Charlotte Lyne - Alles über Shakespeare

  • Zitat

    Original von Charlie
    Eskalina, das hab ich befuerchtet - am 26. hat mein allerletztes Kind auf der Welt Geburtstag, das ist immer ein (schoener) Staatsakt - da kann ich nicht fehlen. (Ich bin eine von diesen alten, sentimentalen Klebemuettern)
    Wenn Ihr Euch stattdessen mal Anfang November trefft, lass ich's mir nicht nehmen, keinesfalls.


    Alles Liebe von Charlie



    Komm halt einfach mal nach München, dann werden sich sicher einige Eulen zum Treffen finden lassen ;-)

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Bodo
    Nun gut, ich will nicht jammern, wenn es am Dienstag mitkommt stelle ich es halt einfach zu dem Buch, das ich schon habe!


    Genau da moechte es stehen, Bodo, neben dem Buch, das Du schon hast - es wuerde sich ganz verrueckt freuen, wenn Du um seinetwillen dem Trend zum Zweitbuch nachgibst!
    Ich bedank' mich bei Euch allen und hoffe ganz fest, das Buch macht Spass.


    Zu einem Muenchner Eulentreffen wuerde ich unheimlich gern kommen. Meine Agentur sitzt bei Muenchen, die koennte ich dann gleich besuchen. Es waere so schoen!
    Wie viele von Euch kommen eigentlich zur Buchmesse nach Frankfurt?


    Alles Liebe von Charlie

  • Und hier meine Meinung


    Dank Schulunterrichts, in dem wir "Macbeth" durchgenommen hatten, hatte ich eigentlich keine besonders gute Beziehung zu William Shakespeare. Ich habe mir die ein oder andere Verfilmung zu Shakespeares Stücken angesehen, aber um die gedruckte Form habe ich seit der Schule einen großen Bogen gemacht. Warum also habe ich zu einem Sachbuch gegriffen, das ausgerechnet Shakespeares Leben zum Thema hat? Sadismus? Eigentlich ist die Antwort darauf ganz einfach. Ich bin ein großer Fan von Elizabeth I. und ihrer Zeit, und da William Shakespeare Ende des 16. Jahrhunderts seine Karriere begann, hat es mich gereizt über ihn zu lesen, vor allem weil ich über den Menschen William Shakespeare wirklich nicht viel wusste. Aber natürlich auch in der Hoffnung, dabei ein wenig historischen Hintergrund serviert zu bekommen. Nicht zuletzt war die Autorin selbst ein nicht geringer Grund. Die historischen Romane Charlotte Lynes haben tiefen Eindruck hinterlassen, und ich habe es ihr einfach zugetraut, auch das Leben Shakespeares interessant zu verpacken. Und was soll ich sagen, es ist ihr wirklich gelungen.


    Von der ersten Seite an hat mich der Stil Charlotte Lynes angesprochen. Das Buch ist nicht im geringsten trocken oder langweilig zu lesen. Es ist mit einer Leichtigkeit geschrieben, die es mir unmöglich gemacht hat, mich der Geschichte zu entziehen und hat mir dadurch wirklich große Freude und schöne Lesestunden bereitet. Die Autorin versucht nicht, ihren Stil - den ich aus ihren Romanen bekanntlich so schätze - sachbuchgerecht anzupassen, so dass man stellenweise fast meinen könnte, "Alles über Shakespeare" sei eine Passage aus einem Roman. An den richtigen Stellen erzählt sie mit einem leichten Augenzwinkern; dabei wirkt es aber nie gekünstelt, stark überzogen, oder unpassend humorvoll. Charlotte Lyne hat genau den richtigen Weg gefunden, eine interessante, spannende und auch lehrreiche Biographie über William Shakespeare zu schreiben. Es liest sich flüssig und angenehm, und es ist an einigen Stellen wirklich unmöglich, das Buch zur Seite zu legen.


    Die Autorin zieht sowohl historisch belegte Fakten heran, um sich Shakespeares Leben zu nähern, als auch persönliche Schlussfolgerungen, die sich aus seinen Lebensumständen, Kindheit, politischer Ereignisse, wirtschaftlicher Konsequenzen etc. ergeben haben könnten. Für mich klang es absolut plausibel und ich mag diesen Ansatz sehr, vor allem, weil er nicht zu wissenschaftlich daher kommt, sondern das Buch auch für Laien absolut nachvollziehbar und verständlich macht. Dabei ist das Buch wunderbar illustriert, so dass ich allein viel Zeit für die vielen Abbildungen in großartiger Qualität - zum Großteil sogar in Farbe -, und Zitate verbracht habe. Dabei sind sowohl die Bilder, als auch die Zitate perfekt auf den Inhalt der einzelnen Seite abgestimmt und passend ins Gesamtlayout eingebunden. Da hat sich der Verlag äußert viel Mühe gemacht. Es ist wirklich ein Genuss, dieses Buch durchzublättern und sich darin zu vertiefen, sei es im Text, in den Abbilungen oder den Zitaten. Die Zitate sind wie gesagt thematisch auf den Inhalt abgestimmt und bestehen zum Teil aus Shakespeares Werken und zum Teil von Persönlichkeiten, die sich über Skakespeare und seine Stücke geäußert haben. Das lockert nicht nur den Text auf, sondern vermittelt eine ganz wunderbare Atmosphäre. Auch bekommt man dadurch ein komplexeres Bild von Shakespeare und seinem Lebenswerk.


    Und wäre das nicht schon ausreichend, um mich zu begeistern, gibt es hin und wieder Exkurse, die den historischen Hintergrund behandeln. Dadurch erfährt der Leser alles notwendige, um Shakespeares Welt verstehen zu können. So erzählt Charlotte Lyne ein wenig über die damaligen Lebensverhältnisse, über die Könige Englands, die eine Bedeutung für das Leben im 16. Jahrhundert hatten, das Aussehen Londons und das Theater, um nur einiges zu nennen. Vor allem der Ausflug in die Theaterwelt des 16. Jahrhunderts hat mich unheimlich fasziniert und mir eine Menge neuen Wissens beschert. Diese Exkurse tragen ebenso zur Atmosphäre bei wie die erwähnten Zitate und man bekommt einen lebhaften, eindringlichen Eindruck von Shakespeare und macht ihn zu jemandem, der wahrhaftig gelebt hat. Ich zumindest habe dadurch eine wesentlich bessere Vorstellung vom Leben in dieser Zeit bekommen.


    Aber es geht nicht allein um Shakespeares Leben. Ebenso ausführlich beschäftigt sich die Autorin mit seinen Werken. Erst dachte ich, das würde sicherlich äußerst zäh werden, aber hier konnte mich Charlotte Lyne ein weiteres Mal überraschen, denn selbst diese ausführlichen Passagen haben mich packen und fesseln können. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Vielleicht trifft es nicht jedermanns Geschmack, aber selbst einen Shakespeare-Muffel wie mich, konnten diese Einführungen in Shakespeares Stücke begeistern. Es war wirklich aufregend, z.B. etwas über "Ein Sommernachtstraum" oder "Antonius und Cleopatra" zu lesen und ich muss gestehen, es hat mich sehr, sehr neugierig auf mehr gemacht.


    Auf Seite 135 schreibt die Autorin



    Zitat

    "Jedem, der Shakespeare liebt (und auch jedem, der es noch nicht tut), ..."


    Damit hat Charlotte Lyne bei mir einen Nerv getroffen, denn genau zu den letzteren musste ich mich zählen und sie hat absolut recht damit getan, das "noch" hervorzuheben. Denn am Ende zähle ich mich zu den Bekehrten und ich denke, es dauert nicht mehr allzu lang und ich werde mich nach mehr als zehn Jahren doch noch einmal an ein Stück William Shakespeares wagen.


    Fazit


    Charlotte Lyne hat mich mit diesem Sachbuch absolut und uneingeschränkt erreicht. Shakespeare ist mir nun vertrauter und meine Lust ist geweckt, in seine Welt erneut einzutauchen. Es ist großartig geschrieben, wunderschön illustriert und der ausführliche Anhang lässt keinerlei Wünsche offen. Um sich als Laie mit William Shakespeare, seinem Lebenswerk und seiner Welt vertraut zu machen, ist "Alles über Shakespeare" wirklich unbedingt empfehlenswert.


    Bewertung


    10/10 Punkte

  • Vielen herzlichen Dank, Cait!
    Ihr seid hier - wie gewohnt - extrem nett zu dem Buch (und verwoehnt die Autoren, die nachher fuer schlaffere Foren nicht mehr zu gebrauchen sind ...).


    Wenn das Buch ein bisschen Werbung fuer Shakespeare macht, gerade bei Lesern, die ihn aus unterschiedlichsten Gruenden lieber mit der Kneifzange anfassen wuerden, haette es seinen Zweck mehr als erfuellt - und den Autor erfreut.


    Wer hier rueberinselt und Karten fuers Globe moechte - immer gern.


    Alles Liebe von Charlie

  • Hallo charlie,


    wir wollen im September nach London und ich möchte unbedingt eine Vorstellung im Globe erleben. Wenn der genaue Termin feststeht, könnte ich mich dann noch einmal bei der melden? :knuddel1

  • Selbstverstaendlich - sehr gern.


    Sagen kann ich Dir jetzt schon, dass im September das eher selten gespielte "Troilus and Cressida" auf dem Programm steht, auf das wir uns auch schon freuen.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Ihr seid hier - wie gewohnt - extrem nett zu dem Buch (und verwoehnt die Autoren, die nachher fuer schlaffere Foren nicht mehr zu gebrauchen sind ...).


    Ich kann nur für mich sprechen, aber ich bin wirklich nur extrem nett zu einem Buch, wenn ich es wirklich, ehrlich und von Herzen und mit Verstand so meine. :wave :-)


    Edit: Ganz allmählich möchte ich ja mal wissen, warum ich heute alles vergesse: Mittagessen vergessen, Bus verpasst, Cait nicht wissen lassen, dass ich ihre Rezi einfach nur klasse finde ...
    Ob das das Alter ist?

  • Bei mir war's immer die Jugend, Lipperin.
    Auch noch mit vierundvierzig.
    Wenn ich vergesse, wie ich heisse, bin ich verliebt.


    In schoene Maenner, schoene Buecher, schoene Spaetfruehlingstage, schoene Tenorarien, schoene Meeresengen, ganz egal.


    Schoenen Feierabend!
    Alles Liebe von aehh wer war ich noch mal?
    (Aber dass ich Caits Rezension und Deine Rezension und Euer aller Freundlichsein zu meinem ersten Sachbuch klasse find', das vergess' ich nicht.)

  • Zitat

    Original von Lipperin


    Ich kann nur für mich sprechen, aber ich bin wirklich nur extrem nett zu einem Buch, wenn ich es wirklich, ehrlich und von Herzen und mit Verstand so meine. :wave :-)


    Dem kann ich mich nur anschließen. Ich bin immer aufrichtig, auch was meine Buchrezensionen angeht. :-) Schönreden bringt weder dem Autor etwas (zumindest nicht, falls er sich verbessern möchte ;-) ), noch den potentiellen zukünftigen Lesern.


    Also, Charlie, ich mochte es wirklich so sehr, wie es rüber kam.

  • Darueber freu ich mich natuerlich umso mehr!
    Nett ist's trotzdem - schliesslich melden sich eine ganze Menge Leser immer nur dann zu Wort, wenn ihnen ein Buch ueberhaupt nicht gefiel. Und ehrlich gesagt: Mir haben auch schon viele Buecher so richtig rundum gefallen, dass ich mir dachte: Dazu schreib ich jetzt aber mal was, hier oder bei Amazon oder sonstwo. Und dann hab ich's in meinem Wust vergessen, verschlampt, verwurstet.


    Das find' ich nicht sehr nett ...


    Das kritische Rezensionen dem Autor haeufig entscheidend weiterhelfen, sehe ich genauso wie Du, Cait.
    Aber schoene auch!
    Die feuern an.


    Alles Liebe von Charlie

  • Charlie,


    ich gebe zu, Rezensionen zu wirklich guten Büchern zu schreiben, fällt mir oft nicht so leicht wie bei weniger guten Büchern. Dennoch (auch wenn ich derzeit in einer Phase der Rezensionsunlust stecke) versuche ich immer, alle Bücher zu rezensieren, die ich gelesen habe. Denn positives Feedback für einen Autor muss einfach wunderschön sein. Und wenn mir ein Buch große Freude bereitet hat, möchte ich dem Autor auch gerne etwas zurück geben und meinerseits ein wenig Freude "verschenken".

  • Mein Problem beim Rezi-Schreiben ist eigentlich viel eher, dass ich das Gefühl habe, einem Buch gar nicht gerecht werden zu können, eben weil ich nur meine eigenen mageren Worte habe, um das, was ich beim Lesen empfunden habe, was mich bereichert hat, was mir Träume und Bilder geschenkt hat, ausdrücken zu können.
    Ob es reicht, ob es verständlich ist, kann ich nicht beurteilen. Ich möchte der Schriftstellerin, dem Schriftsteller etwas von meiner Begeisterung oder meiner Freude zeigen - und ich darf nur darauf hoffen, dass etwas davon rüberkommt, dass es vielleicht sogar anderen Lesern hilft, sich für oder gegen ein Buch zu entscheiden.
    Allerdings erstaunt es mich nach wie vor, dass ich mich überhaupt getraut habe, mich mal an einer Rezi zu versuchen.


    Mal OT:
    Charlie : Ja, ja, diese Tenorarien. Die können frau ganz schön den Tag versüßen. Obwohl ich ja zugebe, dass ein schöner Bariton, ähem, ich meine natürlich ein Bariton, der schön singen kann, meinem Herzen zumindest den einen oder anderen unplanmäßigen Zwischentakt bescheren kann.


    Weil ich gerade gesehen habe, dass es am 21.06. (wen es interessiert: auf Arte, um 19:00 Uhr) vom Glyndebourne Festival den Falstaff geben wird: Fährst Du da auch hin und wieder hin?

  • Auch ich habe es jetzt gelesen und bin begeistert. Ich liebe Shakespeare und nach diesem Buch ist meine Begeisterung und Liebe noch ein Stückchen gewachsen. Jetzt muss ich nicht nur ins Globe, sondern auch unbedingt nach Stratfort-upon-Avon.


    Ansonsten kann ich mich nur restlos den Rezis der anderen Eulen anschliessen. Ein Buch, das ich nur jedem empfehlen kann und das meiner Meinung nach, absolut seinen Preis wert ist.

  • Ich halte nun auch ein Exemplar in den Händen. Die Aufmachung ist wunderschön und ich bin ganz begeistert davon :-]
    Ich werde nächste Woche damit anfangen, wenn ich aus Hamburg zurück bin. Ich glaube, dieses Buch muss man Stück für Stück genießen.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich glaube, dieses Buch muss man Stück für Stück genießen.


    Das Buch kann man nur genießen, Seite für Seite, Absatz für Absatz, Satz für Satz, Wort für Wort. Ich nehme es immer mal wieder in die Hand, um nur ein, zwei Seiten zu lesen - und es ist jedes Mal einfach Genuss pur.

  • Ganz zu Anfang meines Beitrags obliegt es mir zu erwähnen das Sach- und Fachbücher nicht zu meinen bevorzugten Genres gehören und auch Biographien sind meine Sache nicht. Aber in letzter Zeit habe ich das ein oder andere Buch gelesen zu denen ein Mindestmass an Wissen über und rund um den grössten Dichter aller Zeiten namens William Shakespeare sich als äusserst hilfreich herausgestellt hätte. Dabei ist meine Unwissenheit seit ein paar Monaten selbst verursacht und eigentlich nicht zu entschuldigen da ich dieses Buch seit fast einem Jahr mein Eigen nenne. Dieses Bijou habe ich sogar dekorativ platziert, aber als ich mich jeweils entscheiden musste welches Buch ich lese habe ich es immer wieder übergangen. Ich wurde sogar schon darauf angesprochen ob ich es gelesen hätte und ob es gut sei, da musste ich rumducksen und habe mich so gut es ging wortreich aus der Affäre gezogen... *schämt sich ein bisschen* Da gut Ding aber Weile haben will kann ich nun voller Stolz verkünden das ich es endlich gelesen habe.


    Inhaltsbeschreibung


    „Alles über Shakespeare“ ist ein gewagter Titel aber für mich wirkt es tatsächlich so als sei alles Wissenswerte über den weltbekannten Barden in diesem rund 240 seitigen Buch enthalten. Dabei geht es nicht nur um die nüchternen Fakten wie Lebenslauf und die geschrieben Werke sondern es bringt die Lebensumstände der Menschen und die Bedeutung des Theaters sowie ganz allgemein den Zeitgeist des ausgehenden 16. Jahrhundert wieder. Es zeigt auf wie Shakespeare zu dem Menschen wurde der er war. Welche Personen haben ihn beeinflusst, was für Ereignisse haben Wirkung auf sein Leben und seine Werke gezeigt, was hat ihn zu seiner enormen Schaffenskraft die er den Tag legte getrieben. Seine wichtigsten Werke werden einzeln behandelt, dabei geht es aber nicht vorwiegend im den Inhalt sondern eben um das „Drumherum“ das zu diesem Stück führte.


    Schreib-/Erzählstil


    Das derjenige der ein Sachbuch schreibt die Materie in und auswendig kennt ist soweit klar und einleuchtend. Er muss sich darauf einstellen das Leser mit ganz unterschiedlichen Vorkenntnissen zu diesem Buch greifen. Selbst Banausen wie ich einer war (jetzt bin ichs ja nicht mehr da ich das Buch gelesen habe :-]) lesen es und dementsprechend sollte das in einem Sprachstil geschrieben sein der nicht überheblich und belehrend auf den Leser wirkt, so nach dem Motto der Ton macht die Musik. Und diesen Ton hat Charlotte Lyne wunderbar getroffen, zumindest bei mir kam er sehr gut an. Mit einer schier endlosen Geduld und schön Schritt für Schritt erzählt mir die Autorin alles Wissenswerte über Shakespeare, schön ein Kapitel nach dem anderen. Das Wort „erzählt“ habe ich bewusst gewählt weil es nicht wie ein Monolog oder Vortrag wirkt sondern wirklich so als erzähle mir Charlotte Lyne eine Geschichte und ich lausche ganz gebannt ihren Worten. Ich fühlte mich mehrfach direkt angesprochen und bemerkte dabei immer stärker mit welcher Passion und Hingabe Charlotte Lyne dieses Buch geschrieben haben muss.


    Was fehlt


    Ich möchte es nicht versäumen doch noch etwas zu erwähnen das mir gefehlt hat. Es gibt die Thesen der „Stratfordianer“ und die der „Anti-Stratfordianer“. Also das Rätsel ob Shakespeare wirklich der Urheber aller Werke war oder ob eine Gruppe von mehreren Autoren die Stücke geschrieben hat. Ganz am Anfang des Buches wird kurz darauf eingegangen aber dann wird diese Frage nicht mehr erwähnt. Bis heute ist dieser strittige Punkt, zumindest für einen neutralen Leser, noch nicht hundertprozentig beantwortet. Ganz klar, für Charlotte Lyne ist diese Frage beantwortet und ich schlage mich nach dieser Lektüre auf ihre Seite aber nichts desto trotz hätte ich mir hier mehr Platz für dieses Thema gewünscht.


    Fazit


    Falls ich nun nochmals auf dieses Buch angesprochen werden sollte kann ich mit Stolz geschwellter Brust verkünden „Natürlich habe ich es gelesen und ich fand es gut! Sehr gut sogar!“ Sollte es jedoch jemand bei mir ausleihen wollen werde ich das keinesfalls zulassen, wer weiss ob derjenige mit dem Buch so pfleglich und mit der nötigen Sorgfalt umgeht wie ich das tue. Ich werde einfach jedem empfehlen diese Ausgabe zu kaufen und zu lesen und ein so schmucker Band sollte mehr Wohnungen und Regale zieren dürfen. Natürlich sollte er nicht nur Zierde sein sondern auch gelesen werden.


    Das ursprünglich Ziel etwas über Shakespeare zu lernen und zu erfahren habe ich erreicht. Wie ein Schwamm versuchte so viele Informationen wie möglich aufzusaugen und zu behalten. Natürlich werde einiges, naja wenn ich ganz ehrlich bin recht vieles :lache, in den nächsten Monaten vergessen. Aber wie Lipperin treffend schrieb kann ich das Buch jederzeit zur Hand nehmen und wieder ein oder zwei Kapitel lesen und mein Wissen auffrischen. Man muss ja nicht nicht immer das ganze Buch lesen.


    "Das Bemerkenswerte an diesem Buch ist: Es ist wirklich gut. Trotz all der Leute, die behaupten, es sei gut." (abgewandeltes Zitat von Robert Graves von Seite 64)

  • Charlie


    nur als Hinweis:


    Dein Shakespeare-Buch wird in der heutigen Ausgabe des ND ('Neues Deutschland') auf der Literaturseite mit einer Anzeige beehrt. Mit Foto des Covers, in schwarz-weiß, aber hübsch groß. Fällt beim Aufschlagen der Seite sofort ins Auge. Darunter ein winziger Text, hauptsächlich Daten zum Buch(erwerb), dann 'üppig illustriert und mit leichter Feder geschrieben' als Einschätzung (von Unbekannt. Kein Kürzel, soweit ich sehen kann)


    Immerhin. :-)


    Fall Du so etwas sammelst, sag Bescheid, ich heb die Seite gern auf.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Wow..... was für ein tolles Buch!! Und, Eure Rezensionen machen auch echt Lust drauf...... *unbedingthabenmuss*
    Ich bin auch ein totaler Shakespeare Fan.... Macbeth mag ich besonders (ja, trotz des vielen Blutes..... oder grade deswegen :gruebel )
    hätte das Stück dieses Jahr sooooo gern im Globe gesehen..... tolle Inszenierung von Lucy Bailey. Aber leider kann ich die nächste Zeit hier nicht weg..... :cry
    tröste mich daher zur Zeit mit einem Buch von Harold Bloom "Shakespeare. Die Erfindung des Menschlichen"...... auch ein echt informatives Buch zu ALLEM, was Shakespeare geschrieben hat. Jedes Stück, alle Figuren Formen der Darstellung usw. werden erläutert..... kein trockener Anglistikstoff......bin sehr angetan davon und kann es nur weiterempfehlen :fingerhoch

  • Christabel, ich habe die Macbeth-Inszenierung im Globe gerade vor zwei Wochen gesehen (liebe Eulen hatten mich reich beschenkt ...) - sie lohnt sich unbedingt. Das Globe wird praechtig ausgespielt und wackelt vor Leben.
    Vielleicht kannst Du doch noch weg? Den ganzen Juni ueber laeuft die Produktion noch.


    Ganz herzliche Gruesse von Charlie