Die unerfüllten Wunschzettel - Passagen aus einem Leben -


  • Ich erteile dir weder eine Erlaubnis zum Aufhören noch ein Verbot weiterzuschreiben.


    Wenn es dir beliebt, so lass dich aus. Ich finde nur jede weitere Form von Diskussion ohne, dass derjenige um den es überhaupt geht, Stellung bezogen hat, unnötig.

    „Die Literatur greift immer dem Leben vor.
    Sie ahmt das Leben nicht nach, sondern formt es nach ihrer Absicht.”

    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller und Aphoristiker

  • Zitat

    Original von Nightfall


    Ich erteile dir weder eine Erlaubnis zum Aufhören noch ein Verbot weiterzuschreiben.


    Wenn es dir beliebt, so lass dich aus. Ich finde nur jede weitere Form von Diskussion ohne, dass derjenige um den es überhaupt geht, Stellung bezogen hat, unnötig.


    Du missverstehst mich, und daher möchte ich das noch kommentieren.


    Ich entscheide sowieso gerne selber, wann ich irgendwo nicht mehr mitschreiben mag, ausser ich würde mal von den Forumsverantwortlichen gesperrt.
    Dieser Moment des Aufhörens ist für mich meistens dann gegeben, wenn ich keinen grossen Sinn mehr darin sehe, meine Zeit noch länger zu investieren....


    ....und damit Du mich jetzt nicht noch einmal falsch verstehst: dass ich hier nicht mehr weitermachen mag, das hat nichts, aber auch garnichts damit zu tun, dass der Thread-Eröffner nicht mehr mitschreiben mag, denn er hat sich ja schon seit längerer Zeit verabschiedet.


    :wave

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • O je, Hier Sicht es ja aus als ob eine Bombe eingeschlagen wäre!


    Habe ich etwa was damit zu tun ? :-)


    Es ist schon erstaunlich was ein einziger Text zu bewirken vermag.


    Bei den Gedanken das auch meinen nächten Text dasselbe Schicksal wiederfahren könnte neige ich eher dazu keinen mehr reinzustellen.


    Wo kämen wir den hin wenn jedes meiner Texte so ein „Getümmel“ verursachen würde.


    Meiner Meinung nach ist ein fehlerhafter Text ist wie ein erkrankter Mensch, der sich selber nicht zu Helfen weiß.


    Die, die es zu Korrigieren im Stande sind gleichen den Ärzten.


    Es gilt den Kranken, egal was es koste, zu Helfen.


    So wie ein Arzt einen Kranken nicht zurückweisen darf, sollte auch ein „Lektor“ den Fehler behafteten Text nicht zurückweisen, sondern es sich annehmen.(habe Lektor geschrieben weil mir dazu nichts anderes einfiel)


    Ich sehe ein, dass ich in dem Punkt den Text vorher gründlich zu überprüfen, nachlässig gehandelt habe.


    Ehrlich gesagt habe ich solch eine scharfe „Kritik“ nicht erwartet, was meiner Meinung nach manchmal auch zu persönlich wurde.


    Aber die Reaktionen mancher, die aufgrund der immensen Fehler den Text als „unnütz“ abgetan haben verstehe ich trotzdem nicht.


    Nun gut, was geschehen ist geschehen.


    So paradox es auch klingen mag, habe ich sowohl von meinen Konstruktiven Bewertern, aber auch von meinen „Henkern“ was dazu gelernt.
    Was eigentlich meine These über einen Text noch mehr bekräftigt hat.

    Vor allem möchte ich hier nochmals Bartimaeus für seine detailierte Korrektur bedanken.


    Ich fand es toll, dass er sich für meinen Text so viel Zeit genommen hat.


    Meine Hochachtung !!


    Natürlich Nightfall inbegriffen, obwohl manchmal zu direkt !




    Aber auch Joan , die mir am sympatischten ist !


    Ich wurde beschuldigt kritikunfähig zu sein.


    Wer die ganzen Dialoge nochmal durchgeht wird mit Leichtigkeit erkennen das es nicht stimmt.


    Vielmehr habe ich mich denen „Verschlossen“, die mir mit ihrer „Allwissenheit „zu nahe getreten sind.


    Ich glaube nicht das solche Diskussionen uns weiterbringen.


    Wie auch Nightfall bemerkt hat drechen wir uns mit dieser Diskussion nur im Kreis.


    Das muss doch nicht sein, oder ?


    LG Güven

    Der Verständige ist wie des Gewürzhändlers Tafel, stillschweigend seine Trefflichkeiten vor Augen stellend; der Unverständige ist wie eine Kriegstrommel, laut tönend, im Innern leer, mit eitlem Getöse.(Saadi, zwischen 1209 und 1213 - 1292)

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  • Zitat

    Original von DerImigrant
    So wie ein Arzt einen Kranken nicht zurückweisen darf, sollte auch ein „Lektor“ den Fehler behafteten Text nicht zurückweisen, sondern es sich annehmen.(habe Lektor geschrieben weil mir dazu nichts anderes einfiel)


    :rofl :rofl :rofl


    DAS schreib mal in einem Anschreiben an einen Verlag.


    Sorry, aber Du hast echt null Ahnung vom Schreiben und der Schreibwelt.
    Übrigens werden Lektoren dafür bezahlt, dass sie sich fehlerhafter Texte, wie Du es nennst, annehmen. Allerdings nur Texten, aus denen sich auch etwas machen lässt.


