'Herrin der Falken' - Drittes Buch, Kapitel 5 - Ende

  • Hier, im Endteil, gibt es eine Stelle, die mir zu lang ist und zwar als Romilly nach der letzten Schlacht dem Wahn verfallend herumirrt. Aber grundsätzlich ist es schon OK, daß es angesprochen wird, wie der Tod all ihrer Tiere ihr zu schaffen macht. Einerseits wegen der Ungerechtigkeit, das Leben der Menschen über das der Tiere zu stellen - denen es ja wirklich egal ist, wie der König heißt - zeigt es auch, wie dringend sie sehr wohl ihre Ausbildung braucht.


    Aber das ist wieder ein sehr interessantes und kritisches Thema, das sich von den Tieren durchaus auch auf die Menschen und hier vor allem Soldaten jeder Armee und jedes Krieges umlegen läßt - von der Zivilbevölkerung mal ganz zu schweigen. Auch hier hat durchaus nicht jeder die freie Wahl, ob er kämpfen will oder nicht und wie viele werden verheizt in Kriegen. Ich will jetzt nicht das Wort sinnlos verwenden, denn was ist ein sinnvoller Krieg?
    Hier wird ja stets betont, daß dieser Krieg deshalb so wichtig ist, weil Rakhal ein böser König ist. Und wäre er lieb hätte Carolin einfach so auf seine Krone verzichtet? Und wäre Rakhal auch böse, wenn er nicht gegen seinen Rivalen kämpfen müßte? Hm.


    Zu Romilly. Das Ende gefällt mir. Es bleibt schön offen, was sie tun wird, da es ja irgendwie sinnlos wäre, wenn sie das ganze Buch über um ihre Identität gekämpft hätte, nur um jetzt erst recht brav das zu tun, wovor sie geflüchtet ist, heiraten.
    Also wird sie erst ihre Suche nach sich selbst und ihre Ausbildung beenden. Und dann wissen, was sie will.
    Ich denke schon, daß es dann eine Ehe mit Alderic sein wird, die sie will. Ich hoffe es, denn ich mag ihn und er wäre ein Mann, der sie von Anfang an so genommen hat, wie sie war und sie gern hatte. Man müßte nur die emotionalen Verwicklungen mit dem Schwiegervater noch sortieren, aber das sollte auch kein Problem sein.
    Aber sie mochte ihn von Anfang an und hat dank Ranald auch ihre sinnliche Seite entdeckt, auf die sie wohl nicht verzichten wird wollen. Und als Falkenmeisterin Carolins wäre sie auch kein Heimchen am Herd, sondern eine Frau mit einem Beruf, den sie liebt. Perfekt eigentlich, diese Lösung.


    Sehr schade finde ich aber, daß wir nie erfahren, was der McAran gesagt hat, als seine auf Abwege gekommenen Kinder zu ihm gekommen sind. Hat er ihnen vergeben? Versteht er es jetzt vielleicht sogar besser? Wir werden es nie erfahren, aber, ich denke, anhand der Art, wie Alderic ihn beschreibt, kann man es schon erwarten.


  • Zitat

    Original von Grisel


    Zu Romilly. Das Ende gefällt mir. Es bleibt schön offen, was sie tun wird, da es ja irgendwie sinnlos wäre, wenn sie das ganze Buch über um ihre Identität gekämpft hätte, nur um jetzt erst recht brav das zu tun, wovor sie geflüchtet ist, heiraten.
    Also wird sie erst ihre Suche nach sich selbst und ihre Ausbildung beenden. Und dann wissen, was sie will.
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    Sehr schade finde ich aber, daß wir nie erfahren, was der McAran gesagt hat, als seine auf Abwege gekommenen Kinder zu ihm gekommen sind. Hat er ihnen vergeben? Versteht er es jetzt vielleicht sogar besser? Wir werden es nie erfahren, aber, ich denke, anhand der Art, wie Alderic ihn beschreibt, kann man es schon erwarten.


    Das Ende finde ich toll. Romy entscheidet selbst,wie es mit ihr weitergehen soll - und läßt sich keinen Ehemann auf's Auge drücken! :-)


    Mich würde auch interessieren, wie Romy's Vater reagiert...Dieses Ende ist mir doch etwas zu offen....


