'Hexenschwester' - Seiten 361 - Ende

  • He, wo seid ihr denn alle? Ihr seid doch auch schon längst fertig mit lesen.


    War die Hebamme nicht auch schon mal gefangen genommen worden? Wegen der Babys von Lene? Ich dachte, die hät man hingerichtet :gruebel Ja, es war nicht explizit beschrieben, aber so war meine Vorstellung.
    Deshalb wunderte ich mich, dass sie jetzt mit Lene im Rathaus sitzt.


    Lene hat schon mit dem Leben abgeschlossen als die Kroaten Büdingen einnehmen. Gut, dass Julio dabei war. Und in Wirklichkeit ist er gar nicht Julio sondern der früher von Lene geliebte Lenhardt.
    Er findet heraus, dass Lenes Mutter für den Tod seiner Eltern und von Barbara verantwortlich war.
    Womit wir da sind, was ich in einem vorigen Thread schon mal schrieb. Die Hexenanklagen kamen denen zupass, die einen ungeliebten Menschen loswerden wollten.


    Daher hatte ich auch kein Mitleid mit der Mutter als sie starb. Ich fand sie nur bös.


    Und da das Buch ein Happy End hat, bin ich mit der Autorin nicht bös sondern würde mich freuen wenn sie bald mal wieder in Büdingen weilt und sich mit uns auf ein Glas Whisky/Wein treffen kann. :knuddel1

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    He, wo seid ihr denn alle? Ihr seid doch auch schon längst fertig mit lesen.


    Du hast einen Durchmarsch gemacht und alle überholt!


    Zitat

    War die Hebamme nicht auch schon mal gefangen genommen worden? Wegen der Babys von Lene? Ich dachte, die hät man hingerichtet :gruebel Ja, es war nicht explizit beschrieben, aber so war meine Vorstellung.
    Deshalb wunderte ich mich, dass sie jetzt mit Lene im Rathaus sitzt.


    Die Prozesse haben sehr unterschiedlich lang gedauert, teilweise Jahre. Sie erwähnt ja, dass man extra Gutachten eingeholt hat, was öfter der Fall war.


    Zitat

    Daher hatte ich auch kein Mitleid mit der Mutter als sie starb. Ich fand sie nur bös.


    Ich fand sie einfach nur entsetzlich dumm. Und phantasielos. Und unfähig zum Mitgefühl.


    Zitat

    Und da das Buch ein Happy End hat, bin ich mit der Autorin nicht bös sondern würde mich freuen wenn sie bald mal wieder in Büdingen weilt und sich mit uns auf ein Glas Whisky/Wein treffen kann. :knuddel1


    Es gibt zwei Gründe, warum das absolut unumgänglich ist.
    1. Büdingen.
    2. Ihr. :knuddel1

  • Oh Mann, was für ein Buch. Was für Wendungen! Man wird ja richtig durchgeschüttelt.


    Eine dieser Stellen war das wie ein roter Faden wiederkehrende "Menes". Nimm es. Erst die Süßigkeit, dann den Mann, dann Claras Opfer. Hui!


    Und ein weiteres Mehrfach-Motiv habe ich entdeckt: Das der geänderten Identität. Weder Julio noch Lene sind lange Zeit die, die sie eigentlich sind.


    Meine Hochachtung, Katerina/Uschi! (Aber das weißt du ja schon.) Es war ein tolles Lesevergnügen mit einer wunderbaren, bildhaften Sprache, von der man sich immer wieder einzelne Sätze auf der Zunge (oder im Ohr?) zergehen lassen muss.


    Ganz liebe Grüße


    Inez


  • Da kann ich gar nichts zu schreiben. Davon kann ich mir nur in kalter Winternacht das Herze wärmen lassen.


    *aufwach* Hej, was lass ich mich denn von Dir hier einlullen? Du willst mich doch nur darüber wegtrösten, dass ich noch ewig auf deinen Nächsten warten muss! :fetch

  • Sowas, der mich so faszinierende Julio ist also der Lenhard. Mein erster Gedanke war: aber an die Augen hätte man sich doch erinnern müssen. Ändert sich denn in dem Alter die Augenfarbe noch so stark? Wenn ich das richtig verstanden habe, waren seine Augen im Kindesalter noch blau. Gut, die Mädchen waren damals sechs Jahre alt, da bleiben wohl nicht so viele Erinnerungen. Auch nicht die an seine Mutter, von der er die Farbe ja wohl geerbt hat.