    Was Du meinst, ist die Heilsarmee - die arbeiten wirklich umsonst.



  • Leserättin


    Wenn du dir auch nur ein bruchteil an Mühe gegeben hättest wüsstest du was ich mit dem Wort Lektor ausdrücken wollte. Nähmlich alle (Mich inbegriffen) die sich gerne mit einem Text beschäftigen, und für die das ein vergnügen bereitet.


    Das ein Lektoriat sich damit nicht zum Vergnügen beschäftigt ist nur den zu erklären der einen Brett vor dem Kopf hat.


    Also bitte bischen Nachsicht.


    Vielleicht kann ich mit Grammatik und Rechtschreibung nicht umgehen, aber ich bin nicht dumm.


    Es ist wircklich nicht schwer. Versuch es einfach und du wirst sehen dass es viel produktiver ist als sich mit jedem rum zu streiten.


    Ich wollte nur zuletzt den Jenigen gedankt haben die mir beim Korrektur geholfen haben.


    Also nichts für ungut, aber an dich hatte ich hier nicht gedacht.


    Reagiere dich bitte wieder ab, sonst träumst du wohlmöglich noch von mir.


    Das wollen wir doch nicht, oder


    ;-)



    Cu und eine Gute Nacht

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  • Zitat

    Original von DerImigrant


    Wenn du dir auch nur ein bruchteil an Mühe gegeben hättest wüsstest du was ich mit dem Wort Lektor ausdrücken wollte. Nähmlich alle (Mich inbegriffen) die sich gerne mit einem Text beschäftigen, und für die das ein vergnügen bereitet.


    Ich beschäftige mich auch mit größtem Vergnügen mit schlechten Texten.
    Aus keinem geringeren Grund habe ich aus der Lektüre von Feuchtgebiete solch hohen Genuss gezogen ... :rofl

  • Zitat

    Original von DerImigrant
    Es gilt den Kranken, egal was es koste, zu Helfen.


    Aber bezahlt werden wollen die meisten Ärzte dafür schon...


    Zitat

    So wie ein Arzt einen Kranken nicht zurückweisen darf, sollte auch ein „Lektor“ den Fehler behafteten Text nicht zurückweisen, sondern es sich annehmen.(habe Lektor geschrieben weil mir dazu nichts anderes einfiel)


    Weißt du, wie viele Texte Lektoren bekommen? Wie viele mit nahezu keinen Fehlern (ich unterstelle mal, dass niemand so sicher mit Sprache umgehen kann, dass er keine Fehler macht)? Da kann man nur die fehlerbehafteten Werke beachten, die aus irgendwelchen Gründen einfach nur genial sind, wenn überhaupt - und so viele gibt es davon nicht. Ehrlich gesagt, glaube ich momentan nicht, dass es etwas in der Qualität deines eingestellten Textes in einen seriösen (!) Verlag schafft. Das ist nicht böse gemeint, ich finde deinen Text sympathisch - aber reicht das? Will ich wirklich ein ganzes Buch in dem Stil lesen? Eher nciht.


    Zitat

    Aber die Reaktionen mancher, die aufgrund der immensen Fehler den Text als „unnütz“ abgetan haben verstehe ich trotzdem nicht.


    Das Problem ist, das fehlerbehaftete Texte den Leser anstrengen, teilweise verärgern. Ich umgehe sie meistens auch, ich habe keine Lust, mich durch einen Text voller Fehler zu quälen. Meistens gehen sprachliche Fehler auch mit schlechtem Inhalt einher und häufig scheint es so, als habe sich der Autor keine Mühe gegeben.
    Bei dir ist es etwas Anderes, da du Nicht-Muttersprachler bist, aber du musst dich trotzdem an den Texten von Muttersprachlern messen lassen. Und in denen finden sich häufig weniger Fehler.


    Zitat

    So paradox es auch klingen mag, habe ich sowohl von meinen Konstruktiven Bewertern, aber auch von meinen „Henkern“ was dazu gelernt.
    Was eigentlich meine These über einen Text noch mehr bekräftigt hat.


    Das ist ein Sinn von Kritik. Sie hilft, egal ob sie den Kriterien der neumodischen "konstruktiven" Kritik genügt oder nicht. Kritik ist nicht immer schön zu hören, aber man muss sie akzeptieren, auch wenn sie vielleicht nicht so sachgemäß erscheint, wie man sie gerne hätte, oder die eigenen Erwartungen nicht erfüllt. Versuche, auch in Kritik, die dir nicht gefällt, etwas, das dir weiterhilft, zu finden

    Zitat

    Vor allem möchte ich hier nochmals Bartimaeus für seine detailierte Korrektur bedanken.


    Ich fand es toll, dass er sich für meinen Text so viel Zeit genommen hat.


    Keine Ursache. Wie gesagt, ich mag den Text (trotz einiger inhaltlicher Probleme), auch wenn ich ihn nicht für gut genug für eine Veröffentlichung in Buchform halte. Vertrau mir aber bitte nicht blind, ich habe sicher Fehler übersehen (ich habe den Text ja nur einmal kurz gelesen) oder auch falsch korrigiert, ich bin schließlich auch nicht perfekt in Rechtschreibung und Grammatik und habe eine Auffrischung durch den Duden benötigt.


