Johannes Mario Simmel "Es muß nicht immer Kaviar sein"

  • Der Abenteurer und Geheimagent Thomas Lieven ist ein Mann den die Frauen begehren, ein Hobbykoch, dem die Gourmets in die Töpfe gucken, ein Mensch, der das Leben bis an den Rand auskostet. Seine Abenteuer in aller Welt, mit Geist, Herz und Humor erzählt, machen diesen zur spannenden, vergnüglichen und unvergeßlichen Lektüre.


    Johannes Mario Simmel wurde am 7. April 1924 in Wien geboren. Er studierte Chemie und arbeitete eine Weile als Dolmetscher der amerikanischen Militärregierung in Österreich. Nebenher schrieb er. Der Autor unternahm weite Reisen, die ihn bis nach Brasilien führten. 1957 wurde der Roman "Gott schützt die Liebenden" veröffentlicht. Alle Arbeiten des Autors haben - in den verschiedenen literarischen Formen - die Probleme unserer Zeit zum Inhalt.


    Ich hasse Umschlagstexte. Sie sagen einfach alles und nichts aus.
    Obwohl das Buch eigentlich als Thriller konzipiert wurde, handelt es sich m.E. eher um eine Satire. Daß man es nebenbei auch noch als Kochbuch der anderen Art benutzen kann, soll dabei nichts heißen. Es ist spritzig geschrieben, die Spannung kommt nicht zu kurz und die eine oder andere Lebensweisheit schimmert hindurch. Trotzdem hätte der Stoff einen besseren Autor als Simmel verdient gehabt. Immerhin war das Buch einmal Kult in den 70er Jahren und wurde bereits mehrfach verfilmt.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Trotzdem hätte der Stoff einen besseren Autor als Simmel verdient gehabt


    tut mir leid, den satz verstehe ich nicht. es ist zwar schon einige jährchen her, dass ich das buch gelesen habe, aber ich habe die leichtigkeit, mit der eine geschichte in einer schwierigen zeit, geschrieben wurde, als wohltuender empfunden, als viele angeblich so inhaltsschwere wälzer über diese zeit

  • Die Story ist nach einer wahren Geschichte geschrieben worden, die so ähnlich verlief. In seinem Bemühen, eine humorvolle Aufarbeitung des damals doch heiklen Themas zu produzieren, übertrieb Simmel und zeichnete seinen Lieven stellenweise als Komiker. Überhaupt lag ihm die Thematik nicht so besonders. Ich hätte mir schon etwas mehr Spannung gewünscht und nicht so ein lockeres Darüberhinweggehen in manchen Situationen.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • vielleicht ist aber genau diese lockerheit eine möglichkeit mit den schrecken, die im hintergrund erkennbar sind, umzugehen und menschlichkeit und humor auch in unmenschlichen zeiten zu beschreiben

  • ein wahrhaft meisterliches Buch. grandios erzählt, lebendig und farbenfroh. die gesamte groteske Situation von Geheimdiensten und deren Leuten und einem Mann, der völlig wider Willen in deren Fänge gerät...
    spannend, spritzig und sehr interessant gemacht.
    die im Buch enthaltenen Rezepte sind ausnahmslos empfehlenswert, nachzukochen.

  • Ich habe dieses Buch schon seit Jahren nicht mehr gelesen und ich glaube, ich muß es mal wieder aus dem Regal ziehen. :-)
    Mir hat das Buch damals sehr gefallen, Simmel hin oder her (tatsächlich mag ich einige seiner Romane, so!). Ich fand "Es muß nicht immer Kaviar sein" spannend und lustig, angenehm zu lesen und gerade richtig zum abtauchen. :-)

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Oh, dass Buch hab ich mal geliebt (und die Verfilmung auch, das war doch eine Serie, oder?)... mein einziges Lesewerk von Simmel. Ich könnt's auch mal wieder lesen, aber ob ich meine Begeisterung über die letzten 20 Jahre retten konnte? Vielleicht wäre es einen Versuch wert :grin

  • Also, ich kann mich nur der Meinung von licht anschließen.
    'Es muss nicht immer Kaviar sein' gehört zu meinen absoluten Lieblingsromanen. Ich muss gestehen, es hat mich regelrecht süchtig gemacht, weswegen ich es auch in 3 Tagen aus gelesen hatte. (Und es hat gut 700 Seiten :))

    :lesend Carol Higgins-Clark: Decked


    "Moonlight is very romantic, but it's hell to read by."


    Amicalement vôtre :liegestuhl

  • Ich bin zwar erst bei Seite 100 aber ich kann jetzt schon sagen das mir das Buch sehr sehr gut gefällt und das es wohl nicht mein letzter Simmel sein wird. Die Kritik kann ich allerdings nicht verstehen. Der Humor ist doch gerade das, was dieser Roman ausmacht...

  • Es hat zwar etwas gedauert, aber ich habe das Buch heute beendet und ich bin immer noch genauso begeistert wie nach den ersten Seiten. Das Buch war spannend und lustig. An die Rezepte traue ich mich allerdings nicht ran :-)
    Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen und bin mir sicher das es nicht mein letzter Simmel gewesen ist!

  • ich schließe mich den positiven meinungen zu diesem buch an:
    es war spannend, witzig und mitreißend. und appetitanregend. :grin

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Versteh ich nicht. Da sagt einer, das Buch ist gut und spritzig, aber der Autor doof? Machen denn nicht gute Bücher einen Autor zum guten Autor? Warum nur hacken alle, die meinen, etwas von Literatur zu verstehen, auf Simmel herum? Nur weil er in der Lage war in kürzesten Frequenzen viel zu schreiben? Ich meine, es gibt keinen Autor, der immer genau und gut recherchiert den Nerv der jeweiligen Zeit getroffen hat.


    Wer mehrere Simmel-Bücher liest, bekommt eine Deutsch- Österreichische Geschichtsstunde.
    Hier nur einige Themen, die er aufgriff:
    Wirtschaftswunder, Altnazis, 68-er Bewegung, Sexuelle Revolution, Genlabore, Anti-Atomkraft-Bewegung, RAF-Terrorismus, Drogenpolitik.


    Wer etwas über das Deutschland der letzten 60 Jahre erfahren möchte, liest Simmel.

  • Zitat

    Original von mcsteven
    Versteh ich nicht. Da sagt einer, das Buch ist gut und spritzig, aber der Autor doof? Machen denn nicht gute Bücher einen Autor zum guten Autor? Warum nur hacken alle, die meinen, etwas von Literatur zu verstehen, auf Simmel herum? Nur weil er in der Lage war in kürzesten Frequenzen viel zu schreiben? Ich meine, es gibt keinen Autor, der immer genau und gut recherchiert den Nerv der jeweiligen Zeit getroffen hat.


    Wer mehrere Simmel-Bücher liest, bekommt eine Deutsch- Österreichische Geschichtsstunde.
    Hier nur einige Themen, die er aufgriff:
    Wirtschaftswunder, Altnazis, 68-er Bewegung, Sexuelle Revolution, Genlabore, Anti-Atomkraft-Bewegung, RAF-Terrorismus, Drogenpolitik.


    Wer etwas über das Deutschland der letzten 60 Jahre erfahren möchte, liest Simmel.


    Diese Deine Fragen habe ich auch schon vielen Simmelschlechtmachversuchern *g* gestellt.
    Gratuliere zu einem derartigen Eröffnungsbeitrag hier!
    Es gibt sicher Autoren, bei denen allein das gekonnte Spiel mit Worten ihre Werke zu Lesevergnügen machte, aber was die Spannung der stories und das Aufgreifen brennender Themen betrifft, gehört JMS meiner Meinung nach immer noch ganz in die erste Reihe.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)