'Hasturs Erbe' - Kapitel 20 - Ende

  • Ausgelesen. :cry :cry :cry



    * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *


    Ich habe gerade das Vorwort zu meiner Weltbild-Ausgabe „Retter des Planeten / Das Schwert des Aldones“ gelesen. Da steht auf Seite 9, daß MZB es als ihren schwersten Fehler, den sie je bei einem Darkover-Roman gemacht, bezeichnet hat, daß „am Ende des Buches eine Hauptperson, weil eine ihrer Freundinnen sie nicht mochte“, starb. Hätte sie sich nicht eine andere Freundin suchen können? :fetch


    Mehr später; es stecken einige Zettel, auch mit Fragen, im Buch, aber ich muß erst mal meine Gedanken wieder sortieren.


    * Geht Taschentücher organisieren und verzieht sich in eine einsame, unkle Ecke *




    Edit teilt mit, nachdem ich meine Gedanken beim Schreiben der Rezi sortiert habe, gehe ich nun daran, meine LR-Posts zu erstellen. Sorry, aber das Buch war so ... aufwühlend, daß ich erst mal eine Gesamtbetrachtung schreiben mußte, bevor ich ins Detail gehen kann.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Aber wer ist damit gemeint, eine Hauptperson, die in diesem Buch hier am Ende stirbt?


    Übrigens, falls es Dich tröstet, Lews Geschichte ist hier nicht zu Ende, in "Sharras Exil" treffen wir ihn wieder. Und natürlich alle anderen.


    Aber, das ist zB eines der vielen Probleme, die ich mit den später geschriebenen Büchern hatte, ab "Asharas Rückkehr", ich habe die Figuren inkl. Lew dort nicht mehr wiedererkannt. Deswegen mag ich sie nicht noch einmal lesen, das wäre eine Quälerei.


    So, jetzt sollte ich aber mal schauen, daß ich mit meinem eigenen Lesen etwas weiter vorankomme.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Aber wer ist damit gemeint, eine Hauptperson, die in diesem Buch hier am Ende stirbt?


    Genau die aus Deinem Spoiler. Was man gegen diese Figur haben kann, weiß ich auch nicht. Ich mag es überhaupt nicht, wenn Hauptfiguren sterben; von wenigen Ausnahmen, wo es paßt, abgesehen. Z. B. Richard Matheson "Somwhere In Time" oder auch Jaelle. Ihr Leben war, so habe ich es empfunden, an einem Ende angelangt, unabhängig vom Lebensalter. Da konnte ich damit "umgehen". Hier jedoch versuche ich seit Tagen (ich lese praktisch immer das Ende eines Buches zuerst :rolleyes ) mit dem Ende klarzukommen, und es ist enorm schwierig. Eben weil hier das Leben rein gefühlsmäßig nicht zu Ende war, an keinem Ziel angekommen. Ich habe den Tod als, auch für die Dramaturgie, sinnlos empfunden. Er wäre mMn nicht notwendig gewesen, was MZB durch ihre Äußerung indirekt bestätigt hat.



    Zitat

    Original von Grisel
    Übrigens, falls es Dich tröstet, Lews Geschichte ist hier nicht zu Ende, in "Sharras Exil" treffen wir ihn wieder. Und natürlich alle anderen.


    Ja danke, habe ich schon gesehen; war schon mal Klappentextlesen für die kommenden Ausgaben.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Naja, das ist so eine Sache mit dem Tod geschätzter Figuren. Natürlich ist es immer traurig und manchmal weit mehr als traurig. Allerdings gehört es für mich zu einer guten Geschichte dazu, weil nicht immer alles nur gut ist und weil gute Geschichten bewegen müssen, in die eine und die andere Richtung.


    Hier überrascht mich ehrlich gesagt, daß es ursprünglich gar nicht ihre Idee war, denn eigentlich "paßt" es für mich durchaus, daß Marjorie sterben mußte, denn Lew ist am Ende buchstäblich zerstört. Würde seine geliebte Frau noch leben, wäre alles anders, klarerweise.


    Es ist ungewöhnlich, wenn ich jetzt mal kurz die anderen Bücher Revue passieren lasse, fällt mir spontan auch nur Jaelle als gestorbene wichtige Figur ein. Und Damon & Co. vom "Verbotenen Turm", allerdings sterben die offstage. Was aber auch wiederum der Grund ist, warum viele Darkoverbücher zwar nett sind, aber keinen tieferen Eindruck hinterlassen. Das hier, "Hasturs Erbe" aber geht (mir) unter die Haut, nicht allein deswegen. Und das macht es wiederum gut.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Natürlich ist es immer traurig und manchmal weit mehr als traurig. Allerdings gehört es für mich zu einer guten Geschichte dazu, weil nicht immer alles nur gut ist und weil gute Geschichten bewegen müssen, in die eine und die andere Richtung.


