'Blutschwestern' - Seiten 263 - 330

  • Dieser Abschnitt war für mich eine echte Überraschung. Ich hatte kurz mal die Vermutung, dass die Schädnung Liandras nicht ohne Folgen geblieben sein könnte, dass aber darauf ein weiblicher Greif entsteht, damit habe ich nicht gerechnet. Auch nicht, dass Muruk über Xiria zurückkehrt und sie diejenige ist, die die dunkle Prophezeiung erfüllt. Hätten hier alle mit offenen Karten gespielt, wäre Xiria nicht so völlig abgeschottet in einem Verschlag aufgewachsen und Degan schon früher in das Geheimnis seiner Herkufnt eingeweiht worden, würde Engil jetzt vermutlich nicht auf das Desaster zusteuern. Schweigen und falsche Entscheidungen sorgen dafür, dass das eintritt, was man überwunden geglaubt zu haben schien.


    Bei Xiria muss ich beim Lesen immer an Sil, das Wesen auf dem Film Species denken. Das Wissen um menschliche Empfindungen ist da bzw. geweckt worden, aber die Fähigkeit, Gut und Böse wirklich unterscheiden zu können, die fehlt.


    Degan hingegen hat wohl mehr von den richtigen Greifen abbekommen denn vom Wesen seines Vaters, bei dem die körperliche Leidenschaft sich ja ausschließlich auf Nona konzentriert hat und der keine dunkle Seite hat wie Degan. Degan hat wohl doch zu viel von Muruks Gift abbekommen.


    Edit hat die Namen korrigiert.. Alles nicht so einfach :lache

  • Bouquineur : Ja, den Vergleich mit Species hat schon einmal jemand gemacht. Ist aber wirklich wenn überhaupt, dann unbewusst. Ich fand die Überlegung spannend, was aus einem Wesen wird, das man von allen sozialen Kontakten fernhält und welches dann auf einmal lernt zu fühlen. :-)


    Degan ist eine explosive Mischung - einerseits die Triebhaftigkeit seines Greifenerbes, das viele "dunkle Gift", das seiner Leidenschaft etwas Düsteres gibt, und dann wieder das Licht der Göttin, das ihn zu tiefen Gefühlen befähigt. Da brodeln zwei Substanzen in ihm, die jedes Mal eine explosive Reaktion hervorrufen, wenn sie durcheinander gewirbelt werden. ;-)

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  • Also Degan, nene, den find ich bisher total unsympathisch :grin
    Und irgendwie muss ich sagen, dass es mich ein wenig genervt hat am Anfang, dass die Geschichte um Nona so schnell vorbei sein sollte... :-(
    Man hatte sich grade an die ganzen Figuren gewöhnt und nun kommt jmd neues, hm...
    Ich muss sagen, ich kann es Liandra nicht krumm nehmen, dass sie niemandem was von ihrem Kind sagen wollte. Aber wie sie es behandelt hat, also nein... Keine Gefühle ok, aber schlagen muss man es doch trotzdem nicht!! Xiria kann schließlich nichts dafür, dass ein Greif Liandra vergewaltigt hat.
    Warum ist sie eigentlich weiblich? Wieder ein Zufall so wie bei Dawon??
    Aha Nona ist also eine Lalu-frau geworden wie erwartet. Finde ich sehr schade irgendwie... Also ich fände es schrecklich, wenn ich niemanden mehr berühren könnte! ;-(
    Was ich interessant fand: Xiria hält die anderen für böse. aber sieht nicht, dass sie selber auch so ist/schlimmer. Sie denkt sie weiß viel, aber verstanden hat sie eigentlich gar nichts! Sind ihre guten Gefühle tatsächlich so verkümmert oder ist sie nur total beeinflussbar?

  • Nightflower : Xiria ist vielleicht ein wenig mit "Kaspar Hauser" zu vergleichen - ein Kind lernt Sozialverhalten in den ersten drei Jahren seines Lebens. Xiria hatte gleich zwei Probleme - sie hat ihre Umwelt nicht erfahren und besaß keine Gefühle. Ihr Verhalten ist im Grunde genommen normal - tragisch eher als böse.


