Die zwölfte Nacht - Charlotte Lyne

  • Nein, Klopsi ist Twelfthnight. Sonst keiner.
    Den hat eine meiner liebsten Kolleginnen so getauft.


    Der neue ist das Monster.
    In den Fahnen hat er 656 Seiten.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Von der "Grossen Pest".
    Und von dem, was Barbara Tuchmann in "der ferne Spiegel" so beschreibt:


    Das klingt gut. Den "fernen Spiegel" habe ich vor ca 25 Jahren gelesen, ein tolles Buch! Und die Pest fasziniert mich immer, ich habe gerade ein sehr gut bebildertes Jugendbuch dazu im Haus, in dem sich viele niedliche Ratten und nicht ganz so niedliche Pestleichen tummeln... :grin

  • Zitat

    Original von Charlie
    Nein, Klopsi ist Twelfthnight. Sonst keiner.
    Den hat eine meiner liebsten Kolleginnen so getauft.


    Der neue ist das Monster.
    In den Fahnen hat er 656 Seiten.


    Alles Liebe von Charlie


    Ah! Monster! :monster

  • Leonae!
    Der ist ja hinreissend ...


    Ja, genau so sieht er aus: Ein bisschen zerrupft, ein bisschen zum Fuerchten, aber voellig gutartig.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Booklooker


    :lache
    Da hab ich auch schon dran gedacht...


    Ich habe damit schon angefagen. Ich mache den potenziellen Leserinnen immer den Mund wässrig, indem ich bestimmte Sätze zitiere wie: "Sie war nicht ganz siebzehn, seine Augen waren nicht ganz braun." oder "Im dem Bett lag, was übrig war" (aus der Sterbeszene vonHenry). Dann habe ich sie sofort am Haken :grin

  • Danke, Jane!
    Wenn dieses Buch sich schliesslich doch noch verkauft, weiss ich, wem ich's zu verdanken hab (und weiss es zu schaetzen).


    Alles Liebe.
    Charlie


  • Das kann ich so voll und ganz :write
    Charlies blauer Klopsi ist mein Juli Monatshighlight :-]


    Zitat

    Original von Katerina
    Ich kenn schon den Nächsten. Er ist etwas völlig Anderes. Er ist (ich hoffe, Charlie und "Zwölfnacht" werden mir das nicht übel nehmen) mein Lieblingsroman unter Charlies Büchern.


    Welchen meinst Du denn liebe Katerina??? In diesem Jahr werden ja zwei neue Romane von Charlie veröffentlicht - einer als TB und einer als HC.

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Zitat

    Original von bonomania
    Welchen meinst Du denn liebe Katerina??? In diesem Jahr werden ja zwei neue Romane von Charlie veröffentlicht - einer als TB und einer als HC.


    Hallo bonomania,


    damit ist "Das Haus Gottes" gemeint, Charlie hat doch schon in der vohergehenden Seite darüber etwas verraten:



    Ich freu mich auf jeden Fall schon riesig darauf. :freude


    LG sassenach

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen. (Lao-Tse)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von sassenach ()

  • Ich habs mir fast gedacht :lache
    Danke an Sassenach und Katerina für die schnelle Antwort :knuddel1


    Ich bin schon sehr auf den Almdudler gespannt ..... :lache :lache


    Zitat

    Original von Sassenach
    Ich freu mich auf jeden Fall schon riesig darauf


    Ich auch, ich habe mir das Haus Gottes schon vorbestellt :freude

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    :kuh:lesend

  • Wo kann man dieses Buch vorbestellen? Bei amazon habe ich nichts gefunden. :gruebel
    Ich habe jetzt etwa 2/3 der "zwölften Nacht" gelesen und bin absolut begeistert. Dieses Buch ist ein wirkliches Highlight unter den Tudor-Romanen. (Ich werde mich dazu noch ausführlicher äußern, wenn ich mit dem Buch fertig bin).
    Deshalb gehe ich davon aus, dass es nicht mein letztes Buch der Autorin bleibt.
    Vielleicht lese ich sogar noch irgendwann "Die Glocken von Vineta", obwohl es mich von der Thematik weniger anspricht.

  • Charlies neuester Roman erscheint im Buch Club.
    Eine liebe Eule ist dort Mitglied und wird mir bei VÖ (Ende Spetember 2008) dieses Buch besorgen

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    :kuh:lesend

  • So, jetzt bin ich mit "Die zwölfte Nacht" fertig. Als kritischer und anspruchsvoller Leser ( Anglistin & Anglomanin) muss ich sagen, dass ich von diesem Buch absolut begeistert bin, es ist - wie schon oben angedeutet - ein Highlight unter den Tudor-Romanen.


    Sprache:
    Die Sprache hat mir ausgezeichnet gefallen, anspruchsvoll, dabei gut lesbar und absolut anschaulich, manchmal geradezu poetisch.
    Sehr hilfreich ist die Darstellung von Gedanken in Kursivschrift.


    Aufbau:
    Der Aufbau des Romans, d.h. die themenbezogene Unterteilung in zwölf große Kapitel, umrahmt vom Prolog und Epiliog ist sehr gekonnt und gibt dem Leser eine hilfreiche Orientierung innerhalb des Zeitrahmens der Geschehnisse.


    Inhalt


    Wenn man sich mit der englischen Geschichte auskennt, merkt man sofort, dass die Autorin eine richtige "Fachfrau" ist und bis in die Details recherchiert hat.
    Dabei gelingt es ihr, die aus den Fachbüchern bekannten Persönlichkeiten zum Leben zu erwecken, dass der Leser sie persönlich gekannt zu haben glaubt. Ich habe während der Lektüre tatsächlich von Cathie & Co geträumt und fand sie sehr sympathisch... ;-)



    Zu einigen einzelnen Personen


    Catherine
    Soweit ich es beim Vergleich mit anderen Quellen sagen kann, ist Cathies Charakter sehr gut eingefangen und wiedergegeben. Sie war eine intelligente, aber leider auch in den Konventionen ihrer Zeit gefangene Frau, die sich trotz ihrer Talente als Frau den Männern untergeben fühlte und der es am Egoismus mangelte, ihre eigenen Wünsche durchzusetzen, so dass sie z.B. erst beim vierten Anlauf einen ihr genehmen Mann ehelichen konnte.
    Besonders sympathisch machen sie (sowohl im Roman als auch in anderen Quellen) ihre Mütterlichkeit und Warmherzigkeit.


    Thomas Seymour
    Thomas, der im Roman als ausgesprochener Sympathieträger herüberkommt, scheint mir ein wenig idealisiert zu sein. Wenn man Alison Weir und Antonia Fraser (die Bücher beider Autorinnen tragen den Titel "The six wives of Henry VIII") glauben darf, war er in erster Linie sehr ehrgeizig und hatte sein eigenes Fortkommen im Blick. Seine Tändeleien mit Elizabeth waren meiner persönlichen Auffassung nach nicht ganz so harmlos wie in "Die zwölfte Nacht" dargestellt. Ich denke, er wählte seine Beziehungen zu Frauen auch nach politischem Kalkül.


    Anne Stanhope
    Zum Ende des Romans fällt es schwer, noch einen Rest von Sympathie für sie zu bewahren, aber in den ersten 2/3 finde ich sie nicht so verurteilenswert.
    Sie hatte das Pech, als intelligente und willensstarke Frau in einer Zeit geboren zu werden, in der Frauen nichts zu melden hatten und nur indirekt über einen Mann Einfluss nehmen oder Macht ausüben konnten. Wenn sie tatsächlich, wie im Buch dargestellt , als naives junges Mädchen von einem Mann "verführt und entehrt" (ausgenutzt) wurde, kann ich ihren Hass und ihre Rachsucht gut verstehen. Kein Wunder, dass sie nicht nochmal den Fehler machte, sich gefühlsmäßig zu engagieren.


    Edward Seymour
    Als vergeistigter Bücherwurm mit dem Wunsch nach einer besseren Welt und einer menschlicheren Kirche sehr sympathisch, aber leider auch eine zu schwache Persönlichkeit in einer Zeit, in der man(n) hart sein musste um voranzukommen. Seine Karriere verdankt er zwei Frauen: der sanften opferbereiten Jane und der dominanten Anne .
    Wurde er wirklich zur Marionette Annes und Dudleys, dass er sich gegen seinen Bruder wandte?


    Fragen an Charlie:


    1. Cathies erster Mann Lord Borough, bei Dir und bei Antonia Fraser ein pickeliger, bzw. kränklicher junger Mann, wird bei Alison Weir als alter Mann (*1463) angegeben: ist es nicht klar, ob Cathie den Enkel oder den gleichnamigen Großvater geheiratet hat?


    2. Bei Antonia Fraser verlieben sich Tom und Cathie erst während der Krankheit ihres zweiten Mannes, Lord Latimer. Ich konnte keine Hinweise darauf finden, dass sie schon als Kinder/Jugendliche ein Liebespaar waren. Man weiß offenbar auch nicht sehr viel über Cathies Jugend. Hast Du Dir das ausgedacht, um dem Roman "Romantik" zu verleihen? :-)


    3.Edward Seymour soll sich von seiner ersten Frau getrennt haben, weil sie mit seinem eigenen Vater Ehebruch begangen haben soll. :yikes Ihre Söhne waren möglicherweise Sprösslinge des Großvaters. Warum hast Du John Seymour nicht geoutet?


    4. Edward hat - allen Quellen zufolge - Anne Stanhope (*1497) geheiratet, als diese bereits ca 37 Jahre alt war. Wie kann sie dann noch 9 Kinder zur Welt gebracht haben? Könnte da ein Fehler vorliegen?


    5. Ist es verbürgt, dass Thomas Seymour und Anne Stanhope eine Affäre hatten, oder ist das reine Fiktion?


    6. Sowohl Antonia Fraser als auch Alison Weir sagen aus, dass Cathies und Toms Kind Mary hieß (angeblich nach A.W. sogar zu Ehren von Mary Tudor). Warum hast Du Dich für Margery entschieden?


    Jedenfalls ist es ein wirklich erstklassiger Roman, dem hoffentlich noch viele weitere folgen werden. Mein einziger kleiner (korinthenkackeriger) Kritikpunkt: ich hätte den Ausdruck "Lord of Misrule" stehenlassen und im Glossar erklärt. Die deutsche Übersetzung wirkt auf mich etwas befremdlich und sagt dem unkundigen Leser vermutlich genauso wenig wie der englische Ausdruck.

  • DANKE!


    Ich bin wieder verkabelt und prompt schau' ich ins Eulennest, habe ich wie ueblich Grund, mich zu freuen.
    Noch bin ich nicht ganz wieder einsatzfaehig, sondern immer nur stippvisitig hier, beantworte aber baldestmoeglich die vielen Fragen und netten PNs - versprochen!


    Enigma, Deine schoene Besprechung macht mich stolz und ueber Deine Kritik musste ich sehr lachen: Hast hundertprozentig recht. Das ist eine Uebersetzerkrankheit. Ich finde immer irgendwas, das ich als Clou des Uebersetzerhandwerks empfinde und vergesse voellig, mich zu fragen, ob das fuer andere Menschen irgendeinen Sinn preisgibt ...
    Sorry!


    Alles Liebe von Charlie

  • Die zwölfte Nacht
    Charlotte Lyne, 2008

    Blanvalet, ISBN: 978-3442367177


    Charlotte Lynes "Die zwölfte Nacht" zählt zu den Romanen, die man nicht mehr vergisst, da sie einen so stark in ihren Bann ziehen und nicht mehr loslassen wollen. Ich habe das Buch im Juli gelesen und noch immer ertappe ich mich dabei, wenn ich am Regal stehe, dem Buch über den Rücken zu streichen und mich mit einem selig-dümmlichen Lächeln zurückzudenken.


    Catherine Parr, eine starke und kluge Frau, die nicht dazu gezwungen wird, in eine Hosenrolle zu schlüpfen, die davon träumt, ein Buch zu schreiben und irgendwann ihren Liebsten zu heiraten, und ebendieser, Tom Seymour, verführerischer Draufgänger, unverbesserlich und sympathisch, geleiten den Leser an den Hof des berüchtigten Henry VIII. in eine Zeit, in der die Religion noch über Leben und Tod entscheiden konnte.


    Die Handlung, die sich locker am Lied zur englischen Twelfthnight orientiert, geht weit über die immer präsente und doch nie abgedroschen wirkende Liebe zwischen Tom und Catherine hinaus. Es geht um Irrungen und Wirrung einer Kirchengründung, einen uneinschätzbaren Monarchen, der seine Meinung gerne schlagartig ändert, und man wird nahezu beiläufig von einer Fülle perfekt in die Handlung eingefügter Informationen überrannt. Es ist eines dieser Bücher, die einen Geschichte sprichwörtlich erleben lassen.


    Die verschiedenen Personen, richtige Nebenfiguren gibt es für mich nicht, da alle so wichtig erscheinen, alle mir ans Herz gewachsen sind, sind ebenso lebendig wie die Zeit, sie sind mehrdimensional, sie geben unglaublich treffende Dinge von sich.
    Das liegt auch daran, dass die Distanz völlig verloren geht, man befindet sich so in der Handlung, dass man Erzbischof nicht als historische Persönlichkeit wahrnimmt, sondern dass man erwartet, er könne jederzeit mit leicht besorgtem Gesicht zur Tür hereinspazieren um mit einem Tee zu trinken.


    Was aus diesem Buch vor allem spricht, so habe ich es die ganze Zeit empfunden, ist Liebe. Eine alles überdauernde Liebe zwischen Tom und Catherine und die Liebe der Autorin zu diesem Thema, zu ihren Figuren, zur Sprache.


    Charlotte Lyne erschafft mit einer poetischen Sprache, in der jedes Wort am rechten Fleck, jeder Satz wichtig erscheint, das Bild einer äußerst interessanten Epoche. Einzelne Sätze sind zum Dahinschmelzen. Dabei gleitet der Roman nie ins Rührselige oder Unwichtige ab, sondern bleibt schillernd, lebendig, bezaubernd.


    Fazit
    Bücher, die einen noch lange, nachdem man sie gelesen hat, so begeistern und immer noch (nahezu) so präsent sind wie kurz nach dem Beenden, sind selten. Sehr selten. "Die zwölfte Nacht" ist für mich eines dieser Bücher.


    :wave bartimaeus


    Edits: Sprachliche Glättung

  • Momentan schleiche ich wieder um das Buch herum - zur Weihnachtszeit lese ich es dann noch einmal. "Die Glocken von Vineta" spare ich mir noch ein wenig auf - ich trau mich noch nicht, sie zu lesen.


    Nochmals danke Charlie für dieses schöne Buch.
    Ist eigentlich eine Leserunde von offizieller Seite zu einem deiner neu erscheinenden Bücher angedacht - oder falls nicht, würdest du evtl. eine private begleiten?

  • Vielen Dank, Bartimaeus - ueber Deine schoene Rezension freu' ich mich heute ganz besonders.


    Eine Leserunde bei den Eulen wuerde ich immer und unter allen Umstaenden begleiten, denke ich. Dazu nein zu sagen waere wie ein Nein auf die Fragen: "Wuerdest Du eine ganze Kiste eichengelagerten Rioja des Jahrgangs 1997 als Geschenk annehmen?" oder "Soll ich Dir das neue Buch von Viola Alvarez zum Preis von Eins fuenfundneunzig schicken?"


    Wie gesagt, jederzeit!


    Ich will mal Wolkes Ankuendigungen nicht vorgreifen, aber wir sind schon in der Planung.
    Ihr entgeht mir nicht!


    Noch einmal danke.
    Meine zwoelfte Nacht hatte wirklich das reinste Hampton Court hier - ein Lustschloss!


    Alles Liebe von Charlie

  • Ach, aehhh ... Schleichwerbung:
    Wer so nett sein und dem Neuen mal freundlich guten Tag sagen moechte - er hat noch'n bisschen Angst, aber freut sich:


    www.charlotte-lyne.com


    (Ton bitte einschalten)


    Jede Rueckmeldung selbstredend hoechst willkommen.


    Alles Liebe von
    Charlie mit Jungroman "Das Haus Gottes"