    Eine solche Diskussion habe ich in einer meiner ersten Leserunden mit Tom Finn zu seiner Trilogie „Chroniken der Nebelkriege“ geführt. Da kamen wir auch auf keinen gemeinsamen Nenner. Ich habe damals erstmals über die Thematik „Realität in der Fantasy“ nachgedacht. So etwa 50 Seiten vor Schluß stirbt dort nämlich auch eine Hauptfigur, und ich hatte es nicht vorher gelesen. Das hat mich dermaßen geschockt, daß ich, ehrlich gesagt, alles Weitere (den Ausgang des Kampfes, ich glaube, es gab sogar ein Happy End) nicht mehr mitbekommen habe. Es ist aus meinem Gedächtnis schlicht gelöscht. „Die letzte Flamme“ war das (und eine meiner ersten Rezis). „Verstört und zerrissen“ bin ich ob dieser Bücher immer noch. Und obwohl der Autor einen außergewöhnlich guten Stil hat, und seine nächste Trilogie hier vorhanden ist, konnte ich mich noch immer nicht entschließen, diese zu lesen. Zu unsicher ist mir das Ende. Ich will mir so einen Schock nicht nochmals antun.


    Oder, wie ich früher an anderer Stelle mal geschrieben habe, und immer wieder gerne zitiere:


    „Ich brauche im Buch keine Realität, weil ich in der Realität schon genug Realität habe, das reicht dann mit der Realität. Da brauche ich mir die in Büchern nicht nochmals, wie in einem Spiegel, vorhalten zu lassen.
    Salopp ausgedrückt: Wenn ich die Realität will, lese ich Zeitung oder sehe Nachrichten. Wenn ich das nicht will, lese ich ein Buch.“



    Ich zähle zum harten Kern der „Happy End Fraktion“ und suche mir Bücher in der Regel aus, daß sie zu diesen meinen Vorstellungen passen; Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Darum habe ich mich übrigens nicht zur aktuellen offiziellen LR angemeldet, obwohl es ein Buch einer meiner Lieblingsautorinnen ist. Aber ich habe mich über das historische Vorbild etwas schlau gemacht, und derzeit ist so eine, auch weitgehend tragische, Geschichte nicht das, was mir gut tun würde. Also bleibt das Buch liegen, bis ich das vertragen kann. (An das hier werde ich auch eines anschließen, das garantiert gut ausgeht.)



    Zitat

    Original von Grisel
    Hier überrascht mich ehrlich gesagt, daß es ursprünglich gar nicht ihre Idee war, denn eigentlich "paßt" es für mich durchaus, daß Marjorie sterben mußte, denn Lew ist am Ende buchstäblich zerstört.


    Sicher kann man sagen, daß es „paßt“, irgendwie tut es das auch. Andererseits ist es ein Science Fiction Roman, es gab so viel Unwahrscheinliches, daß auch das Überleben Marjories durchaus zum Wahrscheinlichen gehört haben könnte. Ich habe seit Tagen drüber nachgedacht und bleibe dabei: dramaturgisch unbedingt notwendig und unbedingt begründet war es nicht. Aber das ist vermutlich ein Punkt, an dem es zwei verschiedene Meinungen geben kann und wird.



    Zitat

    Original von Grisel
    Es ist ungewöhnlich, wenn ich jetzt mal kurz die anderen Bücher Revue passieren lasse, fällt mir spontan auch nur Jaelle als gestorbene wichtige Figur ein.


    Halt, da war noch jemand, kurz nach der Wiederentdeckung. Leonie Hastur spielte da eine Rolle. Ysaye in „An den Feuern von Hastur“.




    Ach, und bevor ich es wieder vergesse: Sharra klingt (zumindest in meinen Ohren) ähnlich wie Shiva, die das Prinzip der Zerstörung verkörpert. Ob diese Ähnlichkeit Zufall oder Absicht ist?

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Mir ist schon klar, daß man zu Sachen wie Tod im Roman und Happy Ends eine grundverschiedene Einstellung haben kann, die wir beide offenbar haben.


    "An den Feuern von Hastur" muß ich mir noch mal genauer anschauen, ich bin mir recht sicher, daß da nicht nur Kadarin auftritt, sondern auch andere, die wir hier treffen, teilweise zu früh. Aber da schaue ich dann später in die Leserunde dort. Ich glaube, da habe ich schon darüber nachgedacht.

  • Spätestens seit diesem Thread bin ich als zur Happy End Fraktion zählend geoutet. Dort habe ich auch in diesem Post erstmals mein „Realitäts-Zitat“ geschrieben. Und ich stehe dazu. Als nächstes Buch auf dieses wird eines folgen, das mit Sicherheit gut ausgeht. (Das weiß ich alleine deshalb, weil ich es vor 8 - 10 Jahren schon mal gelesen und als sehr beruhigend in Erinnerung behalten habe.)



    Zitat

    Original von Grisel
    "An den Feuern von Hastur" muß ich mir noch mal genauer anschauen, ich bin mir recht sicher, daß da nicht nur Kadarin auftritt, sondern auch andere, die wir hier treffen, teilweise zu früh.


    Das würde mein ständiges Gefühl „da muß doch was klingeln, warum klingelt da nichts“ erklären. Mir tut es inzwischen wirklich leid, daß ich nicht gleich ab dem ersten Durchgang eine Genealogie angefertigt habe. Aber damals, als blutiger Neuling, wußte ich nicht, was mich erwarten würde.

