'Die eiserne Welt' - Seiten 393 - 501

  • Zitat

    Original von BirgitF
    Und nachdem ich mich die ganze Zeit (nachdem Sabine mich monatelang auf den Phönix heiß gemacht hat und ich ihn mir schon in den schillerndsten Farben eines Fabelwesens ausgemalt hatte) auf das Tierchen gefreut habe, ist es ein Auto!!! Mann, da wäre ich auch nicht drauf gekommen. :pille


    :grin Ein Fabelwesen hätte mir nicht mehr Spaß machen können als diese Kiste. Es hat auch alles so schön zusammengepasst, so viele Modelle gab es ja noch nicht, und dann ausgerechnet so ein schnittiger Name (eine Alternative wäre das Modell "Comfort" gewesen, bissl schnarchig für Heinrich).


    Die Recherche war wirklich happig, mehr als fünf reine Argadromane zusammen. Aber wenn die Zeit nicht so interessant wäre, hätte ich sie mir ja nicht ausgesucht.


    Das hier ist der Aufsteller, den Anschar im Kolonialwarenladen gesehen hat:


  • Eine schicke Werbung für stinkende kleine Ziegenkotröllchen :grin


    Ach, so ein Metall-Phönix hat doch auch was.


    PS: Nicht wundern, dass ich so kurz schreibe - fliege ständig aus dem Internet und bin froh, wenn ich überhaupt was gepostet bekomme. Muss schauen, dass ich das Problem spätestens nächste Woche behoben bekomme!!! :-(

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey

  • Pfaueninsel samt Pfauen fand ich natürlich klasse, weil ich zu der Zeit, als Sabine das Gläserne Tor schrieb, gerade dort war und mir beim Lesen immer alles richtig schön vorstellen konnte.


    Was soll das heißen, Du kannst Deine Figuren nicht quälen? Erstens habe ich das für mich gepachtet und zweitens - wie kannst Du dann den armen Anschar ausgerechnet im Winter ankommen lassen? ;-(


    Dass er vor dem Zug Angst hat, kann ich gut verstehen, ich stelle mir auch manchmal vor, wie ein Mensch aus einer früheren Zeit, den es in unsere jetzige katapultiert hätte, auf manches reagieren würde.
    Es hat etwas ungeheuer Rührendes, wie Anschar versucht, sich verständlich zu machen. Ich finde diese Szenen sehr gelungen. Wie leicht hätte es passieren können, dass sie (beabsichtigt oder unbeabsichtigt) ins Lächerliche gekippt wären, wie es ja bei vielen dieser Fantasykrieger-gerät-in-unsere-Welt und ähnlichen Geschichten der Fall ist. Aber hier behält Anschar in jeder Szene seine Würde. Sehr, sehr schön.


    Wer der Fremde ist, der Anschar Avancen macht, habe ich gleich geahnt. Mir ist der Heinrich sehr sympathisch, und ich denke, wenn Grazia und Anschar nicht mehr zusammenkommen würden, wäre er die Alternative. Sie könnte ihrer verflossenen Liebe nachtrauern und er seinen Neigungen nachgehen.


    Ich hasse solche Sachen wie das Aneinander-Vorbeilaufen in der Apotheke. Ich verwandle mich dann sofort in das Kind im Kasperletheater, das aufspringt und ruft: "Da! Guck! Hinter dir!"


    Sie findet ihn über die Zeitung und über seine Zeichnungen, und das Wiedersehen verläuft erst einmal ganz unspektakulär. Ich kann mich da auch Lumos nur anschließen: Sabine ist immer für eine Überraschung gut.

  • Zitat

    Original von Katerina
    Was soll das heißen, Du kannst Deine Figuren nicht quälen?


    Das hab ich gesagt? :gruebel


    Dass Anschar so plötzlich in die Kutsche springt, hatte eigentlich nur den Grund, dass ich das Gefühl hatte, die Sache jetzt keinesfalls länger hinauszögern zu können. Beim Fahnenlesen dachte ich dann auch, huch, das geht jetzt aber schnell.

  • Der Überraschungseffekt war wirklich groß *g*
    Ich hätte nicht gedacht, dass er sich noch dort in der Nähe aufhält. Er musste doch eigentlich davon ausgehen, dass man ihn sucht. Grazias Gesichtsausdruck in der Situation kann ich mir sehr gut vorstellen :lache

  • Zitat

    Original von SabineW
    Ist wirklich unklar, was Heinrich von ihm wollte? Ich sollte bei manchen Dingen anscheinend nicht zu subtil vorgehen. Mal sehen, was die anderen sagen.


    Also, ich hab's gemerkt, dass Heinrich da etwas *hüm* mehr vorhatte. An mir ist es diesmal nicht vorbeigegangen, was die Autorin mir erzählen wollte :-] (Blut, Urin, naja. Nächstes Mal passe ich besser auf.)


    Ich hab halt dafür etwas länger gebraucht, bis ich merkte, dass Heinrich eben Heinrich war, aber da war dann die Überraschung umso größer.


    Musste übrigens bei Grazias Preußenmännern grinsen. Sabine, erst Friedrich, dann Heinrich - lauter Riche!


    Dieses Gefühl der Fremdheit, das Anschar in dieser eisernen Welt empfindet, finde ich einfach großartig. Und wie fremd er erst auf die Berliner wirken muss, sieht man ja im umgekehrten Fall sehr schön, als Anschar die Kuh opfert.


    Mir hat die Szene in der Apotheke unglaublich gut gefallen, und wisst ihr auch, warum? Die ganze Zeit denkt man "los, los, jetzt geht Grazia mal hinter Heinrich rein oder macht irgendwas (egal was!), um endlich Anschar zu sehen und dann sind die beiden wieder vereint! Was macht Sabine? Spielt mit meiner Erwartungshaltung und macht gerade das nicht! Das war mal gemein!


    Aber danach sind sie bald wieder vereint. Und dann der Schluss dieses Abschnitts: "So leicht nicht, Freundchen. So leicht nicht!" fand ich durch und durch herrlich!


    LG, Juliane

  • Zitat

    Original von Katerina
    wie kannst Du dann den armen Anschar ausgerechnet im Winter ankommen lassen? ;-(
    Wer der Fremde ist, der Anschar Avancen macht, habe ich gleich geahnt. Mir ist der Heinrich sehr sympathisch, und ich denke, wenn Grazia und Anschar nicht mehr zusammenkommen würden, wäre er die Alternative. Sie könnte ihrer verflossenen Liebe nachtrauern und er seinen Neigungen nachgehen.


    Ich hasse solche Sachen wie das Aneinander-Vorbeilaufen in der Apotheke. Ich verwandle mich dann sofort in das Kind im Kasperletheater, das aufspringt und ruft: "Da! Guck! Hinter dir!"


    Sie findet ihn über die Zeitung und über seine Zeichnungen, und das Wiedersehen verläuft erst einmal ganz unspektakulär. Ich kann mich da auch Lumos nur anschließen: Sabine ist immer für eine Überraschung gut.


    :write Na, das habe ich mich beim Lesen auch gefragt - warum musste Anschar auch beim 2. Mal wieder im saukalten Winter in Berlin ankommen *bibber und schlotter* Da würde ich auch zur Frostbeule werden, armer Anschar.
    Ganz genau wie Katerina (ein Gedanke :knuddel1 ) wollte ich auch bei der Aneinander-Vorbeilauf Szene schreien *halt stehenbleiben - hiergeblieben*


    Zitat

    Original von BirgitF
    Warum verkleiden sie sich als Tiere??? Der war einmalig!!!!!!!!!!! :lache


    :rofl :chen

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

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  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Der Überraschungseffekt war wirklich groß *g*
    Ich hätte nicht gedacht, dass er sich noch dort in der Nähe aufhält. Er musste doch eigentlich davon ausgehen, dass man ihn sucht. Grazias Gesichtsausdruck in der Situation kann ich mir sehr gut vorstellen :lache


    Es heisst ja, ein Täter kehrt (immer) wieder an den Tatort zurück. Ich könnte mir jedoch eher vorstellen, dass es in diesem Bauernhaus/Stall eine Tenne mit Heu und Stroh gab, die ein wenig vor der Kälte schützte. Und es ist ein guter Platz, um sich zu verstecken.


    Der Überraschungseffekt war auf jeden Fall auch für mich gross, und passend. So spektakulär-unspektakulär haben sich Grazia und Anschar wieder getroffen.
    Dass sie sich zuvor in der Apotheke verpassten, das hat auch meine Nerven strapaziert. Und sie hatte tatsächlich das Kleid an, das die Tante im Schaufenster entdeckte.


    Heinrich braucht wohl wirklich eine Frau, um den Schein zu wahren. Ihn kann ich noch nicht so richtig einordnen. Einerseits hat er nette Züge an sich, andererseits ist er auch überheblich und halt nicht fassbar.


    Dass Anschar für den Rest seines Lebens in Berlin bleiben wird, das glaube ich nicht. Grazia ist da anpassungsfähiger, sie wird eher ihm zurück folgen als dass sie sich in der eisernen Welt häuslich niederlassen.
    Berlin wird ihm zu "modern" sein, zu laut, zu viele Ungetüme haben und nicht seinem Leben entsprechen.



    [edit] Hier gibt es verschiedene Bilder von einem Daimler Phönix zu sehen:
    [klick]

  • Ich musste die Szene im Zug zwischen Anschar und Heinrich nochmals nachlesen und habe mich sehr über diesen arroganten und falschen Herrn von Neideritz aufgeregt!!!!!! :schlaeger


    In der Apotheke habe ich meine Pobacken angehoben und meinen Körper zur Seite gelehnt, nur um mithelfen zu können, dass sich die Beiden dort wiedertreffen?!
    Das war aber auch knapp!
    Benzin in der Apotheke war mir auch neu.
    Aber wenn das Wiedersehen so schnell gegangen wäre, dann hätten wir nicht so lange mit Anschar durch die für ihn fremde Welt mitlaufen können!
    Und das war sehr schön und auch nachvollziehbar geschrieben.


    Männer mit einer Grippe :krank
    Ach, das kenne ich aus eigenen Erfahrungen, wie diese Spetzie dann leidet...
    Und Winter in Berlin finde ich gut, geschwitzt haben wir doch wohl schon genug?! Das gibt auch einen noch schöneren Kontrast zwischen den zwei Welten!

  • Zitat

    Original von fabuleuse
    Berlin wird ihm zu "modern" sein, zu laut, zu viele Ungetüme haben und nicht seinem Leben entsprechen.


    Es würde sowieso daran scheitern, dass er nicht nachweisen könnte, woher er kommt. Ausländer hatten einen Monat Zeit, diesen Nachweis beizubringen (wenn ich jetzt nichts Falsches sage, ich hab die Unterlagen nicht mehr), und wenn das nicht möglich war, wurden sie abgeschoben. Nur, wohin in diesem Fall ...

  • Ein Monat kommt hin, das hat sich heute nicht gross geändert. D. h. wenn ich hier wegziehe, muss ich - auch ohne Ausländerin zu sein - bereits angeben, wohin ich gehe und dort muss ich mich dann innerhalb von acht Tagen melden.
    Was nicht heisst, dass das von allen und immer so gemacht wird...


    Wenn abschieben mangels bekannter Herkunft scheitert, könnte es sein, dass man diese Menschen halt behalten hat. Als eine Art Flüchtling/Asylsuchender? Oder doch eher so was wie ein Arbeitslager? Zumindest, wenn eine Person straffällig wurde?

  • Wenn einer seine Herkunft nicht benennen konnte/wollte (und entsprechend aussah), war er ein Zigeuner. An den Satz erinner mich mich noch (aus dem Polizeihandbuch, Abschnitt Fremdenpolizei): "Zigeunern ist der Aufenthalt tunlichst zu versagen." Aber was dann mit denen geschah, ging nicht daraus hervor.

  • Anschar hat es ja echt nicht leicht in Berlin. Er hat keine Ahnung, wo sich Grazia aufhält, die Gegend ist ihm fremd und auch mit den Gegenständen (Eisenbahnen bspw.) weiß er nichts anzufangen. Er kann niemanden um Hilfe bitten, da ihn niemand versteht, und Benedikt kann ihm auch nicht mehr zur Seite stehen, da er verschwunden ist.


    Aber auch Grazia hat es nicht leicht. Sie muss sich erst wieder an ihre Welt gewöhnen, und außerdem muss sie eine Geschichte für ihre Vergangenheit erfinden ... was, wie man ja gelesen hat, auch nicht so einfach ist, wie man sich das vorstellt.


    Zitat

    Original von Nightflower
    Hat man früher wirklich Heroin gegen Erkältung genommen?


    Darüber bin ich auch gestolpert. Ich dachte erst, ich hätte mich verlesen, aber scheinbar schien es damals ja wirklich als Heilmittel gegolten zu haben. Tja, man lernt immer wieder dazu. :grin


    Die Szene in der Apotheke fand ich auch schrecklich. Da sind sie sich so nah, laufen aber aneinander vorbei. :fetch In solchen Moment fühlt man sich echt hilflos, weil man am liebsten irgendetwas rufen würde, damit die beiden sich bemerken.

    "Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen." (Francis Bacon )

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  • Also ich muss sagen dies ist ein schöner und kurzweiliger Abschnitt zum Lesen. Das auftauchen von Anschar und Benedikt im winterlichen Berlin. Das sich Anschar und Bendedikt aus den Augen verloren haben und sich Anschar selbst ein paar Tage in Berlin rumschlagen musste fand ich gut. Man(n) leidest richtig mit ihm. Aaaaber was ist mit Benedikt? Wo ist er hin? Dem wird doch wohl nichts zugestossen sein?? Falls doch gibt es für die Autorin Abzüge in der B Note. :vorsicht


    Kompliment an die Sabine für die witzigen Einfälle der Beschreibungen "unserer" Welt. Ich habe einige Male gelacht und mich amüsiert. :rofl


    Und als hätte Anschar nicht schon genug mitgemacht erwischt ihn eine hinterhältige, schauderhafte und absolut grässliche Grippe! :yikes Ich fühle und leide mit dem männlichen Hauptprotagonisten und hoffe er wird sich bald wieder besser fühlen.

  • Ich wundere mich auch sehr, was mit Benedikt passiert ist. Wo ist er denn hin? Er wird doch nicht einfach so Anschar alleine lassen? Das trau ich ihm nicht zu...


    Anschar war erkältet. Das fand ich auch am Lustigsten. In der Beziehung hat er mich jetzt schon an meinen Liebsten erinnert: wie Männer halt so sind, leidend. :)


    Der Abschnitt in der Apotheke war klasse. Ich hab wirklich dauernd mitgefiebert und hab gehofft, dass Grazia und Anschar sich treffen. Aber sollte wohl nicht so sein.


    Sabine, danke für den Link des Phönix, aber ich steh gar nicht auf alte Karren. Ich find ihn nicht hübsch. Sorry.


    Ich hoffe ja, das Grazia ihm nicht so schnell vergibt und im Moment sieht auch alles danach aus. Aber letztendlich wird sie ihm schon vergeben und das soll sie ja auch. Happy End muss schon sein.


    Geh mal weiterlesen.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich