Erfahrungen mit dem Novum-Verlag?

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    Original von Dichterdämon
    Stimmt ja, daß dieses bzw. ähnliche Themen schon oft angeschnitten wurden. Aber ich hab grade Spaß hier.
    Außerdem tun mir die Verfasser der Bücher leid, die bei diesem Verlag erschienen sind


    Langsam aber sicher wurde hier wirklich alles gesagt und wir drehen uns nur noch im Kreis. Die fehlenden Antworten werden nicht kommen, immer weitere Nachfragen sind unnötig und führen zu nichts. Aus diesem Grund bitte ich euch jetzt, das Thema hiermit zu beenden.

  • Zitat

    Original von blaustrumpf
    Allerdings glaube ich, dass es gar nicht möglich ist, eine Website ohne Setz- oder Schreibfehler zu gestalten. Das Titelbanner unseres geschätzten Eulennestes ist auch nicht frei von ersterem.


    Ich hab wahrscheinlich ne Tomate auf den Augen ... Welcher denn?

  • Ok, ich gebe mich geschlagen. Sie haben recht. Selbstverständlich werden bei uns die Autoren im Unklaren gelassen über Auflage, Ladenpreis, Vertragsdetails etc. Ich habe zwar vorhin öffentlich Stellung dazu bezogen, aber das dürfte ja kein Problem sein, hier sind wir ja unter uns.
    Eine Buchproduktion dauert bei uns 11-12 Monate, aber natürlich sitzen wir diese Zeit nur tatenlos ab. Der Alltag bei uns im Verlagshaus besteht hauptsächlich aus dem Schmieden von Ränken und dem Aushecken finsterer Pläne. Es ist ja nicht so, dass unser Vertriebsteam tagtäglich stundenlang mit Barsortimenten und Buchhandlungen kommuniziert und für jedes einzelne Buch kämpft, dass es aufgenommen wird, nein! Werbe- und Pressetexte werden natürlich nicht akribisch mit dem Autor abgestimmt und umgearbeitet, das Layoutteam verbringt selbstverständlich keine Tage mit der Planung der passenden Gestaltung der Innenseiten, recherchiert nicht in den verschiedensten Buchhandlungen, um sich inspirieren zu lassen! Wo denken Sie hin? Eine Buchherstellung läuft ja ganz automatisch ab. Das Cover gestaltet sich ja von selbst, und nicht dass der Text mehrmals hintereinander bearbeitet und dem Autor zur nochmaligen Überprüfung und Abstimmung überreicht wird, um mit ihm Änderungen etc. abzustimmen. Es ist ja nicht so, dass der Autor über alle Phasen der Herstellung informiert wird, die Leistungen schrittweise überprüft, Änderungen mit dem Verantwortlichen bespricht und dann noch einmal überarbeiten lässt, nein, nein. Sie haben da natürlich, obwohl Sie offensichtlich noch nie bei uns waren, noch nie Einblick in unseren Arbeitsalltag hatten, alles durchschaut. Faszinierend!
    Und der Buchhandelsvertreter erst! Er verdient zwar sein Geld mit der erfolgreichen Platzierung von Büchern in Buchhandlungen, aber trotzdem – alles uninteressant.
    Und der Autor ist natürlich nicht in der Lage, den Vertrag zu lesen (Geheimschrift?), kann nicht nachfragen bei Unklarheiten oder gar einen Dritten hinzuziehen, um den Vertrag zu überprüfen. Mysteriös ...


    Nun, das ist natürlich überspitzt, aber das ist – was ich Ihren Äußerungen entnehme – in etwa das Bild, das Sie sich von uns als Verlag und auch vom Autor machen. Und das ist schlicht und einfach grotesk!!!
    Wir leugnen nicht, dass es nicht leicht ist, Bücher von Neuautoren am Markt zu platzieren. ABER: Wir stehen voll und ganz hinter jedem Buchprojekt, für das aktuelle Jahr z. B. ist die Ausarbeitung neuer Marketingstrategien ein großes Thema bei uns, um den Buchverkauf anzukurbeln.
    Jeder einzelne Mitarbeiter setzt sich für das Gelingen eines Buchprojektes ein, steckt seine Kreativität in das Buch, steht dafür ein und ist genauso enttäuscht wie der Autor, wenn ein Projekt nicht den gewünschten Erfolg hat. Und das ist, was wir sind, was uns ausmacht, wofür wir uns engagieren, wo wir dahinterstehen.