    Sonst war es wunderschön dieses Buch nach so langer Zeit nochmals zu lesen. Dank Eurer Hilfe habe ich einige Zusammenhänge besser verstanden und es wurden ganz neue Fragen aufgeworfen. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil! :kiss

  • Ich bin noch nicht ganz durch, aber fast...
    alles in Allem kann man sagen hatte Romilly Glück, das sie noch so davon kommt. Mitten im Krieg mit der Schwellenkrankheit zu kämpfen ist sicherlich kein Spaß und hätte auch ganz schön nach hinten losgehen können.


    Als Romilly da herummirrt, das ist mir tatsächlich auch etwas zu lang gewesen, auch die Tatsache das sie sofort wieder klar im Kopf ist als sie merkt das sie gebraucht wird. 10 Minuten vorher war ihr noch alles Scheissegal. Hatte man jedenfalls das Gefühl.


    Das Ende ist mir auch etwas zu offen, da hätte man einen zweiten Teil dranhängen können. Ich für meinen Teil hab immer dran geglaubt das Romy erst die Ausbildung im Turm gemacht hat und hinterher Alderic geheiratet hat. Ausserdem hoffe ich (und denke ich) das sie und Ruyven irgendwann zum Falkenhof zurückgegangen sind um sich mit ihrem Vater auszusöhnen der es wohl wirklich nie so gemeint hat. Besser eine späte Einsicht als gar keine...


    Es war einfach wunderschön "Herrin der Falken" wieder einmal zu lesen, zum ersten mal in Gesellschaft bei der wieder Fragen aufgeworfen wurden die mir so, alleine nicht gekommen wären.
    Ich persönlich hänge besonders an diesem Buch weil es einfach mein allererstes war, das erste Buch das ich überhaupt jemals gelesen habe (wenn man mal von Hanni und Nanni und so absieht) und wahrscheinlich war es der Grundstein für mein Lieblingshobby - das Lesen.... ach,ich könnte schon wieder von vorne anfangen :-]


    und trotzdem freu ich mich jetzt auch auf den Kilghard-Wolf, diese Geschichte hab ich nur 2 oder 3x gelesen, und mir ist nicht viel im Gedächtnis geblieben...

  • Ja, Romy's abschließende Konfrontation mit ihrem Vater fehlt...


    Aber mir fehlt noch was wesentlich wichtigeres: Sagt einmal, hab ich irgendwo nicht aufgepasst?
    Wahrscheinlich hab ich den schluss zu schnell gelesen, es war schon gegen morgendämmerung, ist eine woche her und ich war müd aber:
    :gruebelWas ist mit Rakhal und Lyondri passiert?!? :wow


    Von Rakhal hab ich irgendwie im gedächtnis, dass er verwundet oder gar getötet wurde... oder war das meine erklärung für sein verschwinden... aber ich meine, Lyondri's verschwinden und Carolins machtübernahme hätte dann doch etwas erklärt gehört...


    So, war schnell vorbei :-( könnt glatt auch von vorn anfangen, wenn da nicht so viele andere SUB bücher wären, die mir im nacken hängen...
    Ist nach wie vor eines meiner DO lieblingsbücher, wenn nicht DAS DO-lieblingsbuch; obwohl der schluss so aprupt und freischwebend ist...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    :gruebelWas ist mit Rakhal und Lyondri passiert?!? :wow


    In meinem Buch haben wir darüber nichts erfahren, offenbar sind sie geflohen. Carolin meint ja noch zu Caryl, daß er bereit wäre, ihm zuliebe seinen Vater mit Exil davonkommen zu lassen. Aber, ob das wirklich passiert, erfahren wir nicht.
    Aber offenbar sind sie so geschlagen, daß sie keine Gefahr mehr darstellen und wir davon ausgehen können, daß sie Geschichte sind.


    Im Hinterkopf habe ich immer noch Romillys kurze Vision von Caryl als König, das verstört mich etwas. OK, sonst hat sie auch keine Zukunftssicht, aber, wer weiß, wie das zu verstehen war.


    Mal sehen, was wir in den letzten beiden Büchern dieses Zeitabschnitts herausfiltern können.

  • Nunja, Romilly hat ja während ihrer Anfälle von Schwellenkrankheit auch Visionen die entweder aus der Landung oder von Rediscovery herkommen... warum sollte sie dann nicht auch in die Zukunft sehen können - wenigstens kurzfristig... ihr Laran ist ja wirklich ausser Kontrolle...

  • Zitat

    Original von Maharet
    Nunja, Romilly hat ja während ihrer Anfälle von Schwellenkrankheit auch Visionen die entweder aus der Landung oder von Rediscovery herkommen... warum sollte sie dann nicht auch in die Zukunft sehen können - wenigstens kurzfristig... ihr Laran ist ja wirklich ausser Kontrolle...


    Stimmt, das hatte ich ja komplett vergessen! Merkwürdige Stelle war das.

  • Da ihr hier eigentlich schon alles angesprochen habt, was mir auch gefallen oder mich gestört hat, kau ich das jetzt nicht nochmals wieder.
    Aber was mich etwas zum Stirnrunzeln gebracht hat: Kaum ist Romilly da, wird alles in einer Nacht gelöst! Na ja, klar ist Romilly die Heldin, aber das ging mir - nachdem sie ja so lange rumgeirrt ist etc. - doch etwas zu glatt. V. a. als sie es dann im Hauptgebäude nur mit einem einzigen Wächter zu tun hatte, der glücklicherweise dann auch noch einen so tierhaften Charakter hatte, dass sie ihn manipulieren konnte... :rolleyes
    Aber ansonsten find ich das Buch wunderbar. Vielleicht spielt auch noch etwas Nostalgie mit, da dies mein erstes Do-Buch war und ich noch weiss, wie begeistert ich von HdF war. Ich war danach jedenfalls Feuer und Flamme für die Serie. :grin
    Es hat echt Spass gemacht, das Buch nochmals zu lesen zumal auch noch in so guter Gesellschaft. :knuddel1

    Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft; es kommt auf das Material an.
    Marie von Ebner-Eschenbach

  • tja, irgendwie kam mir am schluss vor MZB ward hier des schreibens müde... aus den verwicklungen hätte man ein sechsbändiges epos machen können...


    auch hätt ich Orain mehr zerscheibselt... man muss sich ja nicht gleich am ganzen finger vergreifen... kann ja mit den fingernägeln anfangen... dann hat man laaaange material für ein ultimatum...


    Metzel und Meuchel-MagMa findet Lyondri als malandrino mächtig mittelmässig

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • In diesem Abschnitt wird dann auch mir klar, war Ihr mit „arrogant und eingebildet“ gemeint habt. Doch bis zum Ende des Buches gibt sich das ja. Auf Seite 318, als Ruyven sie fragt, was denn eigentlich mit ihr los ist, fängt m. E. der „Selbsterkennungsprozeß“ bei ihr an, der allerdings bis zum Buchende dauert.


    Auch meine frühere Frage nach der Schwellenkrankheit wird beantwortet (Seite 337 recht deutlich bzw. durch die Anmerkungen von Lady Maura); ich denke, daß sie diese (wenn auch anders als noch in „Herrin der Stürme“ beschrieben) bekommt, weil jetzt erst ihr Laran völlig erwacht. Auf Seite 332 der Hinweis, warum sie so jegliche Hilfe ablehnt: bisher hat ihr auch niemand geholfen, und sie hat alles alleine geschafft. Warum dieses nicht auch?


    Seite 375. Verwandtschaft, denke ich manchmal, ist ein Streich, den uns die Götter spielen. sie binden uns an Menschen, die wir nicht lieben, und wir müssen uns mühen, unseren Frieden mit ihnen zu finden. Aber Freunde sind ein Geschenk, (...)
    Ähm, hm, vielleicht sollte ich mich besser eines Kommentares enthalten. :grin


    Zwar in Seiten recht kurz, aber doch sehr nachvollziehbar fand ich die „Irrfahrt“ von Romilly nach der Schlacht, das „zu sich selbst kommen“ beschrieben. Wobei man jetzt über die auftauchenden Motive (etwa Wald, wildes Tier) sicherlich lange nachdenken und diskutieren könnte. Ich denke, daß mit dieser „Reise“ ihre Entwicklung vom jugendlichen zum erwachsenen Menschen abgeschlossen wurde.


