'Das Leuchten des Sanddorns' - Seiten 294 - 408

  • dieses kapitel endet ostern 1933.
    die familie ist größer geworden, neben elisabeth hat klara jetzt noch tochter marianne und sohn max.
    die nazis hetzen immer mehr, die judenfeindlichkeit wird nun auch auf rügen zum thema. sophie verlässt deutschland. kann aber vorher noch dabei helfen, johannes auszuzahlen und die villa luise wieder voll in den familienbesitz zurückzuverbringen.
    ich könnte mir die geschichte mittlerweile gut als TV-Vierteiler vorstellen, vielleicht im stile von kempowski oder pranges bernsteinamulett...
    schauspielergesichter zu den protagonisten habe ich aber noch nicht :lache


    edit: ich möchte noch anmerken, dass mein letzter absatz nicht etwa etwas *g* mit meinem nick zu tun hat! der gedanke kam ganz spontan :grin

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

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  • Hier in diesem Abschnitt bin ich im Buch nun endgültig angekommen ;-)


    Die schwierige Beziehung zwischen Malte und Klara fand ich sehr bewegend. Ich fand gut, dass sie ihm am Ende gesagt hat, dass er nicht der leibliche Vater von Elisabeth ist. Sie hatte ja lange überlegt, ob sie ihn weiter belügt oder nicht. Vermutlich hätte er es aber eh nicht geglaubt, sodass das die einzig richtige Lösung war. Ich frag mich, ob Maltes Aktivitäten in Sachen Arbeiterbewegung so eine Art Flucht vor den Schwierigkeiten zuhause waren. Dass die Familie viel wichtiger ist, hat er wohl wirklich erst im Krankenhaus gemerkt. Ich kann verstehen, dass er sich gedemütigt fühlt, weil Klara ihn so lange belogen hat. Andererseits muss ihm doch klar sein, dass sie ihn wirklich liebt. Sie hat für ihn ein wohlhabendes Elternhaus aufgegeben und auf eine Geld-Ehe verzichtet. Braucht es da wirklich noch mehr Liebesbeweise? Was für ein Sturkopf :rolleyes


    Gut gefallen hat mir auch, dass sich Klara endlich mit ihrer Mutter ausgesöhnt hat und dass beide Frauen einfach nur durch Gesten ausgedrückt haben, dass sie zueinander gehören.

  • Ich bin gerade mitten in diesem Abschnitt und über etwas gestolpert, dass mich verwirrt.


    Auf Seite 147 heißt es "So erfuhr sie (Klara) nach und nach, dass er (Johannes) 30 Jahre alt war und von seinem Vater ein Kreidewerk geerbt hatte."


    Auf Seite 372 stellt sich dann heraus, dass der Reporter hinter den anonymen Briefen steckt, weil Johannes vor Jahren dafür gesorgt hatte, dass Hans' Onkel die Kredite gekündigt wurden, damit Johannes dessen Kreidewerk günstig kaufen konnte.


    Besitzt Johannes zwei Kreidewerke? Oder habe ich irgendwo einen Denkfehler, wenn ich meine, dass sich das widerspricht? :gruebel

  • Ich glaube, das wird später wirklich noch mal erklärt. Ich bin aber nicht sicher, in welchem Abschnitt *grübel*


    Ich weiß nicht, ob ich Marie wegen ihrer grenzenlosen Naivität bewundern oder bemitleiden soll. Egal welche Schwierigkeiten sich ankündigen, von ihr kommt immer sinngemäß der Satz: so schlimm wird es nicht werden, ihr seht alle schwarz.


    Sie lebt wirklich in ihrer eigenen Welt. Ist ja einerseits klasse, wenn man sich eine gewisse Unbedarftheit bewahrt und immer an das Gute glauben will. Trotzdem hätte ich sie so manches Mal gerne geschüttelt.

  • Gestern Abend habe ich den Abschnitt noch zu Ende lesen können. Gegen Ende wird dann auch von zwei Kreidewerke gesprochen. Wäre ich also geduldiger und hätte einfach weitergelesen, wäre meine Frage überflüssig gewesen.


    Ich könnte mit keiner schlüssigen Erklärung aufwarten, warum mich die gestörte Beziehung zwischen Klara und Marie so bewegt. Aber ich bin froh, dass es nun anscheinend auf einem guten Weg ist.


    Malte reagiert so typisch männlich mit verletztem Stolz. Man würde ihn gerne schütteln. Aber das sind ja auch Zeichen dafür, dass man als Leser tief in der Geschichte steckt.


    Es ist sehr spannend, diesen Zeitraffer der Geschichte Rügens zu verfolgen. Ich freue mich auf heute Abend. Dann kann ich weiterlesen und hoffe mal, dass für die Familie bessere Zeiten kommen. Auch wenn die Nachkriegszeit im Osten ganz sicher kein Zuckerschlecken gewesen ist.

  • Unheil braut sich zusammen, nicht nur politisch, sondern auch familiär. Dass die Parteifreunde Johannes „ans Leder“ wollen, lese ich mit Genugtuung.


    Was wird Elisabeth da eigentlich angetan? Überlegt Malte denn nicht einmal, was in dem Kind vorgeht? Er scheint nur seinen Stolz, seine verletzte Eitelkeit pflegen zu wollen.
    Klaras Dilemma kann ich gut nachvollziehen. Das muss grausam sein, die Situation, in der sie sich wiederfindet. Der Mann, den sie liebt und der der Vater ihrer Kinder ist (ob nun leiblich oder nicht), behandelt sie wie Luft. Sie muss Angst vor Johannes haben. Und sie hat, glaube ich, das Gefühl, gegenüber Elisabeth versagt zu haben resp. zu versagen. Dass sie sich letzten Endes doch dazu durchgerungen hat, Malte die Wahrheit zu sagen, nötigt mir Respekt ab. Und dass sie sich endlich mit Marie ausspricht und berät, dass die beiden sich endlich auch nahekommen, finde ich gut. Ihre Angst um (den politischen) Malte ist begründet, eigentlich ein Wunder, dass er nicht ein ähnliches Schicksal erfährt wie der Reporter Hans – auch wenn das wohl vorwiegend persönlich begründet war. Aber wie viele politische Gegner sind damals nicht nur verprügelt, sondern auch totgeprügelt worden, sind verschwunden?


    Für jeden, der nicht für die Nazis war, muss das eine bedrückende, schlimme Zeit gewesen sein. Auch wenn man eigentlich nur seine Ruhe haben wollte. Sophie wird nach Schweden flüchten, das Beste, was sie machen kann.


    Am Ende dieses Abschnitts deutet sich an, dass Johannes jetzt erst einmal am Ende ist. Hoffentlich taucht der nicht noch einmal auf!


    Marie scheint mir ein wenig zu fest die Augen vor den Verhältnissen zu verschließen. Auf der einen Seite kann ich das vielleicht verstehen, aber ich hoffe nur, ihre Naivität in manchen Dingen gereicht ihr nicht zum Nachteil.

  • Jetzt, Ostern 1933 gehört das Haus endlich Marie alleine - sie hat Johannes Anteil abgekauft. Eigentlich könnte jetzt alles so schön sein - Marie und Klara, und auch Malte und Klara haben sich endlich ausgesöhnt und alles könnte so schön sein... Wenn da nicht die Nazis wären, die ihren schwarzen Schatten über alles werfen. Sophie geht nach Schweden - und Marie ist wieder allein! :-( Und das, als sie gerade mit allen zusammen feiern möchte). :wave

  • Wieder ein Abschnitt, in dem viel passiert.


    Johannes gab mal wieder den Fiesling, indem er plötzlich bei Klara auftaucht, um sich zu vergewissern, ob er nun der leibliche Vater von Elisabeth ist. Hätte er nicht einfach deutlich vor seinen Parteigenossen erklären können, dass er es nicht ist und die Familie in Ruhe lassen? Muss er eine Angst haben, dass es seinen Posten kostet. Ein bisschen habe ich es ihm deswegen auch gegönnt, dass er nun nicht mehr soviel Erfolg hat.


    Malte reagiert auf eine gewisse Weise verständlich. Er dachte schließlich jahrelang, er sei der Vater aller seiner Kinder. Nun fühlt er sich belogen. Sein Schweigen deute ich so, dass er zwar wütend ist, aber Klara und die Kinder auch nicht verlassen will.


    Froh war ich, dass sich Klara und Marie endlich wie Mutter und Tochter verhalten. Darauf warte ich ja schon drei Abschnitte.


    Die politischen Zeiten werden immer schlimmer. Sophies Flucht nach Schweden kommt noch zur rechten Zeit. Wer weiß, wann man sie sonst abgeholt hätte.

  • So, jetzt bin ich auch soweit. Ich muss - mal wieder - bemerken, dass der Klappentext wieder so gar nix aussagt. Ich sollte dazu übergehen, keine Klappentexte mehr zu lesen. Sonst ärgere ich mich nur.


    Als wir Johannes kennenlernten, hätte ich niemals gedacht, dass er so ein Fiesling wird. Geschieht ihm recht, dass er aus der Partei geflogen ist.
    Ich glaube, dass ein großer Teil dazu beigetragen hat, dass er der Vater von Lizzy ist. Wenn einmal so ein Gerücht rumgeht, dann werden viele Leute es glauben. Vermutlich hat er sich auch im Kreis seiner Parteifreunde schlecht benommen.
    Er ist zwar erst mal weg, aber ich vermute, dass er früher oder später wieder kommt und Maria noch mal alles vermasseln möchte - aus Rache.


    Ich kann Malte gut verstehen, dass er enttäuscht ist. Allerdings hatte ich trotzdem im Hinterkopf, dass er geahnt hat, dass Johannes der Vater von Elisabeth ist. Vielleicht hab ich mir das aber auch nur eingebildet.
    Sein "Unfall" mit den Nazis hat ihn dann aber dazu gebracht, seine Familie langsam wieder so zu nehmen, wie sie ist.


    Ich habe mich sehr gefreut, dass Maria und Klara sich jetzt gut verstehen. Das ist so wichtig - gerade in diesen Zeiten.


    Obwohl mir klar ist, wie schwer es in der Zeit Hitlers war, bin ich jedes Mal aufs neue total erstaunt, dass es sowas geben konnte.
    Ich bin mal gespannt, welche Auswirkungen es auf Maria und die Villa Luise hat.