  • Ich zitiere nur mal unsere Chefin, weil hier anscheinend nicht alle lesen können oder wollen:


    Zitat

    Original von Wolke Langsam aber sicher wurde hier wirklich alles gesagt und wir drehen uns nur noch im Kreis. Die fehlenden Antworten werden nicht kommen, immer weitere Nachfragen sind unnötig und führen zu nichts. Aus diesem Grund bitte ich euch jetzt, das Thema hiermit zu beenden.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von SabineW


    Ich hab wahrscheinlich ne Tomate auf den Augen ... Welcher denn?


    Der Teufel steckt im Detail, und zwar in der Abkürzung. Zwischen die Punkte gehören Leerzeichen - u. v. m. müsste es heißen.
    :-)

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Hallo, Wolke.


    Zitat

    Aus diesem Grund bitte ich euch jetzt, das Thema hiermit zu beenden.


    Das finde ich schade, und zwar aus zwei Gründen: Erstens betrifft das Thema tatsächlich sehr viele Nachwuchsautoren, und zweitens haben wir hier die vergleichsweise außergewöhnliche Situation, dass sich eines der betroffenen Unternehmen selbst zu Wort meldet (ich gehe davon aus, dass hinter "novum Verlag", obwohl keinen Personenname benutzt wird, tatsächlich ein Mitarbeiter der Firma steckt). Novum ist zwar möglicherweise nicht exemplarisch für die Publikations-Dienstleistungsbranche (wie auch die "Offenheit" hier zu zeigen scheint), gehört aber zu den größeren Häusern in Europa, die mit diesem Geschäftsmodell arbeiten. Zumindest im Hinblick auf die Argumentation, die von diesen Firmen immer wieder vorgetragen wird, ist die Diskussion aber sehr anschaulich und tatsächlich beispielhaft. Ich habe in der langen Zeit, die ich mich schon mit diesem Thema befasse, jedenfalls noch nicht erlebt, dass so vergleichsweise direkt Rede und Antwort gestanden wurde.


    novum Verlag : Es ist hier meiner Einschätzung nach nicht behauptet worden, dass Sie keine Leistung erbringen, die dem Gegenwert der "Autoreneinlage" auch entspricht oder wenigstens nahekommt. Es erwartet auch eigentlich niemand wirklich, dass Modellrechnungen vorgelegt werden, die beweisen, dass die Autoren tatsächlich irgendwann den Break-Even erreichen oder sogar Geld mit ihren Büchern verdienen. Das wäre eher verblüffend. Letztlich ist es eine Binsenweisheit, dass Autoren bei jeder Art von Vanity-Publikation drauflegen, sei es beim Druck im Copyshop, bei BoD, bei der Beauftragung einer Digital-Direkt-Druckerei oder eben einem "Dienstleistungsverlag" (oder einer der vielen Zwischenvarianten). Ärgerlich sind eigentlich nur - oder in der Hauptsache - die wiedergekäuten und falschen Argumente wie etwa jenes, Zuschüsse wären branchenüblich. Und, natürlich, die Behauptung, Qualität würde eine Rolle spielen.



  • Ich verstehe, was Sie meinen.
    Ja, ich bin tatsächlich eine Mitarbeiterin des novum Verlages. Ich/wir wollen nicht behaupten, dass es branchenüblich ist, bei einer Buchveröffentlichung zu bezahlen. Das klassische Verlagswesen sieht eine Vorfinanzierung vor, das ist uns allen klar. Bei uns ist dies nicht so, wir bieten dem Autor eine Alternative, wenn er keinen Erfolg bei Publikumsverlagen hat, wir sind ein Wirtschaftsunternehmen und möchten/können dieses Risiko nicht auf uns allein nehmen, daher die Kosten.
    Qualität spielt auch bei uns eine Rolle, wir überprüfen die Manuskripte auf Inhalt, Stil und Eignung für unser Programm. Dass für uns weniger Marktgegebenheiten eine Rolle spielen, ist auch klar, da die Leistungen, die wir erbringen, vom Autor zum Großteil bezahlt wurden und wir daher Bücher auch bei geringem Erfolg über 10 Jahre lang bewerben und produzieren können.


    Ich schließe mich dem Wunsch nach Diskussionsbeendigung an, ziehe mich aus dem Thread zurück und wünsche – ernst gemeint – den Autoren in diesem Strang viel Erfolg auf der Suche nach einem passenden Verlag und mit ihren Buchprojekten.

  • Wenn die großen, etablierten Verlage mehr Risikobereitschaft zeigen-und Erstautoren mehr Chancen einräumen würden, gäbe es keine/weinger DKZ-Verlage, aber mehr Qualität auf dem Büchermarkt.
    Teilweise oder komplette Eigenfinanzierung von Büchern gab es schon immer-und Selbstfinanzierung hier fast durchweg als Qualitätsmangel abzuwerten-ist oberflächlich.
    Trotzdem gehen Autoren, die in solchen Verlagen veröffentlichen ein großes Risiko ein.
    Meist mit 10-Jahresbindung -versinken sie in der Versenkung,-ohne dass die Welt sie jemals lesen wird,-weil die Vermarktung eben nur in engen Schienen erfolgt. Finanzieller Aufwand und Nutzen-stehen da in keinem Verhältnis.
    Das erkennt man aber erst-wenn der Vertrag unterschrieben ist.
    Eine Alternative habe ich auch nicht zu bieten, außer, man wäre reich und könnte das im Selbstverlag machen.
    Matthaeus

  • Zitat

    Original von DerLeser
    Wenn die großen, etablierten Verlage mehr Risikobereitschaft zeigen-und Erstautoren mehr Chancen einräumen würden, gäbe es keine/weinger DKZ-Verlage, aber mehr Qualität auf dem Büchermarkt.


    Tom! Tohommm! :grin
    Edit: Ach so, nee, eigentlich sollte der Thread ja geschlossen werden. Sorry.

  • Zitat

    Tom! Tohommm!


    Bin gerade irgendwo im Spreewald in Schreibklausur, um eines dieser mainstreamigen Monstren zu erschaffen, so einen absoluten Durchschnittsroman, den keiner von irgendeinem anderen unterscheiden könnte, stünde kein Autorenname drauf (oder, gute Idee vielleicht: "Dieses Buch ist anders"). Sorry also, dass meine Anti-DKZ-Lanze derzeit etwas schwerfällig neben dem Sattel hängt. Ich kehre stantepede mit erneuerter Energie als Ad Diab in alle Selbstveröffentlichungs- und Zuschussthreads zurück, sobald das Teil fertiggeschrieben ist (Cut & Paste?). Versprochen! ;-)

  • Hallo DerLeser,


    Zitat

    Wenn die großen, etablierten Verlage mehr Risikobereitschaft zeigen-und Erstautoren mehr Chancen einräumen würden, gäbe es keine/weinger DKZ-Verlage, aber mehr Qualität auf dem Büchermarkt.


    Mehr Qualität ... vielleicht. Ich würde es jedenfalls hoffen, auch wenn ich an keinen statistisch signifkanten Zusammenhang glauben würde. Aber auf die Menge an DKZ-Verlagen (argh, schreib gerade "Verklag" statt "Verlag", aber passt...) hätte eine größere Offenheit der großen Verlage überhaupt keinen Einfluss. Es können nicht alle Superstars werden, so ist das eben. Sowohl finanziell-ökonomisch als auch aufmerksamkeits-ökonomisch ist es nicht machbar, dass große Verlage so viele neue Autoren fördern, dass DKZler merklich verschwinden würden. Es gibt einfach nicht genug Leser, damit alle (Möchtergern-)Autoren zufriedenstellend viele Bücher verkaufen können, die Aufmerksamkeit bzw. die Lust aufs Lesen ist bei Menschen nun mal begrenzt. Warum das so ist und warum es Gründe gibt, die bereits bekannten Autoren zu bevorzugen (auch wenn es ungerecht sein mag), siehe


    Gesetze der Aufmerksamkeitsökonomie
    Interview mit Michael Goldhaber



    Zitat

    und Selbstfinanzierung hier fast durchweg als Qualitätsmangel abzuwerten-ist oberflächlich.


    Undifferenziert ist es, da hast du Recht. Allerdings würde ich wetten, dass hier ein statistischer Zusammenhang zwischen schlechter Qualität und Selbstfinanzierung messbar wäre, zumindest im Romanbereich. Die Sorgen vieler Leser sind nicht unbegründet, da gibt es viele negative Erdfahrungen. Im Bereich wissenschaftliches Buch sähe es um einiges anders aus. Da kann man den Autoren mehr vertrauen und dort ist es wirklich oft die fehlende Nachfrage für ein Nischenthema, warum kein Verlag dafür Geld hinblättern würde, auch wenn die wissenschaftliche Arbeit in sich stimmig ist und den Maßstäben wissenschaftlichen Arbeitens entspricht und womöglich eine 1,0 als Note bekommen würde.


    Freundliche Grüße
    Annorra

  • Verena72 : Davon abgesehen, dass das unendlicher Bullshit zu sein scheint - ich kann mir kaum vorstellen, dass Autor ODER Verlag die Freigabe der diversen Markenschutzrechte - vom Serientitel bis zu den Figurennamen - erhalten, geschweige denn bezahlt haben.

  • Zitat

    Original von Katerina


    Nur 31 Fehler im Klappentext... :grin
    Lassen wir den Autor selbst zu Wort kommen: "Ihr seit so gemein.Schreipt doch erstmal besser,b4 ihr hier rummotzt."
    Man kann gegen die "richtigen" Verlage sagen, was man will. Aber sie versuchen zumindest zu verhindern, dass jemand sich öffentlich blamiert.


    Das Beste ist seine eigene Rezension bei Amazon:


    http://www.amazon.de/gp/cdp/member-reviews/A3DRCDHAGM1SHZ/ref=cm_cr_pr_auth_rev?ie=UTF8&sort_by=MostRecentReview

  • Wahnsinn. Ich wusste gar nicht, dass Stephen King sein Buch auch noch selbst ins Deutsche übersetzt hat. :lache Umtriebiges Kerlchen, dieser Stephen King, muss ich schon sagen.


    LG, Juliane

  • Zitat

    Original von Katerina
    Das Ganze ist einfach nur tragisch und offenbart den Zynismus eines sogenannten Verlages, dessen Mitarbeiter durchaus imstande sind, sich einer orthographisch und grammatikalisch fehlerlosen Sprache zu befleißigen, wie wir hier bereits gesehen haben. Aber warum sollte man sie den Autoren angedeihen lassen? Kostet doch nur Zeit und damit Geld.


    :write :write :write
    Gehört dann vermutlich zu den "Zusatzdiensten", die man noch kostenpflichtig buchen muss?!

  • Ach du Sch ... ande. :yikes


    Aber ein Gutes hat die Sache: Klappentext und erste Seite dieses STAR TREK-Verbrechens vermögen zielgerichteter über die Edition Nove und deren Umtriebe aufzuklären, als es dieser ellenlange Thread hier je könnte. Nur ein kleiner Link, aber das beste Argument gegen DKZV, dass ich bisher gesehen habe. :lache

    Der Macintosh ist katholisch: das Wesen der Offenbarung wird in einfachen Formeln und prachtvollen Ikonen abgehandelt.
    Jeder hat das Recht auf Erlösung.
    (Umberto Eco)

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