    Was mir etwas zu knapp beschrieben war, war die Befreiung von Orain. Ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich kapiert hatte, daß sie nicht im bzw. mit dem Geist, sondern in Persona in die Stadt eindringt. (Vielleicht war ich gestern Abend beim Lesen doch schon etwas zu müde.) Gefallen hat mir, daß Caryl sich ihr anschloß. Er ist damit sich selbst treu geblieben. Daß Carolin ihm später zusicherte, das Leben seines Vater zu verschonen, wenn irgend möglich, paßte zu Carolin und macht es Caryl sicher auch einfacher.


    Am Ende hat mir eigentlich ein Epilog gefehlt. Ich hätte zu gerne der Begegnung Romillys mit ihren Eltern, und der (hoffentlich stattfindenden) Versöhnung beigewohnt. Von der Hochzeit mit Alderic, von der ich einfach mal ausgehe, ganz zu schweigen. Hier wäre mehr auch mehr gewesen. :grin



    Mehrere Male tauchte die Bemerkung auf, daß das das Lieblingsbuch aus der Darkover-Reihe sei. Nachdem ich es durch habe, könnte es diese Position durchaus auch bei mir einnehmen; zumindest ist es ein guter Anwärter darauf. Nach den (emotional bzw. ethisch) anstrengenden ersten beiden Büchern war das fast schon eine Erholung, trotz der Kriege. Ein richtig schönes Buch; schade, daß wir Romilly vermutlich nie wieder begegnen werden.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Grisel
    Hier, im Endteil, gibt es eine Stelle, die mir zu lang ist und zwar als Romilly nach der letzten Schlacht dem Wahn verfallend herumirrt.


    Ups - das war mir zu kurz, es hätten einige Seiten mehr sein dürfen.



    Zitat

    Original von Grisel
    Und wäre Rakhal auch böse, wenn er nicht gegen seinen Rivalen kämpfen müßte?


    Schwierig, eigentlich leicht zu beantworten. Es gibt/gab ja auch in unserer Welt so manchen bösen Herrscher (ich nenne jetzt keine Namen). Man stelle sich vor, alle geben denen um des lieben Friedens willen nach. Wären die dann „gut“ geworden?



    Zitat

    Original von Maharet
    Das Ende ist mir auch etwas zu offen, da hätte man einen zweiten Teil dranhängen können.

    .:write Danke - sehe ich genauso. :-)



    Zu MagnaMaters „Metz- und Meuchelphantasien“ schreibe ich jetzt lieber nix und versuche, die ganz schnell wieder aus meinem Kopf zu bekommen. :yikes



    Was mit Rakhal und Lyondri passiert ist, bleibt wirklich weitgehend offen. Die Stadt soll am nächsten Morgen gestürmt werden, da nun mit nennenswertem Widerstand nicht mehr zu rechnen ist. Jeder Einwohner, der nicht gegen die Truppen des Königs kämpft, wird verschont. Sollte Rakhal erwischt werden, dürfte es um ihn geschehen sein. (Fragt sich nur, ob langsam oder schnell. :grin ) Lyndri - das wird von ihm und den Umständen abhängen. Carolin wird ihn ins Exil schicken, sollte sich das (wodurch auch immer) einrichten lassen. Ansonsten wird auch er dran glauben müssen. Aber wie gesagt - sicher ist das nicht. Es ergibt sich nur aus ein paar Sätzen im Buch.



    @ MagnaMater


    Möglicherweise wäre die jetzt beginnende Leserunde zu Elizabeth Haydons „Tochter des Windes“ (Band 1 der „Rhapsody-Saga) etwas für Dich? Ich habe die ersten drei Bände schon mal gelesen. Da gibt es einige Bösewichte, die auch Deinen Ansprüchen genügen dürften. Und in einem der drei (ich weiß nicht mehr genau, in welchem) einen der schlimmsten Kämpfe, die ich je gelesen habe. :wave
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Schwierig, eigentlich leicht zu beantworten. Es gibt/gab ja auch in unserer Welt so manchen bösen Herrscher (ich nenne jetzt keine Namen). Man stelle sich vor, alle geben denen um des lieben Friedens willen nach. Wären die dann „gut“ geworden?


