ZitatOriginal von Iris
Um das mal in die deutlichen Worte der Redlichkeit zu fassen: Demnach sind gläubige Menschen entweder zu dumm (unredlich ausgedrückt: es mangelt aus biologischen Gründen an kognitiven Fähigkeiten) oder zu borniert (unredlich ausgedrückt: sie wollen es einfach nicht einsehen), um zu kapieren, dass der ganze Quatsch Quatsch ist.
Ganz großes Tennis, Tom!
LOL!!!
PULCHRE BENE RECTE
WEITER SO!!!
Es geht bei beiden sichtweisen der welt - obwohl SiCollier mit seinen teilgesellschaften recht hat, man soll bloss nicht generalisieren - um die sinnfrage, und daraus ergibt sich die kampffrage zwischen religiösem und a-religiösem weltbild um die seelen/oder ob es sowas überhaupt gibt bei den menschen.
Ich denk, Religion hat was mit dem Rückhalt in der welt zu tun, und erfindet einen sinn für das ganze, wie gut oder schlecht, wie un/&sinnig auch immer getroffen.
Echte, wissenschaftliche, weltsicht bietet keinen emotionalen, sinngebenden rückhalt, ausser jemand findet auch in persönlichen katastrophen trost im ewigen nachfragen und in vorläufig gültigen antworten, am ewigen wandel, an der schönheit des mathematischen apfelmännchens, der sterne, pflanzen, elemente, etc...
Ich find's witzig, denn zB Dawkins selbst etwa ist mir in seinem Gotteswahn sehr 'weltreligiös' vorgekommen: er findet die kleinen und grossen sichtbaren dinger im universum so unendlich toll, dass er eher wie ein religiöser schwärmer auftritt, wenn er etwas erklärt. Er ist im betrachten der schönheit des irdischen und der bewunderung des ewigen Wandels versunken.
Aber seine wissenschaftliche art der weltsicht versucht äusserst aktiv den anders-glaubenden bzw den nicht-wissen-warum-noch-in-kirche-seienden vage-gläubigen den schwebenden teppich / den vermeintlich fixen boden wegzuziehen, und tatsächlich haben die wissenschaftlich-weltreligiösen die besseren argumente auf ihrer seite.
Denn es gibt keine logische begründung, warum ein heiliges buch 'wahrer' als alle anderen sein sollte, und warum man einem glauben anhängen muss, nur weil ihn die eltern und grosseltern hatten, oder die nachbarn im dorf haben, während man selbst gar nicht davon überzeugt ist, oder nicht darüber nachdenkt, aber trotzdem zu den religiösen festen geht und kirchensteuer zahlt. Da kann man es ja gleich bleiben und sich nicht mehr von einer organisation für dumm verkaufen lassen, nur damit man weihwasser auf den sarg gespritzt kriegt, wenn alles sowieso ungewiss ist, das ritual lächerlich, die argumentation der mit/bzw neben-christen peinlich und nicht von einem geteilt.
Ich fand den Ex-Missionar, Linguisten und Anthropologen Daniel Everett hier mit seinem agnostischem urvolk der Piraha sehr aufschlussreich, wie sehr religion von der kultur und ausdrucksweise abhängt(Das naturvolk der Piraha hat den missionar Everett durch pointierte fragestellungen, die nur aus ihrer sprache und weltsicht möglich sind, missioniert): Das umfeld macht das religiöse verständnis aus, wenn es nicht mehr da ist, oder nicht mehr als fix wahrgenommen wird, ändert sich auch das religiöse verständnis - sofern man sich nicht in seiner eigenen meditationszelle eingesperrt hat, und der eigene kopf immer um dasselbe Mantra kreist, denn dabei wird man wirklich religiös irr.
*Magna Mater (trotz ihrer eigenen sichtbar-gravett-venusischen göttlichkeit laut Belief-o-mat 100% Unitarische Universalistin und 89% Liberale Quäkerin) lehnt sich zurück, holt sich tee und biskotten und geniesst den thread*
EDIT: der ewige krampf mit dem linken