Woran erkennt ihr den Mörder?

  • Ich erkenne ihn fast immer erst zum Schluss...lese im Moment aber auch ständig von Autoren, die es nicht so offensichtlich machen, und es ist dann oft jemand total unauffälliges....

  • Ich habe eine ziemlich hohe Trefferquote. Allein gefühlsmäßig weis ich oft wann der Mörder auftaucht, auf Erscheint er nur und dann weis ich es. Ist bei den meisten Fernsehkrimis ebenso. Ich lese trotzdem gerne Krimis, weil mich auch oft das "Warum" interessiert und ob ich Recht habe natürlich auch :-]. Wobei mir einfällt, wenn die Krimis/Thriller etwas gehobener sind, komme ich dem Mörder nicht so schnell auf die Schliche. Z. B. C. J. Sansom :-)

  • Da geht es mir wie Luckynils, ich lasse die Geschichte einfach laufen ohne groß zu rätseln. Vermutlich würde ich den Täter meist sowieso nicht gleich erkennen, da ich zugegebenermassen aber auch nicht besonders krimierfahren bin.

  • ich liege fast immer daneben mit meinen vermutungen. :-( die wenigen male, die ich den mörder richtig erraten habe, kann ich an einer hand abzählen :gruebel allerdings habe ich nach meinen ersten paar thrillern herausgefunden, dass es nie ein dem leser unbekannter ist, womit ich meinen kreis der verdächtigen immer schön eingrenzen kann :lache


    das letzte mal, als ich mit meiner vermutung richtig lag, war bei "ein makelloser tod" von p.d. james.

  • Mir geht es auch nicht darum, so schnell wie möglich den Täter, Mörder auszumachen, sondern wie der Autor die Spannung aufbaut, hält oder sogar steigert. Klar, manchmal ist es schon sehr offensichtlich, aber ich lese ein (spannendes) Buch, möchte mich vom Sog mitreißen lassen und bin nicht bei der Polizei.
    Sicher ist es schöner Nebeneffekt, wenn man vom Autor bei der Hand genommen wird, die Puzzleteile zusammenfügen darf und sich dann am Schluß ein komplettes Bild ergibt, man zum Ende hin richtig lag.
    Die einen finden es langweilig wenn ein Buch aus Sicht des Täters erzählt wird oder recht schnell klar ist, wer es war, aber das kommt meiner Meinung nach immer drauf an, wie die Geschichte verpackt wird.
    Klasse finde ich, wenn der Autor es schafft einen bei der Nase rumzuführen, die Fährte falsch auslegt und am Ende mit einer glaubhaften Überraschung aufwartet.

  • Zitat

    Original von Sandrah
    Da geht es mir wie Luckynils, ich lasse die Geschichte einfach laufen ohne groß zu rätseln. Vermutlich würde ich den Täter meist sowieso nicht gleich erkennen, da ich zugegebenermassen aber auch nicht besonders krimierfahren bin.


    Ja, so geht es mir auch.


    Und wenn ich mal doch rätsle, errat ich den Mörder sehr selten.
    Ich lese aber auch nicht viele Krimis/Thriller.

  • Genauso furchtbar wie einen schnell durchschaubaren Krimi finde ich die konfuse Version. Unzählige absurde falsche Fährten, die im Nirgendwo verlaufen und nicht aufgelöst werden, empfinde ich als schlampige Arbeit. Da sieht eine Geschichte dann wie ein aufgesplisstes Seil aus.


    Der Blick, den man auf die Krimiplots hat, verändert sich mit der Menge an Krimis, die man gelesen hat. Und noch mehr, wenn man selbst versucht, einen Krimi zu schreiben. Dann taucht man viel tiefer in die Materie ein.

  • eigentlich gar nicht.


    ich rätsel aber auch selten mit, meistens lese ich mehr in der Rolle des Zuschauers, lasse also der Geschichte ihren Lauf, ohne zu knobeln.


    Bei Charlotte Links "Der Beobachter" wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass der Mörder DER Mörder ist - ich hatte keinen Plan (wobei man hätte drauf kommen können, als aufmerksamer Leser...). Als meine Mutter kurz nach mir das Buch las und mich etwa bei der Hälfte des Buches fragte, ob DAS der Mörder wäre, war ich schon überrascht (und hab es ihr nicht verraten :lache)

  • Ich lese eher selten Krimis, aber WENN ich sie lese, weiß ich meistens recht schnell, wer denn nun der Mörder ist.


    Im Normalfall gibt es entweder den typischen Bösewicht, der dann auch wirklich der Mörder ist, oder den typischen Bösewicht, der von dem freundlichen Onkel/Nachbarn/whatever ablenken soll, der bewusst nur am Rande/beiläufig erwähnt wird. Je übertriebener der Bösewicht geschildert wird, desto wahrscheinlicher war er es nicht. Letztendlich werden fast immer kleine Hinweise gegeben, die man als aufmerksamer Leser bemerkt.... und nach meinem Empfinden geht der Trend definitiv dahin, dass der Bösewicht unschuldig ist und der Nachbar/Gärtner/Polizist ne verkorkste Kindheit hatte und der psychopatische Mörder. Oder aber der Täter taucht auf den letzten Seiten auf und wird dem Leser einfach vorgeworfen - "so, haha, reingelegt, da hast du deinen Mörder, viel Spaß damit". Das empfinde ich persönlich dann aber als absolut störend und ganz gewiss nicht als guten Krimi. Viele Stolpersteine und falsche Fährten, die einen zweifeln lassen, ob man sich mit seiner vorgefassten Idee nicht vertan hat, das macht für mich einen guten Krimi aus. Ob ich den Mörder und sein Motiv vorher erraten konnte, ist eigentlich egal, solange sich die Spannung trotzdem hält.