'Die Kosakenbraut' - Seiten 001 - 144

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    Original von Booklooker Wie schrecklich war denn die Bestrafung Mitkas? Hätte Andrej ihn nicht getötet - ich will es mir lieber nicht vorstellen. Gab es sowas wirklich? Wieder eine naive Frage...


    Och, ich finde, niemand muss sich dafür schämen, dass er sich nicht mit den Rechtsgepflogenheiten der ollen Kosaken auskennt... :-)
    Ja, das war in einigen Kosakenniederlassungen tatsächlich Usus, dass der Mörder zusammen mit seinem Opfer lebendig begraben wurde. Die Hinrichtungsmethoden bei uns zu dieser Zeit waren ja auch nicht gerade human...


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    Ich hatte das Gefühl, dass Olena und Andrej es abgesprochen hatten oder sich einfach blind verstehen. Kann ich noch nicht so deuten.


    Ich gehe davon aus, dass sie sich abgesprochen hatten.


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    Ich bin echt gespannt, wo das noch alles hinführt.


    So soll es sein! :-]


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    Noch ne doofe Frage: Wer schreibt diese Klappentexte? Die Leute vom Verlag, die das Buch lesen und es bewerten oder gibt der Autor auch seinen Senf dazu? Ich meine, die Klappentexte stimmen total selten überein mit dem Buch. Ich schwafel gerade mal wieder und oute mich als absoluter Naivling... :lache Ich hab mir über sowas aber noch nie Gedanken gemacht.


    Woher sollte man das auch wissen? Das ist schließlich nichts, was man in der Schule lernt!
    Der Verlag verfasst den Klappentext - übrigens genauso wie den Titel, der in der Regel auch vom Verlag stammt, nicht vom Autor. Wenn man einen netten Verlag hat (so wie ich) wird man gefragt, ob man einverstanden ist. Oft ist ja das Problem (worüber ich mich auch als Leser ständig ärgere), dass man zu viel erfährt. Diesbezüglich hatte ich noch einen Änderungswunsch, der auch akzeptiert wurde.

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    Original von Katerina
    Ich hab die Szene auch nicht als Liebesszene empfunden. Eher im Gegenteil. Für mich drückt sie eher aus, wie fremd Nazar und Elja sich im Grunde genommen sind, auch wenn sie ein Liebespaar sind.


    Ja, das kommt hin. Zerbrechlichkeit ist noch so ein Wort, was mir bei dieser Szene einfällt.


    Die beiden Szenen werde ich mir dann später noch einmal ansehen.


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    Ich bekomme zur Buchmesse einen Flachmann mit selbstgebrautem Kwas mitgebracht. Ich bin gespannt...


    Ich fand es so ... wenig ansprechend, dass ich glatt vergessen habe, wie es geschmeckt hat ... Wie flüssiges Brot, glaube ich. Na, jedenfalls war es genau so ein Reinfall wie der finnische Salmiaki.


    LG


    Kirsten

  • Ich gebe ja zu, daß ich hoffnungslos hinterherhinke, ich denke aber trotzdem, daß Katerina zumindest noch da ist...


    Ich hab heute nachmittag angefangen, die ersten 40 Seiten sind weg und das Buch hat mich voll in seinen Bann gezogen.


    Zuerstmal war ich überrascht, daß ich ein Hardcover in Händen hielt - ich hatte irgendwie mit Taschenbuch gerechnet. Das Cover mit den Glitzersteinen gefällt mir ausgesprochen gut.


    Das erste ließ sich flüssig und gut lesen, ich war direkt am schwarzen Meer heute nachmittag.


    Hoffentlich hab ich bald Zeit, weiterzulesen....

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • So, diesen Abschnitt hab ich beendet.


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    Original von JulyRose
    Was mir an dem Prolog so ausnehmend gut gefällt: Er steht alleine da. Man fängt mit dem ersten Kapitel an und ist danach so völlig woanders, und fragt sich die ganze Zeit, was mit dem Jungen nur passiert ist. Das ist eine Frage, die immer in meinem Hinterkopf schwebte und mich als Leserin doppelt ungeduldig machte - ich wollte weiter, weiter, weiter kommen, weil ich endlich wissen wollte, was mit dem Jungen passiert.


    Schwesterchen, wie recht Du hast, ich war so in der Geschichte um Elja drin, daß ich den Prolog schon wieder vergessen hatte... Ja, das Alter...


    Wobei ich gestehen muß, daß ich einiges an Problemen mit den vielen russischen Namen habe, die mir in Gedanken immer noch schwer über die Lippen gehen. Schließlich möchte ich ja auch, daß der Ort so genannt wird, wie er heißt und nicht, wie es mir in den gedanklichen Kram paßt.