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  • Fertig. Hach, ich finde das so schön. Ich lese zwar seit ca. 1,5 Jahren meist im Schneckentempo, aber hin und wieder, natürlich an Wochenenden oder, wie heute, freien Tagen, überkommt es mich einfach und ich lese mich so fest, daß 200 Seiten am Stück auf einmal runtergehen wie Öl. Klar hilft es, wenn es ein geliebtes Buch ist und das ist dieses hier nach wie vor. Und, ja, für mich immer noch das beste der Darkover-Bücher.


    Wir haben ja oben schon davon gesprochen, daß mich Bücher, die wehtun, nicht abhalten, sie zu mögen oder zu lieben, manchmal ganz im Gegenteil.


    Lews Geschichte ist in diesem letzten Teil natürlich besonders tragisch. Aber immerhin konnten er und Marjorie vor ihrem Tod einige wenige Tage als Ehepaar glücklich sein. Praktische Leute, die Darkovaner, mit ihrer einfachen Eheform.
    Besonders traurig ist natürlich noch die Tatsache, daß sie mit seinem Sohn schwanger war.
    Ein wenig tröstlich ist aber auch, daß er und Kennard in der Stunde der Not wieder zueinander finden und ihm Kennard hilft, Sharra zu bewältigen.


    Man sieht hier auch sehr schön, daß Sharra die Leute wirklich komplett durchdrehen lässt, was in der Zerstörung von Caer Donn mündet. Das kann ja ursprünglich keiner gewollt haben.


    Und zum Thema Lew und Thyra, doch, ja, da ist etwas, kann man leicht überlesen. Aber Lew hat ja im Drogenrausch Sex mit einer Frau, die weint und eigentlich gar nicht will und Marjorie erzählt ihm später, daß er sie auf Aldaran nicht angefasst hat. Und dann ist da die Vision, die er hatte von dem rothaarigen kleinen Mädchen ...



    Das Kapitel, wo sich Regis dann vor Danilo outet, fand ich auch sehr gut und subtil. Zuerst versucht er noch, ihn wegzustoßen, aus Angst, daß er mit Abscheu reagiert, aber dann geht es nicht mehr. Interessant finde ich, daß man Danilos Neigungen nicht wirklich herauslesen kann. Das wird erst in den späteren Büchern klarer. Wobei es aber keine Rolle spielt in ihrer Beziehung, jetzt oder später, denn sie lieben einander, als bredin, was immer das auch beinhalten mag. Das kommt hier auch schön heraus.


    Der Epilog vor dem Rat wartet dann noch mit einer Bombe auf. Dyan gibt offen seine Missetaten zu und macht Danilo, seinen Neffen sogar zu seinem Nedestro-Erben. Kein Wunder, daß der von den Socken ist. Das nenne ich mal eine Wiedergutmachung. Aber interessant, daß zumindest Danilo das vorher nicht wußte. Oder wußte seine Mutter nicht, wer ihr Vater ist oder hat das geheim gehalten?


    Aufgefallen ist mir diesmal die erste Nominierung von Dan Lawton. Der wäre doch als halber Terraner nicht akzeptiert worden vom Rat. Aber vermutlich wußte Dyan, daß er ablehnen würde.


    An der Motivation von Dyan kann man auch kauen. Tut er das hier wirklich, sich öffentlich demütigen, wie Regis vermutet, weil er erkannt hat, daß die Comyn aufpassen müssen darauf, wie sie ihre Macht einsetzen oder weil er seinen Fehler eingesehen hat? Dyan ist eine harte Nuß zu knacken. Und nicht zum letzten Mal.


    Das Ende des Buches ist extremst bittersüß. Lew ist zerstört, aber er lebt noch und sein Vater ist nunmehr bereit, alles aufzugeben, wofür er einst gekämpft hat, um seinetwillen. Und Regis, von Danilo darauf hingewiesen, erweist ihm seine Liebe und Freundschaft und schenkt ihm seinen eigenen Traum von den Sternen als winzigen Trost.


    Armer Marius, der bleibt wieder auf der Strecke. Aber Kennard erklärt ja irgendwann, daß er den nie wirklich lieben konnte, weil Elaine bei seiner Geburt gestorben ist. Armer Marius!


    Und die Geschichte ist noch nicht zu Ende. "Retter des Planeten" spielt zwar dazwischen, aber "Sharras Exil" schließt direkt hier an. Denn auch Sharra haben wir nicht zum letzten Mal gesehen ...

  • Ich gehe jetzt zunächst nach den Zetteln, die ich im Buchs stecken habe.


    Seite 377 (Anfang Kapitel 21): Ich bin wieder über die Schwellenkrankheit gestolpert. In den letzten Büchern hieß es doch, daß die kaum noch vorkommt. Und hier, weil es so schön paßt, plötzlich sehr heftig; und auch Javanne (und Dani) hatten sie, wenngleich nicht so schlimm.



    Seite 391: Das eigentliche Problem war die Unwilligkeit, sich selbst zu erkennen und zu akzeptieren. (Regis)
    Trifft das nicht in gewisser Weise auch auf Beltran zu? Bei ihm habe ich immer das Gefühl, daß er nicht akzeptiert, wer er ist, was er kann - und vor allem, was er nicht kann. Sobald er die Macht hat, setzt er seinen Willen mit Gewalt durch, denn dann braucht er keine Rücksicht mehr auf irgendetwas zu nehmen, vom Vorausdenken ganz zu schweigen.



    Seite 414, als Lew darüber nachsinnt, wie das alles geschehen konnte. Das ist mE ein „schönes“ Beispiel dafür, was passiert, wenn Aggressionen zu sehr unterdrückt und „zivilisiert“ werden.



    Seite 430: Gerüchte, Gerüchte, Gerüchte“, sagte Lawton. „Dieser Mann Kadarin scheint sich in Luft aufgelöst zu haben.“ Hoffentlich besteht diese „Luft“ aus einer der Höllen Zandrus. Aber wie ich den kenne, hat er auch das überlebt und wird weiter sein Unwesen treiben.



    Entgegen meinen anfänglichen Schwierigkeiten hat sich dieses Buch zum für mich intensivsten Darkover-Buch entwickelt. Ich empfinde es wie etwas, hm, Geschlossenes, das ich nicht „aufdröseln“ kann. (Schwer in Worte zu fassen.) Ein paar grundlegende Fragen, die im Buch thematisiert werden, habe ich in den Abschnitten angesprochen.


    Über den Tod Marjories kann man vermutlich geteilter Meinung sein. So, wie es geschrieben ist, war er wohl unausweichlich. Allerdings bin ich nach wie vor der Meinung, daß er dramaturgisch nicht notwendig war, was mMn die Aussage MZBs (siehe mein erstes Post in diesem Abschnitt) bestätigt.


    Es ist im Nachhinein seltsam, welche Bücher und Stellen am längsten im Gedächtnis bleiben bzw. am Intensivsten nachwirken.

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  • Der besseren Übersichtlichkeit wegen schreibe ich meinen Kommentar zu Grisels Post doch in einen neuen Beitrag:



    Zitat

    Original von Grisel
    Wir haben ja oben schon davon gesprochen, daß mich Bücher, die wehtun, nicht abhalten, sie zu mögen oder zu lieben, manchmal ganz im Gegenteil.


    Das kann ich inzwischen so unterschreiben. In die gleiche Kategorie fallen mir auch noch die Bücher von Iris Kammerer ein. „Varus“ etwa oder die Cinna-Trilogie.



    Zitat

    Original von Grisel
    Man sieht hier auch sehr schön, daß Sharra die Leute wirklich komplett durchdrehen lässt, was in der Zerstörung von Caer Donn mündet. Das kann ja ursprünglich keiner gewollt haben.


    Im Prinzip ja, aber Kadarin traue ich inzwischen zu, eine solche Zerstörung zur Durchsetzung seiner Interessen billigend in Kauf genommen zu haben. :gruebel Beltran vermutlich auch.



    Zitat

    Original von Grisel
    Und zum Thema Lew und Thyra, doch, ja, da ist etwas, kann man leicht überlesen. Aber Lew hat ja im Drogenrausch Sex mit einer Frau, die weint und eigentlich gar nicht will und Marjorie erzählt ihm später, daß er sie auf Aldaran nicht angefasst hat.


    Stimmt, das ist mir auch durchgegangen. Im Hinblick auf Deinen Spoiler wäre es interessant, das ursprüngliche Erscheinungsdatum (also die Schreibreihenfolge) zu beachten. „Hasturs Erbe“ hat ein Copyright von 1975. Ich weiß jetzt nicht, auf welches Buch Du Dich beziehst, aber es wäre interssant dessen Copyright zu kennen. Wenn es später geschrieben ist, war es wohl geplant. Wenn es früher entstand, wurde es hier wohl „passend“ gemacht. Womit allerdings die Diskrepanzen der Personen (teilweise über hundert Jahre alt) um so seltsamer würden.


    Mit Dyans Schachzug hatte ich auch überhaupt nicht gerechnet und war völlig überrascht. :gruebel Einen gewissen Lerneffekt würde ich jedoch auch ihm zugestehen. Ich denke, die Schäden sind zu groß, als daß man nichts lernen würde.



    Der Begriff „bittersüß“ ist wieder so einer, über den man verschiedener Meinung sein kann. Ich hatte eher das Gefühl, einer Tragödie beigewohnt zu haben, und jetzt müssen die Überlebenden sehen, wie sie mit dem Überleben zurecht kommen. Ein kleiner Trost ist, daß uns etliche der Personen später wieder begegnen werden. (Ich habe schon mal die Kurzbeschreibungen der kommenden Bände gelesen.)

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  • Zitat

    Original von SiCollier
    Stimmt, das ist mir auch durchgegangen. Im Hinblick auf Deinen Spoiler wäre es interessant, das ursprüngliche Erscheinungsdatum (also die Schreibreihenfolge) zu beachten. „Hasturs Erbe“ hat ein Copyright von 1975. Ich weiß jetzt nicht, auf welches Buch Du Dich beziehst, aber es wäre interssant dessen Copyright zu kennen.


    "Das Schwert des Aldones", das später als "Sharras Exil" umgeschrieben wurde, stammt von 1962 und


    Vielleicht täuscht mich da die Erinnerung, ich habe ja damals auch wild durcheinander gelesen. Aber das plötzliche Auftauchen eines Kindes von Lew und Thyra, das praktischerweise so aussieht wie Marjorie, kam mir ein wenig seifenoper vor. Wobei es natürlich nett ist, daß Lew so überhaupt noch zu einem Kind kommt.


    Zitat

    Mit Dyans Schachzug hatte ich auch überhaupt nicht gerechnet und war völlig überrascht. :gruebel Einen gewissen Lerneffekt würde ich jedoch auch ihm zugestehen. Ich denke, die Schäden sind zu groß, als daß man nichts lernen würde.


    Ich sehe Dyan nicht wirklich als böse, eher kaputt. Ich glaube, Regis, der ihn ja auch irgendwie mag, trotz allem was er Danilo angetan hat, erkennt, daß Dyan eigentlich auch ein Opfer der Comynlebensart ist, mit seinem irren Vater. Klarerweise entschuldigt das nichts.


    Zitat

    Der Begriff „bittersüß“ ist wieder so einer, über den man verschiedener Meinung sein kann. Ich hatte eher das Gefühl, einer Tragödie beigewohnt zu haben, und jetzt müssen die Überlebenden sehen, wie sie mit dem Überleben zurecht kommen.


    Das ist jetzt extrem brutal ausgedrückt, aber eine wirkliche Tragödie wäre es eigentlich nur gewesen, wenn eine der Hauptpersonen gestorben wäre. Marjories Tod ist schlimm, weil sie ein liebes Mädchen war, aber ich glaube, als Leser trauert man um sie eher stellvertretend gemeinsam mit Lew.

  • „Das Schwert des Aldones“ hat ja, wie ich inzwischen in groben Zügen weiß, eine recht eigene Entstehungsgeschichte.



    Zitat

    Original von Grisel
    Ich sehe Dyan nicht wirklich als böse, eher kaputt.


    Das könnte, nach einem diagonalen Blick in die Zukunft (lies künftige Bücher), hinkommen.



    Zitat

    Original von Grisel
    Das ist jetzt extrem brutal ausgedrückt, aber eine wirkliche Tragödie wäre es eigentlich nur gewesen, wenn eine der Hauptpersonen gestorben wäre. Marjories Tod ist schlimm, weil sie ein liebes Mädchen war, aber ich glaube, als Leser trauert man um sie eher stellvertretend gemeinsam mit Lew.


    Zugegeben, da ist etwas dran. Ich habe im Laufe meiner „Büchereulenkarriere“ festgestellt, daß ich Bücher meist etwas anders als, hm, üblich rezipiere. Für mich persönlich zählt in aller Regel an erster Stelle, wie ein Buch emotional auf mich wirkt, erst in zweiter Stelle formale Dinge. Diese Wirkung ist nicht immer vorhersehbar. Und bisweilen (oder oft) ganz anders als bei anderen. Mein Problem hier ist, daß ich mich am Ende recht gut in Lews Situation hineinversetzen kann und damit seinen Schmerz bis zu einem gewissen Grade „mitfühle“. Das ist der Nachteil, wenn man sich zu sehr in ein Buch hineinziehen läßt. Deshalb habe ich das so empfunden, auch wenn es objektiv fürs Ganze (Darkover) gesehen nochmals gut ausgegangen ist.


    Ich kann mich noch gut an den ersten solchen Schock bei einem Buch entsinnen. Das war - vor so etwa fünfunddreißig Jahren - im Buch „Das vergessene Dorf“ von Theodor Kröger, als

    Ich glaube, seit damals lese ich (fast) immer zuerst das Ende eines Buches.
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  • Ich habe jetzt endlich die Geschichte "Der Sohn des Falkenmeisters" gelesen, in der MZB für sich selbst erforscht hat, warum sich Kennard so verändert hat zwischen den Büchern. Hochinteressant, in vielerlei Hinsicht.


    Ich setze jetzt keinen Spoiler, weil es ja nur ein Blick in die Vergangenheit ist und nichts wirklich neues ergibt, nur einen interessanten Blick auf die Charaktere.


    Inhalt:
    Ein jugendlicher Dyan, 17 Jahre alt, trifft den 18jährigen Kennard wieder, der gerade von Terra zurückkommt. Dyan ist unglücklich, weil er seinen Lebenstraum von einem Leben als Heiler und Musiker aufgeben mußte, um als Erbe seiner Familie den irren Vater zu vertreten. Dessen liederliches Verhalten scheint bei Dyan auch ein gewisses Trauma verursacht zu haben, obwohl Kennard scherzt, daß eine Abwendung von Frauen für Dyan ohnehin kein Problem sein sollte.
    Dyan und Kennard sind bredin und lieben einander, wobei es für Dyan aber sehr schmerzhaft ist, daß ihn Kennard nie so lieben wird, wie er ihn, in jeglicher Hinsicht. Kennard verspricht ihm, nie eine Frau mehr als ihn zu lieben, denn die einzige, die ihm was hätte bedeuten können, war Elaine Montray, die er ohnehin nie wieder sehen wird.
    Als Dyan herausfindet, daß Rafael Syrtis, geliebter Freund von Rafael Hastur, dessen Pflegeschwester Caitlin liebt, die Kennard versprochen wurde, und mit ihr durchbrennen will, schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe, indem er die Liebenden verrät. Er erteilt dem jungen bürgerlichen Syrtis eine Lektion, die Finger von einer Comyn zu lassen und sorgt dafür, daß die herzgebrochene Caitlin niemals eine glückliche Ehe mit Kennard führen wird und ihm Kennards Liebe somit nie streitig machen kann.
    -


    ---


    Abgesehen davon, daß mir hier die beiden Rafaels zu alt sind - sie sollten jünger als Dyan und Kennard sein - steckt diese kurze Geschichte voller interessanter Details. Dyan ist schon hier reichlich boshaft unterwegs, aber er versteht es als seine Pflicht als Comyn und als Freund, einzugreifen. Und erhofft sich den Nebeneffekt, sich stets den ersten Platz in Kennards Herz zu sichern. Das klappt aber nicht, da Kennard, wohl nach Caitlins Tod, doch noch seine große Liebe Elaine heiratet. Das mag u.a. erklären, warum Dyan Lew nicht leiden kann. Und auf jeden Fall erklärt es, warum der ältere Dyan so kalt und scheinbar skrupellos ist. Erklären, nicht entschuldigen, erneut.
    Es erklärt aber auch, warum Kennard scheinbar blind gegenüber seinen Verfehlungen ist, weil sie mehr als nur gute Freunde sind, bredin eben.


    Eine schöne Ironie ist aber auch, daß er hier voller Verachtung für die Syrtis ist, sich dann aber ausgerechnet aus dieser Familie seinen Nedestro-Erben erwählt, Danilo. Wobei das ja wieder eine ganze andere Geschichte ist.
    Für mich ist diese Geschichte somit viel mehr eine Analyse von Dyan als von Kennard.


    In dem Buch ist u.a. auch eine Geschichte über Lew, die nach "Hasturs Erbe" hoffnungsspendend klingt und später in "Sharras Exil" eingearbeitet wurde.
    .

  • @ Grisel


    Danke für den Hinweis auf die Geschichten! Dank einer ausreichenden Zahl bisheriger Darkover-Leserunden und Buchempfehlungen, habe ich die Bücher, in denen die enthalten sind. Nachdem ich mich gestern beim Schweigen des Waldes ausreichend erholt habe, lese ich die Geschichten und melde mich dann dazu wieder. :-)

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  • Ich habe gerade das Buch beendet - und brauche noch etwas um es "zu verarbeiten". (Eure Posts habe ich noch nicht gelesen - das hole ich später nach).


    Majorie stirbt - damit hatte ich nicht gerechnet. Für mich war sie die einzigste, die versuchte das Richtige zu tun - und gibt dafür ihr Leben - und das ihres ungeborenen Kindes. Kermiac stirbt zwar auch nach dem unfreiwilligen Ausflug in die Matrix, aber er hatte schon ein gewisses Alter erreicht - und war nicht die Hauptperson dieses Buches. Lew überlebt schwerverletzt und teilweise verstümmelt - und geht nach Terra. Kenneth steht voll hinter ihm und begleitet ihn auf dem Flug.


    Regis und Danilo übernehmen Plätze im Rat - und Dyan entschuldigt sich öffentlich. Damit weht ein neuer Wind im Rat der Comyn.


    Bis später! :wave

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Ich habe gerade das Buch beendet - und brauche noch etwas um es "zu verarbeiten".


    Das ging mir auch so, und habe dann zur Verarbeitung und Erholung/Entspannung ein weiteres Buch gelesen. :rolleyes

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  • Schön, dann treffen wir wenigstens einige Hauptpersonen in den nächsten Büchern wieder - aber Marjorie fehlt mir! Und Lew ist doch extra mit ihr nach Arilinn gegangen - nur, damit sie dort stirbt!


    Zitat

    Original von Grisel
    Armer Marius, der bleibt wieder auf der Strecke. Aber Kennard erklärt ja irgendwann, daß er den nie wirklich lieben konnte, weil Elaine bei seiner Geburt gestorben ist. Armer Marius!


    :write Irgendwie spielt Marius wirklich keine Rolle in diesem Buch. Und das obwohl Kennard sich soviel Mühe mit Lew gibt. Und jetzt lassen die Beiden den "Kleinen" auch noch allein. :fetch


    Zitat

    Original von Grisel
    Und zum Thema Lew und Thyra, doch, ja, da ist etwas, kann man leicht überlesen. Aber Lew hat ja im Drogenrausch Sex mit einer Frau, die weint und eigentlich gar nicht will und Marjorie erzählt ihm später, daß er sie auf Aldaran nicht angefasst hat. Und dann ist da die Vision, die er hatte von dem rothaarigen kleinen Mädchen ...


    Auf Thyra wäre ich an dieser Stelle nicht gekommen! Vielen Dank Grisel!


    Dyan macht in diesem Buch eine Wandlung durch. Er erscheint mir auch sehr einsam (auch wenn dies natürlich nicht seine Taten entschuldigt). Auf seine Art versucht er im Epilog seine Taten zu "mildern". Und Danilo kommt so (mit seiner Comyn-Gabe) auch in den Rat.

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Schön, dann treffen wir wenigstens einige Hauptpersonen in den nächsten Büchern wieder - aber Marjorie fehlt mir! Und Lew ist doch extra mit ihr nach Arilinn gegangen - nur, damit sie dort stirbt!


    Ja, eben. :cry

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  • Fertig...
    :gruebel
    Mei, jetzt bin ich aber sauer... :fetch
    Der interessante teil der gschicht ist in Lew's drogenrausch verschwunden... naja, hätt er sich dran erinnern können, wäre es ja zu leicht gewesen, ihm die schuld zu geben, er hat sie ja gelenkt, die sharra...


    Schon in der berghütte ist was falsch: Lew legt sich mit einer rothaarigen ins bett, und streichelt dann ihr silbernes haar... da das seine erinnerung ist, ist da wohl etwas wirr...


    Lew ist allgemein etwas wirr, und jammert widerholt um seine freunde Beltran und Kadarin... hä? was sind das für freunde? Die waren NIE freunde, und das liegt nicht an Sharra!
    :bonk Lew, tut mir leid junge, aber du bist offenbar blöd geboren und wirst bist zu deinem tod nichts mehr dazu lernen...


    Den beiden und Thyra hab ich schon von anfang an alles zugetraut, in die richtung: So könnts gehen... also bauen wir die bombe, zünden wir sie und schaun wir, was draus wird - das ist die elementare neugier der menschen - elementare dummheit der menschen ist es, sie im eigenen vorgarten, in dem fall Caer Donn zu probieren.


    Ich hätt die Sharra auch benutzt, nur um zu sehen, ob sie auch gut geht, aber ich hätt als erstes versuchsziel gleich Thendara niedergepflastert, wenn ich schon ein Alderan bin, der denen vom tal nicht grün ist, epizentrum im comyn-rat - dann wär das problem auf Darkover beseitigt, und ich hätt dann eine ECHTE renegaten-domäne, über die diejenigen, die nicht im Comynrat saßen, jammern können, bislang ist das mit der Renegaten-domäne ja nur andeutungsgewäsch gewesen. Die Alderan haben bis jetzt noch nichts gemacht, das verwerflich wäre, sie haben nur den matrix-waffen-sperrvertrag nie unterschrieben, das heisst, sie 'dürfen' die Sharra sowieso verwenden... da die anderen keine matrix-waffen also keine wirksame verteidigung mehr haben, ist das aber unlogisch, die domänen würden ihnen seit jahrtausenden aus der hand fressen, wenn sie die Sharra machtpolitisch 'richtig' genutzt hätten... und dann diese blöde, kurzsichtige machtdemonstration: sowas mach ich doch nicht vor meiner haustür... was halten meine leut von mir, wenn sie selbst collateral damage sind, Beltran ist wirklich nicht besonders klug... *kopfschüttel* vormachtskämpfe geht man anders an, ich kann mir nur denken, dass Kadarin, der die idee dazu hatte, für menschen im allgemeinen wenig übrig hat, und Beltran eines seiner geistig wenig hellen 'opfer' ist.
    :unverstanden
    Warum rotzt ihr eigentlich alle Marjorie nach? Sie fehlt mir nicht, ich mochte sie nicht besonders, sie war farblos und uninteressant geschildert, ich versteh nicht, was Lew an ihr gefunden hat, da kam Callina Aillard schon beim ersten treffen wesentlich besser rüber, aber sie ist wenigstens dramaturgisch gut gestorben, a schöne leich, die's nur inwendig und nicht aussen verbrannt hat, damit man einen Schneewittchen-sarkopharg bauen kann, ich hätt gemeint, dass er eher eine handvoll asche rettet...
    Nun, Kadarin und Thyra waren mir von anfang an lieber... Thyra ist allgemein animalischer und lebendiger.
    Lew und Marjorie hatten ein einziges mal guten, animalischen sex mit begierde und allem dazugehörigen, und dann haben Lew und Marjorie schuldgefühle, weil sie sich leidenschaftlich und rücksichtslos gegenseitig wollten?!? Häää? :wow
    Versteh ich was falsch, wenn ich sage, dass dieses gefühl auf beiden seiten der einzige grund ist, warum man überhaupt miteinander ins bett gehen sollte?
    Ich bin der meinung Callina soll Lew heiraten, er mag offenbar unterkühlten bewahrerinnen-sex und er hat sie schon am anfang interessant gefunden (ich auch), und sie war dabei als Marjorie starb, und sie ist bewahrerin und versteht ihn wohl am besten...
    :gruebelEigentlich hat Callina die Matrix ja in einen verdampfer geworfen... und Lew fühlte sich gleich von ihr befreit - man nimmt als dieser Leser an, sie ist zerstört, und dann ist sie's doch nicht?