    Nona fällt ja nicht wirklich heraus aus der Geschichte. Aber die Handlungsstränge sind halt angelegt wie klassische High Fantasy - wie in die Nebel von Avalon beispielsweise, in der eine Geschichte über Generationen erzählt wird. Ich hätte nicht gedacht, dass das hier als so exotisch empfunden wird, weil es doch eigentlich eine absolut klassische und bekannte Art ist, Fantasy zu schreiben.

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  • Hm, dann kenne ich vielleicht die falsche/neuere Art von Fantasy :grin
    Ich hatte sowas noch nie und ich lese schon sehr viel^^ Also auf jeden Fall nicht in einem Buch! Wenn dann im 2. Band oder so.


    Ja, das stimmt. Eher tragisch als böse, das trifft es vielleicht, auch wenn sie viel Böses tut...

  • Na ja, es ist halt eine klassische Art High Fantasy und eine episch weite Geschichte zu erzählen - die hangelt sich einfach nicht an einer einzelnen Person englang, weil sie eine große und gewissermaßen übergreifende Geschichte zwischen Göttern und Menschen erzählen will.

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  • Also als böse kann ich Xiria auch nicht sehen. Sie tat mir von Anfang an wahnsinig Leid. Das muss einfach schrecklich sein, so aufgewachsen zu sein und das dann plötzlich von einem Moment auf den anderen vor die Nase gesetzt zu bekommen. Und dann noch ohne es wirklich begreifen zu können...
    Schrecklich dass Liandra, eine Hohepriesterin von Sala (also eigentlich ja von der friedliebenden Seite - sollte man meinen) so grausam sein kann.
    Klar kann ich verstehen, dass sie dieses Kind vielleicht nicht lieben kann wie eine Mutter das normalerweise tut, aber dieses Kind zu schlagen und so unwürdig aufwachsen zu lassen ist grausam und hätte sie nicht machen dürfen. Dann hätte sie es eher weggeben sollen oder so.
    Mich wundert es auch dass Sala das so einfach geduldet hat. :gruebel


    Die Reaktion der "weisen" Waldfrau hat mich sehr gewundert. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich so schnell vom ersten Eindruck beeinflussen lässt... Zumindest hätte ich nicht gedacht, dass sie gleich so bösartig und handgreiflich wird... Die Waldfrauen stecken also trotz ihrer achso weisen Art und ihrer Weissagungen dennoch voller Vorurteile... :gruebel
    Auch Liandra steckte ja permanent voller Vorurteile und das sogar als Hohepriesterin von Sala. Das hat man zuletzt gesehen als sie zu Degan sagt das Licht in ihm sei nur für die Menschen gedacht und nicht für die Greife. Meiner Meinung nach eine ganz furchtbare Einstellung, die aber alle zu teilen scheinen, da niemand außer Degan etwas dagegen gesagt hat (wahrscheinlich ist das auch eins der größten Probleme in Engil: die Engstirnigkeit dort).


    Am Anfang habe ich mich ja gefreut, dass Xiria auf Dawon getroffen ist, weil ich dachte da ist endlich eine Person die sie nicht zurückstößt und ihr Freundlichkeit entgegenbringt. Ich hatte die ganze Zeit befürchtet, sie würde auf Leute von Muruk treffen.
    Nur leider hat sich dann herausgestellt, dass sie Gut und Böse nicht auseinander halten kann und Dawon zum Schluß vollkommen missversteht... Ob Dawon ihren Angriff überlebt? Ich hoffe es doch!
    Nun ist sie also doch bei Muruk gelandet :-(
    Ich kann mir ja nicht helfen, ich habe irgendwie einen Narren an ihr gefressen und hoffe, dass sie noch irgendwie die Kurve bekommt. Es wäre so traurig, wenn sie wirklich böse wird. (Denn als böse empfnde ich sie jetzt noch nicht.)


    Degan kann ich noch nicht wirklich einordnen. Er ist mir noch nicht wirklich sympathisch (und irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sich das noch ändert.) Aber mal sehen. Vielleicht überrascht er mich ja noch :grin

    "Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und den Morgen vor dem Rest der Welt sieht."
    Oscar Wilde

  • giggel : Ich sags ganz offen - Xiria ist meine Lieblingsfigur aus dem Buch - es war auch eine Herausforderung ihre Charakterentwicklung zu schreiben ... die Art, wie sie sprechen lernt und langsam Worte mit Gefühlen in Verbindung bringt ... wie sie enttäuscht wird, herumirrt, und in ihrer Verzweiflung immer tiefer in ihrem Groll gegen die Menschen versinkt. Xiria ist für mich tatsächlich der stärkste Charakter des Buches. :-)


    Und Liandra - es ist nicht viel anders als heute. Diejenigen, die sich als Vertreter der Götter (bzw. Gottes) auf Erden sehen sind oftmals doch fehlbarer als normale Menschen.
    Zudem ist Liandra durch ihre Erlebnisse verbohrt und verbittert geworden.


    Xiria wegzugeben, hätte sie sich nicht gewagt - allein die Tatsache, dass jemand gewusst hätte, dass sie von einem Greif geschändet worden ist, wäre fürchterlich für sie gewesen.
    Man hätte sie fortjagen können oder ihr zumindest das Priesterinnenamt entziehen. Im Grunde genommen fühlt sie sich durch die Vergewaltigung durch den Greif ihrer Reinheit beraubt.
    Lieber versteckt sie ihre Schande und lässt die Wut am lebenden Beweis für ihre Vergewaltigung aus.


    Die Waldfrauen - nun ja, sie sind Heilerinnen und auch weise auf eine bestimmte Art - aber sie sind auf der anderen Seite auch garstige und schrullige Weiber ... altersboshaft noch dazu.
    Und Xiria ist etwas, das es eigentlich nicht geben dürfte. Sie verhalten sich zwar neutral den Göttern gegenüber, aber nicht unbedingt ihren Kreaturen.


    Ich denke, die Empfindungen, die du gegenüber Degan hast, sind genau die, die du haben solltest. Er sieht sich wohl genauso. Er weiß nicht, wo er hingehört, leidet unter seinem Jähzorn und seiner Wut und ist aggressiv durch seine Entwurzelung. Er gehört nicht zu den Menschen und nicht zu den Greifen.
    Er ist jemand, der außerhalb jeder Gemeinschaft steht - und jedes Wesen sehnt sich nach Gemeinschaft und jemandem, dem man sich verwandt und verbunden fühlen kann.
    Er ist nicht schlecht, aber er ist auch kein Samariter. Aber immerhin ist er auch kein Lügner und Heuchler. ;-)

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  • Zitat

    Original von BirgitF



    Ich denke, die Empfindungen, die du gegenüber Degan hast, sind genau die, die du haben solltest. Er sieht sich wohl genauso. Er weiß nicht, wo er hingehört, leidet unter seinem Jähzorn und seiner Wut und ist aggressiv durch seine Entwurzelung. Er gehört nicht zu den Menschen und nicht zu den Greifen.
    Er ist jemand, der außerhalb jeder Gemeinschaft steht - und jedes Wesen sehnt sich nach Gemeinschaft und jemandem, dem man sich verwandt und verbunden fühlen kann.
    Er ist nicht schlecht, aber er ist auch kein Samariter. Aber immerhin ist er auch kein Lügner und Heuchler. ;-)


    Was ich bei Degan aber nicht verstehen kann ist, dass er sich derart aus der Gemeinschaft ausgestoßen fühlt. Er wird ja trotzdem von seiner Familie (bzw. Ilana, Tojar und Lin) geliebt. Da stößt ihn ja keiner weg. Er ist ja eigentlich selbst derjenige, der sich aus der Gemeinschaft ausschließt...
    Klar kann ich noch gut verstehen, dass er sich von Ilana und Tojar verraten fühlt, weil sie ihm verschwiegen haben wer er ist... Aber dass er Lin auch so von sich stößt... :gruebel


    Das ist sowieso noch so eine Sache... Ich finde ja gut, dass sie Degan von den Priestern ferngehalten haben und niemandem gasagt haben, wer er ist, damit er ein relativ "normales" Leben führen kann, Aber dass sieihm nie gasagt haben was es mit seiner Geburt auf sich hat... Das hätten sie ihm eigentlich spätestens (eigentlich sogar früher) als er Erwachsen war, sagen müssen (Und in Engil sind sie ja schon mit 14 Jahren soweit) :gruebel

    "Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und den Morgen vor dem Rest der Welt sieht."
    Oscar Wilde

  • giggel : Ja, natürlich lehnen weder Lin noch Tojar oder Ilana ihn ab - aber er fühlt sich anders als sie. Er fühlt, dass er viel stärkere Triebe zum Guten wie zum Bösen hin in sich trägt. Er fühlt sich durch die Erwartungen, die Tojar und Ilana an ihn stellen (Lin zur Gefährtin nehmen und Engil ein guter König sein) überfordert; und er fühlt sich von Lins Liebe und ihren Erwartungen, die sie an ihn hat überfordert. Also wehrt er sich auf die einzige Art, wie es ihm möglich scheint, denn natürlich weiß er im Grunde genommen auch, dass nicht die anderen das Problem sind, sondern er selbst.
    Doch als er dann erfährt, woher seine ganzen Probleme kommen und dass niemand ihm etwas gesagt hat, ist seine Wut natürlich groß.


    Es ist halt so, dass weder Tojar noch Ilana oder auch Lin seinem Herzen Frieden geben können. Man kann sich nur zu einer Gemeinschaft zugehörig fühlen, auf deren Ebene man auch schwingt. Und das ist bei Degan einfach nicht der Fall - er ist anders als alle anderen. Und das weiß er auch.


    Die anderen haben das Problem nicht - sie haben genügend Menschen um sich, die sozusagen von ihrer Art sind.


    Degan ist aber einzigartig und weiß, dass man ihn in einen Schuh zu pressen versucht, der ihm nicht passt - auch wenn Ilana und Tojar und sogar Lin es gut mit ihm meinen. Sie verstehen ihn einfach nicht, weil sie nicht einzigartig innerhalb ihrer Rasse sind und sein innerliches Leid nicht am eigenen Leib erfahren haben.


    Dass Tojar und Ilana Degan nichts über seine Herkunft gesagt haben, hat mehrere Gründe.


    1) Ähnliche Gründe wie auch Adoptiveltern sich lieber dafür entscheiden, dem Kind nichts von seiner wahren Herkunft zu sagen - auch in unserer Gesellschaft führt so etwas nicht selten zu Problemen und Vorwürfen, wenn die Wahrheit dann doch durch Zufall ans Tageslicht kommt.


    2) Vielleicht haben sie auch gehofft, wenn sie seine wahre Bestimmung totschweigen, würde auch die Prophezeiung und die Götterfehde dadurch ein Ende finden - immerhin war es jetzt lange friedlich in Engil ... warum also schlafende Hunde wecken.


    3) Sie haben seine Seelenqual und Andersartigkeit unbewusst gespürt und wollten dagegen wirken - nach dem Motto - irgendwann wird er sich schon in die Gemeinschaft einfügen und seinen Weg machen.

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  • Der zweite Zyklus beginnt etwas verwirrend, aber recht bald wird klar, wer Xiria ist. Was mich nur etwas wundert ist, daß Liandra ihre Schwangerschaft seinerzeit so gut verbergen konnte; ob ihre Mitpriesterinnen etwas wissen, ich bin mir nicht ganz sicher.



    Seite 278f, als Ilana über die vergangenen Zeiten sinnierte, ist mir der Vergleich mit der Deutschen Einheit gekommen, die dieses Jahr auch zwanzig Jahre alt wurde.



    In Degans Seele kämpfen also zwei verschiedene Seelen; muß vielleicht so ein, wenn er den Kampf beenden und damit eine Art Ausgleich schaffen soll.


    Ansonsten entwickelt sich die Handlung recht flott und folgerichtig. Da ist dann mein Problem, daß ich nicht so recht weiß, was ich schreiben soll. (War auch in den Darkover-Leserunden bei den handlungsbezogenen Büchern so, desgleichen bei der „Nonne mit dem Schwert“, wo es auch über weite Strecken „nur“ um Handlung ging.)


    Daß Liandra das nicht überleben würde, war eigentlich klar (Alternative wäre eigentlich nur gewesen, daß sie zu Muruk „überläuft“). Ich kann nicht behaupten, daß sie mir groß fehlt. Meine Mitleserin gab einen ähnlichen Kommentar von sich. :grin



    Wenn Xiria die falschen Gefährten bzw. Lehrmeister findet, dürfte sie richtig gefährlich werden. Dawon lebt also noch, und Nona ist eine Lalu-Frau.


    Gut beschrieben fand ich, wie Xiria die Welt erforschte. Da konnte ich ihr Nichtwissen so richtig nachvollziehen. Und Degan - der wird nun seine eigene Heldenreise beginnen müssen.



    Zitat

    Original von Birgitf
    Xiria ist vielleicht ein wenig mit "Kaspar Hauser" zu vergleichen.


    Ja, an den habe ich auch denken müssen. :-)



    Zitat

    Original von BirgitF
    (...) wie in die Nebel von Avalon beispielsweise, in der eine Geschichte über Generationen erzählt wird. Ich hätte nicht gedacht, dass das hier als so exotisch empfunden wird, weil es doch eigentlich eine absolut klassische und bekannte Art ist, Fantasy zu schreiben.


    An die Nebel von Avalon habe ich bisher in diesem Zusammenhang, ehrlich gesagt, überhaupt noch nicht gedacht, obwohl ich die schon mindestens drei Mal im Leben gelesen habe. Ich denke, daß die Problematik schlicht und einfach durch eine falsche Vermarktung durch den Verlag entstanden ist: der Klappentext (und die anderen Werbetexte des Verlages) lassen auf ein anderes Buch schließen, als das, welches es ist. Damit werden falsche Erwartungen geweckt (bei mir zugegebenermaßen ursprünglich auch). Ich habe mit der anderen Richtung allerdings in diesem Fall kein Problem, während ich - wie erwähnt - von Trudi Canavan etwa bestimmt kein Buch mehr lesen werde.



    Zitat

    Original von giggel
    Die Reaktion der "weisen" Waldfrau hat mich sehr gewundert. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich so schnell vom ersten Eindruck beeinflussen lässt.


    Da hat mich auch gewundert und paßte mE irgendwie nicht zu den bisherigen Auftritten der Waldfrauen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Die Reaktion der "weisen" Waldfrau hat mich sehr gewundert. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich so schnell vom ersten Eindruck beeinflussen lässt.


    Hm, das konnte ich eig gut nachvollziehen, weil die Frauen ja auch Nona zuerst überhaupt nicht mochten, weil sie so jung und schnell war...

  • SiCollier : Ja, die Priesterinnen sind verschworen mit Liandra. Es wird am Ende des 1. Zyklus erwähnt, dass Liandra sich zurückgezogen hat und den Tempel nicht mehr verlässt.
    Zugegebebermaßen habe ich das aber nur so nebenbei erwähnt.


    Bzgl. der Deutschen Einheit und S. 278 f - ich hab mal nachgeblättert - aber was genau meinst du?


    Also, Xirias Entwicklung zu beschreiben, war wirklich mein Highlight des Romans. So etwas liebe ich heiß und innig - psychologische und philosophische Entwicklungen ... seufz ... könnte ich nur noch tun, wenn ich dürfte. :pille :lache


    Bei die Nebel von Avalon ist es so, dass die Herrin vom See darum kämpft, die alte Religion zu erhalten und die Menschen dafür manipuliert.
    So wird zuerst die Geschichte von Uther und der Lady Igraine erzählt, aus deren Verbindung Arthus entsteht, der wiederum mit seiner Schwester Morgaine (manipuliert durch die Herrin vom See) Mordred zeugt - dann wird die Geschichte von Arthus und seiner Königin, die dann schließlich mit Lanzelot durchbrennt usw. erzählt - heißt, ganz ähnliche Erzählweise.
    Es werden durchaus kurze heftige Liebesgeschichten, Hass und auch Intrigen zwischen den einzelnen Charakteren erzählt, aber sie dienen zu einem höheren Ziel, führen nur zum nächsten Schritt in der Geschichte, manipuliert durch die alten Götter.


    Was die "weisen" Waldfrauen angeht - dass sie nicht immer so weise und allwissend sind, wie die Menschen glauben - davon auch noch mehr im 3. Zyklus.


    Ansonsten ist es aber so, dass Greife auch bei Waldfrauen nicht unbedingt beliebt sind. Sie mögen ja auch keine Schjacks.

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey

  • Liandra's Schändung blieb also doch nicht ohne Folgen, aber wie sie ihre Tochter Xiara behandelt ist erschreckend, daher hat mich ihr Tot dann nicht gross bekümmert!
    Aber vor Xiria muss man sich in Acht nehmen, die ist unberechenbar und ich bin gespannt auf welche Seite es sie verschlägt!


    @ Bouquineur
    stimmt, der Vergleich zwischen Xiara und dem Species Wesen Sil, hat durchaus was!


    Das Lin jetzt Hohepriesterin ist, kam dann doch etwas sehr überraschend und für mich jetzt noch nicht gan nachvollziehbar, aber das klärt sich sicher auch noch auf! Dürfte die Degan jetzt überhaupt noch heiraten?


    Auch bei Degan scheint nun mehr und mehr von seinem Vater durchzudrücken und dass er und Lin nie glücklich geworden wären, lag ja auf der Hand.


    Ob wir wohl noch von Nona und ihrer Geschichte lesen werden? Mich würde das noch interessieren, wie sie zur Lalu-Frau wurde.

  • Faraday : Ja, Lin dürfte sich noch einen Gefährten nehmen, trotz Priesteramt. Die Denkweise, dass Priester grundsätzlich nicht heiraten dürfen ist vor allem christlich und natürlich katholisch geprägt.


    Vor allem in antiken oder vorzeitlichen und archaischen Kulturen, in denen Göttinnen angebetet wurden, stand sogar die Fruchtbarkeit der Frau im Vordergrund. In diesem Sinne ist auch Salas Sonnenwendfeier und die ausgelassenen "Liebesopfer" in dieser Nacht zu verstehen. Im archaischen Göttinnenkult war Sex an sich in diesem Zusammenhang eine heilige Handlung und nicht selten ging die Hohepriester an bestimmten Festtagen eine "heilige Ehe" (für diesen einen Tag ein), in dem sie sich im Namen der Göttin mit dem Gott (meistens Hohepriester eines anderen Gottes) verband und einen heiligen Beischlaf durchführte.


    So in etwa ist Engils Kultur und Religion zu verstehen - und damit auch die Freizügigkeit der Mädchen und Jungen.


    Von Nona lesen wirst du auf jeden Fall noch - ob es das ist, was du erwartest, bleibt abzuwarten. ;-)

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  • Zitat

    Original von BirgitF
    Bzgl. der Deutschen Einheit und S. 278 f - ich hab mal nachgeblättert - aber was genau meinst du?


    Nix konkretes. Nur daß da auch zwei verschiedene Völker sehr rasch zusammenkamen, was nicht ganz problemlos verlief/verläuft. Und dann eben in beiden Fällen die zwanzig Jahre.



    Zitat

    Original von BirgitF
    Bei die Nebel von Avalon ist es so, dass die Herrin vom See darum kämpft, die alte Religion zu erhalten und die Menschen dafür manipuliert.
    So wird zuerst die Geschichte von Uther und der Lady Igraine erzählt, aus deren Verbindung Arthus entsteht, der wiederum mit seiner Schwester Morgaine (manipuliert durch die Herrin vom See) Mordred zeugt - dann wird die Geschichte von Arthus und seiner Königin, die dann schließlich mit Lanzelot durchbrennt usw. erzählt - heißt, ganz ähnliche Erzählweise.
    Es werden durchaus kurze heftige Liebesgeschichten, Hass und auch Intrigen zwischen den einzelnen Charakteren erzählt, aber sie dienen zu einem höheren Ziel, führen nur zum nächsten Schritt in der Geschichte, manipuliert durch die alten Götter.


    So habe ich das noch nie gesehen, aber die Betrachtungsweise stimmt natürlich. Insofern gibt es denn doch Parallelen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Xiria ist ein sehr Intressanter Charakter. Besonders hat mir gefallen wie sie alles Endeckt.
    Lachen musste ich das sie gerade auf Dawon trifft. Beide sehr unbedarft wenn nicht sogar Naiv. Der Weg den Xiria jetzt gehen wird ist für mich eigentlich klar. Viele möglichkeiten bleiben ja nciht mehr.
    Und wenn Degan und Xiria aufeinander treffen kann das böse enden......


    Auf eine gewisse art kann ich die Waldfrau verstehen. Ich denke das sie sich auch erschreckt hat das plötzlich wieder ein Greif auftaucht und dazu noch ein weiblicher.So alleine im Wald weiss sie sich wenigstens zu helfen. Auch wenn es ihr am ende nichts genützt hat.