2. Ausbildung - Erfahrungen

  • Ich hab zwei Ausbildungen hintermir. Aber ich bin auch erst 24.
    Ich hab nach der Realschule eine 3 jährige Ausbildung zur Augenoptikerin gemacht. Das hat mir so gar nicht gelegen dass ich mir noch eine zweite Ausbildung gesucht habe. Aber diese hab ich direkt hinter der Augenoptik gemacht. Da hatte ich schon Glück etwas zu finden. Es heißt ja gern, sie hat schon eine Ausbildung, geben wir jemanden anderes die Chance.
    Eigentlich wollte ich Kauffrau im Gesundheitswesen machen, aber es ist eine Kauffrau für Bürokommunikation geworden. Und wo bin ich jetzt? Im Pflegeheim bei der Abrechnung/Buhhaltung :grin


    Im laufe der Ausbildungen hab ich aber immer ein anstieg des GEhaltes gehab. Es war nie so, dass ich mal weniger hatte wie zu vor. Als Augenoptikerin im 3 Jahr hab ich also weniger bekommen wie im 1 Jahr als KfB. Augenoptiker verdiehen ja auch so wenig.



    Aber ich glaub es wird auch nichts einfach sein, mit deinem Alter (nicht böse sein) überhaupt noch eine Ausbildung zu finden.



    Edit:
    Ich hab auch einen Fernkurs zur Buchhalterin SGD gemacht. Der hat mir viel geholfen! WEnn nicht sogar, dass ich meinen jezigen Job bekommen hab. (war damals noch nicht fertig, aber jetzt und ist von vorteil)

  • Zitat

    Original von BloodyMary
    Aber ich glaub es wird auch nichts einfach sein, mit deinem Alter (nicht böse sein) überhaupt noch eine Ausbildung zu finden.


    Einfach ist es nie, aber auch nicht so schwierig, wie Du vielleicht vermutest. Charlotte hat durch ihre Berufserfahrung durchaus einen Bonus in der Tasche. Meine Cousine hat auch noch mit 31 eine neue Ausbildung begonnen und den Ausbildungsplatz problemlos bekommen – allerdings ist das jetzt schon einige Jahre her.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ich will dir nicht den Mut nehmen, aber du solltest dich ein wenig mehr informieren, nicht nur hier bei den Eulen, das Arbeitsamt wäre da mein erster Ansprechpartner, vielleicht kommt ja auch eine Umschulung für dich in Betracht?


    Naja, das Arbeitsamt finanziert eine Umschulung meist nur dann, wenn eine Notwendigkeit besteht. Und da sie sich ja in einem festen Arbeitsverhältnis momentan befindet, wird die Begründung dem Amt nicht ausreichen.


    Ich wäre mit der ganzen Sache wirklich vorsichtig. Der Arbeitsmarkt ist katastrophal und da sollte man sich die Sache tatsächlich dreimal überlegen, ob man aus den Gründen eine feste Arbeitsstelle aufgibt, um eine zweite Ausbildung zu machen und um dann wohl möglich erstmal arbeitslos zu sein.

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Ich wäre mit der ganzen Sache wirklich vorsichtig. Der Arbeitsmarkt ist katastrophal und da sollte man sich die Sache tatsächlich dreimal überlegen, ob man aus den Gründen eine feste Arbeitsstelle aufgibt, um eine zweite Ausbildung zu machen und um dann wohl möglich erstmal arbeitslos zu sein.


    Ich persönlich bin ja der Meinung, dass (fast) nichts schlimmer ist, als sich vielleicht ein restliches Leben lang fragen zu müssen: "Was wäre, wenn ich damals den Mut gehabt hätte?"
    Sofern eine Sache wohl überlegt ist und man es selbst als richtigen Schritt erachtet (sicher sein wird man sich nie 100 %), würde ich einen Versuch wagen. Das ist nur meine generelle Meinung, kein konkreter Ratschlag an Dich, Charlotte. Natürlich kommt es immer auf den individuellen Background an ...
    Aber dieses Sicherheitsding, weil der Arbeitsmarkt ja ach so schlimm ist, ist halt einfach nicht meins.

  • Zitat

    Original von Seestern
    Ich persönlich bin ja der Meinung, dass (fast) nichts schlimmer ist, als sich vielleicht ein restliches Leben lang fragen zu müssen: "Was wäre, wenn ich damals den Mut gehabt hätte?"


    Das sehe ich auch so. Sicherlich ist die Lage derzeit alles andere als rosig, aber ewig unzufrieden sein ist auch keine Lösung. Zumindest nicht für mich.


    Charlotte, ich wurde heute durch ein Werbeplakat auf die Weiterbildungstage in Baden-Württemberg aufmerksam, vielleicht gibt es so etwas ähnliches auch bei Euch? Da ich mich gerade auch sehr für Weiterbildungsmaßnahmen interessiere, werde ich mich am Donnerstag dort beraten lassen.

  • Zitat

    Original von Seestern
    Ich persönlich bin ja der Meinung, dass (fast) nichts schlimmer ist, als sich vielleicht ein restliches Leben lang fragen zu müssen: "Was wäre, wenn ich damals den Mut gehabt hätte?"


    Da magst du Recht haben, allerdings muss man dann eben auch den Grundsatz vertreten, mit den vielleicht auch negativen Konsequenzen leben zu können. Ich selbst habe auch meinen Stidumswunsch verfolgt, was dann finanziell eben doch in die Hose gegangen ist. Es ist gut, sich zwar sagen zu können, dass man es versucht hat, aber besonders viel gebracht hat mir die verschenkte Zeit leider nicht. (außer Geldverluste)

  • Erstmal ein Dankeschön an euch für die vielen Links und zum Teil auch neuen Anregungen (ich werde mir das morgen in Ruhe alles nochmal genau ansehen).


    @ Lucy 1987


    Narürlich bekommt man keine Umschulung, wenn man in einem festen Arbeitsverhältnis steckt. Da hast du vollkommen Recht. Also ist das zur Zeit für mich sowieso keine Option.
    Aber vor etwas mehr als zwei Jahren war ich noch arbeitslos und selbst zu dieser Zeit wäre eine Umschulung von Seiten des Arbeitsamts nicht in Frage gekommen (s. o.)
    Sicherlich ist es eine Überlegung wert, eine feste Anstellung für ein eventuelles Risiko aufzugeben.
    Bei mir sieht es zur Zeit aber so aus, daß ich zwar eine Festanstellung habe, aber mein Arbeitgeber in absehbarer Zeit (ca. in 3 - 4 Jahren) in Rente gehen wird.
    Entweder habe ich dann das Glück, vom Nachfolger (wenn es überhaupt einen geben wird ) übernommen zu werden, oder ich stehe mit knapp 50 Jahren wieder auf "der Straße".
    So gesehen ist für mich das "Risiko", dieses feste Arbeitsverhältnis aufzugeben, nicht sehr hoch.

  • Zitat

    Original von Charlotte
    Bei mir sieht es zur Zeit aber so aus, daß ich zwar eine Festanstellung habe, aber mein Arbeitgeber in absehbarer Zeit (ca. in 3 - 4 Jahren) in Rente gehen wird.
    Entweder habe ich dann das Glück, vom Nachfolger (wenn es überhaupt einen geben wird ) übernommen zu werden, oder ich stehe mit knapp 50 Jahren wieder auf "der Straße".
    So gesehen ist für mich das "Risiko", dieses feste Arbeitsverhältnis aufzugeben, nicht sehr hoch.


    Dann sieht das ganze natürlich schon anders aus.. :wave

  • Zitat

    Original von BloodyMary
    Aber ich glaub es wird auch nichts einfach sein, mit deinem Alter (nicht böse sein) überhaupt noch eine Ausbildung zu finden.


    Hallo Mary,


    ich bin dir keineswegs böse. Mir ist natürlich bewußt, dass ich schon großes Glück haben muß, um in diesem Alter noch einmal eine zweite Chance zu bekommen.
    Es ist ja in diesem Alter schwer, überhaupt noch irgendwo eingestellt zu werden. Da bin ich schon realistisch!


    Aber ich sehe das so: Wer nichts wagt, der kann auch nichts gewinnen ;-).


    Es kostet mich ja nichts (außer ein paar Bewerbungsmappen und ein bißchen Zeitaufwand), mich für einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Entweder habe ich das große Glück und es klappt, wenn es aber nicht klappt (und diese Wahrscheinlichkeit liegt meiner Einschätzung nach bei über 90%), dann habe ich dadurch auch nichts verloren :-).


    :wave
    Charlotte


    Edit: @ Mary: Ich habe übrigens deine Entwicklung hier im Forum etwas verfolgt und finde, das, was du beruflich geleistet und geschafft hast wirklich bewundernswert.

  • Zitat

    Original von Charlotte
    [quote]Original von BloodyMary



    Edit: @ Mary: Ich habe übrigens deine Entwicklung hier im Forum etwas verfolgt und finde, das, was du beruflich geleistet und geschafft hast wirklich bewundernswert.



    Weiß nicht was ich sagen soll, außer


    Danke :unschuld

  • Charlotte ,
    wenn du dich in einem KH als Schreibkraft bewerben möchtest, solltest du dir darüber klar sein, dass der Verdienst dort auch nicht so rosig ist. Soweit ich von einer Bekannten weiß, wird man in vielen KH nach TVöD bezahlt und dann ist in aller Regel bei Entgeltgruppe 7 Schluss. Das ist nicht viel. Du wirst dann zwar entsprechend deines Alters in einer höheren Stufe eingruppiert, aber das macht den Kohl nicht fett. Außerdem zählt deine bisherige Tätigkeit nicht automatisch als einschlägige Berufserfahrung, die dir als Schreibkraft angerechnet wird.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Perry, du wirst lachen, der Gedanke schoß mir eben auch durch den Kopf, aber Bundeswehr bedeutet halt auch keine Standortgarantie, sprich Einsatz in ganz Deutschland, ob das einer Mutter so behagt? :gruebel


    Eine Standortgarantie gibt Dir in der heutigen Zeit niemand.
    Übrigens meinte ich auch nicht die militärische, sondern die zivile Schiene (für bspw. den Einstieg in die Feldwebellaufbahn wäre altersbedingt der Zug ohnehin abgefahren).
    In den Sanitätszentren, Facharztzentren, Bundeswehrkrankenhäusern und sogar in den Kreiswehrersatzämtern bundesweit gibt es Einsatzmöglichkeiten für eine Arzthelferin - und durchaus interessante Einsatzfelder.

    "Die Menschen sehen schlechtes Benehmen doch nur deshalb als eine Art Vorrecht, weil ihnen keiner auf's Maul haut!" (Klaus Kinski)

  • Hallo Charlotte,


    ich habe mich 2007 auch dazu entschlossen eine neue Ausbildung zu beginnen.
    Ich bin Krankenschwester und habe mir aufgrund der Arbeitszeiten einen angenehmeren Job gewünscht. Außerdem war 2006 die Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht besonders gut. Ich fristete mein Dasein zu der Zeit in einem ambulanten Pflegedienst. Ich hatte einen 30 Stunden Vertrag habe aber tatsächlich 55-60 Std. gearbeitet. Also musste etwas neues her!
    Mit 34 Jahren hatte ich dann das Glück eine Ausbildungsstelle in einem Großhandelsberieb zu bekommen. Diese Ausbildung hab ich letzte Woche beendet. Das Lernen ist mir auch viel schwerer gefallen. Der Berufsschulunterricht war echt der Hammer. Eigentlich wurden wir durchgehend wie unmündige Bürger behandelt. Unglaublich!


    Finanziell war es echt schwierig. Mit einem Eigenheim, dass so einiges an Kosten mit sich bringt, war die Entscheidung eine Ausbildung zu beginnen auch nicht besonders leicht. Aber dafür hast Du noch ein Kind.


    Tja, was soll ich sagen: Ich habe soooo viele Bewerbungen geschrieben und immer nur Absagen kassiert. Jetzt hab ich einen neuen Vertrag bei einem ambulanten Pflegedienst unterschrieben. :-( Irgendwie muss man ja doch Geld verdienen!


    Im nachhinein denke ich, dass ich besser hätte versuchen sollen als Quereinsteiger irgendwo unter zu kommen. Wenn man immer alles vorher wüßte... Die Wirtschaftskrise hat mir natürlich noch zusätzlich einen Strich durch die Rechnung gemacht!


    So viel zu meinem Werdegang mit einer zweiten Ausbildung. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück! Meine Erfahrung sollte auch nicht davor abschrecken, sich anderweitig zu orientieren!!! Egal welche Entscheidung Du für Dich fällst! :-)

    Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, :write
    sondern auch für das, was wir nicht tun. ( Voltaire )

  • Das mit der zweiten Ausbildung würde ich mir auch sehr gut überlegen. Ich sehe ehrlich gesagt nicht, das Du dadurch mehr Geld verdienst. Und ich glaube auch, das Du beim Auszubildenden-Gehalt schlucken würdest. Der Sohn meiner Freundin hat im letzten Jahr eine Ausbildung als Speditionskaufmann begonnen. Er verdient knapp über 400 Euro brutto, arbeitet 42 Wochenstunden und hat 24 Tage Urlaub im Jahr. Willst Du so etwas wirklich?


    Ich betreue zur Zeit wieder eine Umschülerin (42 Jahre, alleinerziehend, 2 schulpflichtige Kinder) die Arzthelferin werden will. Sie bekommt von ihrem Ausbildungsbetrieb 100 Euro Taschengeld, ansonsten wie vorher auch ihr ALG II (Hartz IV) zzgl Fahrtkosten.


    Der Arbeitsmarkt ist zur Zeit wirklich schwierig. Bei uns im äußersten Nordwesten sicherlich noch schlechter als bei Dir. Die vorher genannten Tipps in Richtung Fernstudium als weitere Qualifizierung finde ich gut. Ob Dir letztlich Dein Engagement bezahlt wird, ist allerdings wirklich nicht gesagt.


    Auf der ersten Seite dieses Threads habe ich von meiner Cousine, die Arzthelferin gelernt hat und dann zur Pharmareferentin geworden ist, erzählt. Sie hatte zu dem Zeitpunkt eine schulpflichtige Tochter von 6 Jahren, war alleinerziehend und auch schon über 30. Kinderbetreuung lief über Tagesmutter und Oma. Sie sagt selber, das es ein super hartes 1/2 Jahr war, das sie ungern wiederholen würde. Aber der Verdienst ist jetzt deutlich höher als früher.

  • Ich lese hier auch weiterhin und lasse eure Beiträge in meine Überlegungen bezüglich einer 2. Ausbildung mit einfließen.


    Mittlerweile habe ich etwas Abstand von einer 2. Ausbildung genommen, wäre aber weiterhin an Beiträgen interessiert, die von mehr oder weniger erfolgreichen Berufswechseln berichten.


    Erstens finde ich es spannend zu lesen, welche Wege manche Eulen gegangen sind und zweitens hoffe ich vielleicht noch auf ein paar Anregungen (obwohl hier ja schon viele genannt wurden, über die ich mir auch Gedanken mache).


    Danke nochmal für eure Mühe


    :wave
    Charlotte

  • Ich habe gerade im Internet gesucht und nichts gefunden, das konkret auf Arzthelferinnen zugeschnitten ist, aber könntest du nicht auch Ausbilderin für deinen Beruf werden :gruebel? Da könntest du mal bei der IHK fragen, wie du das am besten anstellst.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Als Arzthelferin wird man wirklich nicht reich, und der Druck intern in den Praxen ist enorm (weiß ich von vielen guten Bekannten aus diesem Beruf). Aber davon abgesehen:
    Ich habe auch zwei Ausbildungen gemacht und kann das nur empfehlen. Wie sagte die Grande Dame des Philosophentums, Verona Feldbuch-Pooth: "Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können".
    Nun gut, ich habe etwas branchenähnliches gemacht. Aber gelohnt hat es sich in jedem Fall. Auch wenn ich zugeben muss, dass es extrem hart war, von einem gut bezahlten Job wieder zum Azubi zu werden - und von jemandem,. der selbst ausgebildet hatte, zu jemandem, der sich alles sagen lassen musste. (Allerdings wurde meine zweite Ausbildung auch verkürzt). Zur Info: erst war ich Redakteurin, dann hab ich PR-Berater "gelernt". Kurios: da beide Berufe keine staatliche Anerkennung in der Ausbildung haben gelte ich von Amts wegen als ungelernt :lache
    Ausschlaggebend für mich war damals, dass ich "die andere Seite" kennen lernen wollte. Es hat sich gelohnt, später dann auch finanziell. Obwohl ich mittlerweile im Haupt"beruf" "nur" Familienmanagerin bin. Aber trotz der drei Kinder arbeite ich täglich von zu Hause aus, mal mehr, mal weniger.
    Dass sich das alles finanziell oder mit einem besseren Posten lohnt - darauf würde ich nicht spekulieren. Wenn, dann mach etwas, was Dich interessiert und was Dich persönlich weiter bringt. Wenn nachher für den Beruf nutzt - fein. Wenn nicht: Du hast es für DICH getan.
    :wave