'Der Ball spielende Hund' - Kapitel 01 - 06

  • "Sklavin" wird ja heute noch ab und an verwendet ("Ich bin doch nicht Dein Sklave!"), das hat mich jetzt nicht weiter irritiert

    Allerdings wird es auch nur noch so, in dieser verneinenden Form und nur in diesem Zusammenhang verwendet. Es würde ja niemand auf die Idee kommen, seine Putzhilfe mit den Worten "das ist meine Sklavin" vorzustellen. :chen Im Buch wurde das eher als "Berufsbezeichnung" verwendet. Ansonsten wird ja Miss Lawson immer als "Hausdame" benannt, das finde ich dann schon passender.


    LeseBär

    In solchen Fällen ist es ja oft so: wenn man die Füsse still hält und sich anständig benimmt, hat man viel mehr zu erwarten als wenn man zu Lebzeiten des wohlhabenden Verwandten bereits mehrfach als Bettler auftritt (und das vielleicht oft genug sogar noch mit unverschämtem Benehmen kombiniert!).

    Auf jeden Fall. Und ich finde es im Roman ganz gut gelöst, dass Miss Arundell ihrer Sippschaft mit ihrem Testament einen Riegel vor ihr Vermögen schiebt...

    Auch wenn Erbstreitigkeiten damit natürlich vorprogrammiert sind, aber das muss sie ja nicht mehr interessieren.


    Wobei Dr. Tanios sich nach dem Sturz ja beispielhaft verhalten hat.

    Zumindest kam das so bei Mrs. Arundell an.

    Könnte natürlich auch eine Form der Einschmeichlung sein - ähnlich, wie ein Feuerwehrmann, der selbst ein Feuer legt, um es anschließend zu löschen und als der Held dazustehen.

    Aktuelle Lektüre: Auslese à la Provence - Andreas Heineke | Der Ball spielende Hund - Agatha Christie
    SUB: 97

  • Batcat und LeseBär häusliche Gewalt heißt nicht automatisch, dass ständig geprügelt wird. Psychische Gewalt (zum Beispiel Zwangskontrolle) ist nicht weniger schlimm, nur weil es weniger sichtbare Spuren gibt.

    Es ist auch kein Widerspruch, dass Dr. Tanios ein guter Arzt ist und sich nach dem Sturz gut um Miss Arundell kümmert. Hier werden die weiteren Kapitel sicher aufklären.

    Ich bin eher unsicher, ob Frau Christie so ein Thema in einem Unterhaltungsroman dieser Zeit anbringen würde :gruebel Aber die kurze Szene mit Bella und Dr. Tanios liest sich wie aus einem Lehrbuch.


    Die Unterhaltung zwischen Hastings und Bob hat mich auch sehr amüsiert. Lustig für mich ist auch, dass meine Hündin seit kurzem Ball spielen an der Treppe liebt. Allerdings muss dafür jemand den Ball herunter kullern und sie jagt dann hinterher. :lache

  • Könnte natürlich auch eine Form der Einschmeichlung sein - ähnlich, wie ein Feuerwehrmann, der selbst ein Feuer legt, um es anschließend zu löschen und als der Held dazustehen.

    Ja, klar, das ist auf jeden Fall möglich.


    Mir ist es einfach nur aufgefallen, bin auch gespannt, welche Rolle er in der weiteren Geschichte noch spielen wird.

  • Ich bin jetzt auch eingestiegen.


    In die Geschichte bin ich sehr gut reingekommen, das ist eine Stärke von den Büchern Agatha Christies. Wie üblich habe ich mir eine Personenliste angelegt, aber ich glaube, diesmal hätte ich das gar nicht gebraucht. Bisher komme ich mit den Namen und Verwandtschaftsbeziehungen gut zurecht.


    Es gab auch schon die erste Tote, auch wenn ich hier noch nicht weiß, wie Miss Arundell verstorben ist. Ich dachte ja schon bei dem Sturz von der Treppe, dass sie das nicht überleben wird, aber da ging es ihr ja noch soweit gut, dass sie einen Brief an Poirot schreiben konnte. Und das Schreiben an den Anwalt war vermutlich ein neues Testament? Ich frage mich, ob es auch so spät zugestellt wurde - oder vielleicht ist es verschwunden? Naja, der nächste Abschnitt bringt sicher etwas Licht.


    Miss Arundells Neffe und Nichten sind allesamt recht gierig aufs Erbe. Also ein Motiv, die Tante umzubringen, hätten sie alle. Interessant nur, dass Minnie Lawson das Haus geerbt hat und nicht die Verwandten. Wie wohl das restliche Vermögen aufgeteilt wurde?


    Bisher finde ich das Buch sehr spannend und ich freue mich aufs Weiterlesen.

  • Auf jeden Fall. Und ich finde es im Roman ganz gut gelöst, dass Miss Arundell ihrer Sippschaft mit ihrem Testament einen Riegel vor ihr Vermögen schiebt...

    Auch wenn Erbstreitigkeiten damit natürlich vorprogrammiert sind, aber das muss sie ja nicht mehr interessieren.

    Ich kann auch absolut nachvollziehen, warum sie die buckelige bzw. schleimende Verwandtschaft aus dem Testament ausschließt. Aber warum dann die farblose und etwas nervige Minnie alles erbt, erschließt sich mir nicht. Außer natürlich, dass diese das Testament gefälscht hat zu ihren Gunsten. wenn Miss Arundell ihr Vermögen an eine Angestellte vermacht hätte, dann doch wohl eher an eine, die schon länger im Haus war oder zu der sie eine bessere Beziehung hatte. Sie pampt Minnie schon ganz schön doll an.

    Ich denke, dass Minnie das Testament gefälscht hat, sich vielleicht auch zu diesem Zwecke ins Haus geschlichen hat, um dort zu arbeiten. So eine Art Erbschleicherin. Das würde auch erklären, warum der Brief an den Notar Purvis abgeschickt wurde, der an Poirot aber nicht.

    Oder meine Schlüsse sind wieder viel zu offensichtlich.:lache

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin