Pandemie - Beunruhigt Euch dieses Thema?

  • mmh, also ich weiß nicht warum ihr alle so abgeht?


    BJ hat doch gar nicht gesagt, dass es den Leuten in Mexico recht geschieht, oder?





    Zitat

    Original von Vulkan
    "Survival of the fittest" ist für mich die relativ neutrale Beschreibung, dass sich die Organismen in den letzten Jahrmillionen durchgesetzt haben, die an ihre Umgebung am besten angepasst waren. Deutsche Formulierungen nutze ich nicht, um mich klar von jeglichen Pervertierungen Darwins zu distanzieren. (Mag sein, dass das übervorsichtig ist.)



    Und ich versteh nicht warum es besser die Worte in Englisch sagen zu dürfen, aber nicht in Deutsch....

  • Zitat

    Emotionen haben noch niemandem wirklich beim Überleben geholfen


    Doch. Ängste sind dafür sogar ausschlaggebend.


    Ansonsten stimme ich Dir allerdings weitgehend zu. Natur "passiert", und dazu gehört auch, dass mutierte Viren, die besonders gut mit ihrer Umwelt zurechtkommen, erfolgreicher sind als andere. Das geschieht alle paar Jahre mal und stellt eine Bedrohung dar, zumeist aber keine, an deren Ende die Vernichtung der Menschheit steht. Und wenn doch - früher oder später wird das sowieso geschehen. Natur hat keinen Zweck (weshalb sie auch keine "Auslese" betreibt), sondern ist ein komplexes, chaotisches, in sich geschlossenes System, das vom fortwährenden Ausgleich zwischen Opfern und "Tätern" existiert. Das ist, spitzfindig gesagt, ärgerlich, aber wir sind eben noch längst nicht so weit, das System zu verstehen oder gar zu beherrschen. Und so lange das nicht erreicht ist, werden wir alle paar Jahre mit viralen Bedrohungen zu kämpfen haben, mal mit weltweiten und mal mit regional begrenzten. Das ist prinzipiell nicht beunruhigender als die Tatsache, dass jede Menge Steine durchs All fliegen und irgendwann mal wieder die Erde treffen könnten. Such is life.

  • @ Natalia
    Dann haben wir da unterschiedliche Ansichten.


    Wenn ich dir allerdings, als jemand der täglich mit menschlichem Leid seit Jahren in Berührung kommt, einen Tipp geben darf, dann solltest du dir eine gewisse Distanz bewahren, die hat nichts mit Emotionalität zu tun, sondern mit Selbsterhaltung.
    Ich sprach auch nicht davon, daß du dich deiner Emotionen schämen solltest, im Gegenteil, es ist gut und wichtig Emotionen zu zeigen, nur bringen Emotionen leider kein Essen nach Afrika und keinen Heilstoff für AIDS.

  • Natalia :
    Du machst mich immer neugieriger. Du redest immer von deiner Arbeit, die ja anscheinend etwas dazu beiträgt die Welt zu verbessern. Was arbeitest du denn? In deinem Profil steht "nur" Bürokauffrau. Aber wo??




    @ALL:


    Was mir in diesem Forum doch schnell aufgefallen ist, dass man, wenn mal heftiger diskutiert wird, immer gleich auf dem kleinsten Rechtsschreibfehler rumgehackt wird. Warum? Was soll die Verlagerung auf einen Nebenschauplatz?

  • @ Foer
    Das sollte keine Verlagerung auf einen Nebenschauplatz sein, sondern mir fällt es schwer, den Sinn von Natalias gänzlich ohne Kommata abgefaßten Beiträgen zu erfassen, daß dies auf einer Lernschwäche beruht, konnte ich nicht ahnen.


    @ Tom
    Ich meinte nicht die Emotion Angst, sondern Mitgefühl, etc. Im Nachhinein, fällt mir auf, daß ich das falsch formuliert habe.

  • Richtig beunruhigen tut mich die Pandemie eigentlich nicht, aber ich würde natürlich schon gerne wissen, ob das jetzt richtig gefährlich ist, denn es sind ja auch schon einige Menschen daran gestorben(zum Glück nicht in Europa).Mich wird dieses Thema auch weiterhin beschäftigen. :gruebel
    Grüße, Rosi :wave

  • Zitat

    Original von Rosi
    Richtig beunruhigen tut mich die Pandemie eigentlich nicht, aber ich würde natürlich schon gerne wissen, ob das jetzt richtig gefährlich ist, denn es sind ja auch schon einige Menschen daran gestorben(zum Glück nicht in Europa).Mich wird dieses Thema auch weiterhin beschäftigen. :gruebel
    Grüße, Rosi :wave


    Solche Aussagen finde ich da viel bedenklicher, als die von mir getätigte...
    Ist ein Menschenleben in Europa also mehr wert, als eins in Mexico? Ist es tragischer einen Menschen in Europa sterben zu sehen?


  • Dann schaue einfach mal in dein PN Fach ich habe dir dort eine Nachricht hinterlassen zumindestens wie ich zu der Arbeit gekommen bin und das sie die Welt verbessert habe ich nicht gesagt dafür bin ich ein zu kleines Rädchen. Und Gelernter Beruf ist nunmal Bürokauffrau. Was ich damit anfange liegt aber in meinen Händen.


    Und ich habe meine Chance genutzt

  • Sorry,Babyjane, falls du das falsch verstanden hast!!!Ich meinte damit nicht, dass es schlimmer ist, wenn ein Mensch in Europa stirbt, sondern dass ich froh bin, dass es hier in Europa noch nicht so weit gekommen ist, denn dann wär ich echt beunruhigt.
    Rosi

  • Zitat

    Original von Babyjane


    Solche Aussagen finde ich da viel bedenklicher, als die von mir getätigte...
    Ist ein Menschenleben in Europa also mehr wert, als eins in Mexico? Ist es tragischer einen Menschen in Europa sterben zu sehen?


    Natürlich ist diese Aussage bedenklich, und es ist egal woher ein Mensch kommt.

  • Zitat

    Original von Tom
    @BJ: Auch Mitgefühl ist überlebensnotwendig, da es für soziale Bindungen ausschlaggebend ist, ohne die der einzelne deutlich heftiger am Leben zu knabbern hätte.


    Und das Precht-Buch ist doof. ;-)


    Beim ersten Satz widerspreche ich dir vehement. Mitgefühl ist sicher wichtig, um den Job zu ergreifen, wenn ich bei jeder Situation, in der ich wirklich helfen mußte, von Mitgefühl getrieben worden wäre, hätte ich sicherlich weniger tun können, als mit einem klaren, möglichst emotionslosen Kopf. Das war letztlich Thema zwischen mir und meiner Schwester (Krankenschwester unter anderem auf Intensivstationen und im OP) Mitgefühl kommt, bevor oder nachdem man hilft, während man hilft, macht man sich von allen Emotionen frei, um möglichst effektiv und effizient zu funktionieren.
    Mag sein, daß das bei anderen Menschen anders ist, bei uns und auch bei vielen meiner Kollegen weiß ich, dass wir nur ohne Emotion so funktionieren können, wie wir sollen.
    Was nicht heißt, daß man eiskalt ist, sondern, daß man Emotionen eben erst später zuläßt.


    Das Precht Buch ist in seinen Aussagen sicherlich oft fragwürdig, wirft aber aus meiner Sicht durchaus interessante Denkansätze in den Raum, zu denen man sich dann seine eigene Meinung und Einstellung bilden kann und sollte.


  • Oje, ich habe es extra in "" gesetzt, du bist aber schon etwas empfindlich...

  • Ich habe gerade etwas erlebt, was mich nun doch beunruhigen sollte.


    Ich komme aus unserem Dorfladen und treffe dort drei Mütter von Kleinkindern, die sich gemeinsam über die heutige Bild-Zeitung beugen und über die Schlagzeile "Virus nicht zu stoppen" (oder so ähnlich) diskutieren. Nach einer Weile sind sie sich einig: Das einzig Wahre ist es wohl, die Kinder für die nächste Zeit nicht mehr in den Kindergarten zu schicken und ich möge mich doch bitte auch sehr zurückhalten. Schließlich arbeite ich in einer Schule, habe daher mit vielen Menschen Kontakt und bin potentiell gefährlich. :rolleyes


    In diese Kerbe schlägt auch der regionale Radiosender, der laut verkündet: "Die Schweinegrippe ist in Deutschland ausgebrochen. Wir halten Sie stündlich auf dem Laufenden."


    Diese - meiner Meinung nach - unseriöse Panikmache finde ich echt grausig und zunächst mal viel beängstigender als alles andere.

  • Zu Rosis Posting: es ist doch wohl offensichtlich, dass sie nur beruhigt ist, dass es nicht in Europa ist, weil sie so nicht um ihr eigenes Leben fürchten muss! Und jetzt soll mir keiner sagen, dass ihm das nicht so ginge - es ja wohl natürlich, mehr Angst davor zu haben, selbst zu sterben als davor, dass ein Mensch stirbt, den man nicht kennt.

  • Natalia : In Mexico City gibt es definitiv keine schlechte medizinische Versorgung. Das Problem ist, dass die Leute erst zum Arzt gehen, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt und sich lieber "automedicate", also sich die Medizin OTC (over the counter) ohne Rezept kaufen und schlucken, was geht. Es gibt nur wenige kontrollierte Medikamente, jeder kann Antibiotika kaufen, so lange er den Namen des Produktes kennt.
    Einige der Toten sind innerhalb der ersten Stunde im Krankenhaus verstorben.
    Dass es nur 7 bestätigte Tote der "Swine flu" gibt, liegt daran, dass die Proben in die USA und nach Canada versendet wurden, da nur 2 Labors dort die Testmöglichkeiten für diesen neuen Strain haben. Insgesamt sind es 159 Tote und über 2,300 Patienten mit atypischer Pneumonie.


    Die normale Grippezeit in Mexico ist normalerweise von November bis März und es gab diesen Winter über 7,000 Fälle.

  • Zitat

    Original von Bell
    Zu Rosis Posting: es ist doch wohl offensichtlich, dass sie nur beruhigt ist, dass es nicht in Europa ist, weil sie so nicht um ihr eigenes Leben fürchten muss! Und jetzt soll mir keiner sagen, dass ihm das nicht so ginge - es ja wohl natürlich, mehr Angst davor zu haben, selbst zu sterben als davor, dass ein Mensch stirbt, den man nicht kennt.


    Die letzte Angst ist in meinen Augen aber gänzlich unbegründet zum jetzigen Zeitpunkt....


    Und Rosis Posting erinnerte mich fatal an die Aussage einer Frau, als mal wieder nach einem vermißten jungen Mädchen (nennen wir sie Stefanie) gesucht wurde und man eine Kinderleiche fand. Die Dame hatte tatsächlich den Schneid im Fernsehen zu sagen, daß sie hoffe, daß es sich bei dem Kind nicht um Stefanie handele, sondern um irgendein anderes Kind.... so ähnlich kam die Aussage von Rosi eben rüber.
    Daß sie das so nicht meinte, ist klar, ich hab aber auch nicht gesagt, daß ich den Mexikanern die Grippe wünsche und dennoch wurde meine Aussage so ausgelegt. ;-)