    Zwei Seelen wohnen in seiner Brust, der alte, sensible Lenhard aus Kindertagen und der getriebene Julio, der keine Heimat hat, dem nicht viel Gutes im Leben widerfahren ist, der im Krieg war und die Gräuel erlebt hat. Ich glaube es wäre schwierig, mit so einem glücklich zu werden. Man weiß nie wirklich, woran man ist...


    Mit meiner Einschätzung über ihn und Barbara lag ich wohl richtig. Zum einen das traumatische Ereignis in der frühen Kindheit, dann die schreckliche Zeit beim Onkel, der sich an ihr vergangen hat. Geistiger Rückzug in eine Zeit, in der die Welt noch in Ordnung war. Wie mag das für sie gewesen sein, plötzlich ein eigenes Kind zu haben, das dann auch noch zu verlieren? Meine Herren, Katerina, für ich mich ist das auch, wenn sie nur einen kurzen Auftritt hatte, die tragischste Figur in dieser Geschichte.


    Lene und Velten bekommen eine neue Chance und es sieht so aus, als würde Velten wirklich Lene sehen. Lene und nicht Clara. Bekräftigt dadurch, dass er nun endlich ihren Namen ausspricht und Lene damit ihre eigene Identität zurückgibt.


    Bei der Mutter sehe ich auch keine wirkliche Boshaftigkeit. Die Denunzierung der Kannegießers war eine Folge von Verlustängsten gepaart mit Eifersucht. Angst, den Mann und damit die Grundlage zu verlieren. Warum soll man dann nicht ein zweites Mal den gleichen Weg gehen, wenn es beim ersten Mal so gut funktioniert hat. Leider fehlt ihr der Weitblick und die Fähigkeit, an Konsequenzen zu denken. Dass das in dieser Zeit Kreise ziehen kann, geht ihr nicht auf.


    Im ersten Abschnitt wurde angemerkt, dass der Stil dieses Buches anders wäre als in der Kosakenbraut. Ich hab das auch so empfunden. Mir gelingt nur nicht, konkret zu beschreiben, woher dieses Empfinden kommt und was genau anders ist. Aber er ist anders. Emotionaler, persönlicher, voller (im Sinne von reichhaltig, lustvoll und bildhaft).
    Es ist, als würde man in Lenes Kopf schauen, durch Lenes Augen schauen, Lenes Empfindungen, ihr Leid, ihre Qual, ihre Scham und auch ihre Liebe fühlen, ja, eigentlich wird man beim Lesen zu Lene.
    Geschichten so zu erzählen, gelingt nur wenigen Autoren, Katerina, Geschichten in dieser Form erzählt zu bekommen, ist ein echtes Geschenk.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Sowas, der mich so faszinierende Julio ist also der Lenhard. Mein erster Gedanke war: aber an die Augen hätte man sich doch erinnern müssen. Ändert sich denn in dem Alter die Augenfarbe noch so stark? Wenn ich das richtig verstanden habe, waren seine Augen im Kindesalter noch blau. Gut, die Mädchen waren damals sechs Jahre alt, da bleiben wohl nicht so viele Erinnerungen. Auch nicht die an seine Mutter, von der er die Farbe ja wohl geerbt hat.


    Bis zur Pubertät kann man die Augenfarbe nicht hundertprozentig vorhersagen. Ich hatte früher blaue Augen, erst im Erwachsenenalter sind sie grasgrün geworden.
    Und man muss bedenken: sie war einfach felsenfest davon überzeugt, dass er tot ist. Hat ihrer Familie das absolut abgenommen.


    Zitat

    Zwei Seelen wohnen in seiner Brust, der alte, sensible Lenhard aus Kindertagen und der getriebene Julio, der keine Heimat hat, dem nicht viel Gutes im Leben widerfahren ist, der im Krieg war und die Gräuel erlebt hat. Ich glaube es wäre schwierig, mit so einem glücklich zu werden. Man weiß nie wirklich, woran man ist...


    Ja, das denke ich auch. Er meint ja selbst, er sei nicht der, der er geworden wäre, hätte man seine Eltern nicht umgebracht.


    Zitat

    Mit meiner Einschätzung über ihn und Barbara lag ich wohl richtig. Zum einen das traumatische Ereignis in der frühen Kindheit, dann die schreckliche Zeit beim Onkel, der sich an ihr vergangen hat. Geistiger Rückzug in eine Zeit, in der die Welt noch in Ordnung war. Wie mag das für sie gewesen sein, plötzlich ein eigenes Kind zu haben, das dann auch noch zu verlieren? Meine Herren, Katerina, für ich mich ist das auch, wenn sie nur einen kurzen Auftritt hatte, die tragischste Figur in dieser Geschichte.


    Definitiv. Und man kann auch verstehen, wie schuldig Lenhard sich fühlt, dass er sie nicht schützen konnte. Selbst wenn er keine Chance hatte.
    Kinder reagieren mit Schuldgefühlen auf schreckliche Erlebnisse. So seltsam es klingt: es ist immer noch erträglicher, sich schuldig zu fühlen, als zu akzeptieren, dass man völlig machtlos ist und gar nichts ausrichten kann.


    Zitat

    Lene und Velten bekommen eine neue Chance und es sieht so aus, als würde Velten wirklich Lene sehen. Lene und nicht Clara. Bekräftigt dadurch, dass er nun endlich ihren Namen ausspricht und Lene damit ihre eigene Identität zurückgibt.


    Ja, das war mir ganz wichtig, dass glaubhaft wird, dass er da wirklich noch was kapiert hat.


    Zitat

    Bei der Mutter sehe ich auch keine wirkliche Boshaftigkeit. Die Denunzierung der Kannegießers war eine Folge von Verlustängsten gepaart mit Eifersucht. Angst, den Mann und damit die Grundlage zu verlieren. Warum soll man dann nicht ein zweites Mal den gleichen Weg gehen, wenn es beim ersten Mal so gut funktioniert hat. Leider fehlt ihr der Weitblick und die Fähigkeit, an Konsequenzen zu denken. Dass das in dieser Zeit Kreise ziehen kann, geht ihr nicht auf.


    Genauso sehe ich sie auch.


    Zitat

    Im ersten Abschnitt wurde angemerkt, dass der Stil dieses Buches anders wäre als in der Kosakenbraut. Ich hab das auch so empfunden. Mir gelingt nur nicht, konkret zu beschreiben, woher dieses Empfinden kommt und was genau anders ist. Aber er ist anders. Emotionaler, persönlicher, voller (im Sinne von reichhaltig, lustvoll und bildhaft).
    Es ist, als würde man in Lenes Kopf schauen, durch Lenes Augen schauen, Lenes Empfindungen, ihr Leid, ihre Qual, ihre Scham und auch ihre Liebe fühlen, ja, eigentlich wird man beim Lesen zu Lene.


    Das hat vielleicht auch etwas damit zu tun, dass ich mich ganz und gar auf die eine Perspektive einlassen konnte.
    Hier, im letzten Abschnitt, kann ich jetzt auch noch etwas dazu sagen, wie es zu der Sache mit der einzigen Perspektive gekommen ist.
    Ursprünglich hatte ich geplant, den ersten Teil abwechselnd aus Lenes und aus Claras Perspektive zu erzählen. Mit Claras Tod würde ihre Perspektive dann abbbrechen, und nur die Lenes weitergeführt. Der Verlag meinte, es könne vielleicht zu schwer für die Leser zu schlucken sein, wenn sie eine Hauptfigur verlieren, der sie über ein halbes Buch gefolgt sind. Ich weiß es nicht, kann es mir aber gut vorstellen.


    Zitat

    Geschichten so zu erzählen, gelingt nur wenigen Autoren, Katerina, Geschichten in dieser Form erzählt zu bekommen, ist ein echtes Geschenk.


    Und für mich das allerschönste Geschenk sind Leser, bei denen die Geschichten so ankommen, wie ich sie empfinde.
    Vielen, vielen Dank. Ich bin gerade richtig gerührt.

  • Zwei unterschiedliche Perspektiven wären auch interessant gewesen. Es wäre ein großer Brocken gewesen, den man als Leser hätte schlucken müssen, wäre man bei Claras Tod dabei gewesen. Ich glaube aber nicht, dass er unverdaulich gewesen wäre.


    Müsste ich wählen, würde ich die von Dir genommene Perspektive, also nur aus der Sicht Lenes, wählen. Durch die Fokussierung ausschließlich auf Lene kommt man ihr beim Lesen sehr nahe. Ich glaube das wäre nicht möglich gewesen, wenn man sich auf zwei Perspektiven hätte konzentrieren müssen. Clara mochte ich, aber Lene war mir lieber. Die schwierigen sind mir immer lieber :-)

  • Gut, dass ich meine Brille aufbehalten habe. Am Ende des letzten Abschnittes habe ich ernsthaft erwägt, nicht weiterzulesen, weil ich mich vor dem, was unweigerlich kommen würde, gefürchtet habe.
    Ein sehr schönes, passendes Ende. Zwar müssen Lene und Velten weggehen, aber in Büdingen wären sie doch nie mehr glücklich geworden. Und jedem Ende wohnt ein neuer Anfang inne. Jetzt wünsch ich dem Lenchen noch ein paar Kinder ;-)
    Doppelte Perspektive wäre bestimmt auch interessant geworden, da wäre es vermutlich leichter gewesen, zu erzählen, dass die beiden sich zwar sehr nahestehen, aber halt doch nucht hundertprozentig ein Herz und eine Seele waren. So erfährt man es aus Lenes Sicht, was aber auch sehr gut gelöst war.
    Eine wunderbare Geschichte sehr mitfühlend, bilderreich und fesselnd erzählt. Für mich eines der Jahreshighlights 2009, wenn nicht sogar dasjenige welche.
    Danke Katerina fürs erzählen und für die Begleitung der Leserunde!

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Müsste ich wählen, würde ich die von Dir genommene Perspektive, also nur aus der Sicht Lenes, wählen. Durch die Fokussierung ausschließlich auf Lene kommt man ihr beim Lesen sehr nahe. Ich glaube das wäre nicht möglich gewesen, wenn man sich auf zwei Perspektiven hätte konzentrieren müssen.


    Ich denke auch, dass es die richtige Entscheidung war.


    Zitat

    Clara mochte ich, aber Lene war mir lieber. Die schwierigen sind mir immer lieber :-)


    Vielleicht hat das auch ein bisschen was mit dem zu tun, was Wikipedia über den ersten Satz von "Anna Karenina" („Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“) schreibt:
    "Während für eine glückliche Familie viele Faktoren (sexuelle Anziehung, Geldfragen, Kindererziehung, Religion, Schwiegereltern) stimmen müssen, braucht bei einer unglücklichen Familie nur einer dieser Faktoren nicht zu stimmen."

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Eine wunderbare Geschichte sehr mitfühlend, bilderreich und fesselnd erzählt. Für mich eines der Jahreshighlights 2009, wenn nicht sogar dasjenige welche.
    Danke Katerina fürs erzählen und für die Begleitung der Leserunde!


    Das sind dann immer wieder solche Rückmeldungen, die mich (ebenso wie Bouquineurs wundervolle Rezension) ganz stumm machen, dass ich mich erst einmal zurückziehen und mich ganz still in mich reinfreuen muss.
    Und die (ebenso wie Bouquineurs wundervolle Rezension!) dazu führen, dass der immer mal wieder auftretende Gedanke "Wofür tust du dir das alles eigentlich an?" ganz weit in den Hintergrund tritt und ich mich frisch motiviert wieder an die Arbeit mache.
    Weil die Antwort glasklar lautet: "Dafür."
    Danke.

  • Der Leser versetzt sich in Lenchen, er leidet, hofft und bangt mit ihr. Fühlt mit ihr und nimmt an ihrem Schicksal Anteil. Zum Schluss schnürt er sein Bündel und zieht mit ihr in eine ferne, hoffentlich glückliche Zukunft.


    Für mich ist diese Mutter der Inbegriff der Bosheit. Leibgewordener Satan. Dabei spielt es keine Rolle, dass dies eine Folge des nicht vorhandenen Intellekts ist.
    Selbst das dümmste Lebewesen ist zu Mitgefühlen fähig. Dies geht der Mutter jedoch gänzlich ab.


    Die tragischen Figuren Barbara und Lenhard wissen zu überzeugen und wecken Mitgefühl und Verständnis für ihr handeln. Dabei bin ich nicht der Auffassung, dass zwei Seelen in Lenhards Brust schlagen. Er ist Lene gegenüber immer zugetan, auch als er sie entführt hat. Ihr ist von seiner Seite nie ein wirkliches Leid zugefügt worden, ist sie doch immer unter seinem (teils sonderbaren/perfiden) Schutz gestanden. Lenhard ist den Weg gegangen, der ihm aufgezwungen wurde in der Kindheit, hat aber immer seine Menschlichkeit denen gegenüber bewahrt, die ihm etwas bedeuten.


    Aus Lene wird Clara, wird Lene.
    Der von Anfang an geliebte Velten gibt ihr das größte zurück: Lene zu sein.
    Das, was sie sich von Anfang des Buches an gewünscht hat, wird Realität.
    Wie im Märchen.


    Ein wundervolles Märchen für Erwachsene.


    Danke Katerina.


    Danke für ein wunderbares Buch.
    Ich muss mich Nachtgedanken anschließen, unbestritten bis heute mein Jahreshighlight, wahrscheinlich eins der besten Bücher die ich bislang gelesen habe.
    Dazu beigetragen hat auch, dass alle Protagonisten ihren "psychologischen" Ursprung, d.h. ihre "Mutter" nicht leugnen können und die Geschehnisse hervorragend recherchiert sind. Auch die Lesung und die Stadtführung zu Büdingen haben das ihre dazu beigetragen.


    In der Zwischenzeit habe ich die Kosakenbraut gelesen, auch sie wusste auf ganzer Linie zu überzeugen.
    So bleibt mir nur eines zu tun, voller Ungeduld auf ein weiteres Lesevergnügen von Katerina zu warten.


    Danke auch für die begleitete Leserunde, an der ich nur im nachhinein "zaungegastet" habe.


    Der Hoffnung meiner Frau, die sie weiter oben zum Ausdruck gebracht hat, kann ich mich nur anschließen.


    Lieben Gruß, auch an der geschätzten Herrn Gemahl


    Whisky :wave

  • Ich hole gerade mal diese wichtigen Fragen hier in den Thread, weil sie (zumindest bezogen auf dieses Buch) m.E. erst zu beantworten sind, wenn man auch den letzten Teil gelesen hat.
    Evtl. ist, da sie so wichtig sind, aber auch zu überlegen, sie nicht im Rahmen dieser Leserunde zu erörtern, sondern im allgemeinen Teil.


  • Zitat

    Original von Whisky
    Danke für ein wunderbares Buch.
    Ich muss mich Nachtgedanken anschließen, unbestritten bis heute mein Jahreshighlight, wahrscheinlich eins der besten Bücher die ich bislang gelesen habe.


    Puh! Da muss ich jetzt aber erstmal ganz, ganz tief durchatmen. Ich bin ja wie erwähnt, ein harter Knochen, dem auch nicht leicht die Äuglein feucht werden. Aber heute macht ihr es mir wieder echt schwer. :knuddel1

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Sowas, der mich so faszinierende Julio ist also der Lenhard.


    :write


    Ich hab mich so unglaublich gefreut, als Julio/Lenhard wieder aufgetaucht ist. Und ich kann absolut nicht verstehen, warum Lene sich dann doch für Velten entschieden hat. Aber das liegt wohl eher daran, dass ich Julio lieber mochte als Velten ;-)


    Dass die Mutter gestorben ist, das hat mir gar nicht leid getan. Sie war dumm und herzlos. Dass sie aus Eifersucht die Mutter von Lenhard und seinen Vater hat hinrichten lassen - das ist nicht zu glauben. Hätte sie etwas mehr Mitgefühl gehabt, hätte ihr Mann sie mit Sicherheit mehr geliebt. Aber er scheint sie ja mal geliebt zu haben - er erwähnt ja, dass er ihr Lachen süss fand. Das sagt man ja auch nicht einfach so.


    Als Veltens Vater starb, war ich erst mal vor den Kopf gestossen, obwohl ja klar war, dass er nicht mehr lang lebt. :-(


    Ich hätte nicht geahnt, dass es am Ende doch ein Happy End gibt. Aber manchmal ist es anscheinend wirklich so, dass man jemanden erst vermisst und merkt, dass man denjenigen liebt, wenn er nicht mehr da ist. Sowas hab ich mal in unserer Verwandschaft erlebt.... :-)


    So ein wunderschönes Buch! Ich bin total verzaubert und warte jetzt schon auf dein neues Buch, Katerina! ;-)


    Natürlich wird es wieder alle Lesenden in meiner Umgebung auf irgend eine Art und Weise bereichern - ist ja bald Weihnachten :grin

  • Heute mittag habe ich die letzten Seiten gelesen, nachdem ich es letzte Nacht nicht geschafft habe und um halb drei ins Bett getorkelt bin.... Über Cliffhanger am Ende jedes Abschnitts möchte ich nichts sagen. ;-)


    Ich bin immer noch hin und weg von der visuellen Kraft der Erzählung, wie ohne jegliche ausführliche Beschreibung von Gewalt das Grauen der damaligen Zeit so eindrücklich vermittelt wurde, wie lebendig die Figuren sind und mich heute den ganzen Tag begleitet haben. Auch die Sprache hat mich immer wieder fasziniert, wie treffend die Schilderungen sind, mit knappen Worten.


    Meine Notizen werde ich morgen nachtragen, muss jetzt dringend ins Bett. :-)


    Danke für dieses geniale Buch und die Begleitung der Leserunde!

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Aber er scheint sie ja mal geliebt zu haben - er erwähnt ja, dass er ihr Lachen süss fand. Das sagt man ja auch nicht einfach so.


    Aber diese kleine Stelle mochte ich so so sehr. Das ist eins der ganz grossen Talente von Katerina - in eine so kleine, unaufgeregte, unaufdringliche Stelle so viel Traurigkeit zu legen, so viel Wehmut. Danach konnte ich die Mutter nicht mehr "nicht moegen".


    Eine ganz aehnlich kraftvolle Stelle ist die, an der Velten sagt, er muesse sich ja viel Muehe geben, um Lene gluecklich zu machen, damit er es nicht mit Julio/Lenhart zu tun bekommt, und Lene lediglich zur Antwort gibt: "Musst du nicht."
    Da kribbelt mir mein Ruecken und die Nackenhaare tanzen.
    Mehr Kraft kann eine Liebeserklaerung gar nicht haben.


    Alles Liebe von Charlie

  • Ihr Lieben,


    ich habe beschlossen, mich in diesem letzten Thread nicht mehr so häufig zu Wort zu melden. Es macht mich so glücklich, dass mein Lenchen so freundliche Aufnahme bei euch findet, dass jedes weitere "Danke" zu klein wäre. Deshalb halt ich lieber weitestgehend den Mund. :-)
    (Und freue mir still und heimlich einen Wolf.)


    Das "Grauen zeigen vs. Rücksicht auf die Leser nehmen"-Thema fand ich so wichtig, dass ich es in den allgemeinen Bereich, in "Allerlei Buch" ausgegliedert habe.
    Wer zu dem Thema etwas sagen möchte, das sich speziell auf die Hexenschwester bezieht, kann das natürlich nach wie vor auch hier tun.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Meine Herren, Katerina, für ich mich ist das auch, wenn sie nur einen kurzen Auftritt hatte, die tragischste Figur in dieser Geschichte.


    Nicht zu vergessen, wie sie endet. Kein Wunder, dass Lenhard so hinterher war, den Verantwortlichen zu finden.


    Zitat

    Im ersten Abschnitt wurde angemerkt, dass der Stil dieses Buches anders wäre als in der Kosakenbraut. Ich hab das auch so empfunden. Mir gelingt nur nicht, konkret zu beschreiben, woher dieses Empfinden kommt und was genau anders ist. Aber er ist anders. Emotionaler, persönlicher, voller (im Sinne von reichhaltig, lustvoll und bildhaft).


    Ich empfand ihn bei der Kosakenbraut bunter, eleganter. Hier bodenständiger, knapper, dialoglastiger, passend zur Geschichte und den Leuten. Emotionaler und persönlicher auf jeden Fall.