Prolog im Himmel
Den Auftritt der Engel finde ich jedesmal wieder großartig. Am meisten gefällt mir am Ende der Gegensatz von "blitzendem Verheeren" (Z. 263) zu "das sanfte Wandeln" (Z. 266).
Das Verhältnis von Gott zu Mephistopheles (M.) ist mir noch etwas undurchsichtig. Sie scheinen sich gegenseitig nicht so ernst zu nehmen. Anfangs spricht M. Gott mit "Herr" an, aber gegen Ende redet er über ihn vom "Alten". Auch sonst ist Ironie nicht zu überhören. Als Teufel kommt er bei mir nicht rüber. Er hat ja Mitleid mit den Menschen.
Umgekehrt sieht Gott in M. nicht das Böse. Irgendwie gehört er zum seinem Hofstaat. Der Teufel hat seine Daseinsberechtigung, denn der Mensch braucht die Anfechtung, um nicht zu erschlaffen.