    So meinte ich das gar nicht. Wir wissen nicht im Detail, ob Rakhal von Anfang an seiner Herrschaft böse und grausam war. Unterschwellig wird ja gesagt, daß Carolin brav und bescheiden ins Exil gegangen wäre und auf seine Krone verzichtet hätte, wenn Rakhal nicht so grausam wäre. Also ist das wohl doch so zu verstehen. Was mir Carolin ein bißchen zu gut für diese Welt erscheinen läßt.


    Doch denke ich, nur ein König, der sich seiner Krone sicher ist, kann sich leisten, nicht mit harter Hand zu regieren. Solange es einen anderen Anwärter gibt, um den sich Unzufriedene scharren können, ist das nicht so einfach. Das meinte ich.
    Und ich denke, der aktuelle Vergleich hinkt hier ein wenig, denn die, an die Du wohl denkst, waren Gewaltherrscher, die sich an die Macht gebracht haben und dann ihre Untaten begangen haben, aber ohne, daß es einen zweiten gäbe, der dazu mehr Recht hat. Auf die Herrschaft, nicht die Untaten. :rolleyes


    Aber, genau das ist eben die Hintergrundinformation über Rakhal, die mir hier fehlt, weil er komplett ausgeklammert bleibt.

  • Hört mir auf mit der Rhapsody Saga, die subt komplett bei mir rum, aber ich komm einfach nicht dazu :cry und wenn ich mich jetzt für die LR auch noch anmelde dann muß ich meine Hunde ins Tierheim geben und mich arbeitslos melden um rumzukommen.... :bonk :bonk dabei würd ich die so gern endlich mal lesen.


    Zitat

    Original von SiCollier:
    Mehrere Male tauchte die Bemerkung auf, daß das das Lieblingsbuch aus der Darkover-Reihe sei. Nachdem ich es durch habe, könnte es diese Position durchaus auch bei mir einnehmen; zumindest ist es ein guter Anwärter darauf. Nach den (emotional bzw. ethisch) anstrengenden ersten beiden Büchern war das fast schon eine Erholung, trotz der Kriege. Ein richtig schönes Buch; schade, daß wir Romilly vermutlich nie wieder begegnen werden.


    Da jedes DO Buch irgendwie komplett anderst ist ist es natürlich schwer ein Lieblingsbuch in dem Sinn auszuwählen. Für mich wars halt das erste, deshalb hab ich für dieses Buch ganz besondere "Gefühle" und jedesmal wenn ich es lese weiß ich wieder was mir damals so gut daran gefallen hat. Romilly und die MacArans verschwinden jetzt leider wieder in der Bedeutungslosigkeit, was wirklich sehr schade ist.... In Herrin der Falken steht das Abenteuer im Vordergrund, natürlich sind auch hier die von MZB geliebten gesellschaftlichen Probleme ein Thema, aber nicht so extrem wie in den beiden Vorgängern...




    was mir - zum Thema Sprache auffällt ist das man im Zeitalter des Chaos scheinbar nur zwischen gebildeter Hastursprache und der Sprache des Volkes bzw. der Bergläute unterschieden hat. Kein Hinweis auf "Casta" und "Cahuenga".... vielleicht wurden die Begriffe erst später in der darkovanischen Geschichte geprägt....



    mensch, die Rezi muss ich noch schreiben

  • @ Grisel


    Danke für die Erläuterung. Da habe ich Dich wohl falsch verstanden; so gesehen hast Du natürlich recht.


    Ich habe das so verstanden, daß Rakhal „von Natur aus“ böse bzw. bösartig ist. In dem Sinne, daß er an die Macht will - ganz gleich, welche Mittel dazu notwendig sind. Und es gilt ausschließlich sein Wille, dem sich jeder bedingungslos unterzuordnen hat. Im Zweifel wird (eher schnell als langsam) Gewalt jeglicher Art angewendet. Eben ein „klassischer“ Bösewicht, dem in Carlolin ein „klassischer“ Guter gegenübersteht. In beiden Fällen vielleicht etwas zu einseitig, hat mich aber in diesem Buch nicht gestört. Die ersten beiden Bände fand ich (ob der ethischen Implikationen) sehr anstrengend, dieses hier war eine richtige Wohltat im Vergleich dazu. Da darfs dann auch etwas Schwarz-Weiß-Malerei enthalten.



    Zitat

    Original von Grisel
    Ich will jetzt nicht das Wort sinnlos verwenden, denn was ist ein sinnvoller Krieg?


    Das hatte ich ganz übersehen. Ich kann Romilly und ihre Ansichten gut verstehen. Ich habe selbst Zivildienst geleistet, und mußte seinerzeit noch ein „Gewissens-Prüfverfahren“ durchlaufen. Das allererste Mal überhaupt ist meine Meinung ins Wanken gekommen am 11. September 2001, als ich am Bildschirm die einstürzenden Türme des WTC sah. Doch trotz allem Stammtischgerede, was man bisweilen so von sich gibt: Krieg ist immer falsch. Nur muß einer aufhören, damit anzufangen. Und der andere muß beim Aufhören mitmachen. Wie man in Nahost derzeit so grauenhaft sieht, gar nicht so einfach.




    @ Maharet


    Die Rhapsody-Saga ist wirklich lesenswert. Die ersten drei Bände habe ich schon mal gelesen, dann kamen die Eulen (und die Leserunden) dazwischen. Bände 4 - 6 werden, soweit ich weiß, recht düster ( * winkt zu MagnaMater und denkt an eine gewisse Troll-Diskussion :grin * ). Das gibt für mich eine Abwechslung zu Darkover, damit mir nicht das gleiche passiert, wie mit den Avalon-Leserunden (wo ich mich zu lange mit einer Thematik befaßt habe).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Irgendwann les ich Rhapsody bestimmt. Irgendwann will ich ja mal alles auf meinem SUB gelesen haben... aber ich hab keine Ahnung wann das sein wird :-)


    ich bin jetzt allerdings auch froh etwas Abwechslung zu Darkover zu haben, und hab deshalb "Die Hexe von Paris" von Judith Merkle Riley angefangen. Ein tolles Buch, übrigens!

  • Zum Thema DO-Lieblingsbuch. Es ist nicht das Lieblingsbuch, das ist und bleibt wohl "Der verbotene Turm", aber es gehört zu meinen Favoriten der Reihe. Bei mir auch, weil es das erste war und ich da noch nicht mal geahnt habe, daß ich da ein Serienbuch erwischt habe. War komplett verzückt, als ich das dann später herausgefunden habe.
    Außerdem, weil es wie gesagt genau die Art Geschichte ist, die ich früher gern gelesen habe und auch jetzt gern lesen würde, wenn es das gäbe. Eine relativ simple Geschichte über Menschen, die in einen größeren Konflikt geraten. So sehr ich die G.R.R. Martins der Lesewelt schätze, manchmal hätte ich doch ganz gern mal wieder sowas simples, ohne zig Handelnde, Völker und komplizierte Götter- und Magiewelten. Und gleichzeitig aber nicht seicht.
    (Sonst fällt mir als vergleichbares Buch eigentlich nur Felix Hubys "Terloff" ein. Wo ist das eigentlich? :gruebel Auch eine große Jugendliebe von mir.)
    Und zum Thema nicht seicht. Da ich jetzt festgestellt habe, daß "Herrin der Falken" trotz nicht unberechtigter Kritik dennoch viel besser ist, als ich es in Erinnerung hatte, hat es seinen Platz unter meinen DO-Favoriten hiermit bestätigt, wie schon "Landung". Mal sehen, wie sich meine anderen Favoriten schlagen.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Ich habe das so verstanden, daß Rakhal „von Natur aus“ böse bzw. bösartig ist. In dem Sinne, daß er an die Macht will - ganz gleich, welche Mittel dazu notwendig sind. Und es gilt ausschließlich sein Wille, dem sich jeder bedingungslos unterzuordnen hat. Im Zweifel wird (eher schnell als langsam) Gewalt jeglicher Art angewendet. Eben ein „klassischer“ Bösewicht, dem in Carlolin ein „klassischer“ Guter gegenübersteht.