    Zitat

    Original von Primavera
    Ich bin gerade an dem Punkt, an dem Elja in die Träume ihrer Freundin schlüpft...
    Zur Zeit weiß ich nicht recht, ob mir die Wendung dahingehend gefällt. Ich steh normalerweise nicht so auf Traumdeutung und alles was so in diese Richtung geht. :gruebel Naja, wartens wir ab, wie es weitergeht.


    Das ist eher so esoterisch angehaucht, aber ich hab das mit dem Haus schon mal irgendwo gelesen, daß die Träume in den Räumen... Ich brüte schon, wo das wohl war... :gruebel


    Mir gefällt es aber ganz gut, ich finde es nicht zu abgedreht.


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    Original von Katerina
    Nochmal was zu dem Traumthema.
    Mir selbst war es an dieser Stelle auch zu viel, es geht in mehreren Szenen hintereinander nur darum. Ich habe lange nach einer anderen Lösung gesucht, aber keine gefunden. Es ist ein bisschen wie bei einem Spieleabend, wo es manchmal auch nötig ist, sich lange mit der Spielanleitung auseinanderzusetzen, bevor man endlich loslegen kann. Hier war es auch nötig, erstmal die Voraussetzungen zu schaffen für Dinge, die später passieren, und die dann dort nicht mehr erklärt werden können.
    Deshalb kann ich mich nur Pelican anschließen: bleibt dran. Das Thema wird zwar immer wieder auftauchen, auch handlungsentscheidend, aber nicht mehr so geballt wie am Anfang.


    Ich fand es jetzt nicht so geballt und da Elja ja nicht wußte, was sie erwartet und der Leser darum auch keine Ahnung hatte, war man schon gespannt und wollte wissen, wie es weitergeht.


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    Original von Katerina
    Kulturspezifisch sind eher andere Dinge. Reisende der damaligen Zeit regten sich immer wieder über den immensen Alkoholkonsum in Russland auf.


    Nun, das ist auch heute noch so.... Und die Wodkagläser werden umso größer, je weiter man nach Osten kommt, glaub es mir, hinter der Daugava sind die 0,1 l (!!!) groß!


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    Original von Solas
    Mitkas Ende fand ich auch traurig. Interessant in diesem Zusammenhang war für mich aber auch Andrejs und Olenas Handeln. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass Rurik, Eljas Vater, von der ganzen Sache nichts wusste.


    Es war ein Akt der Barmherzigkeit, den Andrej und Olena da vollzogen haben, den ich aber zumindest Andrej so nicht zugetraut habe - und schon gar nicht vor den Augen weiterer Zeugen und ohne Absprache mit Rurik. Der gibt ja später selbst zu, daß er davon nichts gewußt hat.


    So, Ich geh jetzt in die Badewanne, weiterlesen.... :-]

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Danke - schon wieder - Katerina :-)


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    Och, ich finde, niemand muss sich dafür schämen, dass er sich nicht mit den Rechtsgepflogenheiten der ollen Kosaken auskennt... smile


    :lache
    Ich glaub, man merkt, dass es einer meiner ersten historischen Romane ist. Alle anderen fragen sowas gar nicht :gruebel


    Heute habe ich endlich mal Zeit zu lesen. Hoffe, ich schaffe ganz viel... :grin


  • Ich kenne mich mit den "Rechtsgepflogenheiten der ollen Kosaken" auch nicht aus, obwohl ich sehr viele historische Romane lese.
    Es hat also nichts damit zu tun. Ich bin genauso ahnungslos, wie du gewesen.
    Allerdings habe ich bis jetzt auch nur 2 Bücher entdeckt (die Braut eingeschlossen), die bei den Kosaken spielen. Das finde ich persönlich sehr schade, da Russland anscheinend ein sehr interessantes und vielseitiges Land ist.

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    Original von Booklooker Ich glaub, man merkt, dass es einer meiner ersten historischen Romane ist. Alle anderen fragen sowas gar nicht :gruebel


    Die sind es nur gewohnt, bei historischen Romane dauernd über was zu stolpern, was sie noch nicht wussten. Ich glaube, deshalb (u.a.) liest man die. Oder, umgekehrt gesagt: ich wäre schwer enttäuscht, wenn ich mir für Euch 'n Wolf recherchiere und Ihr sagt dann nur: "Kenn ich doch, kenn ich doch..." :grin

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    Original von Katerina


    Die sind es nur gewohnt, bei historischen Romane dauernd über was zu stolpern, was sie noch nicht wussten. Ich glaube, deshalb (u.a.) liest man die. Oder, umgekehrt gesagt: ich wäre schwer enttäuscht, wenn ich mir für Euch 'n Wolf recherchiere und Ihr sagt dann nur: "Kenn ich doch, kenn ich doch..." :grin


    Ich hab mir ehrlich gesagt gar keine Gedanken gemacht, ob das Urteil und die Todesart typisch kosakisch war. Ich hab das einfach so hin genommen und mir gedacht, wird wohl schon so stimmen :grin
    Vor 400 Jahren herrschten halt andere Sitten. Von daher war das für mich logisch und nachvollziehbar.

  • Der Detailreichtum wurde, glaube ich, schon angesprochen. Was mir aber ebenso auffällt, ist Uschis Fähigkeit, Figuren mit wenigen Worten vor mir erstehen zu lassen.
    Das betrifft jedoch nicht nur die Figuren, es gibt kurze Sätze, die ganze Szenen treffend bündeln. Dazu gehört für mich u.a.: „Und für einen Moment fand sie sich wieder im Spiegel der lachenden Münder und strahlenden Augen.“ (S. 86)
    Andrejs Vorwurf an Elja, sie habe zwei Männern den Tod gebracht, erhält für mich etwas später eine interessante Parallele über etwas, was über ihn gesagt wird: „Er hat hier nie gelebt, kam nur ab und zu. Und immer gab es einen Toten.“
    Ach ja, und der letzte Absatz des 1. Teils: Ich finde, den kann man sich auf der Zunge zergehen lassen.


    LG


    Kirsten

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    Original von Katerina


    Die sind es nur gewohnt, bei historischen Romane dauernd über was zu stolpern, was sie noch nicht wussten. Ich glaube, deshalb (u.a.) liest man die. Oder, umgekehrt gesagt: ich wäre schwer enttäuscht, wenn ich mir für Euch 'n Wolf recherchiere und Ihr sagt dann nur: "Kenn ich doch, kenn ich doch..." :grin


    Für mich ist es auf jeden Fall ein Kriterium nachdem ich meine historischen Romane aussuche. Wenn man diesen Zeitraum schon kennt ist es ja nicht mehr so interessant, weil man weiß was passieren kann.
    Ich finde es nur manchmal schade, dass nachdem ein einzelner Roman sehr erfolgreich war ganz Viele dieser Art auftauchen. Irgendwann ist jedes Thema ausgereizt...

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    Original von Bouquineur
    Ich hab mir ehrlich gesagt gar keine Gedanken gemacht, ob das Urteil und die Todesart typisch kosakisch war.


    Typisch kosakisch erschien es mir, Delinquenten in enge Räume einzusperren. War das so, oder war die Häufung Zufall?

  • Mir ging es mit dem ersten Abschnitt wie Booklooker (was mich nicht wirklich wundert :grin). Den Prolog fand ich interessant. Danach hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden. Es dauerte ca. 100 Seiten bis ich mich an die russischen Namen und Orte gewöhnt hatte und sie mich nicht mehr störten.


    Und nun bin ich gefangen in der Geschichte. So schleppend wie der Anfange, so fesselnd geht es nun weiter. Ich möchte das Buch kaum noch aus der Hand legen, und das obwohl ich meinte, dass das Thema mir nicht zusagt. Da kann ich nur sagen, so täuscht man sich. Oder aber sehr gute Arbeit der Autorin. :-]


    Der Junge aus dem Prolog wird bestimmt noch eine wichtige Rolle in dem Buch spielen. Ich habe schon einen Verdacht, aber warten wir es ab.


    Elja finde ich sympathisch gezeichnet. Für mich eine frühe Powerfrau. Die Liebe zwischen Nazar und Elja kam zwar rüber, aber berührte mich nur am Rande (im nächsten Abschnitt schreibe ich in Bezug auf Liebe etwas anders *g*)


    Die "Traumwanderungen" fand ich sehr interessant. Ich mag ja solche Fantasie-Elemente. Die bildliche Erklärung mit den Zimmern kam mir sehr entgegen. So konnte ich Elja in Oleanas (hieß sie so?) begleiten. Auch die Traumszene mit dem offenen Feuer und dem schmieden der "Traumzimmer" fand ich toll. Ich hoffe im Laufe des Buches noch mehr über die Mutter von Elja zu erfahren und warum der Vater seine Frau so verabscheute. Hatte er Angst vor ihrer Gabe, wusste er darum? Schade das er durch seine stures und egozentrisches Verhalten Elja wichtige Jahre mit ihrer Mutter genommen hat.
    Der Charakter des Vaters ist für mich noch nicht eindeutig zu ordnen. Ich kann ihn nicht sympathisch finden. Sein Verhalten zu Elja zeugt aber von großer Vaterliebe, oder doch nicht? Ein sehr zwiegespaltener Charakter.


    Die Szene mit der Hinrichtung von Mitha fand ich auch grausig. Und Andrej hätte ich nicht zugetraut eine Art von Barmherzigkeit zu besitzen. Bisher hatte ich ihn eher als skrupellosen und grausamen Menschen eingeschätzt. Ich denke seine Person wird noch für manche Überraschung sorgen.