'Die Lagune des Löwen' - Teil 9

  • San Lazzaro war nicht für die Pest, sonden die Leprakranken- die Quarantänestation, Ursprung des Wortes Lazarett war Santa Maria di Nazaretto, das war das Pestkrankenhaus.

  • Hallo Beo,


    es gibt zwei venezianische Seucheninseln mit ähnlich klingendem Namen.


    San Lazzaro war die Lepra-Insel; heute befindet sich dort ein Armenierkloster. Der Name ist dem Heiligen Sankt Lazarus entlehnt, dem Schutzheiligen der Aussätzigen (Leprösen).


    Santa Maria di Nazareth hingegen ist eine andere Insel, genannt auch Lazzaretto Vecchio - dort kamen die Pestkranken hin. Heute befindet sich dort ein Hundeasyl.


    LG,
    Charlotte T.

  • Was ist das wirklich ärgerliche wenn man so ein Buch ausgelesen hat? Immer das gleiche- es dauert etwa ein Jahr bis man wieder ein Werk dieser Autorin in die Hand bekommt.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Was ist das wirklich ärgerliche wenn man so ein Buch ausgelesen hat? Immer das gleiche- es dauert etwa ein Jahr bis man wieder ein Werk dieser Autorin in die Hand bekommt.


    Ich beeil mich :-)


    P. S.: Wenn es so läuft, wie ich es mir wünsche, gibt es nächstes Jahr zwei neue Historische.

  • Nachdem ich brav jeder falschen Fährte nachgelaufen bin, hab ich jetzt die Lösung endlich erfahren. Es war spannend bis zum Schluß. An der Auflösung hab ich nichts zu meckern.


    Eine Frage geistert mir noch durch den Kopf: Während dem ersten Überfall Marcellos, fällt Laura das Teufelsmal auf seiner Hand auf. Laura dürfte Marcello nicht oft gesehen haben. Antonio nimmt Bartolomeo am Ende aber die Handschuhe ab, um nach dem Mal zu suchen. Laura muss ihm also irgendwann davon erzählt haben.


    Warum ist also nicht schon früher der rote Fleck auf der Hand Marcellos aufgefallen? Ist das in Wirklichkeit nicht so auffällig?


    Der Abschnitt selbst war für mich etwas zu lang. Die Pestepisode war mir fast zu viel, weil ich endlich die Lösung erfahren wollte. Das Ende selbst hat mir sehr gut gefallen. Alle offenen Fragen wurden geklärt.
    Wie schon zuvor der Tod der Zinzis, war auch hier der Tod vieler wichtiger Figuren sehr würdevoll und "schön" geschildert.


    Jetzt muss ich das Ende noch ein wenig sacken lassen.

  • Jetzt habe ich das Buch zu Ende gelesen.
    Ich habe selten so lange für ein Buch gebraucht.
    Dieses hat es in sich, war sehr spannend und prima geschrieben, mußte es immer mal wieder sacken lassen, hier passiert schon ganz schön viel.


    Alle Rätsel werden zufriedenstellend gelöst.
    :-]


    Ich habe das Buch Die Madonna von Murano bekommen und werde nicht lange mit dem Lesen warten.
    :lesend

  • Zitat

    Original von Pelican
    @ Charlotte


    den Part mit Carlo und dem Löwen am Ende des Buches fand ich sehr stimmungsvoll und sehr schön. Ein Ende, das in Erinnerung bleibt und viel Aussagekraft hat.


    Vielen Dank, das freut mich sehr :-)


    Herzlich,
    Charlotte T.

  • Zitat

    Original von Pelican


    Zwei? Kannst Du zu dem zweiten auch schon etwas sagen?


    Hallo Pelican,


    zu dem zweiten kann ich leider noch nichts sagen, weil es sich dabei um das Projekt handelt, über das noch nähere Gespräche geführt und entschieden werden muss.


    LG,
    Charlotte T.

  • schön! (ich bin, im positiven sinne!, "satt" :-] )
    und schade! (dass so ein gutes buch auch einmal endet :-) )
    ein wirklich rundum befriedigendes ende, alle fäden wurden nachvollziehbar entwirrt. ich schließe mich den schon gemachten bemerkungen über das stimmungsvolle löwenende (schöne brücke: löwen in der wüste, löwen von venedig), aber auch über das sackenlassen an.


    "Eine Frage geistert mir noch durch den Kopf: Während dem ersten Überfall Marcellos, fällt Laura das Teufelsmal auf seiner Hand auf. Laura dürfte Marcello nicht oft gesehen haben. Antonio nimmt Bartolomeo am Ende aber die Handschuhe ab, um nach dem Mal zu suchen. Laura muss ihm also irgendwann davon erzählt haben.
    Warum ist also nicht schon früher der rote Fleck auf der Hand Marcellos aufgefallen? Ist das in Wirklichkeit nicht so auffällig?" (taciturus)
    :gruebel


    @ charlotte: vielen dank für eine wundervolle geschichte in einem rundherum perfekten buch (mir sind glossar, zeittafel, personenregister, nachwort etc und der service eines lesebändchens bei so einem dicken buch immer sehr wichtig). und natürlich für deine begleitung bei dieser leserunde! :anbet


    im rezensionsthread melde ich mich noch zu wort, aber ich vergebe gleich schon mal 10 von 10 punkten.
    :wave


    edit: ich möchte noch hinzufügen, dass ich die szene, als laura dachte, carlos und antonio wären wieder gegangen (während die nur wegen des überraschungsmoments so getan hatten) suuuperspannend fand! :grin

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

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  • Zitat

    Original von drehbuch
    "Eine Frage geistert mir noch durch den Kopf: Während dem ersten Überfall Marcellos, fällt Laura das Teufelsmal auf seiner Hand auf. Laura dürfte Marcello nicht oft gesehen haben. Antonio nimmt Bartolomeo am Ende aber die Handschuhe ab, um nach dem Mal zu suchen. Laura muss ihm also irgendwann davon erzählt haben.
    Warum ist also nicht schon früher der rote Fleck auf der Hand Marcellos aufgefallen? Ist das in Wirklichkeit nicht so auffällig?" (taciturus)
    :gruebel


    Hallo Drehbuch,


    es freut mich, dass der Roman dir gefallen hat, vielen Dank für dein Lob!


    Was das Feuermal angeht: Dass Antonio schon früher das Mal bei Querini bemerkt hat, ist zu unterstellen, er hat ihn ja oft getroffen.


    Aber Laura hatte mit Antonio erst - ebenfalls unterstellt - ganz am Ende des Romans über das Mal gesprochen, als sie von Mansuetta nach deren Rückkehr von der Leprainsel erfuhr, dass Querini ihr leiblicher Vater ist. (An einer Stelle wird mal erwähnt, dass Laura und Antonio nicht gerne über die schlimmen Ereignisse ihrer Jugend reden; es bestand ja auch jahrelang kein Anlass dazu, weil der Maskierte nicht mehr auftrat.)


    Dass Antonio nach dem Kampf mit Bartolomeo diesem die Handschuhe auszieht, die der Mann immerzu trug, war für ihn nur eine Bestätigung dessen, was er zu der Zeit dann schon wusste - ein Mal fand er dort nicht (er war ja auch gar nicht überrascht deswegen), er wollte sich dessen nur vergewissern.


    Laura selbst hatte das Mal beim ersten "offiziellen" Zusammentreffen mit Querini nicht sehen können - da versteckte er seine Hände hinter seinem Rücken. Und bei den weiteren Begegnungen musste er keine Entdeckung mehr fürchten - seine Hände waren ja seit dem Brand im Arsenal mit Brandmalen bedeckt.


    Dem Leser sind hier aus dramaturgischen Gründen einige Informationen vorenthalten worden (nämlich die, wann und wie das Feuermal zwischen Laura und Antonio zum ersten Mal zur Sprache kam), während andere dazu dienten, eine falsche Fährte zu legen (etwa die Sache mit Bartolomeos Handschuhen), denn bis zum Schluss sollte ja offenbleiben, wer der Maskierte war und welches seine Absichten waren.


    LG,
    Charlotte T.

  • Zitat

    Original von Charlotte T.
    Dem Leser sind hier aus dramaturgischen Gründen einige Informationen vorenthalten worden (nämlich die, wann und wie das Feuermal zwischen Laura und Antonio zum ersten Mal zur Sprache kam), während andere dazu dienten, eine falsche Fährte zu legen (etwa die Sache mit Bartolomeos Handschuhen), denn bis zum Schluss sollte ja offenbleiben, wer der Maskierte war und welches seine Absichten waren.


    Na das legen von falschen Fährten ist Dir jedenfalls prächtig gelungen :-)


    Auf Querini als leiblichen Vater von Mansuetta und Laura wäre ich nicht gekommen. Er war ja nicht sonderlich interessiert an beiden Frauen, was sich auf den letzten Seiten ja erklärt, da es "nur" Mädchen waren. Hätte Anna einen Sohn geboren, wäre sein Verhalten wohl anders gewesen.


    Das Laura Arcanzuola getötet hat, fand ich passend. Wahrscheinlich war das für sie auch eine Möglichkeit, sich von den Geistern der Vergangenheit zu lösen.


    Carlo, der am Ende doch erkennt, dass seine Verbundenheit mit Afrika noch da ist, sein Herz aber doch in Venedig geblieben ist. Ein wirklich schönes Ende für ein großartiges Buch.

  • Mansuetta hat Ihren Ehemann, Laura hat ihre Familie in Sicherheit gebracht, und ihr Kind auf die Welt gebracht, Die verschwundene Crestina ist aufgetaucht.
    Die Fäden sind entwirrt, alles an seinem Platz und alle Bösewichte haben ihre gerechte Strafe erhalten.
    Wenn das nicht ein Happy End auf der ganzen Linie ist.
    Selbst Carlo, nach seinem Seelentrip nach Afrika und seiner Schreitherapie in der Afrikanischen Steppe wird nach Venedig zurückkehren und warhscheinlich mit Valeria zusammen alt werden.


    Alles ist letztendlich gut geworden.
    Den allerletzten Showdown mit der Entführung Matteos, habe ich als etwas viel empfunden, denn die Pest und auch noch dieser letzte Racheakt, das war mir etwas üppig :gruebel
    Trotzdem ist es ein rundum tolles Buch, das Du uns da als Leser anvertraut hast, vielen Dank Charlotte!!


    begeisterte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Carlo, der am Ende doch erkennt, dass seine Verbundenheit mit Afrika noch da ist, sein Herz aber doch in Venedig geblieben ist. Ein wirklich schönes Ende für ein großartiges Buch.


    :write ... das ich em Ende atemlos und zugegeben ein bisschen traurig zugeklappt habe. Mir sind die "guten" Figuren allesamt ans Herz gewachsen!

  • Zitat

    Original von milla


    :write ... das ich em Ende atemlos und zugegeben ein bisschen traurig zugeklappt habe. Mir sind die "guten" Figuren allesamt ans Herz gewachsen!


    So ging es mir auch. Ich habe die letzten 300 Seiten in einem Rutsch durchgelesen, ich musste einfach wissen wie es weitergeht. Wie drehbuch schon schrieb, sowohl von der äußeren Aufmachung her wie auch von der Handlung ein perfekter Roman. Vielen Dank für diesen außergewöhnlichen Lesegenuss!

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • "Selbst Carlo, nach seinem Seelentrip nach Afrika und seiner Schreitherapie in der Afrikanischen Steppe wird nach Venedig zurückkehren und warhscheinlich mit Valeria zusammen alt werden." (elbereth)


    :gruebel ?(
    das hab ich eigentlich nicht so verstanden.
    leider hab ich das buch gestern verliehen, kann also jetzt nicht nachsehen.
    aus welchen worten genau entnimmst du das?
    hab ich was übersehen/missverstanden?
    wie seht ihr anderen das?
    :help :grin

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)