Susanna Clarke - Jonathan Strange & Mr Norrell

  • So, nun hab ich dieses Buch also auch gelesen.
    Es ist ein ganz erstaunliches Buch mit einer tollen Sprache und sehr viel Humor. Gegen Ende fand ich es sogar richtig spannend, aber auch der restliche Teil liest sich sehr flüssig und leicht (ich habe es auf deutsch gelesen). Auch die Fußnoten fand ich allermeist alles andere als störend, im Gegenteil, sie passen ganz ausgezeichnet zur ganzen Art und Weise dieses Buches.
    Bei allem Lob: Ich würde das Buch, auch wenn ich es durchwegs genossen habe es zu lesen, nicht zu jenen Büchern zählen, die man unbedingt gelesen haben muss. Das Buch hat mir gut gefallen, keine Frage, aber es hat mich nicht wirklich faszinert. Und daher kann ich mich bei diesem Zitat (durch dieses und ähnliche Zitate konnte ich dem Buch irgendwann nicht mehr widerstehen ;-)) nur dem zweiten teil anschließen: ;-)
    "Vergessen Sie den bebrillten Zauberlehrling, überlassen sie ihn ein für alle Mal Ihren Kindern. Denn was diesen Herbst kommt, ist ein Buch über Magier, das wirklich nur für Erwachsene geschrieben wurde. Erwachsene, die sich begeistern können für Literatur mit Geist, Eleganz und geschliffenem englischen Humor." Brigitte
    Denn der "bebrillte Zauberlehrling" und seine Welt hat es nämlich, im Gegensatz zu diesem Buch, geschafft, mich zu faszinieren.

  • So.... ich hab nun einen zweiten Versuch gewagt und bin nun immerhin auf Seite 428. Aber es packt mich einfach nicht. Ich leg es noch mal zur Seite und werde auf bessere Lesestimmung warten. Vielleicht schafft das Buch ja doch noch mich in seinen Bann zu ziehen. Im Moment bin ich eher gelangweilt. :-(

  • @Babyjane
    Ich kann dich verstehen, ich habe für das Buch auch ca. 3 Wochen gebraucht (auch wenn es nicht das einzige Buch war, das ich in der Zeit gelesen habe). Und naja, ich fand es wie gesagt nie wirklich langweilig, aber es strotzt nun nicht gerade vor Spannung... Aber wenn du schon so weit bist, dann lohnt es sich auf alle Fälle, es auch zu Ende zu lesen!!!

  • @ Jeanne. Dann bin ich mal gespannt, wie ich das Buch finden werde... Vielleicht darf man Bücher einfach nicht mit Harry Potter :anbet vergleichen. Obwohl man das bei der Thematik wahrscheinlich muss. Jetzt bin ich aber auf jeden Fall auf das Buch gespannt ...

  • Ähm... Harry Potter und dieses Buch miteinander zu vergleichen wäre wie Äpfel mit Bananen zu vergleichen... aus meiner Sicht keinerlei Gemeinsamkeiten.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ähm... Harry Potter und dieses Buch miteinander zu vergleichen wäre wie Äpfel mit Bananen zu vergleichen... aus meiner Sicht keinerlei Gemeinsamkeiten.


    Naja, in beiden Büchern geht es um Zauberei... Äpfel und Birnen sind beide Obst (und sogar Rosaceae, gell Leilani :grin).... aber du hast natürlich recht, es ist wirklich ganz anders. Aber ja, es soll die potentiellen Leser locken (was bei mir ja auch 100% gelungen ist *pfeif*), das Buch in einem Atemzug mit Harry Potter, J.R.R. Tolkien und Jane Austen zu nennen....


    Leilani , ich könnte mir vorstellen, dass es dir wirklich gut gefällt. ;-)

  • @ Jeanne: Wo du Recht hast, hast du Recht: Birnen und Äpfel sind Rosacea. Das weiß sogar ich ;-)
    Mhh, wenn du sagst, es könnte mir gefallen, muss ich es wohl wirklich das nächste Mal aus der Bücherei mitnehmen... Mein SUB wird und wird einfach nicht kleiner...

  • Ok, ich habe es jetzt durch und ganz ehrlich, nur mit viel gutem Willen gebe ich eine neutrale Wertung ab. Es war gotterbärmlich langweilig, langatmig und nicht sonderlich logisch oder kreativ. Die Fußnoten haben mich gegen Ende so genervt, daß ich sie teilweise nur noch überflogen habe. Die Figuren wechselten ihre Charaktereigenschaften, wie ihre Unterwäsche und alles war schrecklich vorhersehbar.... schade, ich hatte mich so unheimlich auf dieses Buch gefreut. :cry :-(

  • Oh @Babyjane, das finde ich wirklich schade, dass dir das Buch so gar nicht gefallen hat! Aber vielleicht liegt es ja auch daran, dass du dich so auf das Buch gefreut hast und damit entsprechend hohe Erwartungen hattest (was immer gefährlich ist!). Ich finde ja auch, dass es die Begeisterungsstürme nicht wert, aber trotzdem ein gutes Buch war ;-)

  • Ich hab das Buch jetzt endgültig aufgegeben. Nachdem ich es das erste Mal nach 150 Seiten weggelegt habe, hab ich ihm noch eine Chance gegeben. Aber leider konnte es mich das zweite Mal auch nicht überzeugen.
    Das Buch konnte mich einfach nicht begeistern. Ich war nicht so gefesselt davon, dass ich wissen wollte, wie es weiter geht. Und das, obwohl ich mich so auf das Buch gefreut habe.
    Irgendwie lag's wohl an allem. Einerseits waren es die Fußnoten, die unglaublich lange waren und durch welche man aus der eigentlichen Geschichte gerissen wurde. Und andererseits war es mir allgemein auch zu langatmig geschrieben.
    Es lag aber ganz bestimmt nicht am Thema. Zauberei und Fantasy ist ja eigentlich auf jeden Fall was für mich... Schade. Aber da kann man wohl nichts machen.

  • Wenn JS&MN auch ganz anders ist als "Herr der Ringe", habe ich doch irgendwie ein ähnliches Verhältnis zu beiden Büchern. Sie sind beide sehr, sehr lang, durchaus auch langatmig; es gibt Tausend Sachen, die ein Lektor ändern oder rausstreichen könnte, aber wenn man es erst einmal durchgeschafft hat :wow, hat man sie irgendwie lieb gewonnen :knuddel. Gerade weil "Herr der Ringe" solch ein Ungetüm ist (wie J.R.R. Tolkien auch selbst meinte), kann es zu einem echten Lebensgefährten werden. Ähnliches empfinde ich über JS&MN, obgleich nicht ganz so intensiv.

  • Scheinbar liebt man dieses Buch oder man hasst es.
    Hat es Ähnlichkeit mit den Büchern von Christoph Marzi? Irgendwie erinnert es mich ein wenig daran, von wegen Englischer Stil und es spielt ja auch in England und so..... Die Thematik ist zwar eine andere, aber ich glaube der Stil ist ähnlich. Ich habe reingelesen und meine da so etwas festgestellt zu haben.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Die Romane von Christoph Marzi habe ich leider noch nicht gelesen. Du meinst "Lilith" und so, nicht?


    JS&MN ist aber tatsächlich sehr britisch, genauer gesagt "Victorian", wobei ich das Buch nur im englischen Original gelesen habe. Mrs. Clarke hat ihren Stil absichtlich an den englischen Schreibstil des 19. Jahrhunderts angelehnt, a la Jane Austen. Sogar Buchstabieren tut sie manchmal wie aus dem 19. Jahrhundert, benutzt veraltete Vergangenheitsformen, "plaudert" als Erzähler viel, anstatt die Dialoge und Geschehnisse immer direkt zu zeigen, etc.


    Ich persönlich mag solche Geschichten, besonders in Verbindung mit Fantasie-Elementen, die es so im 19. Jahrhundert nicht gab. Ist aber nicht jedermanns Sache. Und ich bezweifle, dass der englische Charme des Buches auch 100% in der deutschen Übersetzung rüberkommt. Wer kann, also unbedingt das englische Original lesen ... :P

  • Also ich find nicht, dass das Buch Ähnlichkeiten mit Lilith oder Lycidas hat. Ansonsten hätt ichs wahrscheinlich ja auch zu Ende gelesen. Das Buch war mir irgendwie zu langatmig (und ich finde z.B. nicht, dass das Christoph Marzis Bücher sind) und daher habe ich es weggelegt und nicht mehr weitergelesen.

  • Ha, Thread gefunden!
    JS&MN ist ein Juwel unter den Büchern!
    Der Stil, die feine Ironie, die so menschlichen Protagonisten, die Zeit in der es handelt...alles daran hat mich fasziniert.


    Meine absolute Lieblingsszene ist die wo Mr. Strange dem englischen König einen Besuch abstattet. :chen


    Allerdings braucht man viel Zeit für das Buch, und man muss ihm auch die Gelegenheit geben einen in seinen Bann zu ziehen. Aber dann...ein Buch wie feinster Whisky. *gg*