    Haha, Dyan revanchiert sich für seine demaskierung öffentlich und hebelt am Machtgefälle Regis-Danilo... und zwingt Danilo jetzt in den sohnesgehorsam, und der sagt auch noch ja... - Dyan hat ja gesagt, ihm ist es egal, was aus seiner Domäne wird, er hat keine leibeserben, er hat sie für einen verrückten mit dutzenden Nedestro-kindern regiert, und er vermacht sie jetzt einem mann aus einer familie, von der er nichts hält, das wird ja immer lustiger... damit werden die machtspiele zwischen den beiden noch einmal auf eine diffizilere ebene gehoben.


    Dass Regis seinen traum der allreise aufgibt, versteh ich überhaupt nicht: sein großvater ist ja noch da und sieht im vergleich zu Kennard ziemlich rüstig aus, einen erben hat er auch benannt, wer hindert ihn daran, für fünf, zehn jahre ins all zu gehen, und sich umzuschauen? Ich meine, er BLEIBT ja ein Hastur, er hat sein erbe ja in leib und blut, das kann er sich ja nicht rausschneiden, gleich WO er umgeht. Und nachrichten von Darkover kann man gewiss auch im all empfangen und senden, vor allem, wenn man eine Matrix und einen vertrauten seelenbruder wie Danilo hat, und sollte der großvater sterben, und das designierte kind sich nicht eignen, kann man seine entscheidungen in puncto nachfolge noch immer aus dem all schicken... oder seh ich da was falsch? das ist alles so kompliziert und für mich unverständlich und sinnlos gedacht, ich kann dem nicht folgen...
    Und wenn er sich einen Palast auf Liriel baut, und mit einem raumgleiter zur Comyn-versammlung kommen muss, weil die satelitenkonferenz zu stark gestört ist und zu lang dauert, ist und bleibt er trotzdem ein Hastur...
    Ausserdem satelliten-konferenz: die sind ja alle comyn, die können ja mittels matrix miteinander reden, und sich in einer art virtuellen chatroom in der überwelt treffen, um die dringendsten probleme sofort abzuhandeln, auf so eine möglichkeit müssten sie ja in 5000 jahren matrix-nutzung schon einmal gekommen sein... die welt hier wirkt so pseudo-terranisch-mittelalterlich auf mich, und nicht in sich selbst logisch...


    Lew geht mit der Sharra nach Terra... Hä? Ahm... es kann sein, dass die Domänen mit Cheiri eingekreuzt sind, und matrices deshalb besser beherrschen, als der gewöhnliche iro-schottische erdenbürger, aber wir wissen ja, dass etliche iro-schottische (da ist die gigantische terranische grauzone von MZB-unerforschten indischen, afrikanischen und indianischen schamanen noch gar nicht einberechnet, denn die kelten haben die gesamte auf der erde mögliche PSI-menge ja nicht allein mit löffel gfressen, sie sind nur ein fragmentarisch erhaltener europäischer ableger, magieausübung und magisch-energetisches weltbild ist allgemein menschlicher - uups, jetzt hätt ich beinah irrsinn gsagt, - ich korrigiere darob auf menschliches wissen) Terraner plötzlich mit matrices umgehen können wenn man ihnen sagt, wie, oder ihnen auch nur eine zum probieren gibt, ich würde die matrix da nirgends hinbringen, das kann nur übel enden... - vielleicht würd ich sie in die Alpha-kolonie bringen, das volk von Cholayna hatte so einen vegetarischen, gewaltlosen vulkanier-touch. Nicht ausgerechnet auf die Erde... Erde und Terraner kommt mit so einem ding unheimlich schlecht... auch denk ich, Lew könnte durch seine benutzung der Sharra von ihr korrumpiert sein, und eventuell Sharra nur wegen seiner Sehnsucht nach Marjorie anrufen, die Sharras gestalt hatte, ich würd den bock nicht zum gärtner machen... Na gut, auch ein gärtner frisst den salat, den er pflanzt, aber alles mit maß und ziel...


    Lustig hab ich gefunden, dass MZB offensichtlich die Energon-theorie gelesen hat, die der meeresforscher Hans Hass entwickelt hat... sie - oder der übersetzer verwendet zumindest das wort, und in der vernetzten, aufeinander bezogenen ganzheitlichen sicht könnt es was mit Matrixkräften, wie geschildert, zu tun haben; umweltkräfte, die der matrixnutzer bündelt und die sich im Matrixnutzer zur bewältigung einer aufgabe sammeln...
    : hier kurzfassung aus 2004
    http://www.hans-hass.de/Energontheorie_Kurzfassung.htm


    ich hab in erinnerung, dass sich das 1970 eher esoterisch gelesen hat, von wegen zusammenhängenden organismen, kräften... die energonhäuser sind heutzutag passiv-häuser... das heisst, sie produzieren überschüsse, mehr als sie verbrauchen...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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