Ulrike Schweikert - "Die Herrin der Burg"

  • hallo Rike,


    ich finde es ganz toll, dass Du uns hier mit ein paar zusätzlichen Informationen fütterst, vielen Dank dafür! :wave


    Natürlich war es eine schlimme Zeit damals, ich kann mir ganr nicht vorstellen, zu solch einer Zeit als Frau leben zu müssen, das ist wirklich grausam!
    Ich denke, jeder Leser hat eine eigene Schmerzgrenze, manchen sind gewalttätige Sexszenen zuviel, andere können dafür die Folterszenen nicht ertragen. Das ist ja bei allen unterschiedlich.


    Der Schreibstil hat mir jedenfalls in bisher allen Büchern sehr gut gefallen, und es dauert ja auch nicht mehr so lange bis zum Kreidekreuz *lechz* :-]

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

  • Ich werde es auf jeden Fall lesen. Habe ja beide Bücher "Die Hexe und die Heilige" und "Die Herrin der Burg" schon einige Zeit auf meiner Liste. Jetzt werde ich mich ml dnach umsehen, bin auch schon recht neugierig geworden.

  • Ich habe eben mit dem Buch angefangen und werde Euch selbstverständlich später berichten, wie es mir gefallen hat... :-]



    EDIT:
    Aufgrund einer Leserunde hatte ich das Buch erst mal wieder auf Seite gelegt...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Mir hat der Anfang des Buches sehr gut gefallen. Aber nun sind sie auf der Reise und irgendwie zieht es sich schon. Kämpfe schon den ganzen Morgen bei der Reise nicht schlapp zu machen *g*.


    Geht das nur mir so?

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Ich habe das Buch gerade eben beendet und meine Eindrücke sind gespalten. Mir hat das Buch gut gefallen auf der einen Seite, ja.
    Auf der anderen Seite waren es mir viel zu viele Personen, zuviel Gewalt (vor allem die Szene mit der kleinen Sofie ließ mich erschaudern :wow).


    Auch gefiel mir nicht, dass Tilia ganz einfach dem Grafen Friedrich die Blutschande verzieh, ja sogar eine Freundin wurde.

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Zitat

    Original von Katja
    zuviel Gewalt (vor allem die Szene mit der kleinen Sofie ließ mich erschaudern :wow).


    huhu Katja,


    genau diese Szene ist mir damals auch sehr auf den Magen geschlagen und hält mich auch davon ab, das Buch nochmal zu lesen! :-(

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

  • Ich habe jetzt die "Herrin der Burg" gelesen, ohne vorher auf diesen Thread gestoßen zu sein.


    Ich muß sagen, die vielen Personen haben mich eigentlich nicht irritiert, sondern die Wechsel, daß man nicht wußte, wo man sich gerade aufhält.


    Die vielen sexuellen Schandtaten waren ja leider in diesem Zeitalter an der Tagesordnung. (Das hat mich persönlich auch abgestoßen.) Aber genauso die Geschehnisse im Kloster. Daß sie dort so schrecklich waren ist für diejenigen, die Zuflucht suchen, auch nicht schön.


    Mir hat sehr gefallen, daß sich "Ulrike Schweikert" zu diesem Buch gemeldet hat. Also zu den Recherchen über dieses Zeitalter. Das hat mich die Zeit und Geschehnisse noch ein bisschen besser verstehen lassen. Danke an Rike.

    Gruß Koala :wave


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    :lesend Das Licht der Welt von Daniel Wolf
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  • Ganz toll finde ich den Geschichtsüberblick, das Glossar und v.a. das Literaturverzeichnis am Ende. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass der Roman in Schwaben spielt und die dortigen Zustände des 13. Jahrhunderts wiederspiegelt.


