Das Gläserne Tor - Seiten 540 - Ende

  • So, die letzten 40 Seiten hab ich vor mir. Ich mag mich noch gar nicht mit dem Gedanken anfreunden, das Buch beiseite zu legen...


    Grazia ist zurück und es sind vier Monate vergangen. Ich bin froh, dass Anschar erfahren hat, dass sich das Tor gezeigt hat und dass er nicht lange nach Grazia hat suchen müssen. Ich glaube, das hätte ich vor Spannung nicht ausgehalten.


    Die Liebeszene hast Du wunderschön gelöst, Sabine :-) Auch hier wieder sehr glaubwürdig, dass ein Mädchen aus dem Jahr 1865 nicht von jetzt auf gleich alle Bedenken und alle Schicklichkeit über Bord wirft. Zudem wird glaubhaft ihre Angst vor dem ersten Mal geschildert. Sowas wird in Romanen ja schon mal gerne "vergessen".


    Die schwebende Stadt wird ein Opfer der Flammen. Die stürzenden Körper haben mich an die Bilder des 11. September erinnert, als die Kameras so gnadenlos auf das WTC gehalten haben. Es muss furchtbar sein, so etwas mitzuerleben.

  • :cry Ich habs gerade beendet. Was für ein Finale. Ich bin noch ganz erschlagen.


    Ja, es bleibt so einiges offen, was ich aber nicht schlimm finde. Im Gegenteil, jetzt freue ich mich noch mehr auf die Fortsetzung. Geeryu ist vermutlich nicht tot sondern begenet und im zweiten Teil wieder.


    Grazia wurde vom Gott auserwählt, dem zu helfen, der den Fluch beenden kann und das ist ja Anschar.


    Ach Sabine, danke, vielen Dank für dieses wundervolle Buch. :knuddel1
    Ich bin noch immer ganz gefangen und muss das erst mal alles sacken lassen

  • Ich muss mir gerade schwer auf die Finger klopfen, um das Buch nicht gleich nochmal zu lesen. Auch von mir vielen Dank, liebe Sabine, ein tolles Buch, das mich gerade so gar nicht loslässt. Im Vorfeld der zweiten Leserunde werde ich es sicher nochmal mit Muße lesen.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Uff, ich bin auch völlig platt, und irgendwie auch leer. Ich komme mir vor wie nach einer Höchstleistung und nun bin ich am Ziel. Angekommen zwar, aber als ob etwas fehlt. Das Finale war Adrenalin pur.


    Das Buch ist von Beginn weg zügig und es passiert viel, aber der Endspurt legte noch einen Zacken zu, Ereignis folgte auf Ereignis, und es war immer glaubwürdig. Schon als Grazia zum ersten Mal in die schwebenden Stadt kam, fragte ich mich, wie sensibel das Gebilde ist.


    Die Zeit im Wald, die sie mit den Wüstenmenschen verbrachten, war sicher gut, im "quasi geschützten Rahmen", Zeit für ein besseres gegenseitiges Kennenlernen zu haben. Zumal Grazia de facto nun die Frau von Anschar geworden ist.


    Der Weg zurück nach Heria, die Ankunft in der Stadt, ein eindrückliches Erlebnis, nicht nur durch den Brand, sondern auch, weil die beiden nochmals kurz getrennt wurden.


    Was mich wunder nimmt: Hat Grazia die Fähigkeit, Wasser zu erzeugen lebenslänglich? Am Hof gehen sie zumindest davon aus, da sie mitreise wird nach Temenon. Schön, dass Anschar kapiert hat, dass die Wüstenmenschen hilfreich sind und sie zukünftig "Nutzen" voneinander haben werden.



    Das Buch ist mein absolutes Januar-Highlight :-)
    Ich muss es auch noch setzen lassen. Und doch muss ich mich endlich an meine Arbeit machen, die ich heute morgen sträflich vernachlässigt habe...






    Was fehlt ist die Fortsetzung ;-)

  • Ein wunderbares Buch mit einem wunderbaren Ende.
    Allerdings erdrückt mich der Gedanke, das ich nun bis Oktober auf die Fortsetzung warten muss :cry


    Der Schluss ist äußerst realistisch dargestellt und ich denke, einige Fragen werden dort beantwortet, die sich während des Lesens angesammlt haben.
    Die Idee der Gedankensprache hat mir auch sehr gut gefallen - so kann sich der Gott mt einem Menschen unterhalten ohne, dass jemand anders es mitbekommt.


