'Die großen Vier' - Kapitel 01 - 05

  • Den ersten Teil gelesen- Mal was anderes – die großen Vier wollen die Weltherrschaft, allein Hercule Poirot will sie daran hindern.
    Das ganze ist wohl eher ein Verschwörungsroman als die einfache Aufklärung eines Verbrechens.


    Bezeichnend für die Zeit zwischen den 2 Weltkriegen ist, dass der Feind aus dem Osten – Asien/China (die gelbe Gefahr) kommt. Hat mich u. a. an Sax Rohmers Dr. Fu Manchu und andere Abenteuer-Romane aus der damaligen Zeit erinnert. Auch hier ist die Nummer 1 ein Chinese.


    Bei wikipedia habe ich einen interessanten Hinweis über die Entstehung des Romans gefunden. Falls es wenn nicht interessieret gespoilert:



    Alle Kurzgeschichten aus denen The Big Four zusammengestellt ist, wurden zuerst 1924 im The Sketch Magazine mit dem Untertitel The Man who was No. 4 (Der Mann der Nr. 4) wie folgt (ohne Illustrationen) veröffentlicht:


    The Unexpected Guest (Ein unerwarteter Gast): 2. Januar 1924, Ausgabe 1614. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 1 und 2: - The Unexpected Guest / The Man from the Asylum (Ein unerwarteter Gast / Der Mann aus dem Asyl).
    The Adventure of the Dartmoor Bungalow (Das Abenteuer des Dartmoor Bungalow): 9. Januar 1924, Ausgabe 1615. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 3 und 4: We hear more about Li Chang Yen / The Importance of a Leg of Mutton (Wir hören mehr über Li Chang Yen / Die Bedeutung der Hammelkeule).
    The Lady on the Stairs (Die Frau auf der Treppe): 16. Januar 1924, Ausgabe 1616. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 5 und 6: Disappearance of a Scientist / The Woman on the Stairs (Das Verschwinden des Wissenschaftlers / Die Frau auf der Treppe).
    The Radium Thieves (Der Raub des Radiums): 23. Januar 1924, Ausgabe 1617. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 7 mit demselben Titel.
    In the House of the Enemy (Im Haus des Feindes): 30. Januar 1924, Ausgabe 1618. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 8 mit demselben Titel.
    The Yellow Jasmine Mystery (Das Geheimnis des gelben Jasmins): 6. Februar 1924, Ausgabe 1619. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 9 und 10: The Yellow Jasmine Mystery / We investigate at Croftlands (Das Geheimnis des gelben Jasmins / Wir ermitteln auf einem kleinen Bauernhof).
    The Chess Problem (Das Schachproblem): 13. Februar 1924, Ausgabe 1620. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 11 mit dem leicht veränderten Titel:A Chess Problem (Ein Schachproblem).
    The Baited Trap (Eine Falle mit einem Köder): 20. Februar 1924, Ausgabe 1621. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 12 und 13: The Baited Trap / A Mouse walks in (Eine Falle mit einem Köder / Die Maus tappt hinein).
    The Adventure of the Peroxide Blond (Das Abenteuer der Wasserstoffblondine): 27. Februar 1924, Ausgabe 1622. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 14 mit dem leicht veränderten Titel The Peroxide Blond (Die Wasserstoffblondine).
    The Terrible Catastrophe (Eine schreckliche Katastrophe): 5. März 1924, Ausgabe 1623. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 15 mit dem gleichen Titel.
    The Dying Chinaman (Der sterbende Chinese): 12. März 1924, Ausgabe 1624. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 16 mit dem gleichen Titel.
    The Crag in the Dolomites (Der Kletterfelsen in den Dolomiten): 19. März 1924, Ausgabe 1625. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 17 und 18: Number Four wins the trick / In the Felsenlabrynth (Nummer Vier gewinnt einen Trick / Im Felsenlabyrinth). Diese Geschichte war auch die letzte Poirot Geschichte die Christie für das Sketch Magazine schrieb.


    Aufgefallen ist mir dabei, dass Nummer 3 eine Französin ist und Mrs. Oliver eine hochgeachtete französische Wissenschaftlerin. Ob da eine Verbindung besteht?

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • hallo dyke,


    "mal was anderes" dachte ich mir auch, als ich diesen Roman zum ersten mal gelesen habe. :-] Das Buch ist ja eigentlich viel eher Spionage als Krimi. Aber in der Wikipedia habe ich auch gelesen, dass Christie früher wohl gerne solche Bücher geschrieben hat. Danke hier übrigens noch für deine Verweise darauf.


    Ich muss auch zugeben, dass ich eine Bande, die gleich mal die Weltherrschaft an sich reissen möchte, bei einem Agatha Christie-Roman nicht erwartet hätte. Man kennt ja von ihr doch eher anderes. :grin


    Na ja, zum Inhalt werde ich mich natürlich etwas zurückhalten, da ich das Buch ja bereits kenne. Deshalb - schweigende Lippen zu deiner Frage...

  • Dieser Roman scheint tatsächlich etwas anders zu sein...
    Aber mir gefällts! Die grossen Vier haben ihre Nationalität bekommen, und bleiben weiter namenlos. Ich vermute auch eine Verbindung was Mrs. Olivier angeht... Und was hat es mit dem verschwundenen Halliday auf sich?? Und mit den vorhandenen Leichen? Ich kapier grad mal wieder garnix, aber das kenn ich ja bei Christiekrimis :lache

  • Mir gefällt es, dass der Roman aus der Perspektive von Captain Hastings geschrieben wurde.
    Da Hastings in einer Christie-Verfilmung mal von dem großartigen Schauspieler Robert Morley dargestellt wurde, stelle ich ihn mir jetzt so vor. Poirot wollte eigentlich nach Südamerika reisen. Das stelle ich mir drollig vor, wenn er sich auf einer argentinischen Farm aufhalten würde, und da die Stiere verhört.
    Aber andererseits bin ich auch ganz froh, dass sich die Handlung des Romans jetzt doch in London abspielt.


    Poirot macht ja einige spöttische, abfällige Bemerkungen über Hastings.
    „Ich weiß, Hastings, Du hast eine blühende Phantasie; aber bitte, halte sie in Grenzen.“
    oder
    „Mon ami, du bleibst dir immer gleich. Immer derselbe Hastings, der gleich impulsiv und stets bereit ist, jemanden an den Hals zu springen.“


    Dann baut er ihn auch mal wieder auf: „Sehr gut, Hastings!“


    Etwas herablassend! Aber Hastings steckt das gut weg.
    Ich denke schon, dass er mehr als Poirots Kofferträger ist. Durch die Diskussionen hat es Poiret einfacher seine Gedankengänge zu ordnen, obwohl dass bei seiner Intelligenz nicht unbedingt erforderlich ist. Aber schaden kann es auch nicht und tut dem Ego gut!


    Ich lese übrigens eine Taschenbuchausgabe aus dem Scherz-Krimiprogramm von 1981, schwarz-rot gestaltet. Da ist auf dem Cover ein Plakat einer blonden Frau, das mit Wurfpfeilen gespickt ist. Macht ja bisher nicht viel Sinn zum Inhalt.

  • Ich denke, Hastings scheint Poirots, manchmal etwas überhebliche, Art nicht viel auszumachen. Daher besteht ihre Freundschaft ja schon seit vielen Jahren. Und auf der anderen Seite ( in anderen Büchern von A.C.) gibt er ihm ja auch manchmal eins zurück, indem er auf Poitots Eitelkeit zielt :grin Ich finde, die beide geben ein prima Team ab, Poirot profitiert ja immer wieder mal von Hastings, scheinbar ahnungslos eingeworfenen, Bemerkungen.
    Seit wann duzen sich eigentlich die beiden? Früher waren sie doch per sie oder?

  • Zitat

    Original von nofret78
    ..gibt er ihm ja auch manchmal eins zurück, indem er auf Poitots Eitelkeit zielt :grin


    Ja, das gefällt mir auch immer sehr gut! :grin
    Ende des 4.Kapitels rügt Poirot ihn aber dafür: "Deine scherzhaften Bemerkungen sind an dieser Stelle durchaus nicht angebracht, Hastings"

  • Wirklich mal ein ganz anderer Roman von Agatha Christie!


    dyke : Vielen Dank für die Hintergrund Info's.


    Hastings besucht Poirot überraschend - und der will nach Argentinien (und das, obwohl er so schnell seekrank wird) um Hastings zu überraschen! Gerade rechtzeitig erkennt Poirot, daß er weggelockt werden soll...


    Ich genieße es richtig, wieder einen Poirotroman zu lesen - und dann auch noch einen, in dem Hastings die Geschichte erzählt. Herrlich! :wave

  • mir gefällt es auch immer sehr gut, wenn die Geschichten von Hastings erzählt werden. Einfach weil man einen guten Einblick in seine Gedankenwelt bekommt und weil man dann als Leser nicht immer das Gefühl hat, der einzige Unwissende zu sein. Hastings weiß ja grundsätzlich auch nie mehr als der Leser :-]


    Das mit dem Duzen ist mir auch aufgefallen. Aber ich glaube auch, dass sich die beiden in allen anderen Romanen siezen. Tja, das ist eben der Vorteil am "you"...


