Schreibwettbewerb August 2008 - Kommentare

  • In diesem Thread könnt Ihr in der Zeit vom 25. - 28.08.2008 Eure Kommentare und Meinungen zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs August 2008 schreiben.


    Hier geht es noch einmal zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs: klick


    Die Punkte und Autoren werden dann am 29.08.2008 bekannt gegeben!

  • Ich kann


    Der vorletzte Absatz zerreisst die Dramaturgie der Geschichte. Für mich muss auf die Erkenntnis direkt das Fazit folgen. Geschickter wäre, den vorletzten Absatz mit dem Drittletzten zu vermischen. Schließlich geschieht das alles parallel.


    Für mich unlogisch erschien der Satz:

    Zitat

    Plötzlich kann ich gar nicht schnell genug die anderen Gegenstände berühren


    Bei einem derartigen Erlebnis hat aus meiner Sicht etwas plötzliches oder etwas schnelles nichts verloren. Wahrscheinlicher ist doch, dass man tief in sich kehrt und sehr bewusst Dinge wahrnimmt, bzw. Dinge tut (die Wahrnehmungen werden ja auch geschildert). Und das geschieht dann eben nicht plötzlich oder schnell.


    Ansonsten fehlt mir noch die besondere Jahrmarkt- Atmosphäre. Geruch, Geräusche, etc. Vielleicht auch die Auswirkungen auf den Prot. Z.B. durch die Öffnung der Sinne, die ja dann vom „Magier“ bedient werden.


    Dass über den Magier und seine eigentliche Intention nichts weiter geschrieben wird, stört mich nicht. Das macht es geheimnisvoller.


    Unterm Strich jedoch eine schöne, tiefgründige Geschichte mit einer Menge Potenzial.



    Der Zauberer


    Hier sind angesichts der eingeschränkten Wortzahl falsche Prioritäten gesetzt worden. Die Vorgeschichte von Don Albertio hätte massiv zusammengestrichen werden können, Zugunsten einer deutlich atmosphärischeren Begegnung mit dem richtigen Magier. Außerdem gefällt mir die Endgültigkeit der Strafe nicht, genauso wenig wie die Intention des Magiers, den Lehrer seines Sohnes zu bestrafen. Immerhin: Warum um alles in der Welt schickt der Magier seinen Sohn zu einem Lehrer für Zaubertricks? Und das mit der Generalprobe zum Schluss ist ebenfalls überflüssig.


    Mir sind hier zu viele Dinge nicht schlüssig und der Aufbau der Geschichte ist mMn falsch.



    Das verbotene Wissen


    Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Der indirekte Schreibstil mit den Kommatrennungen war erst ein wenig ungewöhnlich, und ist grammatikalisch vielleicht sogar bedenklich, hat aber gut gepasst und den Leser vorangetrieben. Einen direkten Zusammenhang zum eigentlichen Wettbewerbsthema sehe ich nicht. Atmosphärisch verströmt die Geschichte eine gewisse Mystik. Ansonsten sehe ich jedoch auch keinen indirekten Zusammenhang zur Themenvorgabe.


    Was mich ein wenig stört, ist, dass so vieles so sehr offen bleibt. Was ich verstanden habe, ist, dass der Junge zu Tante Klara etwas gesagt hat und damit demonstriert hat, dass er etwas weiß, was er nicht wissen soll. Und dass Tante Klara aus diesem Grund dafür sorgen will, dass er es vergisst. Mehr nicht. Und das hinterlässt mich als Leser ein wenig unbefriedigt.



    Es werde Licht


    Wäre ein durchschnittliches Drabble, wenn die Geschichte aus exakt 100 Wörtern bestehen würde…


    Ansonsten ginge es auch kürzer:
    „Der Herrgott sprach, es werde Licht, doch Adam fand den Schalter nicht.“


    Wäre dann wohl der kürzeste Wettbewerbsbeitrag ever!



    Magie - die Verblödung schlechthin?


    Gut… also… dies ist keine Kurzgeschichte…
    Dies ist auch kein Essay…
    Was dann? Eine reine Meinungsäußerung, in der unreflektierte Behauptungen aufgestellt werden? Wenn es denn wenigstens als These stehen geblieben wäre… aber der Autor konnte sich im letzten Absatz eine Stellungnahme nicht verkneifen.
    Und dann diese Rechtschreibfehler…
    Sorry, aber hier kann ich wirklich nix positives finden…



    Hast du das gesehen, Papa?


    Der Text gefällt mir außerordentlich gut. Im Vergleich zu dem vorherigen Text wird die Meinungsäußerung einem Prot. in den Mund gelegt. Das ist okay. Aber hier schwingt noch viel mehr mit. Der Vater erinnert sich an seine eigene Kindheit und daran, wie viel Freude er an den Leistungen der Sportler hatte, ohne zu hinterfragen, ob das alles mit richtigen Dingen zugeht. Mittlerweile hat er keine wirkliche Freude mehr am Sport, weil er stark zweifelt. Doch er sieht die leuchtenden Augen des Sohnes und will ihm die Freude nicht nehmen. Und er verspürt eine Wehmut, vielleicht weil er die Spiele auch gerne unbeschwert (von seinen eigenen Zweifeln befreit) genießen würde.



    Vielleicht


    Hmmm… hier bin ich etwas zwiegespalten. Sprachlich gefällt mir die Geschichte sehr gut. Aber mir wird hier eingangs eine Geschichte versprochen. Ich kann aber keine Handlung finden. Es ist eine Momentaufnahme, die hauptsächlich in der Gedankenwelt stattfindet. Ein Zwiegespräch mit dem Gewissen, ein kurzer Verweis auf „ihre Traumwelt“, die sich für einen Roman anbieten würde.
    Aber genau die Magie der Traumwelt kommt nicht rüber. Und eine Geschichte anzukündigen ist fast Vorspiegelung falscher Tatsachen…
    Vielleicht wäre es passender gewesen, erst eine stressige, nervige Situation zu schildern und dann in die Traumwelt abzugleiten. Gerne auch mit dem Dialog zwischen Träumerin und Gewissen. In der das Gewissen z.B. eine Art Türsteher zur Traumwelt darstellt, an dem man sich geschickt vorbeimogeln muss.
    So bleibt die Geschichte für mich unfertig und unbefriedigend.



    Wunschlos glücklich


    Ich mag Satiren. Und die ist einfach herrlich! Habe herzlich gelacht. Gibt nichts daran zu mäkeln.

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

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  • Stimmt, aber dann würde es nicht zum Thema passen, denn wo bleibt da die Magie? :grin

    Veröffentlichungen in den Anthologien: Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Die spannensten Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Mein Hund und ich; Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 14, 15 und 16; Wünsch dich ins Märchen-Wunderland - Band 3 und 4; Mein Pferd und ich; Blitzgeschichten und Donnerreime; 7. und 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb; Wie aus dem Ei gepellt - Band 8 und 9; Bittersüße Wirklichkeit; Das Rad der Zeit, Mein Tier und ich

  • Zitat

    Original von Sinela


    Stimmt, aber dann würde es nicht zum Thema passen, denn wo bleibt da die Magie? :grin


    Na, funktionierende Elektrik im Paradies hätte schon was magisches an sich... :grin

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Hast du das gesehen, Papa


    Diese Geschichte könnte moralinsauer sein, aber die Melancholie um den Verlust der einzigartigen Magie, die aus etwas besonderen entstehen kann überwiegt. Daher gelungen, obwohl mich der sehr verschachtelte Satz im ersten Abschnitt trotz einer gewissen Komik beim Lesen etwas gestört hat. Das Thema wurde ansprechend umgesetzt. 1 Punkt kann ich nur noch vergeben, fast wären es zwei geworden.