    Schon, aber ich denke wohl einfach zu kompliziert. Denn wie kann einer, der einfach nur böse ist, sich einfach so eine Krone schnappen? Er muß ja Anhänger haben, die ihm dazu verholfen haben. Gut, wir wissen, daß er Lyondri mit Versprechungen angelockt hat, aber er muß ja auch noch einige anderen haben. Nur böse sein und sagen, ich hol mir jetzt die Krone, f*** Carolin, so leicht wird man doch auch nicht König. Gerade wenn man ein erzböser Fiesling ist. In den anderen Fantasywelten sind die erzbösen Fiesling dann ja meist auch magiemächtige erzböse Fieslinge.
    Gut, ich denke zuviel nach.


    Zitat

    In beiden Fällen vielleicht etwas zu einseitig, hat mich aber in diesem Buch nicht gestört. Die ersten beiden Bände fand ich (ob der ethischen Implikationen) sehr anstrengend, dieses hier war eine richtige Wohltat im Vergleich dazu. Da darfs dann auch etwas Schwarz-Weiß-Malerei enthalten.


    Es ist für mich der deutlichste Makel der Geschichte, aber ich kann durchaus damit leben, denn der Fokus ist ja ganz auf Romillys Einzelgeschichte. Und vielleicht kann man es sogar darauf herunterbrechen, denn es interessiert sie offenbar nicht, wer oder was Rakhal ist, sie interessiert nur Carolin, dem sie folgt, weil sie ihn schätzt. Und ihren Tieren zuliebe.

  • Zitat

    Original von Maharet
    Irgendwann les ich Rhapsody bestimmt. Irgendwann will ich ja mal alles auf meinem SUB gelesen haben... aber ich hab keine Ahnung wann das sein wird :-)


    Amen... ich hab mir vor ewigkeiten schon den ersten band auf die wunschliste gesetzt... aber ich will als nächstes Abercrombie - wenn ich Sophie's Welt jemals vor dem nächsen DO-Buch fertig bringe; "Inquisitor Glockta, cripple turned torturer" klingt nach einer vielversprechenden charakterstudie :chen vielleicht ist das buch richtig d****r



    Und tatsächlich: Rakhal fehlt mir so... wenn man die früheren und späteren herrschaftsgebiete etwas zerkleinert werden daraus die hundert königreiche, jeder kann sich selbst eine krone aufsetzen, und sich gegen beliebig viele nachbarn beliebig viele scharmützel liefern, und nach herzenslust bündnisse schmieden und brechen...
    Hier wird nciht einmal erwähnt WOVON Carolin könig werden könnte, wenn er Rakhal beseitigt... aber Rakhal... ist der überhaupt in der gegend oder hat der Lyondri rausgeschickt und verschanzt sich selbst anderswo? Wo er sein furchtbar mächtiges unbekanntes Laran dazu nutzen kann jeden, der auch nur ohne seine zustimmung in seine nähe kommt, niederzublitzen, mit wahnsinn zu schlagen oder sonst wie fertig zu machen...


    Auch denk ich mir: Rakhal hatte genausoviel anspruch auf die Krone wie Carolin, Carolin ist zu seinen Gunsten von seinem Anspruch zurückgetreten, hat es sich dann aber nach einiger Zeit anders überlegt, Rakhal und Lyondri nennen Carolin Rebell... - wenn er sich gegen Rakhal durchsetzt... dann ist er kein rechtmässiger Herrscher sondern ein Usurpator... Romilly, die ziemlich naiv und auch pro Carolin-voreingenommen in den Kampf geht, wär dann auf der Seite der Aufrührer, die die Ordnung - selbst wenn es eine Ordnung der Tyrannis ist, zerstören... und viele Tyrannen sind im persönlichen Umgang eher freundlich und leutseelig... irgendwie müssen sie ja Leute bekommen, die sich für sie und ihre Sache einsetzen... - denkt sich MagMa, die meint, Monarchie ist prinzipiell verdächtig, denn nur weil jemand der nächste verwandte des vorgängers ist, heisst das nicht unbedingt, dass er automatisch geeignet ist...

    DC :lesend


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  • Da ich beim ersten LR-Durchgang in den goldenen erinnerungen der zeit meiner jugendlichen erstlektüre schwelgte, und völlig kritiklos die altbekannten zeilen schluckte... ist der zweite blcike jetzt etwas klarer, als der umwölkte...


    aber i bin's nu mal ned, wenn i ned matschgern kann...


    dass diesplanetarische neuweltbewohner - amerikaner und australier keinerlei vorstellung von historizität haben, kannten wir schon in der Götter-trilogie von Trudi canavan bemängelt, also hier nur so viel:


    Was sagte noch Ruywen, dieser historisch völlig unbeschlagene holzklotz: wow, sein turm Tramontana hat eine Leronis im turmkreis, Lady Maurea leistet absolut unglaublich dieselbe arbeit wie ein mann... überhaupt war ihr turm der erste, wo sowas passiert ist, und deshalb kann er seiner schwester einen platz in einem turm verschaffen...


    Ah... wie war das doch in dem Buch, das vor knapp 150 jahren spielt: durch den rapport wissen die telepathen alles, was alle anderen wissen... das scheint historisches wissen explizit auszuklammern, denn 150 jahre vorher waren überall leronis - und wo lernen die hausleronis, wenn nicht in türmen?


    Irgendwie hat es im deutschen Tiefenellern das sagengut geschafft, sich zu erinnern, dass im wald in den morgennebeln kopflose jungfrauen spuken... lassen wir die esoterische erklärung von tatsächlich nach ihren köpfen suchenden kopflosen geistern mal weg... das dazugehörige kultisch-religiöse gemetzel an jugendlichen fand 4000 jahre vorher statt - VIERTAUSEND, für ungläubige ausgeschrieben... die schädelhöhle wurde meines wissens erst nach dem nach lokalen legenden-suchenden brüderpaar Grimm entdeckt.


    Auf Darkover weiss man schon nach 500 jahren nicht mehr, dass man ausserirdischen ursprungs ist, dass ein sternenschiff in Neskaya niederging, und dabei werden die lokalen Emmaska, zu denen man sich eigentlich beim wunsch nach wissenserwerbung wenden sollte, 180 jahre alt, also müssten sich so details sogal länger als hierzuerd tradieren.


    wir haben grad das zeitalter der 100 Königreiche... im gebiet des alten deutschen reichs ist territoriale zersplitterung leidlich bekannt: noch vor 200 jahren wurde man als handelsreisender an jeder grenze von wegen zöllen geschröpft; man konnte keinen tag fußmarsch reisen, ohne dass nicht eine gruppe bewaffneter die papiere verlangt und entschieden hat, ob ihnen das dazugehörige gesicht gefällt.
    Wo bei Zandru sind hier die 100 königreiche, über die Romilly spricht? 99 offenbar in den unwegsamen gebirgen und eines im fruchtbaren tiefland, das Rakhal gehört, und gegen das sich alle anderen verschwören... Nehmen wir an der vetter in Serrais, bei dem die helden lagern ist tatsächlich ein könig und ihn geht die frage Rakhal oder Carolin eigentlich nix an,
    diese hundert königreiche können nur dann entstehen und bestehen, wenn sie a) wirtschaftlich authark sind, b) sich mit waffengewalt wirksam gegen ihre nachbarn durchsetzen können... radioaktiver knochenwasserstaub und phosphorbomben mit haftfeuer sind gute argumente, aber die restlichen 90 königreiche haben die auch... grenzsicherung auf Darkover kann nicht ohne dazugehörige schlagkräftige leronyn passieren, die in der lage und wohl auch willens sind, anderen leronyn den hintern zu rösten... wie freundlich von ihnen, dass sie für den gegenschlag auf Carolyn's flüchtlinge aus den bergen gewartet haben... und sich nicht zusammen grottet haben, und sich Rakhals königreich wie das arme Polen brüderlich geteilt haben, bevor irgendwer auftauchte, der rechtmässig anspruch darauf erheben konnte.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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