    Danke für dieses Buch, Sabine. :knuddel1

  • Ich danke euch. Was Schöneres kann man in dem Thread hier ja kaum lesen, da bin ich echt platt. ;-)


    Welche Fragen haben sich denn angesammelt?


    Zitat

    Original von fabuleuse
    Was mich wunder nimmt: Hat Grazia die Fähigkeit, Wasser zu erzeugen lebenslänglich?


    Hier z.B. war mir gar nicht bewusst, dass man sich in Argad fragen könnte, ob sie das auf ewig kann. Ich hatte da ein gewisses Gottvertrauen der Leute vorausgesetzt.

  • Wieso muß man immer aufhören wenn es gerade am schönsten ist? :cry


    Besonders schön fand ich im letzten Abschnitt die Episode mit dem Buch.
    Anschar ist in der Szene sooo süß. :lache Der Epochenunterschied wird an dieser Stelle noch ein mal unterstrichen. Außerdem hat mir gefallen,
    dass bei Grazias Entführung Bezug auf die Flucht vor den Herscheden ganz am Anfang genommen wird. Dadurch hatte ich das Gefühl, die Beiden schon ewig zu kennen.
    Wenn Anschar von Madyur spricht, werde ich den Eindruck nicht los, als wären die beiden auch Freunde gewesen. Anschars Äußerungen über seinen König finde ich sehr persöhnlich. Er klingt wüttend und auch verletzt.
    Oder interpretiere ich jetzt zuviel da hinein? :gruebel
    Es ist klasse, dass die süße schickliche Grazia den Plan zu Befreiung des letzten Gottes vorschlägt.
    Davon dass Geeryu überlebt hat und auf Rache sinnt, gehe ich einfach mal aus. ;-) Was mich noch intressieren würde - Geeryu scheint Anschar schon von Anfang an nicht zu mögen. Mallayur muß sie ja beim Zweikampf festhalten, damit sie Anschars Sieg nicht verhindert. Aber warum? Profitiert sie irgendwie von dem Fluch und will nicht, das er behoben wird? :gruebel
    Die Nihaye bleibt für mich weiterhin rätselhaft. Vielleicht war ja der kleine Bruder des Meya gar nicht der böse sonder bloß Geeryus Marionette? :gruebel
    Jetzt bleibt mir nichts übrig als auf den Herbst zu warten... :help

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • Boah, sowas, Sabine.... Sind Deine anderen Bücher auch so??? Dann hab ich einen neuen Lieblingsautoren entdeckt (wenn man mal von meiner Schwester absieht... :knuddel1 )


    Aber so ein Finale furioso, das hatte was, ich mußte am Sonntag abend leider aufhören, weil ich einfach zu müde war, hab aber gestern abend die letzten 250 Seiten noch gelesen - herrlich, berauschend, wunderbar...


    :bruell Warum dauert das noch so lange bis Oktober??? :fetch

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Was für ein Finale!
    Viele der noch offenen Fragen wurden geklärt, andere wurden dafür aufgeworfen und machen neugierig auf die Fortsetzung.


    Auf S. 657 steht, daß Geeryu den Ohrring von Anschars Mutter trägt- wahrscheinlich hatte ihn jemand unter Anschars Matratze entdeckt, Mallayur ausgehändigt und dieser hatte ihn dann seiner Nihaye geschenkt. Kurz bevor Geeryu dann stirbt, trennt Anschar ihr im Kampf ein Ohr ab (S. 672). Das war nicht zufälligerweise das Ohr mit dem Ohrring? Und wo kam der Ohrring dann hin?
    Denn ich denke der Schmuck wird in der Fortsetzung noch eine wichtige Rolle spielen, schließlich hatte Anschars Mutter diesen aus Tenemon mitgebracht und er ist, wenn sie dorthin gehen, ihre einzige Legitimation, daß sie tatsächlich die sind, die sie zu sein vorgeben.


    Und die Frage, ob der Wassergott Grazia rein zufällig diese Gabe geschenkt hat, weil sie gerade auf dem Steg stand, wird auch geklärt (S.680): "Du hast die Macht, dem zu helfen, der den Fluch beenden kann. Aber es steckt mehr dahinter als nur das." Na, wenn das keine Andeutung für den 2.Teil ist :-]


    Was mir wirklich sehr gefallen hat, war die Entwicklung der Charaktere. Sie war wirklich glaubwürdig dargestellt.
    Grazia ist, obwohl die gesellschaftlichen Konventionen der Kaiserzeit immer noch tief verwurzelt in ihr sind, eine erwachsene Frau geworden, die sich für die Menschen einsetzt, die ihr am Herzen liegen und ihr Schicksal in die eigenen Hände nimmt. Zudem akzeptiert Anschar sie tatsächlich so wie sie ist - wohingegen Friedrich bei allen Gefühlen, die er ihr entgegenbrachte, nur eine Art Kompromißlösung gewesen wäre, da er so gefangen in seiner preußischen Steifheit ist, daß er ihr niemals so weit hätte entgegenkommen können, ohne sich selbst zu verleugnen.
    Auch Anschar hat eine Veränderung durchgemacht. Am besten symbolisiert das für mich folgender Satz auf S.682: "Die Erfahrung hat gezeigt, daß man ohne Wüstenmenschen nicht in die Wüste gehen sollte. Und ich wüsste da welche."


    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Original von Caia
    Sind Deine anderen Bücher auch so???


    Die nächsten (hoffe ich). ;-) Von meinen alten Sachen gefällt mir der Goldhorus am besten. Den Zorn des Seth liebt man oder hasst man, bei der Herrin zweier Länder geht es etwas gemütlicher zu ...

  • Zitat

    Original von grottenolm
    Das war nicht zufälligerweise das Ohr mit dem Ohrring? Und wo kam der Ohrring dann hin?


    Das war das Ohr, und es war eigentlich gedacht, dass Anschar ihn aufhebt und mitnimmt.


    Aber das hat er dann einfach vergessen. Um die Wahrheit zu sagen, ähm, ich habs vergessen. :lache


    Jetzt darf Geeryu ihn halt noch eine Weile behalten.

  • grottenolm, das mit dem Ohrring frage ich mich auch. Es ist nirgends die Rede davon, dass ihn jemand aufgehoben hätte. Und die Geeryu verkriecht sich im Gebüsch und ruft nach ihrem Vater... Mit ihr muss man wahrscheinlich weiterhin rechnen.


    Anschars Mutter ist wahrscsheinlich keine "gewöhnliche" Person. Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt im zweiten Buch.


    Mit beantworteten Fragen entstehen daraus (wahrscheinlich) wieder neue Fragen ;-)

  • Viele verdiente Komplimente sind Sabine fuer ihren schoenen Roman ja schon gemacht worden.
    Ich mache ihr noch eines dazu:
    Der Roman ist etwas besonderes fuer mich und wird's bleiben, er ist naemlich der erste Fantasy-Roman, den ich zu Ende gelesen habe, und es ist mir nicht lang geworden oder schwer gefallen. Ganz und gar nicht.


    Dass mir andere Buecher - "Zorn des Seth" und "Zeichen des Ketzers" - von Dir mehr liegen, beruht einzig und allein auf der Tatsache, dass ich mit dem Genre nicht warm werde.
    Aber die Gegenueberstellung der beiden atmosphaerisch dichten Welten, die sich hoechst raffiniert gegenseitig in Frage stellen und aneinander reiben, hat mich ganz und gar ueberzeugt - ein klug geschnittenes, haeufig verblueffendes Buch, in dem alles mit Sorgfalt durchdacht und ausgearbeitet wirkt und in dem es ausserdem vor Einfaellen wimmelt.
    Die quirlige Schar lebendiger Nebenfiguren - allen voran der pfiffige Justus, der vertrocknete Schnurrbarttraeger Friedrich und der liebenswerte Henon - habe ich genossen und ins Herz geschlossen. Ebenso wie das antagonistische Bruederpaar, ein sich sehr gut spiegelndes Gespann, und natuerlich die praechtig gezeichnete Berlinerin Grazia.


    Ein Buch, das Lust auf mehr von der Autorin macht. Und wenn "Goldhorus" Dein eigenes Lieblingsbuch ist, dann werde ich mir damit demnaechst eine Freude machen.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Caia
    Boah, sowas, Sabine.... Sind Deine anderen Bücher auch so??? Dann hab ich einen neuen Lieblingsautoren entdeckt (wenn man mal von meiner Schwester absieht... :knuddel1 )


    Zu viel der Ehre. Von Sabine kann man lernen.


    Bin durch! Ich hab mir die letzten 40 Seiten ja bis heute aufgespart, und hab sie dann durchgelesen - furioses Finale, aber alle Fäden sind aufgelöst. Ich habe eine schöne Woche mit all den wunderbaren Personen in Deinem Roman verbracht - es war herrlich!


    Ob ich wirklich so lang auf die Fortsetzung warten mag - das "weeß ick nich!" Eigentlich würde ich am Liebsten sofort weiterlesen.


    Liebe Grüße
    Juliane