"Die Unendliche Geschichte" - Michael Ende

  • @ Xyrion


    Ach, ist das schön zu lesen, daß man nicht der einzige ist, der das so macht - mit der gleichen Motivation und noch dazu mit dem gleichen Buch! :wave


    Meine Tochter war kurz vor der Einschulung, als ich ihr dieses Buch als erstes "richtig dickes" vorgelesen habe. (Hatte sie sich selbst ausgesucht.) Ich "durfte" es ihr zwei Mal vollständig vorlesen, und danach sind noch etliche Bücher gefolgt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ Xyrion und SiCollier


    Meinen Respekt! :anbet
    Ich liebe dieses Buch zwar auch, doch ich weiß nicht ob ich die Ausdauer hätte dieses "dicke" Buch jemandem Vorzulesen.
    In meinem Fall meine kleine Schwester. -Kinder habe ich (noch) keine....


    Lg, TaPe :wave

  • @ TaPe


    Na ja, jeden Abend so zwischen 30 und 45 Minuten, wobei ich zwischendurch halt immer mal wieder nachhake und hinterfrage, ob er bestimmte Zusammenhänge verstanden hat. Wird also noch eine Weile dauern, bis wir das Buch im Vorlesestil gemeistert haben, aber wenn er dafür jetzt sogar schon freiwillig auf fernsehen verzichtet... das muss man wohl ausnutzen ;-)


    Gruß
    Xyrion

  • Da sieht man wieder: Papa's vorlesen ist viel besser als jedes fernsehen.
    Ich hab auch vorgelesen gekriegt, aber das schon als baby...
    lesen war: mama und papa sitzen beisammen und lesen mit mir ein buch...
    deshalb bin ich jetzt so buchbegeistert.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • @ Xyrion:
    Mein dad war nie so der begeisterte Vorleser, dafür war immer meine mum zuständig. *gg*
    Dass dein Sohn bereits anfängt mit den Protagonisten mitzufühlen, sieht man ja allein schon an der Tatsache, dass er fast geweint hätte.
    Obwohl er erst 7 ist, scheint er sich wirklich richtig in die Personen und Situationen hineinversetzen zu können.
    Das beweist, dass er nicht nur oberflächlich zuhört und sich berieseln lässt, sondern so wie es sein soll, jeden Abend ein Teil der Geschichte wird.
    Auch, dass er das am Tag zuvor Vorgelesene resümieren kann, zeigt, dass er aufmerksam zugehört hat.
    Besonders schön finde ich, wieviel Mühe du dir machst und dass es dir so wichtig ist, dass deinem Sohn Bücher nahe gebracht werden. :anbet
    Wie viele Eltern machen das heute im Allgemeinen schon noch??? Gerade im Zeitalter der Computerspiele ... *gg*
    Außerdem steht bei Männern der berufliche Erfolg und die Karriere ja meistens an erster Stelle.
    Von daher finde ich es immer wieder schön, dass es doch noch einige Außnahmen gibt. SiCollier gehört ja auch zu ihnen. :-]
    Weiter so! Los Papas dieser Welt, schnappt euch die Bücher und ran ans Vorlesen! :fingerhoch


    Aber Eigennutz ist wie man sieht auch ein bisschen dabei - als Tokien-/HdR-Fan macht das Vorlesen der quasi Mutter aller Fantasybücher ja auch einem selber Spaß! :grin


    Liebe Grüße
    Phoenix

  • Zitat

    Phoenix
    Aber Eigennutz ist wie man sieht auch ein bisschen dabei


    Psst, nicht so laut sagen, daß man auf diese Art so nebenbei all die interessanten und schönen Bücher, die "eigentlich" für Kinder und Jugendliche geschrieben sind, lesen kann, ohne schief angesehen zu werden.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • :chenDann hoff ich für dich, dass von den deinen nie Harry Potter verlangt wird... das machwerk sollen die gschrappen gefälligst selber lesen :grin

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • @ MagnaMater


    Keine Sorge, das Thema ist bei uns durch. Bis Band 4 haben wir uns gequält, dann waren wir übereinstimmend der Meinung, es reicht, und haben abgebrochen. Der einzige Kommentar, wenn Harry Potter erwähnt wird, der kommt, ist "bloß nicht!" (um es mal höflich auszudrücken :chen).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Phoenix: Aber Eigennutz ist wie man sieht auch ein bisschen dabei - als Tokien-/HdR-Fan macht das Vorlesen der quasi Mutter aller Fantasybücher ja auch einem selber Spaß! :grin


    Zitat

    Original von SiCollier: Psst, nicht so laut sagen, daß man auf diese Art so nebenbei all die interessanten und schönen Bücher, die "eigentlich" für Kinder und Jugendliche geschrieben sind, lesen kann, ohne schief angesehen zu werden


    Kann man? :grin


    Zitat

    Original von MagnaMater: Dann hoff ich für dich, dass von den deinen nie Harry Potter verlangt wird... das machwerk sollen die gschrappen gefälligst selber lesen


    Harry Who? :grin


    Ich hoffe ja, dass der ein oder andere Kelch an mir vorübergehen wird. Mit ein wenig Geschick soll sich manches ja sogar steuern lassen :grin.


    Ach ja, übrigens bin ich durchaus nicht der Vorzeigepapa, für den man mich jetzt vielleicht halten könnte. Zwar ist mir die wenige abendliche Zeit mit meinen Kindern heilig, aber ich selbst verfalle dann doch oft gewissen Onlinewelten, in denen ich dann die Rollen ganz unterschiedlicher Helden annehme. Quasi wie in einem Phantasy-Roman, nur aktiver. Und trotzdem, oder gerade deswegen, ist es mir wichtig, dass meine Kinder wenigstens erfahren wie es ist, Bücher zu lesen, bevor sie irgendwann sicherlich auch mit dem Reiz, der von solchen Computerspielen ausgeht, konfrontiert werden.


    Gruß
    Xyrion

  • Zitat

    Original von Xyrion
    Ach ja, übrigens bin ich durchaus nicht der Vorzeigepapa, für den man mich jetzt vielleicht halten könnte. Zwar ist mir die wenige abendliche Zeit mit meinen Kindern heilig, aber ich selbst verfalle dann doch oft gewissen Onlinewelten, in denen ich dann die Rollen ganz unterschiedlicher Helden annehme. Quasi wie in einem Phantasy-Roman, nur aktiver. Und trotzdem, oder gerade deswegen, ist es mir wichtig, dass meine Kinder wenigstens erfahren wie es ist, Bücher zu lesen, bevor sie irgendwann sicherlich auch mit dem Reiz, der von solchen Computerspielen ausgeht, konfrontiert werden.
    Gruß
    Xyrion


    Xyrion, das ist ja ganz lobenswert, ich spiele fantasy ja auch lieber aktiv :chen


    ende oktober kommt der Witcher raus...
    ist zwar momentan noch ein einzelspiel ganz off-line, aber wie es sich bisher anhört: :wow gaaanz toll *vor gier und erwartung sabbert*
    man kann ihn laut machern ziemlich oft spielen, und die handlung gar nicht mehr wiedererkannen, weil der spielablauf im hintergrund ganz komplex errechnet wird, und die vielen wahlmöglichkeiten verhindern eine widerholung desselben ablaufs.
    Wenn du dich das erste mal so, und beim nächsten mal anders entscheidest, beeinflusst das den spielverlauf und den ausgang.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • @ MagnaMater:


    Klingt höchst interessant. Ehrlich gesagt habe ich bis zu meinem ersten - und bislang einzigen - Online-Rollenspiel auch ausschließlich Offline-RPGs gespielt, was durchaus jahrelang seinen Reiz hatte. Aber das was Du da schreibst wäre wohl wirklich revolutionär, weil eine sich verändernde Haupthandlung schon schwer zu realisieren sein dürfte.


    Aber jetzt müssen wir aufpassen, sonst gibt`s hier noch ne OffTopic-Rüge :grin


    Gruß
    Xyrion

  • @ Xyrion: passiert mir ständig... weshalb galubst du, kommt man auf soviele bucheinträge, wenn man nicht off-topic nebenherquatscht?


    wir gehen für weitere witcher-gespräche besser dorthin:


    hierher, witcher-freunde


    @ alle anderen: wir sind ja schon weg!!!

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Kurzer Zwischanstatus:


    Bin beim Vorlesen inzwischen auf Seite 220 angelangt. Demnach hat die Kindliche Kaiserin endlich ihren Namen "Mondenkind" von Bastian erhalten und Bastian erschafft mit seiner Phantasie und seinen Wünschen Phantasien gerade neu. Mehr als die Hälfte des Buches haben wir also geschafft.


    Es überrascht mich inzwischen, dass mein Sohn Jonas (7 Jahre) mir weiterhin so interessiert folgt. Durch die täglichen Rückfragen meinerseits, was sich am Vortag ereignet hat, gelingt es mir offenbar, ihn an die Geschichte und die Charaktere des Buchs zu binden und sein Interesse aufrecht zu halten. Oft fange ich abends beim gemeinsamen Essen einfach an, meiner Frau zu erzählen, was am Vorabend in der „unendlichen Geschichte“ passiert ist und frage dann meinen Sohn solche Dinge wie „wie hieß noch mal die Spinne?“ oder „was für ein Wesen war noch mal dieser Cairon?“. Meistens klärt er dann seinen „unwissenden“ Papa auf und steuert seinerseits die Dinge bei, die er sich selbst noch gemerkt hat.


