Flavia de Luce: Mord im Gurkenbeet - Alan Bradley

  • Ja, darüber habe ich mich auch schon gewundert. Denn ich habe es bisher ausschließlich bei den Fantasy-Büchern liegen sehen. Als Jugendbuch würde ich es nicht bezeichnen wollen, aber der typische Krimi ist es eben auch nicht. Schwer einzuordnen eben. :wave

  • Ja, es ist schwer einzuordnen!


    Wir haben es aufgrund meiner (eurer ;-)) Empfehlung für unsere Bücherei gekauft, ich hab`s mir natürlich gleich gekrallt (nur damit ich es meinen Lesern ans Herz legen kann) und weiss jetzt gar nicht, wie ich mit diesem Buch umgehen soll, thematisch und empfehlungstechnisch :gruebel :rolleyes.


    Am besten sag ich nix und frage die Leute hinterher, wie sie es fanden. Wenn ich meine ehrliche Meinung vorher kundtue liest es vielleicht keiner :rolleyes!

  • Bei uns in der Stadtbib gibts ein Exemplar im KiJu-Bereicht, das andre in phantastische Literatur.
    Edit: nochmal nachgeschut, es gibt 3:
    - KiJu: Thriller
    - KiJu: Fantasy, Science Fiction, Gruselgeschichten (Fahrbücherei)
    - Erwachsene: Phantastische Literatur
    ...so ganz wissen die es wohl auch nicht...


    Die Irritation kommt sicher auch durch den Verlag Penhaligon zustande, der sich ja selbst als "All Age"-Fantasy Verlag versteht.
    Flavia de Luce ist nun aber kein Fantasy-Titel, sondern von der Geschichte her ein klassischer Krimi. Nur, dass der Detektiv ein außergewöhnliches kleines Mädel ist. :chen

    "Man sagt, wenn man die Liebe seine Lebens trifft bleibt die Zeit stehen - und das stimmt. Aber was niemand sagt, ist, dass sie danach viel schneller vergeht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen." (Tim Burtons Big Fish)

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  • Ich habe das Buch auf meinem amazon-Wunschzettel stehen und hätte es schon sehr gerne.
    Im Thalia habe ich mal ein paar Seiten hinein gelesen und mir hat es prima gefallen.
    Einzig das Coverbild gefällt mir nicht so richtig, sieht aus wie eine Mischung als Wednesday Adams und einem Bild aus einem Film von Tim Burton.
    Und Braun oder Beige mag ich auch nicht. Aber na ja, der Inhalt muss ja stimmen.
    Werde es mir sicher zulegen, wenn das Christkind es nicht bringt :-)

  • Zitat

    Original von pelznase
    Einzig das Coverbild gefällt mir nicht so richtig, sieht aus wie eine Mischung als Wednesday Adams und einem Bild aus einem Film von Tim Burton.


    Bei mir war es gerade das Cover, dass mich auf das Buch aufmerksam gemacht hat. Und natürlich der Titel :chen

    "Man sagt, wenn man die Liebe seine Lebens trifft bleibt die Zeit stehen - und das stimmt. Aber was niemand sagt, ist, dass sie danach viel schneller vergeht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen." (Tim Burtons Big Fish)

  • Mich machte ebenfalls das Cover neugierig und der Inhalt überzeugte mich dann letztendlich. :-)


    Die falsche Platzierung des Titels in manchen Buchhandlungen ist für mich ein Anzeichen von Inkompetenz. Ich weiß, das klingt hart und nicht fair, schließlich kann man nicht jede Novität gelesen haben - aber man sollte sich doch zumindest über die Bücher informieren, die man in seine Abteilung stellt... Und schon allein die Inhaltsangabe lässt keine Schlüsse auf das Genre Fantasy zu.


    :rolleyes


    Oder bin ich zu kleinkariert? Ja, ich weiß es selbst... Aber es stört mich eben. :rolleyes

  • Ich stecke noch mitten im Buch, aber bin jetzt schon ganz verliebt in Flavia.
    Und es gefällt mir sehr, dass man so nebenbei allerlei "wissenswerte Kleinigkeiten" erfährt, wie z.B. dass John Montague, der vierte Earl of Sandwich, das Sandwich erfand :grin
    Mit Sicherheit werde ich - sobald es erscheint - noch das Hörbuch hören
    :wave

  • Hörprobe gefällig?
    http://www.flavia-de-luce.de/hoerprobe2.html


    Ich hätte mir für Flavia unbedingt eine Frauenstimme gewünscht und seine Art der Interpretation passt in meinem Empfinden überhaupt nicht zu Flavia :-(


    Edit:
    Ich berichtige... das Hörbuch, das im April erscheinen soll, wird dann von Andrea Sawatzki gelesen. Mein Vormittag ist gerettet :-]

  • Ich lese gerade mit großer Begeisterung dieses wunderbare Buch. Der Autor Alan Bradley verfügt über einen Wortschatz, daß ich ihn nur als literarischen Künster bezeichnen kann. Ich lese manche Passagen gleich zwei Mal, um den Inhalt aufzusaugen. Flavia de Luc ist ein Mädchen, die mir auf der ersten Seite schon ans Herz gewachsen ist, pfiffig, aufgeweckt, witzig und mit allen Wassern gewaschen. Den Mord empfinde ich als unwichtig, obwohl sich der Kern der Geschichte um diesen dreht.
    Beim Lesen verspüre ich den Wunsch in Flavias Zeit zu leben.
    Ich wünsche mir weitere Bücher von Alan bradley, der ein gegnadeter Buchautor werden kann, auch wenn sein Talent erst spät entdeckt wurde.


    Ich lege Euch dieses Buch wärmstens ans Herz, ein Buch das sich unbedingt zu lesen lohnt.


    Grüße
    Anja

  • Lumos, deine Meinung trifft so ziemlich genau das, was ich auch beim Lesen von "Mord im Gurkenbeet" empfunden habe - ich fand das Buch einfach nur langweilig und mit Flavia konnte ich überhaupt nicht "warmwerden".


    Ich hab's nach der Hälfte aufgegeben, da hatte ich dann einfach keine Hoffnung mehr, dass dieser Krimi irgendwann noch spannender wird ...


    P.S.: Mich hat ursprünglich auch das Cover angezogen! ;)


    P.P.S.: In meiner Ortsbücherei hatten sie auch Schwierigkeiten damit, das Buch einzuordnen. Meine Bibliothekarin wollte noch wissen, ob ich es eher für einen Jugendroman oder für ein Erwachsenenbuch halte. Bisher hatten sie es bei den Büchern für Erwachsene ausgestellt.

  • Die Geschmäcker sind doch unterschiedlich, wie ich hier lesen muß.
    Ich bin so begeistert, daß ich überhaupt nicht darüber nachgedacht habe, daß es Leser gibt, denen das Buch überhaupt nicht gefällt.
    Entschuldigt meine Euphorie, ich freue mich aber trotzdem aufs weiterlesen.


    Grüße
    Anja

  • Ein Krimi mit einer sehr sympatischen, kleinen Ermittlerin, solange man sie nicht als Schwester hat.
    Die Schreibweise ist aussergewöhnlich und sehr phantasievoll, alles löst sich am Ende ganz logisch auf. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

  • Seit Lisbeth Salander aus der Stieg Larsson Trilogie (Verblendung, Verdammnis, Vergebung) hat mich keine weibliche Hauptdarstellerin mehr so beeindruckt und so schnell mein Sympathie gewonnen wie Flavia de Luce! Jawohl! Ich mochte diesen elf jährigen Naseweis, Verzeihung, diese junge Dame von der ersten Seite an. Sie hat mich mit ihrem schwarzen Humor, ihrer unbändigen Neugierde und ihrer Schlagfertigkeit in ihren Bann gezogen. Nun das mit dem Mögen und der Sympathie ist so eine Sache die nicht alle mit mir teilen. Insbesondere ihre beiden älteren Schwestern, Ophelia genannt Feely und Daphne genannt Daffy, würden mir hier energisch widersprechen. Die beiden würden Flavia eher als Satansbraten bezeichnen, liegen sie doch mit ihrer kleinen Schwester in einer Art Dauerfehde. Es ist ein Hauen und Stechen, natürlich im übertragenen Sinn, ohne Ende. Wobei die ausgefuchste Flavia meist die feinere Klinge führt und ihren Schwestern in der Regel überlegen ist.


    Eines frühen morgens findet Flavia im heimischen Gurkenbeet einen sterbenden Unbekannten! Was jedem andern jungen Mädchen Angst eingejagt hätte beschreibt sie mit folgenden Worten: „Ich würde gerne behaupten, dass ich mich gefürchtet hätte, aber das stimmt nicht. Ganz im Gegenteil. Es war das mit Abstand Spannendste, was ich je erlebt hatte.“ Die neugierige Flavia hätte den Polizisten bei den Ermittlungen gerne zugeschaut aber die hatten doch die Frechheit Flavia vom Tatort wegzuschicken! Die hatten vielleicht Nerven, nicht zu fassen! Nun musste Flavia halt auf eigene Faust ermitteln was es mit dem Toten auf sich hatte. Von Feely und Daffy war nicht die geringste Unterstützung zu erwarten, wer also konnte Flavia helfen? Natürlich kam da nur Gladys in Frage, ihr überaus treues Fahrrad! Die beiden schafften es doch tatsächlich den ganzen Roman über der Polizei bei den Ermittlungen eine Nasenlänge voraus zu sein...


    Wie Eingangs schon erwähnt waren Flavia und ich von Anfang an auf einer Wellenlänge. Und diese Übereinstimmung ist zwingend nötig damit der Roman funktioniert. Der Plot an und für sich ist nicht sooo der Hammer, in Ordnung aber aber eben nicht mehr. Es liegt allein an Flavia die Last des ganzen Krimis auf ihren schmalen Schultern zu tragen und den Leser bei Laune zu halten, und dies meistert sie bravurös. Unterstützt wird sie vom Autor Alan Bradley der ihr eine Persönlichkeit und eine Aura mitgegeben hat die die meisten Leser mögen werden. Es war für mich schlicht und einfach ein grosses Vergnügen sie bei ihren Hobbys, ihren Ermittlungen und nicht zuletzt mit dem Geplänkel mit ihren Schwestern zu begleiten und einen Einblick in ihre ureigene Gedankenwelt zu erhalten. Ich freue mich ungemein auf das zweite Buch mit Flavia de Luce!


    Wertung: Flavia hätte glatt 10 Punkte verdient aber weil der Autor bei der Story etwas schwächelte gibt „nur“ 9 Punkte von mir.

  • Flavia ist 11 Jahre alt und lebt 1950 auf Buckshaw, einem alten englischen Gutshof. Flavia lebt dort mit ihrem Vater und ihren beiden Schwestern, die selten etwas anderes im Sinn haben, als Flavia zu quälen. Flavia hat ein großes Talent für Chemie und entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einer kleinen Giftmischerin, so ist sie um eine passende Rache für ihre beiden Schwestern nie verlegen.
    Doch seitdem vor vielen Jahren die Mutter von Flavia unter eigenartigen Umständen ums Leben kam, herrscht Stille auf Buckshaw und jeder lebt so ziemlich sein Leben für sich.
    Doch eines Abends hört Flavia einen Streit zwischen ihrem Vater und einem fremden Mann.
    In der folgenden Nacht kann Flavia nicht schlafen und geht hinaus in den Garten. Im Gurkenbeet stolpert sie plötzlich über den Mann, der am Abend mit ihrem Vater gestritten hatte. Der unbekannte Mann liegt im Sterben. Mit einem letzten Wort „Vale“ haucht er sein Leben aus und für Flavia ist die Welt von dem Zeitpunkt an nicht mehr wie zuvor.
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    Mord im Gurkenbeet ist wirklich ein echter Knaller! Flavia wuchs mir sofort ans Herz und hat mich tief beeindruckt.
    Man muss ihr wirklich Respekt zollen! Wer hat mit 11 Jahren schon ein so ausgeprägtes chemisches Fachwissen, dass man in der Lage ist seine eigene Schwester ein bisschen zu vergiften!
    Das Buch strotzt vor Überraschungen und witzigen Wortspielen. Jede Seite ist ein neues Erlebnis und eine Zeitreise in die verschiedenen literarischen Epochen unserer Geschichte.
    Flavia kommt mir wie eine jüngere Ausgabe von Miss Marple vor.
    Sie hat einen ausgezeichneten Kombinationssinn und ist sehr schlau. Schlauer als die Polizei erlaubt - im wahrsten Sinne des Wortes!
    Was die Kleine alles auf eigene Faust ans Tageslicht bringt, ist mehr als man glauben mag, bei einer 11 jährigen jungen Dame.
    Ihre Gedankengänge sich echt genial. Ihre ganze Art ist sehr erfrischend.
    Die ganzen Akteure in dem Buch sind gut gestaltet worden. Sie ziehen einen sofort mit in die damalige Zeit und jeder Akteur hat etwas zur Geschichte beizutragen, egal wie schräg oder banal er als Charakter erscheinen mag.
    Die ganze Story ist sehr wortgewandt, humorvoll und bildhaft geschrieben. Zuweilen legt das Buch ein solches Tempo an den Tag, dass ich beim Lesen echt aufpassen musste, dass mir nichts entgeht! An anderen Stellen ist es wiederum ein kleines bisschen langatmig, aber dennoch eine tolle Story mit vielen Wendungen.
    Was mich etwas gestört hat, waren einige Übersetzungen. Ich konnte mich schwer mit Ausdrücken wie "Moin" in einem englischen Buch anfreunden, dieses Wort klingt 1950 einfach zu fremd. Aber das läßt eindeutig darauf schließen, dass der Übersetzer aus Norddeutschland kommt.
    Ansonsten hat das Buch 100 Punkte verdient, für all seine Kombinationsgabe und für seine tollen Charaktere und seinen Humor!