'Das Haus Gottes' - Prolog - Teil 01

  • guten morgen!
    bin ich wieder mal die erste? naja, vielleicht überholt mich ja während des schreibens noch jemand!*g*
    vor mir liegt die club-ausgabe des buches, an welche ich günstig herankommen konnte, das für die leserunde abgebildete cover gefällt mir als blau-fan (die farbe, nicht der zustand!*g*) aber sogar noch eine kleine idee besser. ich bemerke erfreut ein lesebändchen, freundliche worte der autorin und ein glossar. ein personenregister leider nicht. auch wird sich während der lektüre noch zeigen, ob das ansprechende schiffsmotiv die von mir an dieser stelle gern gesehene(n) karte(n) ersetzen kann...
    der prolog macht erschrecken und weckt zugleich neugierde:
    ein mann verjagt eine frau. seine frau. die ihn offenbar mit einem anderen mann betrogen hat. namen werden noch nicht genannt.
    sie macht sich auf den weg ins hospiz, das domus dei, haus gottes genannt wird. unterwegs trifft sie einen reiter, der von dort kommt und ein verwandter des königs sein soll. sehr sympathisch wirkt er nicht gerade. sie will fliehen, aber es ist zu spät und er beugt sich über sie.
    der mann, der sie verjagt hat, wird zum bürgermeister gerufen: man hat die frau tot aufgefunden und alles deutet darauf hin, dass er sie ermordet hat...
    to be continued :-)

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Guten Morgen!
    Es ist ganz ganz schoen, wieder zur Leserunde hier zu sein. Viel-zu-lange-nicht-gehabt-schoen.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    guten morgen! bin ich wieder mal die erste? naja, vielleicht überholt mich ja während des schreibens noch jemand!*g*


    :grin Ich kann mir nicht vorstellen, dass es besonders viele Eulen gibt, die schon vor 6 Uhr morgens :yikes was in einen rezi-fred schreiben.


    Damit ich ein bisschen flotter bin, habe ich gestern abend im Bett angefangen zu lesen, bin aber erst auf S. 65.


    Für mich ist es das erste Buch von Charlie, an das ich aufgrund der Begeisterungsstürme, die ihre Bücher bisher ausgelöst haben, mit großen Erwartungen herangehe :-).


    Bis jetzt deutet alles daraufhin, dass sie auch erfüllt werden :-]. Das Buch liest sich flüssig und spannend, man - jedenfalls ich - ist sofort von der Geschichte und den Protagonisten gefesselt.


    Dorothy merkt sehr schnell, dass ihre Erwartungen bezüglich ihres neuen Lebens nicht erfüllt werden. Es war wohl schon kein gutes Zeichen, dass ihr Symond es nicht geschafft hat, seine Braut aufs Pferd zu setzen und auch die Hochzeitsnacht trug wohl zur vorzeitigen Ernüchterung bei.


    Aber man merkt sehr bald, dass sie ein Kämpfertyp ist und sich nicht unterkriegen lässt.


    Ich bin sehr gespannt, auf die weitere Entwicklung: als was für ein Typ sich Aimery letztendlich entpuppt und auch Gilbert scheint nicht so gutmütig zu sein, wie er auf den ersten Blick erscheint.

  • Guten Morgen, dann mache ich einmal weiter... :-)
    Vor mir habe ich die Taschenbuchausgabe aus dem Rowohlt Verlag. Sehr gut gefällt mir an dem Cover ebenfalls die Blau-Gestaltung und das dezente Muster, vor der sich eine Frauengestalt mit langem Haar abhebt. Ich nehme an, dass diese Frauengestalt die Protagonistin Dorothy darstellt. Darüber sieht man auf dem Cover vermutlich Domus Dei in einer Art Spiegel eingerahmt.


    Zum Prolog:
    Die Ehefrau ist anscheinend fremdgegangen (obwohl sie doch ihren Mann liebt), und wird von ihrem Ehemann fortgejagt. Diese wird dann unterwegs, offenbar auf dem Weg zum Haus Gottes von einem Mann getötet. Aber eventuell nicht vom Ehemann, obwohl dies hier offenbleibt. Dieser wird später verdächtigt, schweigt aber zu der Verdächtigung.

    Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen. "
    Marcus Tullius Cicero

  • Auf den letzten 20 Seiten ist noch jede Menge passiert :wow!


    Die Vorweihnachtszeit wird für Dorothy besonsers trübe, sie müht sich, alles so schön stimmungsvoll herzurichten wie sie es von daheim gewohnt ist, erntet aber nur Gleichgültigkeit.


    Rührend, wie sie aber auch jeden abergläubischen Brauch und Spruch beherzigt, der Liebesglück verspricht - wo hast du diese alle gefunden, Charlie?


    Sie erfährt nun auch, dass sie in einem "Mörderhaus" lebt und weiss nun, was das Leben im Haus und das seiner Bewohner so nachhaltig vergiftet. Warum hat sie das nicht mal früher erfahren? Hätte Clement sie das nicht wissen lassen sollen, bevor sie verheiratet wurde :gruebel?


    Was für ein dramatischer Ausklang! Am "bösen Tag" gebiert sie Zwillinge und Aimery ist ihr Retter und Geburtshelfer. Das müsste doch eigentlich ein Band zwischen den beiden schmieden, oder ;-)?

  • Zitat

    Original von Lumos



    Was für ein dramatischer Ausklang! Am "bösen Tag" gebiert sie Zwillinge und Aimery ist ihr Retter und Geburtshelfer. Das müsste doch eigentlich ein Band zwischen den beiden schmieden, oder ;-)?


    Charlie , da hätte ich auch gleich noch eine Frage zu. Gab es einen besonderen Grund, dass die Zwillinge von Dorothy am bösen Tag geboren worden sind?
    Ich habe mich gerade mal bei Google informiert, der Gedenktag der unschuldigen Kinder war mir vorher nicht bekannt.

    Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen. "
    Marcus Tullius Cicero

  • Childermass heisst er im Englischen.
    Und nur einer der Zwillinge wurde vor Mitternacht an diesem Tag, der als ein schlimmes Vorzeichen fuer Geburten, Hochzeiten, ja sogar fuer Kleiderkaeufe (ich frag mich, was dann passiert ist? Ist die neue Hose ueberm Hintern aufgeplatzt, hat die Jacke gekratzt?) galt, geboren. Der Zweitgeborene - maennlichen Geschlechts - hatte Glueck (?) und rutschte nach der Datumswende hinterher.


    Deine Frage nach der besonderen Bedeutung kann ich an dieser Stelle noch nicht beantworten, da ich HOFFE, das Buch gibt die Antwort.
    Wenn nicht, ist wie ueblich der Autor dafuer zur Verantwortung zu ziehen, vom Schmeissen mit Lebensmitteln bitt' ich aber, schon aufgrund der Entfernung, abzusehen.


    Freu' mich unbaendig, dass hier schon so viel Leben herrscht.


    Alles Liebe von Charlie


  • Hallo Charlie, herzlichen Dank.
    Ich hoffe, das dein Buch mir am Wochenende Antwort geben kann. Zeit genug zum Lesen werde ich haben, bis ich meinen Laptop daheim wieder flott bekommen habe. Derzeit komme ich nur im Büro ins Internet.


    Vielleicht fällt mir noch vor dem Feierabend eine Frage ein, mit der ich dich anstatt mit Lebensmitteln bewerfen kann. :keks


    Wünsche schon einmal ein schönes Wochenende! :wave

    Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen. "
    Marcus Tullius Cicero

  • Wie gesagt, ich könnte es eigentlich schon fast auswendig nacherzählen. Ich werde bei der Runde vorwiegend still mitlesen und mich für die freuen, die es noch zum ersten Mal vor sich haben.


    Was mir aus dem Prolog in Erinnerung geblieben ist noch vom ersten Lesen her, das war der Name "Amselhahn". Das ist so einfach und dabei so schön ...


    Im ersten Teil war es dann erst Aimerys Flucht aus dem Haus, als die Hochzeitsgesellschaft sich vor dem Regen flüchtete, und später dieser erste Dialog zwischen Aimery und Francis. Der ist nicht böse, hab ich gleich gedacht. Den reden sich alle böse, und er hat einfach nicht die Kraft (oder nur keine Lust?), sich dagegen zu wehren, und nimmt es als gegeben hin.


    Übrigens, solche Einzelheiten wie der "böse Tag" sind es, die ICH als gegeben hinnehme. Ich denke da gar nicht weiter drüber nach. Aus dem Kontext lese ich heraus, wann der Tag ist und worum es dabei geht, aber es gehört ganz bestimmt nicht zu den Sachen, die ich nachschlage oder hinterfrage. Vielleicht liegt das einfach daran, wie ein Buch generell geschrieben ist? Denn bei Büchern, die mich nicht fesseln, häng ich dann auch sehr schnell im Netz und gucke sowas nach. Bücher, die mich fesseln, erklären sich in solcher Hinsicht von selbst. Manchmal lasse ich etwas im Raum stehen, ohne noch die Erklärung zu haben, aber ich vertraue dann auch sehr gern dem Autor, dass er mir die Erklärung schon zu gegebener Zeit liefern wird. So viel Zeit muss sein, und einem Buch, das sich schön liest, gebe ich dann auch alle Zeit der Welt.
    Ich kann aber verstehen, dass das manch einer anders sieht und danach lechzt, etwas gleich erklärt zu bekommen, das er nicht kennt.


    Auch die Rufe nach Personenverzeichnissen gehören da rein. Ein Buch, bei dem ich im Personenverzeichnis blättere, hat bei mir seine Wirkung verfehlt. Wenn es RICHTIG funktioniert, dann sind die Personen so eindrucksvoll, dass ich sie alle kenne - ganz ohne Verzeichnis. Auch hier wieder: Manchmal dauert es ein wenig, manchmal muss man einem Buch einfach Zeit zur Entfaltung geben.


    Jeder liest anders. Ich lese nicht besonders viel im Moment. Aber wenn mich etwas reinzieht, dann richtig. Dann lese ich und schaue nicht nach links und nach rechts.

  • So, ich bin auch dabei :knuddel1 Charlie, schön, wieder eine Leserunde mit Dir zu haben!


    Ich bin schon ein wenig weiter (Irgendwo in Teil5), werde hier aber erstmal ein wenig rumsenfen.


    Was das personenverzeichnis angeht, ich finde, das braucht es hier nicht, allerdings hab ich mich wie Hulle über das Glossar gefreut, als ich es denn endlich gefunden hatte. Als versierter Historie-Leser kennt man das eine oder andere, aber eben nicht alles.


    Zum Buch: Ich hab auch die blaue Rowohlt Ausgabe. Feines Cover!


    Zum Prolog:
    Ganz prima fand ich die Distanz, mit der hier erzählt wurde. Hauptsächlich durch das Stilmittel der Verfremdung, der Mann, die Frau, der Geliebte, hier hat außer Deghere niemand einen Namen!


    Und nachdem ich nach dem Prolog den Klappentext gelesen hatte, schlich sich der Gedanke ein, daß der Mann wohl der Schwiegervater der Protagonistin sein könnte, was sich im weitern ja auch bestätigt.


    Zu seinem Charakter kann man sagen, daß er intelligent ist, nicht gewalttätig (die Frau war seit ihrer Hochzeit nicht mehr geschlagen worden), belesen, egozentrisch, hat die Lateinschule gegen den Widerstand des Vaters und mit Förderung durch Deghere besucht.


    Alles in allem scheint dieser Mann nur mut- und kraftlos zu sein, als wenn ihm jegliche Energie fehlt, sich zur Wehr zu setzen. Sein Beruf bleibt auch erst im Dunkeln (Ohne Eisenwaren kam er nicht voran), ich hab einen Handwerker vermutet, schlußendlich ist es Schiffsbau geworden.


    Teil 1:


    Dorothys Ehe erweist sich als eine absolute Pleite. Weder der Ehemann noch die dazugehörige Familie erweist sich als das, was sie sich geträumt hat. Und so sitzt sie ganz alleine in Portsmouth und fügt sich in ihr Schicksal, obwohl sie vorher in romantischen Träumereien von diesem "Etwas mehr" schwärmt, das sie nun nicht bekommen wird.


    Einzig mit der Schwägerin Agnes versteht sich Dorothy, die Nacktbadeszene ist einfach nur der Brüller!


    Toll wieder Charlies Sprache:


    Manche würden heute sterben. Andere würden einen Sohn gebären. Manche lichteten heute Anker, andere legten an, manche wurden krank und andere genasen...


    Wunderbar *seufz*


    Das Ende ist dramatisch, gruselig, schön und doch grausam, die Zwillinge haben mich sehr überrascht, obwohl im Laufe des Kapitels schon angedeutet wurde, daß Dorothys Umfang sehr zugenommen habe, vor allem im Vergleich zu einer anderen Schwangeren, die schon nach Erntedank niederkommen sollte. Bei Zwillingen wundert mich das nicht wirklich, aber ich bin Charlie voll auf den Leim gegangen und war sehr erstaunt über Aimerys Auspruch, daß sie nach dem Mädchen noch nicht fertig waren.


    Überhaupt Aimery -scheint er doch der Mann aus dem Prolog zu sein, erweist er sich als sehr undurchsichtig. Mir erscheint er wie ein tragischer, einsamer Mensch, der an seinem Unglück zerbrochen ist - ob das nun den Mord an Helewise einschließt, vermag ich noch nicht zu sagen.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Ich lese mit und freu mich mit und beantworte selbstredend sehr gern Fragen, so ich kann (so nicht, reich' ich sie an kompetentere Menschen weiter. Dieses Buch wurde von mehreren grossartigen Experten freundlichst betreut, und alle haben sich bereit erklaert, auch bei Fragen, die waehrend der Eulenrunde aufkommen, Rede und Antwort zu stehen, sofern der Autor zu doof ist. Es kann dann nur im Zweifelsfall immer ein paar Tage dauern.)


    Caias Schluesse aus dem Prolog werden alle von mir - wie ein altes Weiblein mit dem Kopf nickend - abgesegnet.


    Alles Liebe.
    Charlie

  • Liebe Charlie,
    da ich gerade an einem fremden Computer sitze und mich gleich wieder ausloggen muss, nur so viel: Ich habe den ersten Teil im Zug gelesen und bin hin und weg ... mehr am Montag.
    :anbet
    SteffiB


    Ein Hintern wie ein Schlachtfest. :grin Groooßartig!

  • Habe gerade mit dem Roman begonnen und schon wird man von den Ereignissen mitgerissen.
    Der Rauswurf der Unbekannten durch ihren Mann, dann der geheimnisvolle Fremde und schließlich der Mord machen mich sehr neugierig auf weitere Ereignisse.


    Ich freue mich schon auf den Fortgang des Buches und die interessanten Ausführungen aller Eulen dieser Runde, besonders auf Charlie´s Antworten. :-)

  • Ihr seid alle schon wieder fast fertig und ich bin gerade mitten in Teil 1 :yikes Habe gestern im Bett angefangen - heute kam ich noch nicht dazu.


    Es ist mein erstes Buch von Charlotte und wahrscheinlich nicht das letzte !
    Die Charaktere sind (bislang) sehr gut beschrieben. Der schwarze Aimery, Francis, der fade Symond...
    Dorothy gefällt mir sehr gut.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich habe auch die Bertelsmann-Ausgabe und es gefällt mir wirklich sehr gut, bei diesem "Wälzer" eine gebundene Version zu haben und dann noch mit Lesebändchen :-)


    Die Zeichnungen und das Glossar finde ich gut.
    Hier gleich mal eine Frage ohne gegoogelt zu haben an Charlie:
    Was ist bitte ein Spinnrocken? Den Begriff habe ich nicht gefunden.



    Den Prolog fand ich sehr gut und hat schon Spannung aufgebaut. Nach Ende des ersten Teils kann ich mir die Antwort jetzt auch gut ausmalen.


    Dorothy heiratet mit 17 den Symond Fletcher und zieht zu ihm nach Portsmouth. Von dem Brauch, daß die Brautleute jeder eine Hälfte einer zerbrochenen Silbermünze erhalten und dann sind sie verheiratet, wußte ich bislang noch nichts.


    Nach diesen ersten Seite habe ich das Gefühl, Symond und Dorothy das wird nicht glücklich enden. Dorothy bemüht sich ja wirklich, in dem Haushalt alles zu bewerkstelligen für Mann, Vater und Großvater. Aber die Männer unter sich sind sehr verschieden und es herrscht nicht gerade Harmonie.


    Das Nacktbaden fand ich auch sehr amüsant, vor allem, daß Aimery Dorothy ein Hemd oder Umhang gegeben hat..... bin gespannt wann sich das weiter entwickelt.


    Ich denke, daß die Ehefrau aus dem Prolog die Mutter von Symond und Agnes war und man merkt es immer an den Zwischentönen, daß die beiden Kinder auch etwas "Leichtlebig" sind. Agnes benimmt sich auf dem Markt sehr aufreizend und Symond zieht jeden Abend um die Häuser. Was meint ihr?


    Ich bin auch gespannt, was es mit Gocelin und Aimery auf sich hat. Sie scheinen sehr vertraut aus früherer Zeit zu sein. Ich blicke bisher nur noch nicht durch, weshalb der Vater von Gocelin sich vor seinem Tod von Aimery verabschieden wollte - Aimery wußte warum.


    Das Verhältnis zwischen dem Großvater und Dorothy gestaltet sich mittlerweile besser. Der Großvater respektiert Dorothy und gibt ihr am Ende Geld für das Weihnachtsessen.


    Clement will Agnes heiraten - na das kann ja heiter werden


    ... und dann kommen die Zwillinge am Tag der dunklen Omen zur Welt. Besser das Mädchen (häßlich) kommt nur Mitternacht und der Junge (Clement) kommt dann am "besseren Tag" - das wird uns wahrscheinlich auch noch mehr beschäftigen :lache Daß Aimery hier Dorothy zur Seite steht läßt uns ein besseres Verhältnis für die Zukunft erahnen.


    ... und nun zurück :lesend

  • Ich hatte ein bißchen Angst, bevor ich mit dem Lesen anfing. Kann Charlie wieder so ein wunderbares Buch zaubern wie "Die zwölfte Nacht"? Wird es ihr gelingen, mich wieder in ihren Bann zu schlagen, obwohl ich doch eigentlich dem Genre Historischer Roman nicht so viel abgewinnen kann?
    Der erste Abschnitt ist beendet und meine Sorge absolut unbegründet :-]


    Es fängt gleich spannend an, wenn auch nicht im typischen Charlie-Stil. Der Prolog hebt sich sprachlich ab, ist nüchterner geschrieben, nicht so lebendig und kraftvoll wie der folgende erste Teil.


    Und dem ersten wunderbaren Satz "Manche würden heute sterben ..." begegnen wir sicher noch häufiger im Buch wieder.


    Als ihr das Brautkleid übergestreift wird, hat Dorothy kurz das Gefühl, als gehöre sie nicht hinein. Als hätte sie eine Ahnung, daß ihre Ehe eine Katastrophe werden würde. Interessant finde ich, daß diese starke, praktisch veranlagte Frau manchmal so abergläubisch ist.


    Meine Neugier auf Aimery war sofort geweckt, ich mag ja diese dunklen, undurchsichtigen, sperrigen Charaktere, die sich dann am Ende (hoffentlich :grin) als die Guten erweisen. Ich habe gleich vermutet, daß Aimery der betrogene Ehemann aus dem Prolog ist, der Liebhaber könnte Berkham gewesen sein und der Mörder der Mann aus dem "Haus Gottes", der Rothaarige, der am Ende des 1. Abschnitts noch mal auftaucht, vielleicht?


    Statt Symond lese ich immer Seymour, ich habe ihn umgetauft :grin Der scheint ja mehr am Saufen und an anderen Frauen interssiert zu sein als an seiner eigenen, doch offensichtlich sehr ansehnlichen Ehefrau. Idiot! Ich fragte mcih, ob Dorothy besser Berkham geheiratet hätte, verwarf den Gedanken aber schnell wieder, nachdem ich weitergelesen hatte.


    Ich stimme CorinnaV zu, bei einem derart fesselnden Buch habe ich keine Zeit zum Nachschlagen, auch wenn ich manchmal denke, das oder jenes könnte ich jetzt googeln. Die meisten Sachen klären sich im Verlauf des Buches auf.


    Die letzte Szene war ja voll nach meinem Geschmack. Aimery hilft Dorothy bei der Geburt der Zwillinge. Und dass das Mädchen vor, der Junge nach Mitternacht geboren wurde, hat sicher noch eine Bedeutung.


    Interessante Figuren, schöne Beschreibungen des Alltagslebens, ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.


    Gab es wirklich diese Rivalität zwischen Southampton und Portsmouth?

  • Zitat

    Original von Richie
    Ich denke, daß die Ehefrau aus dem Prolog die Mutter von Symond und Agnes war und man merkt es immer an den Zwischentönen, daß die beiden Kinder auch etwas "Leichtlebig" sind. Agnes benimmt sich auf dem Markt sehr aufreizend und Symond zieht jeden Abend um die Häuser. Was meint ihr?


    Die Kinder sind leichtlebig (schönes Wort :-)), weil sie ohne jede Erziehung aufgewachsen sind, nicht, weil ihre Mutter fremdgegangen ist.

  • Ich bin eigentlich ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass Aimerys verstorbene Frau die Mutter von Agnes und Symond war.


    Wie JankeDoe schon schreibt, um die Kinder hat sich keiner gekümmert und jeder von hat seine Art und Weise gefunden mit dieser Vernachlässigung umzugehen. Werte hat man ihnen nicht vermittelt, also kennen sie auch keine und leben dementsprechend "leichtlebig" vor sich hin.