    Für mich hatte das auch was Positives: erstens konnte ich meinem Korrekturzwang nachgehen :lache und zweitens hat mir die Auffrischung gutgetan. Also müsste ich mich eigentlich auch bei dir bedanken.


    Zitat

    Natürlich Nightfall inbegriffen, obwohl manchmal zu direkt !


    Direkte Kritik solltest du dir zu Herzen nehmen, auch wenn sie nicht immer nett scheint. Vor allem, weil in Nightfalls Kritik auch mehr auf Stil und Inhalt eingegangen wurde - da habe ich beim Korrigieren nicht immer drauf geachtet. :-)


    Zitat

    Ich wurde beschuldigt kritikunfähig zu sein.


    Wer die ganzen Dialoge nochmal durchgeht wird mit Leichtigkeit erkennen das es nicht stimmt.


    Vielmehr habe ich mich denen „Verschlossen“, die mir mit ihrer „Allwissenheit „zu nahe getreten sind.


    Ich muss sagen, in gewisser Weise warst du kritikunfähig. Du konntest mit Kritik nicht umgehen, die dir zu harsch, zu gemein war. Die gehört aber manchmal dazu - da hilft nur, immer cool zu bleiben ;-)


    Zitat

    Ich glaube nicht das solche Diskussionen uns weiterbringen.


    Das passiert bei diesem Thema immer...


    :wave bartimaeus

  • bartimaeus


    Danke nochmals für deine Offenheit.


    Ob es Buchfähig ist oder nicht ist eine Frage die erst beantwortet werden kann wenn der Text komplett fertig gestellt ist. Sicherlich muss ich noch viel am Text arbeiten. Ich habe erst vor kurzem zu schreiben angefangen, was auch die immensen Fehler gut erklärt.


    Davon abgesehen habe ich mir keine zu hohen ziele desbezüglich gesetzt und gehe es gelassen an. Was natürlich nicht bedeuten soll, dass ich es nicht ernst nehme.


    Ich versuche lediglich meiner inneren Stimme folgend Etwas auf Papier zu bringen.


    ich will die Gesichte von einem kleinen Jugen erzählen, der mit Sieben zum Immigranten heranwächst und zwischen zwei Welten hin und her gezzert wird, mit all den Problemen die ihn auf seinen weg begleiten.


    Der Junge bin ich, und habe daher auch ausreichend Stoff in der Hand.


    Ob es mir gelingt oder nicht wird sich zeigen.


    LG Güven

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  • Guten Morgen Güven :wave


    Schön, bist Du wieder da, und ich freue mich auf die Fortsetzung Deiner Geschichte.
    Am besten schreibst Du sie zuerst ins Word. Obwohl, ich vertraue dem Programm auch nicht ganz.....aber einiges an Schreibfehlern wird es Dir schon anzeigen.




    Ansonsten:
    Eigenartig: warum erinnere mich gerade jetzt wieder an einen Bericht über den GRANDPRIX DER VOLKSMUSIK, den ich vor einigen Jahren mal gelesen habe. Er war so witzig geschrieben, sonst hätte ich ihn wohl längst vergessen.
    Dieser Bericht handelte von Geschehnissen hinter den Kulissen. Vom Neid und von der Missgunst die unter den Konkurennten herrschten. Von der gegenseitigen Häme....und dass sich gerade diejenigen, die selber am wenigsten zu bieten hatten, gehässig aufgeführt hätten.
    Dass der eine dem anderen am liebsten die Augen ausgekratzt hätte, ihm eine akute Stimmbänder-Lähmung an den Hals wünschte, in diesem Falle wohl eher "in den Hals". ;-) Sollte dieser Fall nicht eintreten, dann hoffte man darauf, dass der/die eine zumindest über die Showtreppe stolpere. Oder dass die eine Dame hoffte, der anderen Dame würde beim Auftritt das Dirndl-Mieder platzen, damit die busenstützenden Kunststoff-Teile herauspurzeln und somit dann die Herrlichkeit des präsentierten Dekolletés zu einem Nichts zusammenfalle.


    Jaja, diese Gepflogenheiten und Wünsche, seine Mitmenschen der Lächerlichkeit preiszugeben, die sind so alt wie die Menschheit selbst....und in der Welt der Begabungen werden diese Pfeile der Häme eben gar nicht selten von unten nach oben abgeschossen.


    Wir Schweizer sagen dazu: "S'isch ebä gäng wiä gäng, u gäng wiä aube!" (Inetwa: Es ist immer wie immer, und immer wie gewohnt)


    Edit:
    Hier wieder einmal mein persönliches Fazit zu dieser Geschichte: Man gewinnt überhaupt nicht an eigener Grösse, wenn man versucht, den anderen klein zu machen.


    Und: Kritik darf nie zerstörerisch sein. Wer dieses anspruchsvolle und auch verantwortungsvolle Handwerk des Kritisierens nicht beherrscht, der soll es doch wirklich lieber bleiben lassen.