    Was mich aber wirklich verwundert ist, dass er offenbar ein ähnlich gutes Namensgedächtnis hat, wie ich selbst, obwohl er ja erst 7 Jahre alt ist. Wenn ich mir beim Lesen von Büchern etwas besonders gut merken kann, dann sind es die Namen der Charaktere, aber auch Namen von Orten, Gebirgen, Flüssen etc. Es bereitet mir ein unglaubliches Vergnügen den Stolz in Jonas Augen zu sehen, wenn er meine Verblüffung sieht, wenn er mich wieder mal mit einem gemerkten Namen wie „Karl Konrad Koreander“ oder „Ygramul“ oder „Pjörnrachzarck“ oder „goldäugige Gebieterin der Wünsche“ überraschen konnte.


    Es gab inzwischen einige Passagen, die für einen 7-jährigen schwer zu verstehen waren - z.B. das immer wieder "neu schreiben" der unendlichen Geschichte, aber auch die "Grenzenlosigkeit Phantasiens" oder das plötzliche Zusammenfließen der beiden Welten. Aber offenbar war es bislang nicht zu schwierig, weil er weiterhin großes Interesse zeigt. Ich würde aber jedem „Vorleser“ empfehlen nicht nur vorzulesen, sondern immer auch über das Gelesene zu sprechen. Ich habe trotzdem das Gefühl, dass es die Vorstellungskraft und Phantasie meines Sohnes fördert.


    Viele Grüße
    Xyrion

  • Abschlussbericht:


    So, das Buch ist bewältigt. Meinem Sohn hat`s sehr gut gefallen, auch wenn die phantastischen Schilderungen zum Ende hin ja doch teilweise recht anspruchsvoll wurden. Ein Volk der hässlichen, traurigen Acharai, das durch einen Wunsch Bastians zum Volk der clownischen Schlamuffen wird, die gewaltigen Veränderungen in Bastian`s Persönlichkeit hin zum furchtlosen, weisen, unantastbaren Tyrannen, die verwirrten Ex-Protagonisten in der Alten Kaiserstadt...


    Ich hatte während der zweiten Hälfte des Buches oft die Befürchtung, dass ich einen Siebenjährigen doch überfordere, aber da er - wie auch schon in vorherigen Posts geschildert - trotzdem weiterhin aufmerksam zugehört hat, habe ich das Buch auch zu Ende gelesen.


    Als ich geendet hatte kam eigentlich das schönste Erlebnis. Mein Sohn stand auf, ging zum Regal und fragte mich "Papa, wo ist denn jetzt das Buch mit den Drachen?" (in Anspielung auf das Buch "Drachenreiter" von Cornelia Funke, das ich ihm als nächstes Buch in Aussicht gestellt hatte).


    Ich bin also voller Hoffnung, dass ich mich demnächst in einem andren Thread noch mal zu Wort melden kann. Die ersten drei Kapitel von "Drachenreiter" sind bereits bewältigt und Jonas hat einige Seiten davon selbst lesen "dürfen" ;-)


    Viele Grüße
    Xyrion

  • Hut ab vor soviel zweckmäßigem "Eigennutz" :grin
    Papas Lieblingbücher seienm Sprössling vorzulesen, nicht übel die Idee.
    Und aufgeweckte siebenjährige vertragen schon mal so Bücher wie Die unendliche GEschichte. Außerdem wächst der Verstand mit dem Anspruch. Viel Spaß weiterhin. ;-)

  • Nach dem zweiten Anlauf habe ich jetzt, mit 23 Jahren, auch die unendliche Geschichte gelesen. Ich bin sehr begeistert.
    Das Buch ist voller fremdartiger, unglaublicher Wesen. Diese Vielfalt hat mich sehr beeindruckt. Allerdings war es schwierig für mich einen Zugang zu den Figuren (insbesondere den fantasy-Figuren) zu bekommen. Bis zum Schluss waren sie alle auf eine Weise unnahbar. In anderen fantasy-Büchern war das nicht immer der Fall. Aber woran das liegt, kann ich nicht sagen.


    Ich denke auch, dass das Buch viel mehr ist als nur ein Kinderbuch. Bastians Reise nach Phantasien ist eine Suche nach sich selbst und die Erkenntnis, dass man sich selbst lieben muss - so wie man ist.
    Jetzt will ich noch andere Bücher von Michael Ende lesen. Mit 23 noch ein mal den Wunschpunsch und zum ersten Mal Momo :-) Ich freu mich drauf

  • Da kann ich dir nur Recht geben. "Die unendliche Geschichte" ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Diese unglaublichen Welten und Wesen, die der Autor geschaffen hat sind wirklich beeindruckend. Die liebe fürs Detail fehlt auch nicht und es wird bestimmt ein Buch sein, dass ich auch meinen Kindern irgendwann vorlesen oder ans Herz legen werde...