Kritische Diskussion zu den "Biss-Romanen"

  • Zitat

    Original von LilianFiona
    aber das Vampire zu Staub zerfallen und die Sonne nicht abkönnen gibt es nicht erst seit Twilight. Das gab es vorher auch schon.


    Siehe Buffy etc. Die gibt es schon viel länger. Twlight hat da nicht den Anfang gemacht.


    gibts bei Buffy auch glitzernde Vampire? Und dieser Spike: der kann doch kein Tageslicht ab, oder? :wow

  • Nur weil es mir gerade einfällt: Es gab mal ein großartig gemachtes Video auf Youtube "Buffy vs Edward". Da hatte man in etlichen Situationen, in denen Buffy richtig genervt reagiert, Szenen mit Spike durch solche aus den Twilight-Filmen ersetzt :-).

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Zitat

    Original von Josefa
    Nur weil es mir gerade einfällt: Es gab mal ein großartig gemachtes Video auf Youtube "Buffy vs Edward". Da hatte man in etlichen Situationen, in denen Buffy richtig genervt reagiert, Szenen mit Spike durch solche aus den Twilight-Filmen ersetzt :-).


    das ist wirklich gut :lache das gibts auch immer noch :-)

  • Eigentlich ist es egal, ob die Vampire glitzern oder nicht. Ich fand DAS ganz interessant. Auch die Eigentliche Geschichte fand ich persönlich ganz gut. Nur die Entwicklung der Beziehung, dieses hin und her und ja oder nein, Edward oder Jacob oder doch keinen von beiden. Das fand ich doch sehr zäh.

  • Ich würde mich gern mal kurz melden, als jemand, der die Examensarbeit an der Uni in Germanistik zum Thema "Vampirdarstellungen in der Literatur" geschrieben hat ;-)
    DEN richtigen Vampir gibt es nicht. Bereits die ersten Texte über Vampire variieren sehr stark in ihren Darstellungen, und so zieht es sich durch die gesamte Literaturgeschichte.


    Natürlich ist es geschmackssache, was Stephenie Meyer aus ihren Vampiren gemacht hat, aber aus rein literarischer Sicht finde ich es immer sehr gekonnt, wenn ein Autor sich etwas Neues einfallen lässt. Übrigens ist parallel zu Twilight eine ganze Welle an Vampirromanen aus den USA zu und rübergschwappt, die allesamt den Vampirmythos neu interpretieren.


    Zum Frauenbild:
    Eine funktionierende Beziehung ist das, was in Literatur und Fernsehen am häufigsten als zentraler Punkt einer Geschichte genutzt wird. Übrigens ist es nunmal auch in der Realität das, was wir zum Zentrum unseres Lebens machen.
    Ich habe alle Biss-Bücher gelesen und kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass Bella ihrem Vater "den ganzen Haushalt" macht, wie es der Threadersteller unterstellt.
    Und wenn man ihre Beziehung zu Edward mal aus anderer Sicht betrachtet, wird man feststellen können, dass sie nicht das naive Weibchen ist, das unbedingt diesen tollen, männlichen Vampir haben will. Ganz im Gegenteil zeigt sie sogar Stärke, indem sie sich mit jemandem einlässt, der wesentlich mehr Kraft und Lebenserfahrung hat als sie selbst. Ganz zu schweigen davon, dass er auch zugibt, Menschen getötet zu haben.
    Sie macht sich das Leben ja nicht gerade einfacher, indem sie mit ihm eine Beziehung eingeht, ganz im Gegenteil. Ein schwaches Heimchen am Herd hätte sich sicher einen Mann gesucht, der auf lange Sicht nicht bedeutet, dass sie ihre Familie aufgeben muss, der nicht indirekt ihr Leben gefährdet und mit dem sie letztendlich auch Kinder haben könnte (wie das im 4. Teil endet, wusste man ja vorher nicht :chen)
    Als rein literaturtheoretisch betrachtet ist Bella durchaus eine sehr interessante weibliche Figur, die junge Mädchen auch dazu anregt, sich zu überlegen, wie sie in derselben Situation handeln würden und ob die Opfer, die man bringen muss, das wert sind.

  • ich find neue Ideen auch immer wieder gut, aber viele scheint das hier zu stören.




    Und Bella ist sicherlich Geschmackssache. Ich mag sie einfach vom Charakter her nicht. Aber dass sie den Haushalt macht stört mich auch nicht. Naiv ist sie oft sicherlich. Stark lässt sich drüber streiten. Im 1. Teil find ich sie toll, aber dann gehts steil bergab.

  • Aber Geschmackssache ist Literatur ja immer :grin Wenn es hier einfach um eine Diskussion geht, wer Bella mag oder nicht mag, dann ist die Diskussion unnötig, denn da steht ja nunmal jedem seine eigene Meinung zu.
    Über den literarischen Gehalt lässt sich diskutieren, da gibt es sicher vielschichtigere Charaktere. Aber als "frauenfeindlich" im Sinne von "Hausmütterchen" würde ich sie nicht sehen.

  • Nach langem Hin und Her hab ich mich auch über alle Teile hergemacht,obwohl Vampirgeschichten eigentlich nicht zu meinen Favoriten gehören. :rolleyesZu meinem eigenen Erstaunen waren die <Bisse< aber sehr gut geschrieben und ich finde die Charaktere sehr gut dargestellt.Bella empfinde ich nicht als das <schwache Frauchen<,ich sehe Sie eher als introvertiert,man muß aber bedenken,dass Sie in eine Welt eintaucht,die ausserhalb jeglicher Normen besteht und da ist es eigentlich verständlich,dass Edward Sie aus seltsamen,bedrohlichen Situationen rettet.Ansonsten finde ich,dass Bella recht gut im Leben steht,im Großen und Ganzen find ich die Bücher recht gelungen. :zuhoer..

  • Ich liebe ja Vampiere, ich habe fast alle Anne Rice Bücher gefressen. :-]
    Deshalb bin ich ganz unvoreingenommen an die Biss-Bücher herangegenagen.
    Doch ich mag sie überhaupt nicht :-( Ich finde sie vor allem schlecht geschrieben und mir gefällt dieses alte, dämliche Frauenbild nicht, das da an allen Ecken und Enden durchblitzt.

  • Zitat

    Original von Amarylis
    Nach langem Hin und Her hab ich mich auch über alle Teile hergemacht,obwohl Vampirgeschichten eigentlich nicht zu meinen Favoriten gehören. :rolleyesZu meinem eigenen Erstaunen waren die <Bisse< aber sehr gut geschrieben und ich finde die Charaktere sehr gut dargestellt.Bella empfinde ich nicht als das <schwache Frauchen<,ich sehe Sie eher als introvertiert,man muß aber bedenken,dass Sie in eine Welt eintaucht,die ausserhalb jeglicher Normen besteht und da ist es eigentlich verständlich,dass Edward Sie aus seltsamen,bedrohlichen Situationen rettet.Ansonsten finde ich,dass Bella recht gut im Leben steht,im Großen und Ganzen find ich die Bücher recht gelungen. :zuhoer..


    Entschuldige mal. Introvertiert bin ich auch. Deswegen würde ich mich aber nicht mit einem Kerl einlassen, der mich auf Schritt und Tritt kontrolliert, mich stalkt, ja sogar in mein Schlafzimmer einsteigt! und es zum Kringeln komisch findet, wenn ich eine Meinung äußere, die seiner widerspricht...und sie natürlich missachtet, weil er es besser weiß.


    Und ich würde mir von solch einem Typen ganz sicher nicht alles gefallen lassen. Introvertiert bedeutet auch: Unabhängiger von sozialen Kontakten.
    Ich brauch keinen Edward. Lieber bleib ich Single.


    Lenya : Ein schwaches Frauchen hätte sich einen Mann gesucht der nicht ihr Leben gefährdet?
    Aha.
    Dann handelt es sich bei den Opfern häuslicher Gewalt also allesamt um richtig starke Frauen, weil schwache Heimchen am Herd sich mit solchen Kerlen gar nicht erst einlassen? Ich weiß ja nicht...
    Unnötige Risiken einzugehen find ich kein Zeichen von Stärke. Eher von Dummheit.
    Es bequem haben zu wollen ist kein Zeichen von Schwäche, das ist nur menschlich. Und vernünftig.
    Die grenzenlose Naivität, mit der sich Bella auf Edward einlässt, einen Mörder und Stalker, den seine angebliche Liebe nicht davon abhält, sie herablassend zu behandeln - das sehe ich als Schwäche. Als ein überkommenes Frauenbild. Die nur von ihren Emotionen getriebene Frau, die nicht wagt, sich ihres Verstandes zu bedienen.


    Bequem haben, einen Mann haben der sie versorgt - das wollte Charlotte Lucas aus Stolz und Vorurteil, und sie hat sich ihres Verstandes bedient um dieses Ziel zu erreichen. Charlotte Lucas sehe ich nicht als fragwürdiges Vorbild für Mädchen.
    Bella schon.


    Bella regt nicht zum Nachdenken an, ob Edward es wert ist, sich von ihm all diesen Mist bieten zu lassen. Sie lullt ein, mit ihrem ständigen Geschwärme von seiner Schönheit und seinem Reichtum. Sie regt Mädchen dazu an, sich auch so einen Kerl angeln zu wollen, mehr nicht.


    Oder zeigt SMeyer auch nur an einer Stelle, dass es eine Fehlentscheidung gewesen sein könnte, sich zum Vampir machen zu lassen? Schlussendlich muss Bella nicht mal auf ein eigenes Kind verzichten.

  • Mich hat auch am meisten gestört, dass Bella sich teilweise selbst komplett aufgibt und ohne Edward - oder wahlweise Jacob - nichts mehr mit sich anzufangen weiß :gruebel
    Vor ihrem Umzug hatte sie ja auch eine Freundin und Interessen, ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie zu dieser Freundin noch weiter Kontakt gehabt hätte (ich hab aber auch nicht alle Teile gelesen). Es dreht sich doch alles irgendwann nur noch um Edward :gruebel

  • Ich weiß nicht, seht ihr das nicht einfach alles ein wenig zu eng?
    Es ist und bleibt eine Geschichte, nicht mehr und nicht weniger.


    Und ist es nicht einfach normal das man als frisch verliebter Teenager seinen Traumpartner idealisiert und nichts hinterfragt? Oder das man einfach nur schwärmt wie schön und toll er ist und was er einem vielleicht bietet? Oder das man andere Freunde vernachlässigt?


    Und dann zeig mir mal das Mädel in Bellas Alter das gerade in der verliebten Phase nachdenkt, ob der Mann der richtige Partner für sie ist. Wie oft reden sich Eltern oder Freunde den Mund fusslig das der Freund einfach ein schlechter Umgang ist. Das Nachdenken setzt erst ein, wenn die ersten Wolken auftauchen und die rosarote Brille abgesetzt wird.


    Warum war Bellas Entscheidung sich zu einem Vampir machen zu lassen eine Fehlentscheidung? Sie wußte vorher was auf sie zukommt, sie hat sich bewußt dafür entschieden. Und ich hatte auch nicht den Eindruck das sie ihre Entscheidung bereut hat.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)


  • Das denke ich mir bei dieser Diskussion schon lange :rolleyes
    Bei allen anderen Büchern regen sich die Leute ja auch nicht Ewigkeiten über die Hauptpersonen auf und es gibt mit Sicherheit Nervigere als Bella und/oder Edward :wave


  • Sehr schön geschrieben, dem schließe ich mich an. :wave Ich habe diese Bücher geliebt und tue es immer noch. Ich mochte das Dramatische, das Kitschige… es ist in meinen Augen eine wunderschöne Liebesgeschichte. Nicht mehr und nicht weniger. Es gibt bessere und schlechtere Bücher.