    Noch etwas: Von all dem Geschriebenen, das ich hier im Forum vorfinde, sind mir die fachlich nichtsagenden, nur auf billige, unsachliche Bösartigkeiten ausgerichteten Kritiken das Schlimmste, was ich zu lesen bekomme.
    Wer sich übrigens etwas an hervorragenden Kritiken orientieren möchte, der lese mal nach bei <magali>, bei <bartimaeus> und Co. Ich bin zwar auch manchmal anderer Meinung als sie, trotzdem kann ich das Geschriebene respektieren, weil viel Können, viel Wissen und viel Arbeit dahintersteckt.

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  • Joan


    Ich teile deine Ansichten.


    Da man aber solche Profile aus der Gesellschafft nicht einfach "Wegdenken" kann müssen wir lernen mit ihnen klar zu kommen.


    Auch wenn uns das manchmal zum Verzweifeln bringt.


    --------------------------------------------------------------------------



    Hier noch ein kleiner Ausschnitt aus der Gesichte " Die unerfüllten Wunschzettel"


    Ich hoffe das bei diesem Text die Fehlerquote nicht so hoch ausfällt wie bei der Ersten.


    ---------------------------------------------------------------------------
    und wenn es nach Rosen roch..

    Lange habe ich mich gefragt, warum eigentlich Oma, die Ifagat hieß, nur in einer gekrümmten Haltung gehen konnte und nicht so aufrecht, wie auch alle es im Dorf taten. Aber trotz meiner Neugier kam es nie dazu sie oder einen anderen in der Familie danach zu fragen. So wie sie ging, sich setzte, betete und lebte, in ihrer gebückten Haltung, hatte ich sie gekannt und kam nie auf den Gedanken es zu hinterfragen.


    Später, wo ich alt genug war verstand ich, welche große Unrecht ihr widerfuhr und das Ausmaß der Erniederungen die sie dulden musste. Einmal, wo sich mich umarmte flüsterte sie mir ins Ohr. Ihre letzten Worte, die sie zu mir sprach, bevor sie eine Gehirnblutung bekam und kurz danach starb, waren die, wie lieb sie mich hatte und bereute mir kein Taschengeld geben zu können.


    Jedesmal, wenn sie Anlass dazu hatte mich mit ihren kurzen aber starken Armen zu umarmen , tat sie es sich schwer ihren Oberkörper aufzurichten, was mich dazu bewegte hinzuknien, um ihr die Möglichkeit dazu zu geben . Dann drückte sie mich so fest an sich, bis ich fast keine Luft mehr bekam, als ob sie Angst davor hatte mich zu verlieren und es unsere letzte Umarmung wäre. Abends, nachdem sie sich der Arbeit entledigte roch sie nach Stroh und Halm, welches sie von den Weideplätzen zusammentrug und auf ihren Rücken gepackt den ganzen weg, tagtäglich nach Hause schleppte. Das hatte sie schon immer getan.


    Seit dem Tag, wo sie Opa heiratete. Ihre Haare färbte sie mit roter Henna und kämmte sich, als wäre sie gerade mal achtzehn. Und sie roch nach Rosen, welche wir im Garten in Hülle und Fülle aufzogen, um es für den eigenen Verzehr zur Rosensirup und Marmelade zu verarbeiten, die sie in Alleingang züchtete, pflückte und verarbeitete. Jedesmal wenn ich den Duft einer Rose rieche werde ich daran erinnert, wie sie die Rosen pflückte, in ihren Sack stopfte und es auf ihrem Rücken gepackt in das Haus schleppte. Viel helfen konnte ich ihr dabei nicht, da ich mich vor den Stacheln der Rosen fürchtete. Aber nachdem sie gepflückt und auf dem Boden geschüttet waren half ich mit ihre Blätter zu zupfen und sie in einen Topf zu tun. Anschließend wurde dem Zucker und Wasser beigemischt und gekocht, bis daraus eine breiartige Masse entstand, die, nach dem es abgekühlt war zum Verzehr freigegeben wurde. Beim Kochen der Rosen entstand ein derart starker, angenehmer Rosengeruch, dass wir alle wochenlang nach Rosen rochen .Der Geruch verbreitete sich im ganzen Dorf, und die Nachbarn waren gewollt uns was davon abzukaufen.


    Aber Oma war ein frommer und gläubiger Mensch und gab sie ihnen ohne dafür Geld zu verlangen. Sie sagte ;


    „ Den Nachbarn zu erfreuen ist ein Flicht jedes Moslems. Es gehört sich nicht etwas Essbares von den Nachbarn vorzuenthalten, wenn sie es begehrten. Es ist eine Große Sünde.“


    Witer sagte sie;


    “ Habt ihr nie was davon gehört, was unser Prophet Muhammed sagte; „Wer satt schläft, während seine Nachbarn hungern, ist unserer nicht würdig „


    Sie versuchte stets nach den Geboten des Islam zu leben. Ihr tägliches Gebet ließ sie nie aus. Jedoch hatte sie damit ihre Probleme. Wenn sie sich zum Beten auf den Boden hinsetzte schafte sie es nicht wieder aufzustehen. Und so blieb ihr keine andere Wahl als im sitzen zu beten. Sie erzählte mir, wie ich des Öfteren als ich noch zwei Jahre alt war, ihr auf den Rücken stieg, während sie sich zum Gebet nach vorne beugte. Das zwang sie solange in der Position zu weilen, bis ich abgestiegen war, damit sie sich wieder aufrichten konnte. Während sie es mir erzählte, tat sich ein Lächeln in ihrem Gesicht, wodurch ihre alten, noch verbliebenen Zähne zum Vorschein kamen.


