimniskrämerei, trotz des großen Brandes von 1666) erhalten geblieben ist, dass darin schon so viel Spannendes steckte und Fakt und Fiktion sich so schön verzahnen ließen. :-)


    @ bibi


    Zitat

    Original von bibihexe76
    Nicole, wird es hier vielleicht mal eine Fortsetzung geben?


    Fest eingeplant ist es derzeit nicht. Allerdings war es durchaus mit Arena so abgesprochen, dass das Buch in sich abgeschlossen sein, aber trotzdem die Möglichkeit zu einer Fortsetzung beinhalten sollte.
    Für mich ist es bislang das erste Buch, bei dem ich mir tatsächlich eine Fortsetzung vorstellen könnte; Material böten die historischen Ereignisse der Jahre nach 1583 jedenfalls genug. :-]

  • Nach diesem Buch habe ich mich noch an die Leserunde Jasper Fforde gemacht und ja- für mich ist es jetzt klar- ich bin Marlowianer. Marlowe wurde gar nicht umgebracht- ein Fake ala Walsingham um Marlowe aus seinen Problemem zu retten und marlowe hat die Shakespeare Dramen geschrieben- so einfach und das alles in drei Büchern hintereinander, die aufeinander aufbauen und Bezug haben. Gable- Vosseler- Fforde- was will man mehr. :lache :lache

  • Zitat

    Original von Wurm4471
    Dann der häßliche Streit mit Leonora, wirklich traurig...


    Bei diesem Streit (Seite 323) bin ich gerade Zeuge. Schlimm, beide sagen einiges (verletzendes), was ihnen hinterher bestimmt leid tut. Ein gut geschriebene Szene.
    Ich hoffe auf baldige Versöhnung des Top-Spionteams!

  • Zitat

    Original von Wurm4471
    Ich muss gestehen, dass ich mir erst nicht ganz sicher war, ob ich mit diesem Buch für meine erste Leserunde eine gute Wahl getroffen habe (ich bin eigentlich kein großer Fan von historischen Romanen), aber im Nachhinein kann ich sagen, dass es eine sehr gute Wahl war.


    Wurm4471, kaum zu glauben, dass das deine erste Leserunde war.
    Du schreibst wie ein alter Profi. Super! :-]
    Weiter so!

  • Ich habe Das Haus der Spione heute Morgen beendet. Ein ganz feines Buch. :anbet


    Das Ende war sehr gelungen. :-]
    Ich freue mich für Leonora, dass sie die Chance bekommt, bei einer Kostüm-Mamsell in die Lehre zu gehen und ihren Theatertraum zu erfüllen.
    Nicholas hat gleich mehrere Chancen und die Auswahl. Ich zweifle bei ihm keinen Moment, dass er seinen Weg gehen wird.
    Und heute Abend gibt es noch leckeres Zigeunergulasch. Hmmm!


    Obwohl das Haus der Spione deutlich als ein Jugendbuch konzipiert ist, hat es mir als Oldie auch gefallen und ein weiteres Arena-Buch von Nicole würde ich mir sicherlich kaufen.


    Geradezu umgehauen hat mich das informative und interessante Nachwort, das ebenso wie der gesamte Roman unterhaltsam gestaltet ist.

  • Hach, da ging es ja noch ganz schön rund, gut dass die beiden noch entwischt sind :-]


    Das Nachwort hat vieles der Geschichte nochmal in ein anderes Licht gerückt, deshalb danke dafür!


    Mir hat es großen Spaß gemacht, Nicholas & Leonora zu begleiten und würde mich *flüster* über eine Fortsetzung riesig freuen :grin

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Wurm4471, kaum zu glauben, dass das deine erste Leserunde war.
    Du schreibst wie ein alter Profi. Super! :-]
    Weiter so!


    oooh, Danke schön "rotanlauf" :knuddel1 , und das von einem alten Hasen, äh Husky...
    Ich werd mir weiter Mühe geben, versprochen!

  • Ich habs nun gestern abend auch beendet. Es passiert ja noch einiges in diesem Abschnitt.
    Und zum Schluss gibts natürlich ein Happy End. :-) Eine Fortsetzung wäre sicherlich interssant. Ob Leonore mit dem Theater rumzieht und was dann Nicholas macht,...

  • Es scheint ja nicht so, dass Christopher Marlowe alias Henri Fagot nicht für Elisabeth ist, im Gegenteil, er wird ja richtig nett. :-]


    Apropos Whalsingham kann nicht lachen, das Gegenteil hat er ja gerade bewiesen. :-)

    Eigentlich schade, dass Leonora weiterziehen muss, nachdem sie sich jetzt auch noch mit Nicholas gestritten hat. ;-(

  • Jetzt ist das Buch durch. :-( ( Es hätte noch länger sein dürfen, zum Schluss ging alles so schnell.)


    War das spannend, ich hatte ja richtig Angst um Nicholas, als Throckmorton ihn bedroht hat. Aber Gott sei Dank ist Nicholas nichts passiert.


    Walsingham kann ja noch besser fluchen als Nicholas, wie man auf Seite 353-354 nachlesen kann. Throckmorton ist aber auch nicht schlecht darin, was Seite 399 beweist.


    Das war wirklich ein guter Einfall von Walsingham, eine Falle für Mary Stuart zu stellen, die dann auch noch zugeschnappt hat.


    Schade das Dr. Dee weggezogen ist, wofür sich Nicholas sich jetzt wohl entschieden hat?


    Schade eigentlich, dass Walsingham die Briefe nie bekam. :brief

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Eigentlich schreit das Ende geradezu nach einer Fortsetzung. :-)


    Ja, auf jeden Fall. Heute sind doch Trilogien in Mode, oder? :-) ;-)


    PS. Ich schreibe später noch zum Inhalt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So, ich bin auch durch.
    Es hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht unbedingt denke, dass es eine Fortsetzung braucht. Das liegt aber eher daran, dass ich auch gerne Einzelbände lese und die Trilogilitis momentan mich teilweise nervt.


    Da es mir so gut gefallen hat, werde ich mir dann wohl auch mal Südwinde oder den HüD zulegen (oder beide :grin).


    Ein großes :danke an Nicole für das schöne Buch und die Begleitung der Leserunde!


    und hier der Link zu meiner Rezension


    :wave bartimaeus

  • Buch beendet. So sehr ich am Anfang auch Probleme hatte, „rein“ zu kommen, so sehr bedauere ich, daß es schon vorbei ist. (Doch ich habe es schon öfters erlebt, daß ich hundert Seiten brauchte, um mich mit einem Buch wirklich anzufreunden, insofern gebe ich jedem Buch mindestens 150 bis 200 Seiten.)


    Manche meiner Fragen wurden ja im Nachwort beantwortet, das ich aber brav erst nach Abschluß des Buches gelesen habe. Auch mich hat überrascht, wie viel sich im Nachhinein als historisch belegbar herausgestellt hat (sowohl nach dem Lesen als auch nach den vielen vergangenen Jahrzehnten seit damals). Gut fand ich auch das Glossar und das Personenverzeichnis im Anhang.


    Zur Handlung selbst brauche ich ja nicht mehr viel zu sagen; Nicholas und Leonora waren ein prima Team, dem Magus wäre ich gerne nochmals begegnet, und Sir Walsingham tat mir manchmal in seiner Pflichtbesessenheit schon fast ein bißchen leid.


    Was mich bisweilen etwas verwundert hat, war, daß Nicholas dem Pastor Hardcastle nie mehr in die Arme gelaufen ist, oder auch, daß er so ungeniert zur Seething Lane ging ohne Angst, entdeckt zu werden. Aber ein bißchen Glück gehört eben dazu, und vielleicht war Big Brother damals doch noch nicht so vollkommen wie heute. ;-)


    Als es dann auf das Finale zuging, war ich doch wieder froh, daß es sich um ein Jugendbuch handelt. Agentengeschichten sind nicht so ganz mein Fall, und dich mag gar nicht daran danken, wie das in einem Erwachsenenbuch zugegangen wäre! :yikes


    Apropos Finale. Das ist mMn sehr gelungen. Denn wenn "sie sich gekriegt hätten“, wäre es doch eher unglaubwürdig geworden, vor allem auch schon wegen des Alters von Nicholas und Leonora. Aber so war es eigentlich folgerichtig und in sich schlüssig, wenn wir Nicholas verlassen, nachdem er von Leonora zum Abendessen zu ihren Eltern eingeladen wurde, und für die Zukunft alle Möglichkeiten offen stehen.


    Losgelöst von diesem Buch habe ich wieder einmal festgestellt, daß mich von der englischen Geschichte eigentlich nur eine Sache wirklich interessiert, und die spielt lange, lange vor den Begebenheiten dieses Buches: Artus, Merlin und die Kelten - was sonst. ;-) Ansonsten ist dieser Teil der Historie für mich eher am Rande, quasi als Füllwerk, von Interesse, z. B. als Kolonialmacht in Indien (wozu ich, wenn ich in meinem Zweitbuch vorwärts gekommen bin, noch kommen werde). Sollten allerdings Nicholas und Leonora weitere Abenteuer bestanden haben, und sich eine gewisse Autorin aus Konstanz finden würde, von denen zu erzählen, jaaaaa dann müßte ich mich natürlich wieder mit englischer Geschichte befassen! :-]


    An dieser Stelle schon mal einen herzlichen Dank an Nicole, für das Buch und die prima und geduldige Begleitung der Leserunde! :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")