Ich bin auch durch und bin ehrlich gesagt traurig darüber, dass es schon vorbei ist und dass die Geschichte Cathie so übel mitgespielt hat
Meine Rezension:
Über Heinrich VIII. wurden unzählige Bücher geschrieben und mindestens ebenso viele Filme und Dokumentationen gedreht, doch von seinen sechs Frauen ist den meisten höchstens seine ehemalige Mätresse Anne Boleyn ein Begriff. In Charlotte Lynes neuem Roman "Die zwölfte Nacht" steht jedoch des Königs sechste und letzte Frau, Catherine Parr im Mittelpunkt, deren Geschichte rückblickend von ihrer besten Freundin Kate Suffolk erzählt wird. Schon als kleines Mädchen ist Catherine ebenso wissbegierig wie verliebt in Thomas Seymour - beides wird sich ein Leben lang nicht ändern. Im Strudel der sich überschlagenden Ereignisse begleiten wir sie von einer unglücklichen Ehe in die nächste, verlieren Freunde an den Henker und wünschen uns mit ihr nichts mehr, als dass sich die neue anglikanische Kirche frei entfalten kann und sie den Mann ihres Lebens endlich ehelichen kann. Charlotte Lyne gelingt es auf fesselnde Art und Weise, die aufregende und nicht minder gefährliche Zeit des Umbruchs und der Willkür lebendig werden zu lassen. Ihre Figuren sind menschlich und facettenreich, spielen mit den Emotionen des Lesers und machen die Geschichte dadurch so authentisch. Historische Persönlichkeiten erscheinen in neuem Licht und die heraufbeschworene Zeit fühlt sich durch und durch "echt" an. Poesie und historische Fakten werden auf wunderbare Weise miteinander verknüpft, so dass jede Seite ein Lesevergnügen der besonderen Art ist. Wie schon bei ihrem Vineta-Roman gelingt es der Autorin auch hier, die Neugier und das Interesse des Lesers zu wecken und ihre eigene Begeisterung für diese Epoche und die Menschen, von denen sie erzählt, auf den Leser zu übertragen.
Ein MUSS für alle Freunde opulenter historischer Romane und für alle, die sich für spannend und gefühlvoll erzählte, englische Geschichte interessieren!
Dicke, fette 10 Punkte von mir!