Feuertaufe - Andrzej Sapkowski

  • INHALT


    In Nilfgaard wird die Verlobung des Kaisers mit Cirilla, der Thronerbin von Cintra, proklamiert. Aber handelt es sich wirklich um die echte Ciri? Geralt, halbwegs von seinen schweren Verletzungen genesen, macht sich auf dem Weg nach Nilfgaard. Immer wieder zeigen ihm Wahrträume, dass Ciri in höchster Gefahr ist ...


    "Vor ihr ist Feuer, hinter ihr der Tod. Ich muss mich beeilen."


    Autor
    -



    Eigene Meinung


    So, ich versuche mich an meiner ersten Buchbeurteilung ... dann mal los:
    Feuertaufe, so heist das Buch und Feuertaufen der verschiedensten Art kommen darin vor.
    Es geht in weiten Teilen wieder um den Hexer, welcher noch nicht völlig wieder erstark, versucht Ciri zu helfen, ohne allerdings wirklich zu wissen, wo sie sich gerade aufhält. In gewohnter Weise versucht er den Alleingang und in gewohnter weise vermag er ihn nicht durch zu ziehen. Einige altbekannte Gefährten und auch neue und überraschende Gesichter gesellen sich ihm zu.


    Es wird ein wenig mehr von den Hintergründen in politischem Sinne erklärt, wenn auch nicht alles. Eine uns wohl bekannte Zauberin tritt wieder in Erscheinung.


    Und Ciri wird kurz begleitet, in neuer, ungewohnter Form erscheinend.


    Ich bin erleichtert, denn im Gegensatz zum vorherigen Teil ist dieser wieder sehr viel flüssiger für mich zu lesen gewesen. Im letzten Band hat mich die ganze Politik doch etwas aus der Bahn geworfen und immer neue Personen mit ihrem Auftauchen etwas verwirrt.
    Ob man wirklich sagen kann, daß es voran geht? Ja, in mässigen Schritten.
    Personen entwickeln sich und einige schattenhafte Erscheinungen bekommen ein Gesicht.
    Ausserdem war meiner bescheidenen Meinung nach wieder sehr viel mehr Wortwitz vorhanden. Keine Ahnung, wie man sich derart gehoben und ohne rot zu werden beschimpfen kann, oder sich solches auch nur ausdenken.


    Ich habe es von der ersten bis zur letzten Seite genossen und hoffe, ihr tut das auch.


    9/10 Punkten


    Lg Merrit

  • Vielen Dank für die schöne Rezi, Merrit :wave!
    Auf meinem Stapel liegt es auch und ich freue mich jetzt umso mehr darauf, es in Angriff zu nehmen.


    - Elena

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • So, ich habe es nun auch gelesen.
    Schön war es, hat Spaß gemacht.


    Nach den dramatischen Ereignissen am Ende des zweiten Bands entwickeln sich nun verschiedene Handlungsstränge, und eine große Tragödie beginnt sich sacht abzuzeichnen. Man spürt förmlich, dass das alles nicht gut enden kann.


    Geralt, nach seinen schweren Verletzungen wieder halbwegs hergestellt, macht sich auf die lange Reise nach Nilfgaard, um Ciri wiederzufinden - denn er weiß nicht, dass es nicht die echte Ciri ist, die vom Kaiser als seine Verlobte proklamiert wurde. Er weiß nur, dass Ciri in schrecklicher Gefahr schwebt, das suggerieren ihm seine Träume.
    Er findet Gefährten, die ihn begleiten - obwohl er sich zuerst schwer tut, ihre Hilfe anzunehmen. Die Reise gestaltet sich nicht leicht, denn die Gruppe muss ein vom Krieg zerrissenes Land durchqueren und gerät immer wieder in große Gefahr. Räuberbanden, versprengte Soldaten und die Heere von Nilfgaard verwandeln die Straßen in Todesfallen.
    Währenddessen zieht Ciri weiter mit den Ratten durch die Lande und entdeckt eine neue, dunkle Seite an sich selbst - Blutlust, Unbeherrschtheit und die Freude am Töten.
    Auch die Magier formen neue Allianzen, nachdem ihre Reihen am Ende des zweiten Bands so empfindlich dezimiert wurden. Yennifer ist zurück ... wenn auch noch nicht wieder vollkommen handlungsfähig.



    Der Schwerpunkt der 'Feuertaufe' liegt dieses Mal auf der Reise von Geralt und seinen Gefährten. Das ist eine schöne Balance aus schwarzem Humor, herzhaftem Wortwitz, aus menschlicher Tragik und überraschendem Optimismus und macht einfach Spaß zu lesen.
    Geralt kämpft mit seinen Gespenstern, er ist zerrissen und sperrig, aber findet am Ende seinen Weg. Die Gefährten sind voller Persönlichkeit - Rittersporn wie man ihn kennt, dazu eine Bogenschützin, die versucht, ihre Menschlichkeit hinter der Rüstung des Kriegers einzuschließen, ein Pulk Zwerge, die mit groben Manieren und unverwüstlichem Optimismus das Richtige tun, und ein Barbier mit erstaunlichen Fähigkeiten.


    Das Buch hat genau die richtige Balance aus Tragik und Komik, aus Nachdenklichkeit und Unterhaltungswert. Action und stille Momente sind ausgewogen, es wird nie langweilig und am Ende bleibt einem nichts übrig, als sofort bei Amazon nachzugucken, ob der Nachfolger wohl schon angekündigt ist.


    LG, Elena

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Kann mir jemand vielleicht die Reihenfolge nennen, ich blicke da irgendwie nicht durch, und bei Amazon verliere ich langsam den Überblick
    Ich habe bisher die ersten beiden Teile gelesen bzw. gehört:


    Der letzte Wunsch. Geralt-Saga 01
    Das Schwert der Vorsehung. Geralt-Saga 02


    Mit welchem Buch geht es denn danach mit dem Hexer weiter?

  • Hallo Kamelin,


    die beiden von Dir genannten Bände sind die Kurzgeschichtensammlungen um den Hexer Geralt, die losgelöst von dem Romanzyklus zu betrachten sind und zeitlich ca. 20 Jahre vor den Romanen spielen.


    Die Reihenfolge der Romane ist dann wie folgt:


    1. Das Erbe der Elfen
    2. Die Zeit der Verachtung
    3. Feuertaufe
    4. Der Schwalbenturm (erscheint im August 2010)


    Anders als die Kurzgeschichten muss man diesen Zyklus auch tatsächlich in der richtigen Reihenfolge lesen, sonst versteht man die Hintergründe nicht, wenn man z.B. mit einem späteren Band einsteigt.



    LG, Elena

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Danke, elwe :knuddel1
    Tz, also ehrlich. Auf den Hörbüchern stand nirgends, dass das Kurzgeschichten sind, aber das würde einiges erklären: die Sprünge, die Brüche, die Zeitlücken und so weiter. Ich hab mich schon gewundert.


    Jetzt kann ich mir die Teile endlich mal in Ruhe ansehen, ich wußte nie, wo der Anfang ist ;-)

  • Es ist der erste Roman von Andrzej Sapkowski, den ich gelesen habe. Allerdings gehört es zu einer ganzen Serie, was den Einstieg nicht gerade erleichterte. Einiges vorangegangenes wurde zwar angesprochen, aber man erhält dadurch nur eine Ahnung von den Geschehnissen in den Bänden zuvor.


    Der Schreibstil ist eher gewöhnungsbedürftig. Der Autor wirft mir vielen ungewöhnlichen Namen um sich, so das es schwer ist, überhaupt alle Beteiligten und Orte oder Dinge auseinander zuhalten. Hier wäre ein Anhang mit einer Auflistung der Personen und evtl eine Landkarte hilfreich gewesen.


    Einzelne Hauptcharaktere sind gut gezeichnet und ausführlich beschrieben. Manche Stellen werden etwas lang beim lesen. Ohne große Umschreibungen werden die Szenen schonungslos beschrieben, wie unter anderem relativ am Anfang gleich das erlegen eines Rehbocks. Die Hauptperson ist Geralt, doch auch andere Persönlichkeiten finden ihren Raum. Der Autor lässt kaum ein kleines Detail aus in seinen Beschreibungen.


    Wer die volle Breitseite an Fantasy inkl komplizierter Begriffe liebt ist hier richtig. Mit viel es schwer mich durch das Buch zu lesen, obwohl ich Fantasy wirklich gerne mag. Empfehlen würde ich aufjedenfall mit dem ersten Band zu starten. Vielleicht ist es dann leichter reinzufinden und die Charaktere und Handlungen kennenzulernen und zu verstehen.


    Das Cover ist eindrucksvoll gestaltet mit leichtem Prägedruck.

  • Zitat

    Original von buchwürmchen
    BelleMorte, ja absolut. Bin schon öfters ohne Ahnung in eine Serie eingestiegen, aber so schwer viel es mir noch nie.


    versteh ich, es ist selbst wenn man vorn anfängt gewöhnungsbedürftig, weil vieles erst spät erklärt wird.....


    Merrit , danke heute morgen hats mich fast hingehauen :lache

  • oh Gott, wann soll ich das alles lesen :cry


    Übrigens kommt Anfang nächsten Jahres The Witcher 2 - das Spiel. Sieht total toll aus...

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • Zitat

    Original von elwe
    oh Gott, wann soll ich das alles lesen :cry


    Tja, so geht's uns allen...
    unser mitleid hält sich darob in grenzen... :chen


    Und ja, teil 2 vom spiel schaut laut vorschu guuut aus *gier erwächst mir*

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Der schwerverwundete Geralt von Riva befindet sich bei den Dryaden im Brokilon, um zu heilen, als er erfährt, dass Ciri Emhyr var Emreis heiraten soll, den Nilfgaarder Kaiser. Obwohl noch nicht vollständig genesen, hält ihn nun nichts mehr im Brokilon und er macht sich auf die Suche nach Ciri.


    Der dritte Roman der Reihe setzt zeitnah an den Geschehnissen des Vorgängerbandes an. Andrzej Sapkowski, in meinen Augen ein begnadeter Erzähler, lässt den Leser nicht nur an Geralts Reise teilhaben, sondern auch an vielen anderen Geschehnissen, wir erfahren die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven und einiges, allerdings weniger als in den Vorgängerbänden, wird per Dialogen erzählt. Es ist eine Kunst, glaubwürdige und lesenswerte Dialoge zu schreiben und der Autor hat diese Kunst noch potenziert, in dem er durch viele seiner Dialoge das Geschehen transportiert und all die Dinge erzählt, an denen man nicht selbst teilhaben kann, oder auch, um einfach eine andere Sicht auf die Dinge zu berichten. Diese Art der Erzählung ist für mich, neben dem Humor, der immer wieder durchblitzt, das, was mir an dieser Serie am allerbesten gefällt – und das will schon etwas heißen, gefällt mir doch auch der Rest sehr gut.


    So finde ich auch die Charaktere allesamt sehr gelungen, die vielschichtig und interessant sind, und die man nicht immer gleich richtig einzuordnen vermag. Geralts Begleiter in diesem Roman sind zum Teil altbekannt (Rittersporn und die Zwerge um Zoltan Chivay), aber auch neu, wie Emiel Regis, der ein ganz besonderes Geheimnis hat, und den man eigentlich nicht an der Seite eines Hexers erwartet hätte. Auch ein anderer Charakter findet sich, zur Überraschung Geralts und des Lesers, an der Seite des Hexers wieder. Sehr gut hat mir auch die Pointe am Ende des Romans gefallen.


    Eine der anderen Storylines dreht sich um eine Reihe Zauberinnen, die ein Bündnis untereinander eingehen, um die Magie zu erhalten. Auch hier gibt es wohlbekannte Charaktere, wie Triss Merigold oder Philippa Eilhardt, aber auch interessante Neuzugänge, und auch hier sind die Charaktere allesamt gelungen.


    Auch die Welt, die der Autor entworfen hat, gefällt mir gut. Nach den Ereignissen des Vorgängerbandes ist nun Krieg ausgebrochen, und, obwohl man hier weniger auf bösartige Wesen trifft, die es zu töten gilt, ist sie nicht weniger düster, im Gegenteil, es zeigt sich, dass auch der Mensch ausgesprochen bösartig und grausam sein kann, und das ist im Grunde noch viel schlimmer.


    Auch der dritte Roman der Reihe ist wieder sehr lesenswert, unterhaltsam und spannend und macht Vorfreude auf den nächsten Band. Ich empfehle die gesamte Reihe uneingeschränkt und vergebe wieder sehr gerne 10 Punkte.

  • Ich bin mittlerweile schon ein Buch weiter, aber hier meine Eindrücke zu diesem Teil der Serie:


    Lag der Schwerpunkt des Vorgängers noch auf Ciri und auf der Verstrickung von Politik und Magie, so ist dieser Band (endlich?) dem Hexer Geralt gewidmet.

    Von den Blessuren des letzten Bandes geheilt, macht er sich auf die Suche nach Ciri, die seitdem verschollen ist. Weil Sie am Hofe Nilfgaards gesehen wurde, steht Geralt eine lange Reise bevor.

    Schnell findet er jedoch Anschluss an eine bunt zusammengewürfelte Gruppe unterschiedlichster Charaktere und gerät zwischen die Fronten des tobenden Krieges.


    Dieser Teil, der sich hauptsächlich auf die Reise der Gruppe und Ihren Interaktionen untereinander fokusiert, hat in der Tat sehr viel unterhaltungswert. Es gibt schwarzen Humor, derbe Sprüche und überraschende Ereignisse satt.

    Alles in allem ein guter Teil der Reihe, wobei mir der Vorgänger ein wenig besser gefallen hat.

    8 von 10 Punkten.