'Sieben Tage für die Ewigkeit' - Zweiter Tag

  • Auch der zweite Tag ist gespickt mit lauter teuflischen Gemeinheiten und himmlischen Wohltaten. Während Zofia versucht allgegenwärtig zu sein und von einer guten Tat zur nächsten hetzt, konzentiert Lukas sich darauf an einer zentralen Stelle ein böses Intrigenspiel zu initiieren, von dessen Folgen er sich eine Kettenreaktion kleiner Katastrophen verspricht.


    Zofia gerät am zweiten Tag ins Wanken und erscheint mir deutlich stärker beeinflusst von der Begegnung mit Lukas als umgekehrt. Lukas bleibt seiner Linie treu, während Zofia scheinbar noch nicht weiß, wie sie Lukas und die in ihr entstehenden Gefühle einordnen soll.


    Wunderbar die Szene im Panorama-Restaurant, als er sich bereits den guten Platz gesichert hat und auch nach dem Ausspucken des 17. abgelutschten Olivenkerns keine Anstalten macht, dem Rendezvous eine auch nur annähernd romantische Stimmung zu verleihen. Er genießt sich förmlich in seiner Anstandslosigkeit. :lache


    Nun gut, wir befinden uns ja in einem Wettstreit zwischen Gut und Böse. Wenn ich den ersten Tag noch unentschieden gewertet hätte, so hat Böse den zweiten Tag mit leichtem Vorsprung gewonnen. Seht ihr das auch so?


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

  • Also ich könnte mich deinen Worten einfach nur anschließen und zum nächsten Tag übergehen... :grin


    Bei der Situation im Panorama-Restaurant habe ich herzlich gelacht. Vor allem, als sie noch darauf anspielt, dass sie ja nichts sieht und er entgegnet, dass es sowieso dunkel sein. Köstlich! Irgendwie habe ich den Eindruck, er wäre gerne etwas romantisch, aber hat damit nun so garkeine Erfahrungen. Auch die Tatsache, dass er die Journalistin nach der gemeinsamen Nacht, nach ihren Lieblingsblumen fragt, und dann noch sagt, sie seien für eine andere :lache Irgendwie unbeholfen und urkomisch.


    Zofia hetzt, wie du gesagt hast, wirklich nur von einer guten Tat zur nächsten und Lukas versucht den großen Schlag. Bin gespannt, was am Ende mehr zählen wird.


    Welche Rolle spielt eigentlich Julius? "Es ist viertel nach sieben, ich glaube du musst gehen." (S.104) Woher wusste er das? Und: "Er ging davon, ohne zu hinken" (S.105) Schon seltsam. Wundersame Heilung des Beines und Vorahnungen? Ist er vllt der "Kontrollengel"?


    Und Mathilde? "Mathilde schlief friedlich wie ein Engel." (S.116) Interpretiere ich jetzt zu viel? Welche Aufgabe kommt ihr zu?

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Also über die Rolle von Julius habe ich mir auch schon Gedanken gemacht.


    Er hat auch ein sehr sympathisches Wesen und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.
    Ausserdem scheint er immer ein Auge auf Zofia zu haben, auch wenn sie ihm hilft.


    Ich bin auch schon auf die Idee gekommen, dass Julius der Kontrollengel sein könnte, ninnie.


    Die Szene im Panorama-Restaurant war wirklich köstlich! Lukas hat keinen Schimmer, wie man sich einer Frau gegenüber verhält.
    Und Zofia beneidige ich ja. Sie braucht wohl nie etwas essen :gruebel.


    Es ist schon ein grosses Programm, das Zofia an guten Taten volbringt. Ihr Unterricht in der Blindenschule und ihr Besuch bei dem krebs-kranken Kind im Krankenhaus fand ich schon sehr anrührend.


    Was Lukas letztlich im Schilde führt, ist mir noch nicht so ganz klar. Nur das es teuflisch ist :grin.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von ninnie
    Auch die Tatsache, dass er die Journalistin nach der gemeinsamen Nacht, nach ihren Lieblingsblumen fragt, und dann noch sagt, sie seien für eine andere :lache


    Pssst, das ist aber schon der Anfang von Tag 3 ;-) Aber trotzdem sehr charmant von ihm :lache


    Zitat

    Original von ninnie
    Welche Rolle spielt eigentlich Julius? ... Ist er vllt der "Kontrollengel"?


    Frage ich mich auch. Könnte wirklich so etwas wie ein Kontrollengel sein. Wohnt unter Brückenbogen Nr. 7,am nächsten Tag


    und so weiter...


    Überhaupt trifft man immer wieder auf die Zahlensymbolik. Lukas Flug nach San Francisco startete (in dem Moment, als er auf die Uhr schaute) in 66 Minuten. Er fliegt mit einer Boeing 767 (?) :gruebel. Das Lämpchen Nr. 7 blinkt an Zofia's Handy. Der Firmensitz von A&H ist in der Market Street 666. Da gibt`s bestimmt noch mehr Beispiele.


    Spannend: Warum blinkt auch an Lukas' Handy im Flugzeug die 7? Er scheint allerdings auch nicht wirklich mit dem Handy umgehen zu können, denn er klopft nur drauf rum. Ist es vielleicht gar nicht sein Handy?


    Zitat

    Original von ninnie
    Und Mathilde? "Mathilde schlief friedlich wie ein Engel." (S.116) Interpretiere ich jetzt zu viel? Welche Aufgabe kommt ihr zu?


    Das ist für mich derzeit noch völlig offen. Sie scheint ja in gewisser Weise eine tragische Vergangenheit zu haben und Zofia hat ja nach der Explosion im Restuarant auch gen Himmel gesagt "holt sie noch nicht zu euch" (oder so ähnlich). Alles noch recht mysteriös.


    :wave


    Gruß
    Xyrion

  • Zitat

    Original von Xyrion


    Pssst, das ist aber schon der Anfang von Tag 3 ;-) Aber trotzdem sehr charmant von ihm :lache


    Ich hatte mich schon gewundert und mich gefragt, ob ich da was überlesen habe.


    Ninnie, das ist aber nicht nett von dir, schon was vom nächsten Abschnitt zu posten! :nono :chen


    Mir gefällt das "Rendezvous" von Zofia und Lukas ebenfalls sehr gut.


    Xyrion, ich sehe es auch so, dass Lukas etwas vorne liegt, weil er bei seinen teuflischen Plänen in größeren Dimensionen plant. Andererseits hat es das Gute per se schwieriger. Julius sagt: "Es gibt nichts so unermesslich Gutes, das man sich vorstellen könnte, Zofia, ganz einfach deshalb, weil das Gute, im Gegensatz zum Bösen unsichtbar ist." (S. 88)


    Schöner Satz.


    Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, wer Julius ist. Keine Ahnung.

  • Zitat

    Original von taki32
    Ninnie, das ist aber nicht nett von dir, schon was vom nächsten Abschnitt zu posten! :nono :chen


    :bonk Sorry... Ist aber direkt am Anfang des Dritten Tages :rolleyes
    Ich machs nicht mehr :grin


    Zitat

    Original von taki32
    Andererseits hat es das Gute per se schwieriger. Julius sagt: "Es gibt nichts so unermesslich Gutes, das man sich vorstellen könnte, Zofia, ganz einfach deshalb, weil das Gute, im Gegensatz zum Bösen unsichtbar ist." (S. 88)


    Die Ausführungen darüber haben mir auch sehr gut gefallen!
    "Wir kennen alle die namen großer Krankheiten und selten die Namen derjenigen, die sie besiegt haben." (S.88)
    Da hab ich bisschen nachgedacht, ob man das so pauschal, auch das Beispiel mit den fünf Diktatoren, sagen kann, und ich bin zu dem Schluß gekommen: Ja, kann man. Er hat absolut Recht. Das Gute hat es immer schwerer!
    Jetzt ist die Frage, falls der Verlauf der geschichte so weitergehen würde, ob der böse Generalschlag von Lukas mehr wiegen würde als die vielen vielen kleinen guten Taten von Zofia...
    Aber ich denke, da worde es wohl noch um was anderes gehen...

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von ninnie


    Jetzt ist die Frage, falls der Verlauf der geschichte so weitergehen würde, ob der böse Generalschlag von Lukas mehr wiegen würde als die vielen vielen kleinen guten Taten von Zofia...


    Zu denken gegeben hat mir auf Seite 89 Julius' Antwort, was er an Zofias Stelle tun würde: "Wenn jeder Mensch auf dieser Welt das nur ein einziges Mal am Tag tun würde - einfach dem anderen ein Lächeln zu schenken -, kannst du dir die ansteckende Glückswelle ausmalen, die sich auf Erden verbreiten würde? Dann hättest du deine Wette gewonnen.'".


    Vielleicht liegt ja auch in dieser Richtung der Schlüssel zum Sieg für Zofia. ?(

  • Zitat

    Original von taki32


    Zu denken gegeben hat mir auf Seite 89 Julius' Antwort, was er an Zofias Stelle tun würde: "Wenn jeder Mensch auf dieser Welt das nur ein einziges Mal am Tag tun würde - einfach dem anderen ein Lächeln zu schenken -, kannst du dir die ansteckende Glückswelle ausmalen, die sich auf Erden verbreiten würde? Dann hättest du deine Wette gewonnen.'".


    Vielleicht liegt ja auch in dieser Richtung der Schlüssel zum Sieg für Zofia. ?(


    Vielleicht bestünde der Schlüssel darin, dass Lukas sie anlächeln würde. Wenn das Böse lächelt und somit eine Glücksbotschaft an das Gute sendet, kann man doch auch von einem Sieg ausgehen, oder?
    Zu weit hergeholt??? :gruebel
    Taki ich glaube, es bleibt uns nix anderes übrig, als zu lesen, lesen, lesen.... :rolleyes


    Mir gefällt die Rätselei bei dieser Leserunde sehr gut. Denn es gibt so viele Anhaltspunkte und so langsam weiß ich nicht mehr genau, ob meine Überlegungen Sinn machen oder ich zu viel interpretiere... oder zu wenig??? :help

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von ninnie
    "Wir kennen alle die namen großer Krankheiten und selten die Namen derjenigen, die sie besiegt haben." (S.88)
    Da hab ich bisschen nachgedacht, ob man das so pauschal, auch das Beispiel mit den fünf Diktatoren, sagen kann, und ich bin zu dem Schluß gekommen: Ja, kann man. Er hat absolut Recht.


    Musste ich an dieser Stelle auch feststellen. Aber wie sollte es auch anders sein? 90% der Nachrichten die man abends im Fernsehen sieht, handeln doch von Krieg, Katastrophen, Unfällen, Kriminalität und politischem Gezänk. Kein Platz für Helden wie Zofia, die einem den Tag mit einem einzigen Lächeln verschönern. Zu unbedeutend, zu selbstverständlich, nicht weiter erwähnenswert. Eigentlich schade.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

  • Zitat

    Original von ninnie
    [Vielleicht bestünde der Schlüssel darin, dass Lukas sie anlächeln würde. Wenn das Böse lächelt und somit eine Glücksbotschaft an das Gute sendet, kann man doch auch von einem Sieg ausgehen, oder?
    Zu weit hergeholt??? :gruebel


    Ich glaube nicht, dass das zu weit her geholt ist. Klingt für mich recht schlüssig. Wir werden sehen... :grin


    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es viele Anspielungen gibt, die mir entgehen. :wow

  • Zitat

    Original von taki32


    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es viele Anspielungen gibt, die mir entgehen. :wow


    Das kann ich nur :write.


    Die vielen Gedanken und Überlegungen, die Ihr Euch macht, erstaunen mich nur - ehrlich :wow.
    Auf Vieles, was ich hier lese, würde ich so beim Lesen für mich gar nicht kommen.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Das die Firma in der Lukas seine Intriege spinnt ausgerechnet in der Markert Street 666 liegt :lache Ich frage mich wie viele Autos er noch im Hafen versenkt :rofl


    Am bewegensten fand ich am zweiten Tag den Besuch von Zofia im Krankenhaus. Als der arme Thomas fragte "Werde ich sterben" ich musste wirklich ein paar Tränen runterschlucken :-( Zofia ist wirklich ein so wundervoller Engel


    Als Lukas Zofia eine Einladung zusammen mit einer Seerose schickt, musste ich wirklich laut loslachen.

    Zitat


    Original von Ninnie


    "Wir kennen alle die namen großer Krankheiten und selten die Namen derjenigen, die sie besiegt haben." (S.88)
    Da hab ich bisschen nachgedacht, ob man das so pauschal, auch das Beispiel mit den fünf Diktatoren, sagen kann, und ich bin zu dem Schluß gekommen: Ja, kann man. Er hat absolut Recht.


    Ich hab an der Stelle auch inne gehalten. Levy hat vollkommen Recht.


    Also bisher gefällt mir das Buch einfach super!!


    :wave

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Zitat

    Original von Lili_Morinstal
    Als Lukas Zofia eine Einladung zusammen mit einer Seerose schickt, musste ich wirklich laut loslachen.


    Schön war doch auch später ihre Antwort auf seine Frage, ob ihr die Seerose nicht gefallen habe: "Ganz im Gegenteil, ich habe mich sehr geschmeichelt gefühlt, dass Sie mir nicht auch noch das Aquarium und dazu die kleine Leiter haben schicken lassen." :lache


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion


  • Eine Seerose - köstlich! :rofl


    Mir ist aber nicht klar, wieso der liebe Engel sich sooo darüber aufregt? ?(
    Sie ist ja richtig wütend.
    Ist sogar zu einem Passanten unhöflich, was ja sonst nicht ihre Art ist. :gruebel

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Zitat

    Original von Saru
    Eine Seerose - köstlich! :rofl


    Mir ist aber nicht klar, wieso der liebe Engel sich sooo darüber aufregt? ?(
    Sie ist ja richtig wütend.
    Ist sogar zu einem Passanten unhöflich, was ja sonst nicht ihre Art ist. :gruebel


    Vermutlich ist sie in diesem Moment einfach nur überfordert von den unterschiedlichen unbekannten Gefühlen, die in ihr aufleben. Einerseits dieses aufkeimende Gefühl der Liebe, das ihr noch völlig fremd ist und das sie noch gar nicht als solches erkennt, dann die Freude über die Aufmerksamkeit mit der Seerose, gleichzeitig aber auch Verärgerung über die Freundinnen, die sie auslachen und Verärgerung darüber, dass es ausgerechnet eine Seerose sein musste. Dann noch die Ereignisse des Vortags und der Zeitdruck, dem sie sich selbst immer aussetzt. Das alles sorgt nicht für einen ausgewogenen Gemütszustand, würde ich sagen :-)


    Viele Grüße
    Xyrion

  • Wahrscheinlich hast du recht.
    Ich würde mich über eine Seerose einfach freuen und mit den Freundinen
    mitlachen. Deswegen war ich etwas überrascht.
    Und eine Seerose ist immer noch besser, als Trockenblumen -
    die hat mein Bruder mal an seinem Hochzeitstag mitgebracht( es gab nichts anderes bei der Tankstelle).

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Zitat

    Original von Saru
    Und eine Seerose ist immer noch besser, als Trockenblumen


    Trockenblumen hätten Lukas jedenfalls auch gut zu Gesicht gestanden :lache. Na ja, aber der gute Wille zählt ja ;-)


    Gruß
    Xyrion

  • Die Seerose fand ich jetzt auch nicht so dramatisch.
    Trockenblumen, gute Idee, oder Plastikblumen da hätte ich Zofias Aufregung besser verstanden :grin

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965