    @ bibliocat:
    die Ausgabe, die du hast ist hübsch. Sind die Bücher eigentlich schwer auf englisch zu lesen?

    ich lese: R. Riggs - Die Stadt der besonderen Kinder :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von kero-chan ()

  • Also mir gefällt der Roman bis jetzt auch sehr gut, aber ich hab jetzt erst die ersten 5 Kapitel gelesen, weil ich zur Zeit kaum zum Lesen komm.


    Ich bin leider gleich ein wenig überrumpelt worden, dass diesmal die Leiche bei Poirot persönlich zu finden ist, und dabei gleich soviel dahinter steckt, schließlich gehts um eine "Weltmacht". Naja ich bin schon mal gespannt, wie es weitergeht!

  • Zitat

    Original von kero-chan
    mir gefällt es auch immer sehr gut, wenn die Geschichten von Hastings erzählt werden. Einfach weil man einen guten Einblick in seine Gedankenwelt bekommt und weil man dann als Leser nicht immer das Gefühl hat, der einzige Unwissende zu sein. Hastings weiß ja grundsätzlich auch nie mehr als der Leser :-]


    Das mit dem Duzen ist mir auch aufgefallen. Aber ich glaube auch, dass sich die beiden in allen anderen Romanen siezen. Tja, das ist eben der Vorteil am "you"...


    @ bibliocat:
    die Ausgabe, die du hast ist hübsch. Sind die Bücher eigentlich schwer auf englisch zu lesen?


    Hastings ist wirklich immer unwissend - genau das Richtige für mich! :grin
    Und im englischen fällt das mit dem Duzen gar nicht erst auf...


    kero-chan : Meine Ausgabe sieht leider etwas anders aus - trotz der gleichen ISBN-Nummer. Ich finde die Romane eigentlich leicht auf englisch zu lesen. Aber ich kann Dir gerne mal einen ausleihen, dann kannst Du es mal ausprobieren. :wave

  • hach, ich glaube, dann werde ich mich tatsächlich bei Gelegenheit mal an eine englische Ausgabe wagen.


    Vielen lieben Dank auf für dein Angebot mir einen Roman auszuleihen. :knuddel1 Aber ich glaube das wird gar nicht nötig sein - ich leihe mir dann nämlich einfach zum Ausprobieren einen aus der Bücherei aus und wenn sie mir auf englisch gefallen kaufe ich sie mir. :-] (bin doch eine alte Buchkaufsüchtige.... :lache)

  • Ja, ich weiss auch noch nciht so ganz, was ich von der Gerschichte halten soll. Alles etwas merkwürdig. Verschwörungstheorien, Weltherrschaft, das will alles nicht recht in mein Agatha-Christie-Bild passen.


    Ich lese übrigens die Ausgabe aus dem Hachette-Verlag. Mal sehen, was da noch so in dem Begleitheft steht.


    Auf jeden Fall bin ich mal gespannt, wie es weiter geht. Abermomentan kome ich nicht so recht voran mit dem lesen...

  • Mir auch gleich aufgefallen, das es mal ein ganz anderer Roman ist. Die Du Form finde ich gut, wo ich auf der ersten Seite erstmal überlegen musste, wer ich überhaupt bin :grin


    Wie Herr Palomar schon erwähnt hatte, ist Poirot oft zu Hastig herablassent. Mir tut Hasting schon manchmal Leid. nicht jeder kann gleich Poirots Gedankengänge folgen, daher auch keine Schande.


    So, heute abend gehts weiter mit lesen...

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Zitat

    Original von sanja77
    Ich lese übrigens die Ausgabe aus dem Hachette-Verlag. Mal sehen, was da noch so in dem Begleitheft steht.


    Ist das ein Begleitheft vom Verlag im Sinne eines Nachworts oder eher eine Interpretationshilfe?
    Ist immer interessant, so was zu haben. :-)

  • Mit diesen Begleitheften hat es folgendes auf sich:


    Und zwar erscheinen ja vom Hachette-Verlag immer im Abstand von 14 Tagen beim Zeitschriftenhändler nach und nach alle Romane von Agatha Christie. Jedem dieser Bücher (übrigens Hardcover, 7,95 Euro) liegt ein Begleitheft bei, welches Infos über die Autorin, den entsprechenden Roman und auch die Zeit, in der der Roman spielt, beinhaltet. Diese Hefte sind nicht sonderlich dick, aber eigentlich sehr schön gemacht.


    Wie gesagt, es gibt alle zwei Wochen beim Zeitschriftenhändler ein neues Buch mit Heft. Seit gestern ist z.B. "Schneewittchen-Party" erhältlich. Du kannst dir das ganze ja einfach mal beim Zeitschriftenhändler ansehen. Allerdings gibt es die Begleithefte nicht einzeln. Das ganze "Angebot" ist also eigentlich nur relevant, falls du die Bücher auch noch nicht hast.
    :wave