  • Zitat

    Original von Macska



    Warum war Bellas Entscheidung sich zu einem Vampir machen zu lassen eine Fehlentscheidung? Sie wußte vorher was auf sie zukommt, sie hat sich bewußt dafür entschieden. Und ich hatte auch nicht den Eindruck das sie ihre Entscheidung bereut hat.


    also wenn ich auch vieles an Bella nervig fand. Das konnte ich nachvollziehen. Ich wäre enttäuscht gewesen hätte sie sich noch mal umentschieden. Allerdings konnte ich ebenfalls nachvollziehen, dass Edward das nicht wollte.

  • Jetzt weiß ich endlich, was genau ich an den Biss-Büchern nicht ausstehen kann: plötzlich müssen alle Vampire wie Edward sein *schauder* (gefunden auf notalwaysright.com)


    (I am a vampire at a haunted house. My costume includes fangs, a cape, and of course, I am drenched in blood.)


    Teenage girl: *looking extremely mad* “What is this?! They got your costumes all wrong!”


    Me: *snarling, not dropping character* “You smell delicious…it’s so rare we get fresh victims…”


    Teenage girls: “No, no, no! Vampires drink ANIMAL blood! And why aren’t you sparkling?!”


    Me: “Your neck…it’s so…inviting—”


    Teenage girl: “This is WRONG! You aren’t real vampires!” *stomps away*


  • Oh schön, eine richtige Diskussion, das freut mich :-]


    Der Vergleich mit den Opfern häuslicher Gewalt hinkt, denn diese trennen sich oft nicht von ihren Männern, weil sie Angst vor ihnen haben, nicht weil die Gewalt sie angezogen hätte. Edward bedroht ja nicht SELBST Bellas Leben. Nicht vergleichbar, meiner Meinung nach.


    Ich habe übrigens nie behauptet, Bella sei ein perfekter Charakter. Ihre extreme Anhänglichkeit und Naivität haben mich auch oft genug genervt. Aber sie ist auch jemand, der weiß was er will, da beißt die Maus keinen Faden ab ;-)


    Ich denke, bei dem Vergleich zwischen Charlotte Lucas und Bella bleibt schlicht die Frage, ob man weibliche Figuren bevorzugt, die ihrem Verstand oder ihrem Herzen folgen.
    Dass Bellas Figur nicht zum Nachdenken anregt, kann ich widerlegen, denn sonst gäbe es nicht seit Jahren die Team Edward und Team Jacob-Diskussionen, bei denen es ja darum geht, welche Entscheidung für Bella die besser wäre. Dabei reflektierten die Leser doch die ganze Beziehung und Bellas Haltung. Eine literarische Figur regt meines Erachtens sogar mehr zu Diskussionen an, wenn sie sich in machen Dingen nicht nachvollziehbar verhält.
    Mit ein Grund, warum Charlotte Lucas in ihrem Buch NICHT die Hauptfigur war ;-)


    Und warum sollte Stephenie Meyer zeigen, dass Bellas Entscheidung die falsche war? So wie die Figur konstruiert ist, war es für sie eben die richtige Entscheidung, auch wenn das nicht allen Lesern gefallen mag. Und diese Entscheidung muss Bella eben mit allen Konsequenzen tragen, auch wen sie nicht immer prima sind.
    Und schlussendlich handelt es sich um einen Unterhaltungsroman. Da hätte doch auch keiner nach 4 Bänden eine Bella sehen wollen, die in einer Ecke sitzt und heult "Ach hätt ich doch nicht..." :lache


    Macska :
    Ich stimme dir zu. Eine total wohlüberlegte Bella, das wäre einfach kein 17jähriges Mädchen ;-)
    Und ja, Emanzipation heißt, dass Frauen die Freiheit haben, eigene Entscheidungen zu treffen, wohlüberlegt, auch wenn das am Ende Heirat und Kinder bedeutet.