    Leider hatte ich auch Probleme damit, den Personen zu folgen. Nicht nur die vielen Namen haben mich oft verwirrt, sondern auch die plötzlichen Ortswechsel - manchmal wusste ich nicht mehr, in welcher Stadt/Burg man sich gerade befindet.
    Die Geschichte an sich ist schön, weil man sehr viel über das wirkliche Leben erfährt, wozu auch die angesprochenen Grausamkeiten gehören. Allerdings finde ich nicht, dass sie im Buch zu deutlich dargestellt werden. Vielleicht bin ich mittlerweile aber einfach nur abgehärtet.
    Mit Tilia konnte ich mich leider nicht so richtig anfreunden, sie kennenlernen, ihre Gefühlsregungen verstehen und/oder nachvollziehen. Auch Gret ist mir bis zum Ende des Buches fremd geblieben. Schade.


    Momo

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Ich habe die "Herrin der Burg" gleich nach der "Waldgräfin" von Dagmar Trodler gelesen.


    Irgendwie ähneln sich die Beschreibungen aus dem Burgleben, ich hatte von der Burg die jeweils gleichen Bilder im Kopf.


    Ist ja auch nicht weiter verwunderlich ist, weil es ja in der gleichen Zeit spielt. :-)


    Bei der "Herrin der Burg" hatte ich wie meine Vor-Schreiber hier in dem Thread auch anflugsweise Phasen der Verwirrung, was die einzelnen Personen betraf, das waren irgendwie zu viele. Da konnte mir auch das Personenverzeichnis im Anhang nicht viel weiterhelfen.


    Teilweise konnte ich die Söhne des Zollerngrafen nicht auseinanderhalten, zumal sie beide "Friedrich" heißen. Erschwerend hinzu kam, daß dann auch noch andere Namen wie der "Merkenberger" die gleiche Person bezeichnet haben.


    Die "Gewaltszenen" fand ich auch vergleichsweise harmlos.


    Ansonsten ist es ein "rundes" Buch, gefällig, ohne Ecken und Kanten. Läßt sich gut in einem Rutsch durchlesen.


    Das Ende fand ich etwas zu abrupt, ich war noch in der Handlung gefangen und dann doch überrascht war, daß es schon zu Ende ist.


    Interessant fand ich, daß Tilia dann auf einmal die Burg ihres Vaters erben darf, ist das historisch fundiert?


    Lieben Gruß,
    die Fride.

  • puh....... ich bin froh, daß ich das Buch geschafft habe. Ich fand es entsetzlich langweilig und zäh. Weniger Politik (die sowieso bei den ganzen handelnden Personen nur schwer zu verstehen war) und dafür die Schilderung von Gedanken und Gefühlen der Protagonisten hätte dem Buch gutgetan.
    Ich bin froh, daß ich es bei Buchticket gleich wieder los geworden bin, ich fand es furchtbar.

    Was ist das Beste daran, erwachsen zu sein? Daß ich nicht mehr betteln muß "Nur noch dieses Kapitel, dann mach ich das Licht aus ... bitte!!! "

  • Zitat

    Original von Maryam1410
    Weniger Politik (die sowieso bei den ganzen handelnden Personen nur schwer zu verstehen war) und dafür die Schilderung von Gedanken und Gefühlen der Protagonisten hätte dem Buch gutgetan.


    Hallo Maryam,


    da stimme ich Dir zu, die "Politik" ließ sich für mich in dem Buch auch oftmals nicht nachvollziehen.


    Ich wußte oft nicht, welcher Fürst oder Markgraf jetzt mit wem verbündet ist. Die im Hintergrund liegenden Machtspielchen sind nicht so gut umfassend worden.


    Aber man hätte die "Politik" sicherlich umfassender darstellen müssen, um sie verständlicher zu machen.


    Tilla war ja auch Opfer der Politik, da sie ja von ihrem Vater sozusagen als "Pfand" auf die Zollernburg geschickt wurde.


    Ich habe jedoch von historischen Romanen fürs erste genug. Ich werde vielleicht in einem halben Jahr mal wieder einen historischen Roman lesen.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

  • *hochschubs* Ich lese gerade "Die Herrin der Burg" und es ging mir wie vielen: Zu viele Personen und irgendwie bringe ich die alle durcheinander und habe noch nicht den richtigen Einstieg gefunden...vorher hatte ich "Die Tochter des Salzsieders" gelesen(beide Romane im Doppel-TB!)und war begeistert...nun mußte ich doch mal sehen, wie es den Miteulen erging. Also ich werde das Buch auf jeden Fall fertig lesen, bei manchen Büchern braucht man halt länger für den Einstieg!-Der geschichtliche Hintergrund ist ja auch interessant, hätte nicht gedacht, daß die Zeit derartig kriegerisch war...

    Nimm das Leben nicht so ernst-Du kommst eh nicht lebend raus!


    :lesend "Die Mumie"-Anne Rice
    Fastenzeit-SUB:30
    SUB-Abbau:6

  • Ich habe das Buch letzte Nacht zuende gelesen und es hat mir recht gut gefallen.


    Ich hatte nur manchmal ein Problem damit die ganzen Namen der Leute einzuordnen und auch der schnelle Ortswechsel hat mich manchmal ganz schön verwirrt, weil ich dann nicht mehr wusste auf welcher Burg man sich nun befindet. Wie ich sehe, ging es anderen auch so. Auch die Gewaltsezen wurden mir manchmal zu viel...


    ABER ich fand das Buch trotzdem sehr lesenswert und Tilia und Gret sind mir sehr ans Herz gewachsen. Das Buch war sehr flüssig zu lesen und die Geschichte war auch sehr spannend. :wave

  • Ich habe das Buch vor zwei Tagen zu Ende gelesen. Ich muss leider zugeben, dass ich ein wenig enttäuscht war. Hatte mehr von der Geschichte erwartet.
    Das ende kam mir auch ein bisschen plötzlich und unbefriedigend.


    Mit den Personen und den Namen hatte ich keine Schwierigkeiten. Mir bereiteten eher die politischen Hintergründe Kopfzerbrechen. Ich musste zwischendrin immer mal überlegen wer denn jetzt mit wem und warum verbündet ist
    Die Beschreibungen des Burglebens und der sozialen Strukturen in der damaligen Zeit ist wirklich sehr gut gelungen. Ich konnte mir die Burg und das Leben richtig gut vorstellen.


    Die Gewalt und Sexdarstellungen habe ich, bis auf die Szene mit Sofie, ganz gut verdauen können.

  • Zitat

    Original von rennilady
    Mir bereiteten eher die politischen Hintergründe Kopfzerbrechen. Ich musste zwischendrin immer mal überlegen wer denn jetzt mit wem und warum verbündet ist


    Das war bei mir auch so und da mich die ganzen Namen sowieso schon durcheinander brachten, konnte ich am Ende nur raten wer mit wem zu tun hatte. Und das finde ich ziemlich schade.....

  • Zitat

    Original von Leseratte87


    Das war bei mir auch so und da mich die ganzen Namen sowieso schon durcheinander brachten, konnte ich am Ende nur raten wer mit wem zu tun hatte. Und das finde ich ziemlich schade.....


    Mir ging es genauso. Zwar schönes Buch, aber halt das drum herum machte einen Kopfzerbrechen. Hätte mir eigentlich ein anderes Ende gewünscht, aber was solls. :rolleyes

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Hallo Eulen,


    historische Romane finden sich in meinem Regal noch nicht zu Hauf; dennoch weiß ich, dass auch andere Autoren dieses Genres nicht gerade zimperlich sind, was Gewaltszenen dieses Zeitalters betreffen.
    Deswegen sehe ich das nicht als Kritikpunkt.


    Eigentlich habe ich gar nichts zu kritisieren; das Nachwort der Autorin hat mir alle Fragen beantwortet und Zweifel beiseite geschoben. Letztendlich lese ich ein Buch um unterhalten zu werden, und das ist Der Herrin der Burg gelungen. Und ich bin 1000x froh, dass ich im Hier und Jetzt leben darf...


    Von mir gibt es 8 Punkte.
    Gruß vom Killerbinchen

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Mir fehlte vor allem ein roter Faden


    Buchmeinung zu Ulrike Schweikert – Die Herrin der Burg


    „Die Herrin der Burg“ ist ein historischer Roman von Ulrike Schweikert, der 2003 bei Droemer Knaur erschienen ist. Das eBook ist 2017 bei Edel Elements erschienen.


    Zum Autor:

    Ulrike Schweikert arbeitete nach einer Banklehre als Wertpapierhändlerin, studierte Geologie und Journalismus. Seit ihrem fulminanten Romandebüt «Die Tochter des Salzsieders» ist sie eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen historischer Romane. «Die Charité. Hoffnung und Schicksal» schaffte es in die Top 10 Bestsellerliste. Ulrike Schweikert lebt und schreibt in der Nähe von Stuttgart.


    Klappentext:

    Burg Wehrstein im 13. Jahrhundert:

    Tilia bekommt von ihrem Vater einen heiklen Auftrag. Sie soll auf die Burg der Zollern reisen, um der Tochter des dort ansässigen Grafen zu dienen. Begleitet wird sie von der unfreien Magd Gret, die für sie wie eine Schwester ist. Tilia wird bald klar, dass sie auf der Burg mehr als unerwünscht ist - und dass die Gräfin ein düsteres Geheimnis umgibt.

    Inmitten von Intrigen und Missgunst, Eifersucht und roher Gewalt muss die junge Frau lernen, sich zu behaupten.


    Meine Meinung:

    Der Leser merkt die umfangreiche Recherche der Autorin an vielen Stellen. Der allgegenwärtigen Gewalt, besonders der Gewalt gegen Frauen, wird viel Raum geboten. Tilia und Gret sind Halbschwestern und befreundet. Gret begleitet Tilia auf ihrer Reise zur Burg Zollern. Die Autorin zeichnet ein düsteres, aber wohl auch zutreffendes Bild der Zustände zu jener Zeit. Tilia ist selbstbewusst und hat es geschafft, sich auf Burg Wehrstein als Verwalterin durchzusetzen. Die Reise zu Burg Zollern stellt für sie eine Herausforderung dar. Sie muss sich ihren Platz unter den Bewohnern neu erkämpfen. Noch schlimmer ergeht es der unfreien Magd Gret, die rechtlos allen Übergriffen ausgesetzt ist. Gret ist eine gute Beobachterin und sie weiß, welche Regeln gelten. Gret hat dies akzeptiert und versucht das Beste daraus zu machen. Tilia wirkt manchmal arg naiv und lässt sich leicht täuschen. Die Geschichte wird in Episoden erzählt, in deren Mittelpunkt meist Tilia oder Gret stehen. Burg Zollern hat einige dunkle Geheimnisse zu bieten, die nach und nach enthüllt werden. Trotzdem fehlte es mir an einem roten Faden, der dieser Aneinanderreihung von Episoden einen Sinn verleiht. Auch die Charakterisierung der Figuren war meist einfach gehalten. Es wimmelte von Bösewichten und verdorbenen Figuren. Einzig der alte Graf Zollern bot Überraschungen. Tilia blieb blass, während Gret nicht nur sympathisch sondert auch umfassend beschrieben wirkte.

    Das Buch wird abgerundet durch einen Geschichtsüberblick, ein Glossar, ein Personenregister, eine ergänzende Literaturliste und Anmerkungen zu Dichtung und Wahrheit.


    Fazit:

    Ohne roten Faden in der Erzählung kam kaum Spannung auf und die meist flache Figurenzeichnung konnte mich auch nicht überzeugen. Der Autorin ist es nicht gelungen, ihr umfassendes Wissen in eine unterhaltsame Lektüre umzusetzen. Deshalb bewerte ich das Buch auch nur mit zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln