Der Orchideenpalast - Laila El Omari

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    Meine Meinung:
    Woran denkt Ihr, wenn Ihr an Ceylon, das heutige Sri Lanka, denkt? Tee? Da geht’s Euch wie mir. Um so mehr überraschte mich Laila el Omari in ihrem neuen historischen Gesellschaftsroman „Der Orchideenpalast“ damit, dass der Besitzer einer Kaffeeplantage und seine Familie den Mittelpunkt der Handlung darstellen, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Ceylon ihren Ausgang nimmt und so erfuhr ich, dass ursprünglich Kaffee den Schwerpunkt der kolonialen Plantagenwirtschaft Ceylons darstellte. Viel mehr überrascht hat mich die Autorin allerdings mit der Geschichte, die sie erzählt, einer Geschichte, die so ganz anders ist, als ihre bisherigen Bücher.


    Ceylon, 1847, die intelligente, willensstarke Melissa ist die Tochter eines reichen Kaffeeplantagenbesitzers im kolonialen Ceylon. Ihr Vater ist ein Mensch, der keine Prinzipien hat, wenn es um Macht und Reichtum geht, ein Mensch, der die Spielregeln der Gesellschaft kennt und beherrscht, und der nur durch autoritäres Auftreten Macht über andere hat. Dennoch hängt er sehr an seinen Kindern, weshalb seine Tochter Melissa, die ihres Vaters Schlagfertigkeit und ungestümes Temperament geerbt hat, lange die Augen vor den Ungerechtigkeiten und Unmenschlichkeiten auf der Plantage und innerhalb der Familie verschließt. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist von Kälte geprägt. Melissas Bruder Alan sucht seinen Platz in der Gesellschaft und versucht sich dem gesellschaftlichen Druck und den Erwartungen zu beugen. Melissas Halbbruder Louis ist einer Beziehung des Vaters zu einer einheimischen Dienerin entstanden. Als Bastard des Vaters hat er eine schwere Rolle und als Mischling eine unsichere Zukunft. Seine Schwächen machen ihm das Leben in der Familie nicht leichter und helfen ihm nicht gerade seine Ideale zu verfolgen. Melissas Schicksal und das ihrer Brüder scheint vorgezeichnet, als Hayden, ein Cousin aus Großbritannien die Farm besucht. Hayden ist Vermesser und muss deshalb viel reisen, was Melissa als aufregendes Abenteuer erscheint. Melissa und Hayden kommen sich näher und schnell sieht sie in der Liebe zu Hayden den Weg, ihrem gesellschaftlich vorgegebenen Weg einer standesgemäßen Heirat zu entkommen. Die Situation in der Familie spitzt sich zu und wird, als Hayden ein dunkles Familiengeheimnis entdeckt, zur existentiellen Bedrohung für alle...


    Die Handlung von Laila el Omaris viertem Roman beginnt deutlich düsterer als ihre vorhergehenden, und es ist permanent spürbar, dass sich ein Sturm zusammenbraut. Durchbrochen wird die bedrohliche Atmosphäre durch leichte, farbenfrohe Passagen, insbesondere denen, die uns Geschichte, Kultur, Flora und Fauna Ceylons näher bringen. Sprachlich gelingt es der Autorin mit diesen Sequenzen eine lichte Schönheit in den Text zu bringen, die wie Sonnenstrahlen, die durch das Blättergewirr eines Waldes dringen, das Dunkel brechen. Mit den dunklen Vorboten des Familiendramas und der Vorhersehbarkeit der kommenden Katastrophe spielt die Autorin regelrecht. Dem Leser ist immer klar, dass die Situation sich irgendwann entladen muss, Laila el Omari gelingt es aber, die Erzählung so zu gestalten, dass bis zum Ausbruch nicht klar ist, wie die Katastrophe aussehen wird. So hat die Autorin die schwierige Gradwanderung, mit Vorhersehbarkeit umzugehen und dennoch den Spannungsbogen bis zum gelungenen Ende zu halten, hervorragend gemeistert. Dem Thema gesellschaftlicher Zwänge bleibt die Autorin auch in ihrem vierten Roman treu, allerdings zeigt sie diesmal, dass sowohl Frauen als auch Männer im gesellschaftlichen Korsett gefangen sind.


    „Der Orchideenpalast“ verbindet spannendes Familiendrama mit fein ausgearbeiteten zum Teil abgründigen Charakteren und deren Motivationen mit Informationen über das Ceylon des 19. Jahrhunders. Laila el Omari ist es gelungen, diese Verbindung in jeder Hinsicht ausgewogen und faszinierend zu gestalten und so ist „Der Orchideenpalast“ für mich Laila el Omaris überraschendster und bester Roman. Ein Genuss, den ich nur empfehlen kann, egal ob bei Kaffee oder Ceylon-Tee mit vielleicht ein wenig Ceylon-Zimt... und bei einem Lesepäuschen lohnt es sich, auf der Homepage von Laila el Omari vorbeizuschauen!



    Hier das Titelbild der Weltbild-Ausgabe, das Knaur TB kommt laut Amazon am 01. September heraus.


    Edit: ich habe das Weltbild-Cover entfernt, weil es so riesig war. LG Wolke

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Vielen Dank für die schöne Rezi, Pelican. Die macht mich jetzt erst recht neugierig auf das Buch und die Leserunde im August :-)


    Besteht noch die Möglichkeit, an der Leserunde teilzunehmen? Pelicans interessante Rezi hat mich auch neugierig auf das Buch gemacht! :wave

    Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen. "
    Marcus Tullius Cicero

  • Die Vorfreude ist berechtigt. Aus meiner Sicht hat das Buch sehr viel zu bieten für eine tolle Leserunde. Ich muß da zwar schon wieder arbeiten und kann deshalb nicht mitmachen, ich werde aber sicher vorbeischauen. Die Charaktere laden richtig zum Diskutieren ein!

  • Danke für die schöne Rezi Pelican. :-] Ich habe das TB bereits vorbestellt, da ich alle anderen Bücher von Laila auch als TB habe, sonst passt es nicht dazu. Freue mich aber schon sehr darauf.:wave

  • Das war ein Roman fast ganz nach meinem Geschmack, den ich im Rahmen einer Leserunde lesen durfte. Figuren, mit denen ich förmlich lachen und weinen, über die ich mich aufregen konnte, die mich jedenfalls nicht kalt gelassen haben – keine von ihnen, auch nicht die kleinste Nebenfigur. Ein Schauplatz, so exotisch, so fremd und doch ist er vor mir so ausgebreitet worden, dass ich das Gefühl hatte, alles vor meinen Augen zu sehen, mit meiner Nase die Düfte inhalieren und mit meinen Ohren die leisen und die lauten Geräusche wahrnehmen zu können. Die Stimmung steigerte sich von der anfangs so subtilen, kaum wahrnehmbaren Bedrohlichkeit in einem wahren Crescendo bis hin zum dramatischen und in der Form nicht vorhersehbaren Finale, um dann auf den letzten paar Seiten fast so etwas wie Ruhe aufkommen zu lassen.


    Die Insel Ceylon mit ihrer so wechselvollen Geschichte ist mir sehr nahe gebracht worden; auch dank der vielen Informationen auf der Homepage der Autorin weiß ich, dass ich sie aus meinem Blickfeld nicht wieder entschwinden lassen werde. Sie wurde für mich auch zur wahren Haupt“figur“ des Romans. Welche verhängnisvollen Konstellationen schon vor der Kolonialherrschaft; was dann allerdings passierte, das Gehabe der fremden Herren, die Ausbeuterei nicht nur des Landes, sondern auch der Natur und der Menschen hat mir Laila El Omari anhand von Einzelschicksalen viel besser verdeutlichen können als jedes Geschichtsbuch, jede historische Abhandlung.


    Meine heimlichen Heldinnen dieses Romans sind Lavinia und Manjula, beide sind sich ihrer Situation mehr als bewusst, auch ihrer Möglichkeiten und sie handeln entsprechend, auch wenn dieses Handeln nicht ihren Wünschen entspricht. Sie wissen, was sie wie erreichen können und sie wissen, was ihnen verwehrt ist. Ihre Träume haben sie – so glaube ich – zwar nicht verloren, aber sie wissen sich an die Begebenheiten anzupassen und so ihre Nische im Leben zu finden, eine Nische, in der ein einigermaßen zufriedenes Leben möglich ist. Große Probleme hatte ich mit Melissa, ihr Verhalten habe ich nicht nur nicht immer verstanden, sondern auch nicht immer nachvollziehen können. Die Herren Edward, Alan und Louis mit ihrem Tun und Lassen, das man so schön mit „Doppelmoral“ umschreiben kann, haben mich teils fassungslos, teil resigniert zurückgelassen. Da hilft es mir auch nicht, wenn ich mir einzureden versuche, die Zeiten seien damals eben so gewesen, es sei völlig „normal“ gewesen, die Landarbeiter, die Bediensteten, die Sklaven in einer derart menschenverachtenden (wenn auch im Falle Louis eher das Gegenteil der Fall ist) Weise zu behandeln, sich die Frauen, zumal die einheimischen, zu „nehmen“, die Gewalt gegenüber den Ehefrauen, den Töchtern, den Schwestern sei der Zeit angemessen. Die Autorin hat es mir in geradezu beängstigender Weise verstanden nahe zu bringen, was es heißt, als Mädchen, als Schwester, als Ehefrau, als Einheimische diesem Verhalten ausgesetzt zu sein. Die „gute alte Zeit“, hier wird sie mir in ihrer ganzen Pracht und Erbärmlichkeit vorgeführt. Ein Shakespeare-Zitat aus dem Hamlet schwirrte mir verschiedentlich nur den Kopf, zwei Bilder nisteten sich förmlich ein: ein Pulverfass mit brennender Lunte und ein prächtig anzuschauender Apfel mit einem Wurm drin.


    Einen Kritikpunkt habe ich allerdings, er betrifft den Prolog. Er war mir zu deutlich, zu wenig geheimnisvoll. Wer Edward ist, warum er so handelte im Laufe des Romans, wie er es eben tat, war deshalb beinahe voraussehbar. Wenn ich nicht vorn vornherein das gewusst hätte, was im Prolog beschrieben wird, wäre das Buch noch spannender gewesen. Exemplarisch möchte ich hier nur den Brief mit dem Ring erwähnen; wäre dieser in der Auseinandersetzung mit Hayden zum ersten Mal erwähnt worden, hätte sich zumindest bei mir jenes „Aha“-Gefühl eingestellt, dass so gar nicht erst aufkam. Aber dann wäre es ein anderes Buch geworden, von dem ich mir nicht sicher bin, ob Laila El Omari es so hätte schreiben wollen.


    Für eine einzigartige Reise- und Landschaftsbeschreibung kombiniert mit einer wunderbar beschriebenen Familiengeschichte vergebe ich sehr gerne acht Punkte.

  • In Laila El Omaris neuestem Roman steht das Leben auf einer Kaffeeplantage auf Ceylon im Mittelpunkt. Zunächst ist man überrascht, hat man doch nicht damit gerechnet, dass dort jemals etwas anderes angebaut wurde außer Zimt und Tee. Schnell jedoch erhält man durch die Protagonistin Melissa, die ihrem Cousin Hayden nicht nur einen Exkurs über die Produktion von Kaffee sondern auch über die Geschichte Ceylons angedeihen lässt, einen Eindruck über die wechselvollen Ereignisse auf dieser Insel. Hier wird auch die Neugier des Leser geweckt, der sowohl die alten königlichen Zeiten als auch die Kolonialzeit beim Lesen deutlich vor Augen hat, den Duft der Kaffeeblüten riecht, den der Orchideen und des Dschungels.


    Laila El Omari hat sich auch in diesem Roman wieder ausführlich der Darstellung des gesellschaftlichen Lebens und seiner Zwänge und Konventionen zur Kolonialzeit gewidmet. Herausgekommen ist ein Sittengemälde, dass mir persönlich zu ausschweifend war und bei dem ich gelegentlich das Gefühl eines Déjà-vu hatte. Gerade der Konflikt zwischen Melissa und ihrem Vater endetet in sich immer wieder gleichenden, oft mit Gewalt geladenen Situationen, sprich Schlägen, die in meinen Augen über körperliche Züchtigung deutlich hinaus gingen. Generell neigt ein Großteil der Männer in diesem Buch zu Gewaltausbrüchen gegenüber Frauen, was mir persönlich irgendwann zu viel wurde. Zudem fand ich die Protagonisten selbst in diesem Buch eher blass, gerade bei Hayden und Melissa ist keine Entwicklung zu erkennen. Melissa bleibt bis zum Ende ein eher unreifes, spontanes und ihrem Vater trotz der strengen Erziehung in Liebe ergebenes Mädchen, Hayden der nette Cousin aus England. Die einzigen, die bei mir wirkliches Interesse hervorgerufen haben, waren Melissas angehende Schwägerin Lavinia, hinter deren kühler Fassade deutlich mehr steckt, als man zunächst erwartet, sowie Melissas Halbbruder Louis, dessen persönliche Veränderung zum Schluss eine ungute Wendung nimmt.


    Das einzig wirkliche Familiengeheimnis nimmt der Prolog leider schon vorweg, sodass wirklich alle Figuren offen vor dem Leser liegen. Lediglich die Protagonisten wissen nicht, auf welcher Lebenslüge sich ihre Existenz aufbaut, der Leser hingegen ist von Anfang an eingeweiht. Das nimmt dem Buch über große Teile die Spannung. Ich hätte mir gewünscht, dass dieses Geheimnis erst nach und nach ans Licht kommt.
    Erst im letzten Teil dieses Buches, als die Lebenslüge zusammenbricht, nimmt der Roman deutlich an Fahrt auf, kommt wirklich Leben in die Geschichte und auch in die Protagonisten, bis sich all die angestauten Lügen und Frustrationen in einem dramatischen Showdown entladen.


    Der letzte Teil des Buches war es dann auch, der mich mit dem Buch wieder ausgesöhnt hat, weil hier die Interaktion und Lebendigkeit zu fühlen war, die ich über weite Teile vermisst habe.

  • Auf über 600 Seiten Liebe, Intrigen sowie die Geschichte um ein Familiendrama im Ceylon des 19. Jahrhunderts, die Geschichte spannend, überraschend und zugleich lehrreich.

    Wenn du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen. "
    Marcus Tullius Cicero

  • Ich habe das Buch "Der Orchideenpalast" von Laila El Omari im Rahmen einer LR kennengelernt. Es war mein erstes Buch der Autorin - und ich würde nicht enttäuscht, im Gegenteil, ich werde mir wohl jetzt die anderen Bücher besorgen müssen. :grin
    Der Familienroman spielt Mitte des 19 Jahrhunderts auf einer Kaffeeplantage in Ceylon. Das Buch enthält alles, was man sich nur wünschen kann: schöne Landschaftsszenen, Spannung, Konflikte, Verwicklungen, ja sogar einen Mord und ein dramatisches Ende. Die interessanten Charaktere (mir gefielen besonders Lavinia , Estrella und Hayden) zeigen das Bild der engl. Gesellschaft in Ceylon (besonders die Stellung der Frau, als Tochter und als Ehefrau), wobei auch die Geschichte des Kaffeeanbaus sowie die Geschichte der Insel nicht zu kurz kommen.


    Für mich 9 von 10 Punkten! :wave

  • Ich habe das Buch gerne gelesen. Gut gefallen haben mir die schön gemachten Beschreibungen der Insel und auch des Kaffeeanbaus. Auch in die Kolonialzeit habe ich sehr schnell reingefunden.


    Immer wieder gut in Lailas Bücher gefallen mir die Charaktere und die Einblicke in die Familien. Erst sieht man nur die Oberfläche und dann entdeckt man mehr. Durch die wechselnde Erzählperspektive konnte ich mich gut in einzelnen Personen einfühlen und trotzdem hat das Ganze auf mich sehr rund gewirkt. :-]


    Einzig die Liebesgeschichte zwischen Melissa und Hayden hat mich wie nicht wirklich erreicht.


    Davon abgesehen fand ich das Buch rundherum gelungen, 8 von 10 Punkten.

  • Auch dieses vierte Buch von Laila El Omari porträtiert die Engländer der gehobenen Gesellschaftsschicht während der Kolonialzeit in Asien.
    Sehr gut gefallen hat mir, dass die Autorin aus den unterschiedlichen Perspektiven heraus erzählt. So kann man sich auch von den Nebenfiguren ein besseres Bild machen, deren Lebensgeschichten ich sehr viel interessanter fand als die zum Teil bis zum Ende blass gebliebenen Hauptfiguren, bei denen für mich keine rechte Entwicklung zu erkennen war. Wären da nicht die völlig überzogenen Gewaltausbrüche des Hausherrn, könnten mir die Problemchen und Sorgen der verwöhnten englischen Oberschicht höchstens ein müdes Lächeln abringen.


    Ich sehe es wie Bouquineur, durch den Prolog wird dem Buch leider ein Großteil an Spannung genommen. Ich wartete nur darauf, dass Edwards Geheimnis entdeckt wird und mein Urteil über ihn stand von Anfang an fest.
    Über große Strecken des Romans fehlte es mir an Handlung. Nach viel Gesellschaftsgeplänkel und Nebensächlichkeiten und einigen Beschreibungen von Land und Leuten kommt erst nach ungefähr einem Dreiviertel des Romans Schwung in die Handlung. Der letzte Teil ist am lebendigsten, die Geschichte kommt endlich voran und endet in einem hochdramatischen Finale.


    Edit: Das wird mich aber nicht davon abhalten, mir das nächste Buch der Autorin näher anzusehen :-)

  • Vor einigen Wochen schon habe ich den „Orchideenpalast“ beendet. Bisher waren mir nur wenige Informationen zu Sri Lanka / Ceylon bekannt, das hat sich nach diesem Buch zweifellos geändert.
    Wie immer ist es Laila gelungen, mich schon nach wenigen Absätzen in die Welt ihres Romans hineinzuziehen. Sehr gut gefallen hat mir auch wieder die Art der Autorin, Landschaften zu beschreiben und damit bestimmte Stimmungen hervorzurufen oder zu unterstreichen. Nichts wirkt hier aufgesetzt, unnötig oder gar fehl am Platz.
    Mich hat es im übrigen nicht gestört, dass Edwards alias James Vergehen von Anfang an bekannt war. Ich fand es sogar interessant, den Roman mit diesem Wissen im Hintergrund zu lesen. Wie die Katastrophe aussehen würde, war mir dabei zu keinem Punkt klar, deutlich wurde nur, dass die Bedrohlichkeit, zuerst kaum wahrnehmbar, stetig zunahm.
    Von den Figuren hat mich keine kalt gelassen. Rückblickend würde ich in Lavinia und Estella meine Lieblingsfiguren sehen. Gregory wäre dann das andere Ende der Skala.


    Ich freue mich schon auf Lailas nächstes Buch!


    LG


    Kirsten

  • Ich habe ebenfalls bei der Leserunde hier im Forum mitgemacht. Es war mein erstes Buch von Laila El Omari und es wird sicherlich nicht das Letzte gewesen sein.


    Mich hat der Schauplatz sehr gereizt, da ich bisher noch kein Buch gelesen habe, das auf Ceylon bzw. Sri lanka spielt. Die Beschreibung der Insel, der Plantagen, der Kaffeeherstellung und nicht zuletzt der Menschen hat es mir sehr angetan.


    Ich muss mich Solas anschließen, mich hat es auch nicht gestört, dass man vom Prolog die Wahrheit über Edward wusste. man wird zwar gleich in eine bestimmte Richtung gedrängt und eigentlich gezwungen, Edward von vorn herein nicht zu mögen, aber es gab im Buch auch keine Stelle, wo man seine vorgefestigte Meinung wanken lassen wollte.


    Von den Personen hatte es mir besonders Lavinia angetan, sie hat mir mit Abstand am besten gefallen.


    Ein schönes Buch, in das man richtig versinken konnte!

  • Ich hänge mit den Rezis ein wenig hinterher. Diese Buch hat mich in diesem Jahr nach Lanzarote begleitet, also schon ne Weile her. Natürlich wieder ein Buch ganz nach meinem Geschmack und die perfekte Urlaubslektüre. Leider hat es mich nur 2 Tage beschäftigt. Glücklicherweise hat mein Mann mich oft genug davon losgerissen, sonst wär es ein noch kürzeres Vergnügen geworden. Wie immer hat Laila El Omari es geschafft mich mit ihrer geheimnisvollen Geschichte und den interessanten Charakteren dermaßen in den Bann zu ziehen, dass ich alles um mich vergessen habe. Nebenbei lernt man noch ein wenig über den Kaffeeanbau und kann sich dank ausführlicher Landschafts-beschreibung alles genaustens vorstellen. Einzig der Prolog war mir ein wenig zu ausführlich und hat vielleicht ein bißchen was von der Spanung genommen. Trotzdem für mich ein Lesehighlight in diesem Jahr.

  • Ich wollte auch endlich mal was von Laila El Omari lesen und habe mich daher gefreut, als dieses Buch als WB angeboten wurde. Nochmal danke dafür! :-)


    Allerdings hörte meine Freude dann aber auch schon auf. Die ganze Geschichte konnte mich überhaupt nicht begeistern, denn sie war schlicht stinklangweilig. Wenn man mich nach meiner persönlichen Meinung fragt, wieso warum weshalb - dann kann ich nur ganz klar sagen: Der Prolog hat das Buch ruiniert!
    Wenn man den weggelassen hätte und die gesamte Geschichte etwas mehr gerafft hätte, statt sich ewig in Alltagsbanalitäten zu verirren, dann wäre die Geschichte bzw. das Buch richtig gut geworden.


    So weiß man am Anfang schon, wie das Buch ausgeht. Leider reißen die Charaktere es auch nicht raus. Ich hab mich weder sonderlich für Melissa, noch für Hayden oder Louis interessiert. Irgendwie waren sie alle so fade und belanglos.


    Schade, ich hatte mir da wirklich was von versprochen. Aber ich gebe Laila El Omari noch eine Chance, denn "Tage des Monsuns" liegt noch auf dem SUB und da scheinen zumindest die Kritiken deutlich besser als hier. Mal schauen.

  • das Buch "Der Orchideenpalast" von Laila El Omari war mein erstes Buch der Autorin und "die englische Erbin"


    Kalkutta 1875: Die verwirrende Vielfalt der Stimmen, das Gemisch der Düfte und die atemberaubende Pracht der Farben – als Alec Delaney nach zehn Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wird, überwältigen ihn die Eindrücke der brodelnden Stadt. Doch er ist entschlossen, sich seinen Platz im Leben zu erobern – und Rache zu nehmen an dem Mann, der ihn einst unschuldig verurteilt hat. London, drei Jahre später: Als Alec, mittlerweile zum Geschäftsmann aufgestiegen, Lady Helena Ashington zum ersten Mal erblickt, verändert dieser flüchtige Moment sein Leben. Denn die junge Frau ist die Tochter seines Erzfeindes – und die Liebe seines Lebens …


    kann ich empfehlen. ......... :wave


    "Der Duft von Sandelholz" und "Tage des Monsuns" habe ich leider nocht nicht gelesen aber ich kann mir denken, das die genauso gut sind wie die anderen beiden Bücher der Autorin. :-)

    ich:lesend gerade " Die Wanderhure" ...suche 2 weitere Bücher Die Tochter der Wanderhure-Das Vermächtnis der Wanderhure

  • Die anderen Bücher von Laila El Omari haben mir sehr gut gefallen und so war klar, dass ich auch den Orchideenpalast lesen muss. Jetzt stecke ich gerade nach dem ersten Drittel fest und habe überhaupt keine Lust weiterzulesen. Durch den Prolog ist schon so grob klar, was kommen wird und das Hin und Her Geplänkel von Melissa und Co ist ganz nett, aber nicht wirklich fesselnd. Das einzige was mir wirklich sehr gut gefällt sind die tollen Landschafsbeschreibungen... ich glaube, ich mach jetzt erst mal eine Lesepause...

  • Ich muß zugeben, daß ich zunächst Schwierigkeiten hatte in die Geschichte rein zu kommen, die Charaktere gingen mir ein wenig auf den Geist und irgendwie erschien mir die Handlung austauschbar. Überhaupt die Handlung, da fehlte es für mich einfach an ein wenig Schwung, die ersten 200 Seiten passiert außer daß der Leser die Figuren kennenlernt nicht viel und auch auf den folgenden Seiten kommt die Geschichte eher behäbig in Gang, um dann allerdinga auf den letzten 200 Seiten einen solchen Schwung aufzunehmen, daß ich nicht in der Lage war das Buch aus der Hand zu nehmen und eben dieser Schlußteil entschädigte mich mehr als genug für die anfänglich leicht zähe Handlung.
    Ich habe gerne mit Estella gelitten, mit Melissa geliebt, mit Elizabeth intrigiert und mit Hayden geforscht und fand es fast schon schade, als ich die Buchdeckel zuklappen und mich verabschieden mußte.
    Ganz klar ist dieses Buch eben wegen der anfänglichen Behäbigkeit einen Tick schlechter als die Vorgänger, aber es handelt sich immer noch um gute und intelligente historische Unterhaltung, fern aber von allem historischen Liebesgeschwurbsel, die Geschichten von Laila gehen tiefer, als nur bis zum Herzen oder den Lenden der Protagonisten, sie führen direkt in die zur damaligen Zeit häufig schwierige Situation der Frau und in diesem Buch ganz wunderbar herausgestellt, die unterschiedlichen Möglichkeiten mit diesen Zwängen und dem mangelnden Mitspracherecht umzugehen.


    Ein wenig irritierend finde ich den Titel: Orchideenpalast.
    Es mag sein, daß ich es überlesen habe, aber in dem Buch geht es meines Wissens um Kaffeeplantagen, einen Orchideenpalast habe ich nicht wahrgenommen oder aber er wurde nur am Rande erwähnt. Manchmal fragt man sich wirklich, was den ein oder anderen Verlag zur Titelwahl verleitet...