    Magie-die Verblödung schlechthin


    Wirkt auf mich wie der Versuch, angeblich unbegründete Vorwürfe gegen Harry Potter/Biss-Fantasy mit dem Mittel der Ironie bloss zu stellen. Wendet sich wohl auch gegen die Gegner der Fantasydominanz am Markt, mehr aber noch als würde um Zustimmung aus den eigenen Reihen gebettelt. Und das in einem Ton, der mehr weinerlich als ironisch wirkt.
    Zudem denke ich, dass der Text an dem Problem vorbeigeht und den bekannten Streit Fantasy contra Literatur gegen die Verdrängung zu einseitig behandelt.
    Daher gefällt mir der Text nicht, obwohl ich anspruchsvolle Fantasy mag.




    Es werde Licht


    Dieser Text trägt mehr die Merkmale eines Witzes als einer Geschichte.
    Zudem ist der Witz zu harmlos!



    Das verbotene Wissen


    Der Text zeigt das Gefühl der Paranoia und verspricht gleichzeitig ein Geheimnis zu enthüllen, dass sich in der verschütteten Erinnerung der Protagonisten befindet.


    Dieser Zustand des kramphaften Versuchens sich zu erinnern und gleichzeitig die Furcht davor, wird wirklich vermittelt. 3 Punkte.


    Der Zauberer


    Zwischen wahrer Magie und faulen Zauber gibt es große Unterschiede, auch in den Egos der Ausführenden.
    Nicht schlecht gemacht, eigentlich nichts zu meckern, außer dass ich die Pointe am Schluß mit dem Berufswechseln zum Kellner nicht so mochte.
    Hier könnte ich mir vorstellen, dass bei einer erweiterten Fassusng ohne 500-Wörter-Begrenzung ein besserer Schluß zustande kommen könnte, wenn der Bewusstseinswechsel bei Hans vielleicht doch mehr freisetzt.



    Ich kann


    Eine Geschichte deren Stärke für mich im warmen Ton liegt, in dem sie von einer Art Selbstfindung erzählt. Mir gefällt, dass sie so positiv ist und wie das Überfliessen der Empfindungen dargestellt wird. 2 Punkte.



    Vielleicht


    Die Schule als Schauplatz einer Geschichte ist nicht so ganz favorisiert, aber ich mag den Dialog mit dem Gewissen in der Mitte.
    Ordentlich geschrieben. Mit dem letzten Satz kann ich mich nicht so ganz anfreunden.
    Das Thema wird gut umgesetzt.



    Wunschlos glücklich


    Eine weitere humoreske Geschichte, beid er ich unsicher bin, ob mir die flapsige Sprache gefällt. Immerhin sind die Dialoge gut. Die Pointe kommt überraschend aber nicht unerwartet, so dass der Witz funktioniert. Mehr als ein netter Witz ist die Geschichte aber nicht!




    Insgesamt haben die meisten Geschichten leider nicht meine Erwartungen an das große Thema erfüllt.

  • Ich kann: Mir fehlt hier die Atmosphäre des Jahrmarkts. Die Geschichte lebt von den Gedanken und dem Erleben des Protagonisten. Die Gedanken werden schön herausgearbeitet, das Erleben aber nicht. Trotzdem eine schöne Geschichte mit Tiefgang.


    Der Zauberer: Zu lang. Die Lebensgeschichte von Don Albertio gehört in einen Roman, für eine Kurzgeschichte ist sie eher unwichtig. Außerdem finde ich die Strafe völlig unangemessen. Der junge Held hat kein Verbrechen begangen, dass diese rechtfertigen würde.


    Das verbotene Wissen: Bei dieser Geschichte hatte ich Gänsehaut und kalte Schauer auf dem Rücken. Sie beschwört eine schöne Atmosphäre herauf. Mit Blick auf das Motto des Wettbewerbs, denke ich, dass der Held seine Tante vielleicht bei der Ausübung von Magie beobachtet hat, was diese unbedingt geheim halten möchte. Als Leser habe ich gern letzte Gewissheit, hier hat die Ungewissheit allerdings zum Rest der Geschichte gepasst.


    Es werde Licht : Kurz, aber keine Geschichte.


    Magie - die Verblödung schlechthin?: Weder kurz, noch eine Geschichte.


    Hast du das gesehen, Papa? : Dieser Text hat mich wirklich berührt. Der Vater erinnert sich an seine eigene Kindheit, als sein Sohn mit leuchtenden Augen den Sportlern zuschaut. Für ihn haben de Wettkämpfe längst ihrr Magie verloren, doch er schweigt, um seinem Sohn den Zauber zu bewahren. Schön geschrieben. Auch die Wiederholung "Hast du das gesehen?". Damit wird die Begeisterung des Jungen direkt spürbar.


    Vielleicht: Dazu habe ich leider keinen Zugang gefunden. Ist das ein Traum? Ein Tagebuch? Oder eine Momentaufnahme? Hier fühle ich mich als Leser ohne Landkarte in eine fremde Welt geworfen, in der ich mich ohne weitere Informationen nicht zurechtfinde.


    Wunschlos glücklich: Eine nachdenkliche, satirische Geschichte mit einer tieferen Wahrheit, die einem in ein rosa Spitzenkleid gehüllt entgegenspringt. Super!


    :wave

  • Zitat

    Original von crycorner


    Na, funktionierende Elektrik im Paradies hätte schon was magisches an sich... :grin


    :lache :lache :lache

    Veröffentlichungen in den Anthologien: Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Die spannensten Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Mein Hund und ich; Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 14, 15 und 16; Wünsch dich ins Märchen-Wunderland - Band 3 und 4; Mein Pferd und ich; Blitzgeschichten und Donnerreime; 7. und 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb; Wie aus dem Ei gepellt - Band 8 und 9; Bittersüße Wirklichkeit; Das Rad der Zeit, Mein Tier und ich

  • Die folgenden Beurteilungen repräsentieren meine subjektive Meinung, die niemand zu teilen gezwungen ist.


    Ich kann
    Esoterik auf dem Rummelplatz? Schon die Grundidee wirkt undurchdacht und leider kommt die Geschichte nicht über den Standard eines Schüleraufsatzes hinaus.


    Der Zauberer
    Gut erzählte Geschichte über die Grenzen des menschlichen Blendwerks. Unterhaltsam, besonders in Zeiten pompöser Hütchenspieler wie Uri G. Nur das Ende wirkt schwach, da saß dem Verfasser wohl das Wortlimit im Nacken. Zwei Punkte von mir. (Witzig ist der Buchstabendreher, wodurch Hans nebst seinem Erschrecken auch eine "Frucht" verbirgt. ;-))


    Das verbotene Wissen
    Sprachlich gut erzählt, aber die Handlung wirkt äußerst wirr. Möglicherweise ist dies bei der Beschreibung der Gedankengänge gewollt. David-Lynch-Fans würde das wahrscheinlich zusagen, mir eher weniger.


    Es werde Licht
    Hat hier etwa jemand aus Fips Asmussens alter Witzesammlung abgeschrieben?


    Magie – die Verblödung schlechthin?
    Klar, die Wurzel allen gesellschaftlichen Übels sind Zaubertricks. Mir ist nicht klar, ob dieser Text satirisch gemeint ist. Ich möchte es jedoch hoffen. (Nebenbei: „Badman“? Hä?)


    Hast du das gesehen, Papa?
    Eine schöne Erzählung mit aktuellem Bezug und aus sehr persönlicher Perspektive. Dazu noch fehlerfrei geschrieben. So macht das Lesen Freude. Drei Punkte!


    Vielleicht
    Schon über die erste Zeile musste ich grinsen. Leider geht der Text nicht ganz so amüsant weiter, aber unterhaltsam ist er allemal. Kleinere Orthographiefehler sind vorhanden. („Er klärt“ statt „erklärt“ …) Ich vergebe einen Punkt. Ich habe auch brav nachgesehen, was Biwak tatsächlich bedeutet.


    Wunschlos glücklich
    Eine Art Antimärchen, sicherlich nicht jedermanns Sache. Ganz nett und schön launig, aber nichts großartig Neues.

  • Zitat

    Original von Quetzalcoatlus
    Das verbotene Wissen
    Sprachlich gut erzählt, aber die Handlung wirkt äußerst wirr. Möglicherweise ist dies bei der Beschreibung der Gedankengänge gewollt. David-Lynch-Fans würde das wahrscheinlich zusagen, mir eher weniger.


    Also David Lynch-Vergleiche sind aus meiner Sicht eher schmeichelhaft, wirklich, vielleicht doch etwas zu viel des guten!
    Würde ich prinzipiell gerne lesen, sind aber schwer literarisch zu erreichen, da Lynch zusätzlich mit starken Bildern arbeitet, die man erst einmal erzeugen muss.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Also David Lynch-Vergleiche sind aus meiner Sicht eher schmeichelhaft, wirklich, vielleicht doch etwas zu viel des guten!
    Würde ich prinzipiell gerne lesen, sind aber schwer literarisch zu erreichen, da Lynch zusätzlich mit starken Bildern arbeitet, die man erst einmal erzeugen muss.


    Daran merkt man halt, dass Quetzalcoatlus tatsächlich nicht im Verdacht steht, ein Lynch- Fan zu sein...


    Ein Buch "Lost Highway" will ich z.B. nicht lesen. Das ist ein rein visueller Film, der trotz abstruser Handlung (hat die jemand verstanden?) ans Sofa fesselt.


    crycorner

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • So, ich habe mich dieses Mal denn auch aufgerafft, alle Beiträge, nicht nur die bepunkteten, zu kommentieren. Los geht's:


    Ich kann
    Der Anfang erinnert mich an „Big“ – diesen Film mit Tom Hanks, als er abseits des Rummels diesen Wunschapparat findet, der funktioniert, obwohl er keinen Strom hat – die Geschichte entwickelt Atmosphäre, das Erkennen der eigenen Kräfte und die damit einhergehende Zuversicht gefallen mir.
    Was nicht sein muss: „Magisch zieht er mich an.“ Das klingt aufgesetzt, das Wettbewerbsthema ist auch ohne das erkennbar.


    Der Zauberer
    Diese Geschichte sagt mir nicht zu. Das düstere „Mit Magie spielt man nicht.“ kann ich nicht in Einklang bringen mit dem harmlosen Hans Müller, der wohl kaum eine Gefahr darstellt mit seinen Tricks – hier fehlt mir also die Motivation Rudolphos, ihn so zu bedrohen und zu bestrafen.


    Das verbotene Wissen
    Diese Geschichte gefällt mir, die schnell wechselnden Szenen, Gedanken geben gut die Angst und das innere Gehetztsein des Erzählers/der Erzählerin wieder. Ich hätte allerdings gern gewusst, was das Kind denn nun gesehen hat, wenigstens angedeutet.


    Es werde Licht
    Na ja, der Witz ist nicht besonders gut – würde Gott die beiden nicht überhaupt gleich bestrafen, weil sie an Magie glauben?


    Magie – die Verblödung schlechthin?
    Tja, ich könnte mir vorstellen, dass sich hier in Form eines Zeitungsartikels lustig gemacht wird über die Bemühungen, Kinder vor allem Übel zu beschützen und darüber, dass immer wieder ein Sündenbock gesucht werden muss (z.B. gewaltverherrlichende Videospiele). Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet finde ich den Beitrag nach mehrmaligem Lesen ganz gut, vor allem dieser Satz hier ist schön satirisch: „Die Logik und der gesunde Menschenverstand rückt immer mehr in den Hintegrund und die Kinder halten alles für die Realität, ob das nun Filme, Tricks, oder realistische Erlebnisse sind, spielt keine Rolle mehr.“


    Hast du das gesehen, Papa?
    Oh, ehrlich gesagt finde ich schon den Titel scheußlich – dass dieser Satz dann noch so oft wiederholt wird, hat es nicht gerade besser gemacht. Die Gefühlsduselei kann ich dann gar nicht nachvollziehen, es ist ja schön, wenn man Sport ernst nimmt, aber diese bittere Gesellschaftskritik in Verbindung mit feuchten Augen ist mir dann doch zu viel. Davon abgesehen wurde das Wettbewerbsthema gekonnt umgangen, wie ich finde, auch wenn der Erzähler der Meinung ist, die sportlichen Leistungen seien nur mit Magie zu erklären ;-)


    Vielleicht
    „Geschichten wie meine sollten mit den Worten „Es regnete“ anfangen.“ Dieser Anfang wäre der letzte, der zu der Geschichte passte. Trotzdem, hier wird erstmal unterhaltsam erzählt, deshalb hat mir die Geschichte anfangs gut gefallen (bis auf „nasenfreundlicher“ !). Aber dann kommt der innere Monolog, und hier wird es seltsam: der Freund ist biwaken und deshalb lebt man in einer unerträglichen Realität, deshalb müsste man in die Klapse, könnte man nicht in die innere Welt flüchten? Das ganze Ende lässt mich dann stark an Amokläufer denken – ist das Absicht? Und nur weil die Erzählerin dann meint, das man das „nur noch als Magie bezeichnen“ kann, ist es das noch lange nicht – das Thema finde ich auch hier nicht wieder.


    Wunschlos glücklich
    Diese Geschichte hat mir am besten gefallen, weil sie einfach gekonnt erzählt und lustig ist. Allerdings hat mir auch hier die mitschwingende Gesellschaftskritik nicht gefallen, aber das liegt an der Art und Weise, wie Paul Blitz diese rüberbringt ;-)


    Gruß, Bell

  • Nach Monaten habe ich endlich mal wieder etwas Zeit, hier ins Forum zu schauen. Meine Punktvergabe ist auch nur für die Galerie. Leider ist der Schreibwettbewerb momentan ein wenig am Stagnieren. Dennoch konnte ich einige Kleinode unter den aktuellen Beiträgen ausmachen ... Und Sorry, wenn der eine oder andere Kommentar etwas hart ausfällt. Es ist nicht persönlich gemeint.


    Ich kann
    ... damit nicht viel anfangen. Warum geht der Ich nochmal auf den Rummelplatz? Ah ja, weil ihm heute danach ist. Ein Mann mit einem Tisch inmitten dem Trubel? Gut! Könnte Richtung Kafka gehen. Aber dann gehts doch leider bloß in Richtung Wolfgang Hohlbein. Dazu mit stilistischen Grausamkeiten wie dreifachen Ausrufe-, bzw. Fragezeichen und anderen Unzulänglichkeiten.


    Der Zauberer
    Ich kann diesen Copperfield alias Don Albertio alias Hans Müller auch nicht leiden. Aber noch weniger ertrage ich einen Satz wie: "Mit Magie spielt man nicht". Und warum in aller Welt muss der dicke Sohn für seinen Vater in die Bresche springen?


    Das verbotene Wissen
    hätte von mir 2 Punkte bekommen. Schöne kryptische Geschichte. Schade, dass ich nie erfahren werde, ob es hier um Drogen, Pädophilie oder Fantasy geht. Das Thema legt letzteres nahe aber eigentlich macht die Geschichte dann keinen Sinn. Deshalb tippe ich auf Variante zwei, was die Mordversuche begründen würde. Immerhin eine Geschichte, die mich zum Nachdenken anregt. Leider zu wenig davon in diesem Monat.


    Es werde Licht
    Diesem Wunsch kann ich mich nur anschließen.


    Magie - die Verblödung schlechthin?
    Hm, also was sollte das denn sein? Satire? Statement? Nee eher die Verblödung schlechthin.


    Hast Du das gesehen, Papa
    Genau. Erwischt! Das waren meine Gedanken. Die Szene trifft den Kern wie selten irgendeine Geschichte. Das wären 3 Punkte gewesen, ohne Konkurrenz. Nur der Titel. Lieber Autor, weißt Du nicht wie wichtig die Wahl des Titels bei einer Kurzgeschichte ist? Nenne sie "Usain" oder "München" oder sonstwie aber dieser Satz ist ohnehin schon als zentrales Stilmittel verwendet worden, da hätte der Geschichte ein zurückgenommener Titel sicher besser getan.


    Vielleicht
    sollten tatsächlich alle Geschichten mit "Es regnete" anfgangen. Und dann sollten sie interessant weitergehen, mich überraschen, unterhalten, zum Nachdenknen bringen oder irgendetwas anderes mit mir anstellen. Das alles hat dieser Aufsatz leider nicht geschafft.


    Wunschlos glücklich
    War das vielleicht von dieser TUI-Werbung inspiriert, wo dieser wunschlos glückliche Trottel das zarte Elfchen, das die Erfüllung seiner Wünsche verheißt zwischen den Händen zerklatscht? Trotz einiger sprachlicher Schwächen und obwohl das Original in seiner Radikalität kaum zu überbieten ist, hat mich diese nette Geschichte gut unterhalten. Die Pointe ist gelungen. Das wäre ein Punkt gewesen.

  • Ich kann
    Die Geschichte an sich finde ich gut geschrieben, nur liegt mir alles esoterische überhaupt nicht. Die Vorstellung von fließender Kraft, dem „jetzt kann ich alles schaffen“ und einem Magier als Schutzengel ist mir einfach zu fern.


    Der Zauberer
    Nette Idee, mir fehlt aber die Spannung und die Formatierung ist sehr anstrengend. Wie wär’s mal mit nem Absatz?


    Das verbotene Wissen
    Hab ich ehrlich gesagt überhaupt nicht kapiert. Was soll mir denn diese Geschichte sagen…?


    Es werde Licht
    Kurz und Knapp: Der nacherzählte Witz Überflüssig.


    Magie - die Verblödung schlechthin?
    Klingt zwar ein bisschen nach Zeitungsartikel, gefällt mir aber gut. Das ist einmal eine andere Art an das Thema Magie heranzugehen und wer sagt denn, dass es immer eine Geschichte sein muss?


    Hast du das gesehen, Papa?
    Als notorischer Zyniker hat mich diese Geschichte natürlich getroffen. Mein Sohn krakeelt schon selbst: Die sind doch alle gedopt!
    Schön erzählt, leicht zu lesen, eine Geschichte nach meinem Geschmack.


    Vielleicht
    Hier fehlen mir wieder die Spannung und auch die Magie.
    Hinzu kommt, dass ich den letzten Absatz nicht einordnen kann, entweder ist da die Erzählperson verrutscht, sollte die Geschichte erst nicht in der Ich-Form sein und hier wurde die Änderung vergessen, oder empfindet ihr Gewissen den Gestank der Mitschüler…?


    Wunschlos glücklich
    Das ist eine Geschichte nach meinem Geschmack, witzig, mit einem überraschenden Schluss und einer nicht so ausgelutschten Story.

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    (\__/)
    (o ,o)
    (>_<) <- This is Bunny.


    Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.

  • Zitat

    Original von ratta


    Das verbotene Wissen
    Hab ich ehrlich gesagt überhaupt nicht kapiert. Was soll mir denn diese Geschichte sagen…?


    Die Geschichte lebt von ihrer Rätselhaftigkeit, die auch nicht zulässt, dass zu viel verraten wird. So lässt sie immerhin Gedankenspiele entstehen, die auch ihren Reiz haben.


    Würde Arters Vermutung Variante 2 als Erklärung zutreffen, auf die ich nicht gekommen wäre, dann würde tatsächlich ein entscheidender Hinweis fehlen.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Die Geschichte lebt von ihrer Rätselhaftigkeit, die auch nicht zulässt, dass zu viel verraten wird. So lässt sie immerhin Gedankenspiele entstehen, die auch ihren Reiz haben.


    Würde Arters Vermutung Variante 2 als Erklärung zutreffen, auf die ich nicht gekommen wäre, dann würde tatsächlich ein entscheidender Hinweis fehlen.


    Stimmt, nur dadurch wurde im Gegenzug zu wenig verraten...

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    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Ich versuch mich dann auch mal:


    Ich kann
    Magie mit einem Jahrmarkt zu verbinden finde ich grundsätzlich eine ganz nette Idee. Aber die Umsetzung gefällt mir nicht, vor allem nicht die Beschreibung, wie die "Magie" sie durchströmt... und warum sollte der Magier sie begleiten, nur weil sie einmal seine Kraft gespürt hat?


    Der Magier
    Kann sein, dass der Anfang zu ausführlich ist, mir gefällts aber eigentlich ganz gut so. Den ersten Satz z. B. finde ich Klasse als Einstieg. Sprachlich schön gemacht. Der Satz: "Mit Magie spielt man nicht!" hat mich nicht gestört, einem echten Magier müsste das wohl so vorkommen... Mir gefällt auch die Pointe mit dem Kellner.


    Das verbotene Wissen
    Also ich hab schon verstanden, dass das Besondere an der Geschichte ist, dass man fragend zurückbleibt, aber ich für meinen Teil hätte mir trotzdem ein zwei Hinweise mehr gewünscht. Sprachlich gut umgesetzt.


    Es werde Licht!
    Wenn der Witz wenigstens richtig lustig wäre...


    Magie - die Verblödung schlechthin?
    Ist der Beitrag jetzt dazu gedacht, um sich über die lustig zu machen, die Magie, Hexerei uns so Sachen für Kinder schlecht finden? Hat mich nicht überzeugt, dafür zu langweilig.


    Hast du das gesehen, Papa?
    Ja die Phrase kommt oft vor. Aber ich finde die Geschichte Klasse! Die Begeisterung des Sohnes, wie der Papa sich an frühere Zeiten erinnert. Ich finde die Magie hier ist weniger das Doping, als vielmehr die Begeisterung die der Sohn und den Papa packt.


    Vielleicht
    steckt hier eine Tiefe in der Geschichte, die für mich nicht greifbar war? Das Leben wegträumen als Magie? Außerdem ziemlich holprig.


    Wunschlos glücklich
    Super. Obwohl etwas zu flapsig, funktioniert die Geschichte. Der Kerl, der einfach so zufrieden ist und die Fee, die dringend Feierabend machen will... Und die Pointe ist auch klasse. Zum Glück gehen nicht alle Wünsche in Erfüllung...

  • Zitat

    Original von Bell
    Das verbotene Wissen
    Diese Geschichte gefällt mir, die schnell wechselnden Szenen, Gedanken geben gut die Angst und das innere Gehetztsein des Erzählers/der Erzählerin wieder. Ich hätte allerdings gern gewusst, was das Kind denn nun gesehen hat, wenigstens angedeutet.


    Hallo Bell,


    schade, dass selbst Du nicht weisst, was das Kind denn nun gesehen hat...
    Mich hätte es brennend interessiert ;-)


    Grüße,
    crycorner

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    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • :lache
    Ich muss sagen, diese Sitte hier, die eigenen Beiträge mit zu kommentieren, damit keiner merkt, welcher von einem selbst kommt, gefällt mir. Es macht Spaß, sich eine Kritik für den eigenen Text auszudenken :grin


    Gruß, Bell

  • Zitat

    Original von Bell
    :lache
    Ich muss sagen, diese Sitte hier, die eigenen Beiträge mit zu kommentieren, damit keiner merkt, welcher von einem selbst kommt, gefällt mir. Es macht Spaß, sich eine Kritik für den eigenen Text auszudenken :grin


    Gruß, Bell


    Dann darf ich doch hoffen, dass Du das Rätsel lösen kannst???


    *erwartungsvollguck*


    crycorner

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Zu meiner Geschichte? Da gibt es nichts zu lösen. Das Kind hat im Haus der Tante etwas gesehen oder beobachtet und die Tante damit konfrontiert, woraufhin diese mittels schwarzer Magie versucht hat, das Kind ertrinken zu lassen. Weil das nicht geklappt hat hat sie ihm ein Gebräu verabreicht, welches das Vergessen hervorruft.


    Was hat das Kind beobachtet oder gesehen? Das ist der Phantasie des Lesers überlassen: es kann mit der schwarzen Magie zu tun haben... vielleicht hat es aber auch einfach etwas sehr persönliches über Tante und/oder Onkel herausgefunden, von dem die Tante auf keinen Fall will, dass andere Familienmitglieder es erfahren... Die Geschichte ist ja eben so angelegt, dass der Grund für das Verhalten der Tante im Dunkeln bleibt.


    Gruß, Bell