    Eine Große Sünde war es auch wie mein Opa mit ihr umging.


    Sie wurde, wenn sie versehendlich etwas falsch machte oder etwas umschüttete, von Ihm angeschrien und mit schlimmen Wörtern beschimpft. Aber nie habe ich erlebt, dass sie sich mit ihm stritt. Sie zog es vor , still und leise, sich in ihren Zimmer zurückzuziehen und erst dann wieder zu erscheinen, nachdem Opa wegging oder sein Zorn sich gelegt hatte.


    Und dann nahm sie ihre Arbeit zu Hause wieder auf, als wäre nichts geschehen. Sie fegte mit dem selbst hergestellten Strohbesen den Hof, wusch die Gehwege und half beim kochen. Während sie das alles tat war sie immer in gekrümmter Haltung. Doch, ihre Last hatte nachgelassen. Meine Tante wuchs heran und half ihr bei der Arbeit. Mutter half mit, soweit sie mich und meine Schwester versorgt hatte. Aber die Erniederung, der ihr auf den Rücken lastete musste sie alleine tragen. Das konnte ihr keiner abnehmen. Alle in der Familie lebenden Personen sahen das ihr zugefügte Unrecht, trauten sich aber nicht, Opa entgegenzutreten oder gar Oma in Schutz zu nehmen. Er war der Hausältester und durfte in keiner Weise hinterfragt werden.

    Der Verständige ist wie des Gewürzhändlers Tafel, stillschweigend seine Trefflichkeiten vor Augen stellend; der Unverständige ist wie eine Kriegstrommel, laut tönend, im Innern leer, mit eitlem Getöse.(Saadi, zwischen 1209 und 1213 - 1292)

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  • Juhuuu Güven


    Hast Du denn jetzt diesen Text zuerst ins Word geschrieben? Oder sind da einfach solche Fehler drin, die von Word nicht erkannt und erfasst werden konnten?


    Was mir schon beim ersten Teil der Geschichte aufgefallen ist, das ist der reiche Wortschatz über den Du in dieser Dir doch noch fremden Sprache verfügst.
    Was mich bei Deinem Schreibstil auch sehr fasziniert: mich dünkt, dass Deine Geschichte wie von einem orientalischen Rhythmus getragen würde, vielleicht sogar von jenen Melodien Deines Heimatlandes…..ähnlich diesem für mich „orientalischen Singsang“ (ich weiss jetzt grad keine gescheitere Beschreibung dafür….)


    Du bringst es auch fertig, mir die Personen, von denen Du erzählst recht nahe zu bringen….sie mir vertraut zu machen, vor allem Deine Oma.


    Auch diesen Teil Deiner Geschichte solltest Du da und dort noch etwas straffen ….und eben, na ja, Du weißt schon :wave


    Edit: Ich habe was vergessen, was ich auch noch anmerken wollte. Kann es sein, dass Du ein etwas ungeduldiger Mensch bist? ;-)
    Dass Du Deine Gedanken dann aufschreibst, wenn sie rauswollen, das gibt der Geschichte eben diese Lebendigkeit, die mich sehr anspricht.
    Dann aber wäre es schon wichtig, wenn Du die Geduld aufbringen könntest, diese doch noch etwas ungeordneten Gedanken und Einfälle für den Moment etwas ruhen zu lassen. Vielleicht gelänge es Dir dann besser, wenn Du selber, nach diesem spontanen Aufschreiben auch wieder etwas ruhiger geworden bist, diese aufgeschriebenen Gedanken etwas zu ordnen....Zum Beispiel alles das zusammen zu fügen, was Du uns zum gebeugten Rücken Deiner Oma erzählen möchtest. Durch dieses Dein Verweilen bei einer Aussage/einem Bild, würde die Geschichte, das ist jetzt einfach nur meine bescheidene Meinung, noch um einiges an Eindinglichkeit gewinnen.... :wave

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    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Joan ()

  • Ist doch alles kein Drama. Wenn man weiß, dass der eigene Text noch Schwächen in Grammatik und Rechtschreibung hat, kann man ihn, ehe man ihn an einen Verlag schickt, von einem Muttersprachler durchkorrigieren lassen. Dann mag bei einem umfangreichen Text ein bisschen was kosten, aber man hat damit eine Hürde weniger.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Vandam ()

  • @I(m)migrant: Es ist einfach wichtig sich zumindest die Mühe zu machen die Sprache, in der man schreibt, so gut wie möglich zu beherrschen. Gerade Deutsch ist nicht leicht, aber man kann es sich schon merken, dass Verben klein geschrieben werden und Substantive grundsätzlich gross.


    Bei den wenigen Malen, die ich im Schreibwettbewerb mitgeschrieben habe, habe ich natürlich orthographische Schwächen gehabt - gerade die deutschen Kommaregeln sind für mich kompliziert, aber gerade harte Kritik ist Ansporn, es noch besser machen zu wollen.

  • Zitat

    Original von Oryx
    @I(m)migrant: Es ist einfach wichtig sich zumindest die Mühe zu machen die Sprache, in der man schreibt, so gut wie möglich zu beherrschen. Gerade Deutsch ist nicht leicht, aber man kann es sich schon merken, dass Verben klein geschrieben werden und Substantive grundsätzlich gross.


    Gäbe es da nicht die substantivierten Verben und Adjektive (und desubstantivierte Substantive)... *seufz*Aber im Prinzip hast du ja Recht.

  • Hallo Joan


    Nachdem ganzen Wirrwarr war ich mir nicht ganz Sicher ob ich weiterhin meine Texte hier reinstellen sollte.


    Habe dann aber entschieden es doch zu tun.
    Auch wenn nicht in den Maße das mir vorher vorschwebte.


    Es ist eine gekürzte Fassung vom Originaltext, daher weist es an manchen Stellen Ungereimtheiten auf.



    Hast Du denn jetzt diesen Text zuerst ins Word geschrieben? Oder sind da einfach solche Fehler drin, die von Word nicht erkannt und erfasst werden konnten?


    Ich habe es in Word geschrieben und es auch der Korrektur unterzogen. Aber Trotzdem scheint mir das Word nicht alle Fehler erkennen zu können. Was mir da noch bleibt wäre eine Detailierte Kontrolle anhand einer Dudens. Aber dass würde mir wiederum zu viel Zeit kosten, die ich momentan nicht aufbringen kann.


    Was mir schon beim ersten Teil der Geschichte aufgefallen ist, das ist der reiche Wortschatz über den Du in dieser Dir doch noch fremden Sprache verfügst.


    Da bin ich mir nicht so sicher. Mit dem Wortschatz die ich habe werde ich wohl nicht auskommen können. Ich habe noch einen weiten Weg vor mir und der Proviant ist knapp. Da muss ich wohl noch bisschen aufstocken.



    Was mich bei Deinem Schreibstil auch sehr fasziniert: mich dünkt, dass Deine Geschichte wie von einem orientalischen Rhythmus getragen würde, vielleicht sogar von jenen Melodien Deines Heimatlandes…..ähnlich diesem für mich „orientalischen Singsang“ (ich weiß jetzt grad keine gescheitere Beschreibung dafür….)


    Vielleicht tut es das Wort ARABESKE / ARABISTIK :-)


    Du bringst es auch fertig, mir die Personen, von denen Du erzählst recht nahe zu bringen….sie mir vertraut zu machen, vor allem Deine Oma.


    Das kommt wohl daher dass ich mich noch genau an Einzelheiten erinnere.
    Ich habe Oma sehr gemocht, daher kommt warscheinlich auch die Intensität.


    Auch diesen Teil Deiner Geschichte solltest Du da und dort noch etwas straffen ….und eben, na ja, Du weißt schon Winken


    Ja ja, ich weiß. Wollen wir doch nicht die bösen Geister wecken :-)



    Edit: Ich habe was vergessen, was ich auch noch anmerken wollte. Kann es sein, dass Du ein etwas ungeduldiger Mensch bist?



    Vielleicht ist die Bezeichnung "ungeduldig" nicht das passende Wort dazu.


    Schreiben ist für mich etwas, was von der "inneren Stimme" abgesegnet werden muss bevor es auf Papier gebracht wird.


    Für mich ist es sehr wichtig die Gefühle so wieder zu geben das es so wenig wie möglich an Substanz verliert, und trotzdem dabei nicht zu schwülstig wird.


    Abgesehen von der Orthographie ist das einer meiner Probleme mit dem ich fertig werden muss.


    Und wenn es dann niedergeschrieben ist habe ich Angst, dass ich beim Formen der Texte das gewisse etwas verliere, was meiner Meinung nach meine Texte ausmachen.


    Nachdem du mich darauf aufmerksam gemacht hast bin ich den Text nochmal durchgegangen und festgestellt, dass an dem was du schreibst durchaus was dran ist.


    Dementsprechend werde ich den Text nochmal bearbeiten.


    Danke für deine Aufmerksamkeit :-)



    Vandam


    Das sehe ich genau so.


    Daher gehe ich die Sache gelassen an.


    Eine Heiligsprechung der Orthografie würde mich Momentan nur aufhalten.




    LG Güven

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  • Zitat

    Original von Oryx
    @I(m)migrant: Es ist einfach wichtig sich zumindest die Mühe zu machen die Sprache, in der man schreibt, so gut wie möglich zu beherrschen. Gerade Deutsch ist nicht leicht, aber man kann es sich schon merken, dass Verben klein geschrieben werden und Substantive grundsätzlich gross.


    Bei den wenigen Malen, die ich im Schreibwettbewerb mitgeschrieben habe, habe ich natürlich orthographische Schwächen gehabt - gerade die deutschen Kommaregeln sind für mich kompliziert, aber gerade harte Kritik ist Ansporn, es noch besser machen zu wollen.


    Vielleicht sollte Ich darauf antworten;


    "Mittlerweile habe ich diesen Vorwurf so oft gesagt bekommen, dass mir der Lust an Schreiben vergangen ist"


    Tue ich aber nicht.


    Stattdessen werde ich mich der Sache annehmen und mich verbessern. Es führt kein anderer Weg hindurch.


    Den Zweiten Text habe ich gründlich durch den Word überprüfen lassen. Also, wenn es noch Fehlerhaft ist, bin nicht ich sondern Word hier der Immigrant :-)

    Der Verständige ist wie des Gewürzhändlers Tafel, stillschweigend seine Trefflichkeiten vor Augen stellend; der Unverständige ist wie eine Kriegstrommel, laut tönend, im Innern leer, mit eitlem Getöse.(Saadi, zwischen 1209 und 1213 - 1292)

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  • fand es berührend, wie du die mutter aus den augen des sohnes beschrieben hast.
    ich weiß noch nicht ganz, was ich von deinem text insgesamt halte. er beschreibt manche dinge, die einprägend sind, wenn du sie schlicht hältst, und die mir gefallen, an anderen stellen wird es mir zu... schwer zu beschreiben... da wird mir ein wenig zu viel der blumigen oder ausgeschmückten gefühle beschrieben.


    güven ist übrigens ein schöner name.

  • Guten Morgen Güven


    Du hast Dir ja eine Riesenarbeit gemacht, um auf unsere Postings einzugehen.
    Aber Du sollst wissen, dass Du das bei mir zumindest, nur machen sollst, wenn Du das auch wirklich von Dir aus so machen möchtest. Du verlierst ja damit eventl. viel Zeit, die Dir dann fehlen könnte, um an Deiner Geschichte weiter zu schreiben.
    Trotzdem, ganz lieben Dank, denn ich habe doch auch einiges an interessanten Einblicken gewonnen, zB. wie Deine Geschichten entstehen, und ich habe das Wort ARABESKE wiederentdeckt, so ein schönes Wort.


    Weisst Du, wegen der gewissen "Unordnung" in Deinen Erzählungen (auch nicht das Wort, das ich eigentlich haben möchte :rolleyes): ich selber, als Leserin, wäre einfach gerne bei diesem oder jenem Bild, das Du mir übermittelt hast, einen Augenblick länger verweilt.
    Wegen dem Wortschatz....das ist jetzt der grosse Unterschied zwischen Dir und mir, Deiner Jugend (nehme ich jetzt einfach mal an) und meinem Alter. Deine "Schatzsuche" hat eben erst begonnen....ich habe schon so viele Wörter verloren, und täglich werden es mehr. Vielleicht findest Du ja das eine oder andere davon :grin bei Dir wüsste ich sie doch gut aufgehoben.


    Was ich Dich aber noch fragen wollte, wegen diesem feinen arabesken (ob das so stimmt jetzt?) Klang, der sich durch Deine Geschichten zieht, und so auch mithilft, sie zu etwas Eigenständigem, Einzigartigem zu machen: könnte das damit zusammenhängen, dass Du in Deiner Muttersprache denkst, und diese Gedanken dann eben möglichst unverändert, diesen speziellen Rhythmus behaltend, in die deutsche Sprache überträgst?


    Ich warte jedenfalls gespannt auf die Fortsetzung. Die nächste Zeit werde ich zwar weniger im Forum sein.....aber irgendwann werde ich mich schon wieder hier melden.


    Bis dahin, toi toi toi.....Joan :wave



    Was täte ich bloss, wenn es die Edit nicht gäbe! :grin

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

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  • Zitat

    Original von Elinor
    fand es berührend, wie du die mutter aus den augen des sohnes beschrieben hast.
    ich weiß noch nicht ganz, was ich von deinem text insgesamt halte. er beschreibt manche dinge, die einprägend sind, wenn du sie schlicht hältst, und die mir gefallen, an anderen stellen wird es mir zu... schwer zu beschreiben... da wird mir ein wenig zu viel der blumigen oder ausgeschmückten gefühle beschrieben.


    güven ist übrigens ein schöner name.



    Elinor


    Für mich ist ein Text der nach außen gekehrte Person in Wörtern.


    Daher spiegelt es, neben der informationellen Aspekt, zugleich auch die Mentalität und Lebenseinstellung des Verfassers wieder.


    Nicht weil ich mich mit ihen vergleichen will, aber nur mal als ein Beispiel;


    Da vinci wäre nicht der Da vinci, wenn er seine Gemälde nach den Wünschen der ihn Kritisierenden wiedersacher gemalt hätte.


    Oder Vincent van Gogh, Picasso, aber auch Musiker wie Beethoven oder Mozart. Die Palette können wir beliebig erweitern.


    Es mag sein das meine Texte den gewohnten Gemüt, schwülstig oder verträumt e.c erscheinen.


    Wir dürfen aber nicht vergessen dass unsere Gewohnheiten nur eine unter vielen ist.


    Wenn Gefühle, so intensiv sie auch wiedergegeben werden, uns schwülstig oder übertrieben erscheinen liegt es auch wohlmöglich an unserer Lebenseinstellung.


    Ich habe lediglich Versucht die Gefühlte und das Erlebte so wahrheitsgetreu wie möglich wieder zu geben.


    Wir sollten uns nicht genieren unseren Gefühlen freien Lauf zu geben, solange sie die Schwelle der Vernunft nicht überschreiten.


    Vielleicht ist es eben dieser Konsens, der uns fehlt und wir dadurch unsere Menschlichkeit verlieren, ohne uns dessen bewusst zu sein.


    Die Ausgewogenheit von Gefühlen und Gedanken ist es was uns Menschen ausmacht.


    Wenn wir den einen auf Kosten des anderen vernachlässigen, ja sogar unterdrücken, werden wir nie zu einer Einsicht kommen, der uns Menschen miteinander verbindet.


    Vielleicht mag der eine oder andere meine Ansichten nicht teilen, aber das ist es eben was uns Menschen bereichert.


    Eine Homogenität anzustreben,egal auf welcher Ebene, entspricht nicht der Natur des Menschen und beeinträchtigt ihn nur in seiner Entfaltung.





    Joan


    Was ich Dich aber noch fragen wollte, wegen diesem feinen arabesken (ob das so stimmt jetzt?) Klang, der sich durch Deine Geschichten zieht, und so auch mithilft, sie zu etwas Eigenständigem, Einzigartigem zu machen: könnte das damit zusammenhängen, dass Du in Deiner Muttersprache denkst, und diese Gedanken dann eben möglichst unverändert, diesen speziellen Rhythmus behaltend, in die deutsche Sprache überträgst?


    Wie sollte es anders auch sein.


    Der Immigrant ist sozusagen die Synthese von Orient und Oxident.


    Wir haben es geschafft zwei sich völlig fremden Kulturen in uns zu vereinen, ohne dabei unsere Identität zu verlieren.


    Unsere Väter waren ganz schlichte Menschen, die außer ihren Hoffnungen einmal wieder zurück in ihre Heimat zu kehren, nichts in Sinn hatten.


    Sie konnten weder Deutsch sprechen, noch verstehen. Wenn ihre Deutschen Arbeitskollegen sich erniedrigende Witze über sie erzählten und belächelten haben unsere Väter mit gelacht, ohne zu wissen dass sie es waren über die man lachte.


    Aber diese Zeiten sind all für alle mal vorbei.


    Die Arabeske (oder auch der ISLAM) ist ein Teil von uns, ohne den wir unsere Persönlichkeit verlieren würden.


    Viele Filme oder Bücher werden in Begleitung von aufwendig hergestellter Musik oder Melodien wieder gegeben bzw. rezitiert, damit diese ihre gewünschte Wirkung beim Publikum erzielen.


    Wir aber haben diese Rhythmus, Melodie oder Musik, wie man es auch nennen mag, schon in unseren Erzählungen mit drin. Es sind die Kompositionen unserer Seele, die in Jeden Menschen schlummert, aber durch das Materielle in dem wir uns verloren haben, in Ketten gelegt wurde.


    Deswegen Kommt sich der Mensch unserer Zeit Ohne Musik und Klang unvollkommen vor und versucht dies durch „Ersatzmaßnahmen“ gut zu machen.


    Früher, wo die Ganze Familie sich um die Dorfältesten sammelten, und sich in seiner Erzählungen vertieften, in mitten der Natur, stand diesen Komponisten in uns alle Türen offen.


    Er konnte sich frei und ungeniert entfalten.


    Ich selbst erlebe dies jedesmal, wenn ich einen Gedicht oder Text verfassen will, und hoffe dass es mich nie in Stich lässt.


    Nur meine Meinung.


    LG Güven

    Der Verständige ist wie des Gewürzhändlers Tafel, stillschweigend seine Trefflichkeiten vor Augen stellend; der Unverständige ist wie eine Kriegstrommel, laut tönend, im Innern leer, mit eitlem Getöse.(Saadi, zwischen 1209 und 1213 - 1292)

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  • lieber imigrant



    ich muss sagen, ich verstehe deine reaktion nicht ganz. natürlich ist es es eine frage der lebenseinstellung, wie wir auf texte, geschichten und menschen reagieren. mit was solte ich denn sonst auf erzähltes antorten... und meiner erfahrung nach sind die einschneidensten erlebnisse recht banal, erschreckend banal, ja, so banal, dass man sie nicht einmal in worte fassen kann. das hat nicht mit homogenität zu tun, wenn mir daher manches aus deinem stil nicht passend erscheint, oder ich es nicht abkaufe, weil mir hier vielleicht ein märchen erzählt werden soll. was du hier sagen willst, verstehe ich nicht ganz. im gegenteil, ich sehe entfaltung nicht als einen wettbewerb die welt zu verschnörkeln, sondern jedem erlebnis ausdruck zu verleihen. mal mit mehr, mal mit weniger tamtam. dies und ausgewogenheit ist dabei auch, nicht alles in ein blumenbeet pflanzen zu wollen, sondern gelegentlich auch mal scheiße zu brüllen... oder zu schweigen.
    hier mit da vinci zu kommen und seinen ihn kritisierenden widersachern, nur weil ich mein empfinden zu deinem text in worte gefasst habe, finde ich unangemessen. da vincis kunst währt nicht deshalb so ewiglich, weil er einfach nur seinen weg gegangen wäre, sondern, weil es großartige werke sind, die er erschaffen hat. nicht jede selbstentfaltung führt zur kunst, manche nämlich gerne auch auf den komposthaufen.
    wenn ein leser bei dir nicht einmal sagen darf - und ich habe dir gesagt, was mir zugesagt hat und was nicht, in feundlichem ton - wie er einen text wahrnimmt, ohne gleich als widersacher des autors zu gelten und eine pseudpsophische lehrstunde zum menschen zu erhalten und seiner wahren natur, die man anscheinend nicht auslebt, dann solltest du einfach keine leser suchen, sondern nur deinen monolog. aber ich wette, der gehört dann auch wieder nicht zur natur des menschen.
    ja, ich bin gerade verärgert.