Gott ...

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Du bist ja gar nicht neugierig, mein Freund, wenn du alles weißt. :rolleyes Aber ich mache auch kein Geheimnis daraus, daß ich Kathole bin. Allerdings mit dem Vorbehalt, die kleinen grauen Zellen (Herr Poirot mag verzeihen) zwischen meinen Ohren zu benutzen.
    :brain


    Da schließe ich mich an. Außerdem muss man nicht zwangsläufig alles glauben, was die Kirche vorschreibt!


    Bye,
    ImmI!

  • 1) nein
    2)wer würde die Geschehnisse auf der Welt zulassen?
    3) schätzungsweise, aber der hätte dann wohl so viel zu tun, dass ers gar nicht schaffen kann...
    4) ja, schon, ich stell mir die übliche Mann-mit-langem-grauen-Bart-auf-Wolke-Version vor.


    Bin Ethikklasse--> ist das Atheismus?
    Und vielleicht gibt es ja etwas Höheres, eine Art Schutzengel, das uns doch beschützt? *grübel*

  • Ui, Religion. Ergiebiges Thema. Bevor ich mir den ganzen langen Thread durchlese und evtl. auf andere eingehe, will mal kurz eben meine Einstellung darlegen.


    Ich begann als "Ignorant" :) Religion und Gott war für mich nicht von Bedeutung, ich wurde auch nicht von meiner Familie in irgendeine Richtung geprägt.


    Später, als ich erstmal weltanschaunliche Überlegungen wälzte, wurde ich Atheist. Es erschien am logischsten. Ich sehe keine Beweise für Gott, also wird es ihn wohl nicht geben.


    Erst später wurde mir bewußt, das Atheismus nicht etwas die Abwesenheit von Glauben ist, sonder expliziter Glaube an die Nichtexistenz Gottes. Eine relativ vermessene Einstellung, nicht wirklich besser als Religionsanhänger, die sich auch alle im Besitz der einzigen Wahrheit sehen. Das war mir dann ebenfalls zu ignorant.


    Heute bin ich bekennender Pantheist (bzw. Taoist, was sich nur daran unterscheidet, ob man die westliche oder fernöstliche Lesart bevorzugt).


    Ich glaube nicht an einen Gott im christlichen (jüdischen/muslimischen) Sinne. Das da oben ein allmächtiger "Mann" sitzt, ist eine reichlich seltsame Vorstellung für mich.


    Für mich ist "Gott" immer und überall. Ich bin genauso ein Teil wie der Rest des Universums (und damit verhältnismäßig winzig). Dem All-Einen eine menschliche Motivation und Geist zuschreiben zu wollen, halte ich für nichts anderes als den Beweis, dass die Menschen sich viel zu wichtig nehmen. Gott is weit jenseits unserer Vorstellungskraft.


    Deswegen sind auch Fragen nach dem "Warum Gott soviel Leiden in der Welt zuläßt" sinnlos. Täglich sterben Tausende und Abertausende Zellen des menschlichen Körpers. Manche haben wir sogar direkt auf dem Gewissen. Kümmert es uns? Warum sollte das Universum sich dann um einen einzelnen Mensche kümmern?


    Für die Frage auf das Leben nach dem Tod habe ich auch eine eigene Theorie. Wie alles andere hier nur das, was ich für wahr halte, es kann alles auch ganz anders sein.


    Wir sind alle Splitter Gottes. Für eine begrenzte Zeit ist es uns zugestanden, wie und warum auch immer, ein eigenes Leben zu führen. Dieses Leben ist begrenzt, das gehört zum Lauf der Dinge. Wenn wir sterben, ist dieses Leben zuende, genauso hören wir damit auf, zu sein. Aber vielleicht, nur vielleicht, wird das, was wir gewesen sind, was wir erlebt haben, wieder eins mit dem ganzen. Vielleicht lebt Gott nur durch alle Geschöpfe des Universums, und damit auch ein wenig durch uns.

  • Zitat

    Original von Taurik
    Wir sind alle Splitter Gottes. Für eine begrenzte Zeit ist es uns zugestanden, wie und warum auch immer, ein eigenes Leben zu führen. Dieses Leben ist begrenzt, das gehört zum Lauf der Dinge. Wenn wir sterben, ist dieses Leben zuende, genauso hören wir damit auf, zu sein. Aber vielleicht, nur vielleicht, wird das, was wir gewesen sind, was wir erlebt haben, wieder eins mit dem ganzen. Vielleicht lebt Gott nur durch alle Geschöpfe des Universums, und damit auch ein wenig durch uns.


    Und damit bist Du doch gar nicht so weit weg von allen möglichen Religionen dieser Erde...auch den christlichen nicht.


    Gruss,


    Doc

  • Auch auf die Gefahr hin, gegen die erste Forumsregel zu verstoßen, aber das stimmt nicht. In fast allen großen Religionen sind wir Geschöpfe Gottes, was ein himmelweiter Unterschied ist.


    Ich sehe mich deutlich näher an der Philosophie (allen voran Spinoza) als an Religion.

  • Tja, mir ist dieser Unterschied wichtig. Mal ganz zu schweigen davon, dass es bei mir auch keine heiligen Bücher, Priester, Kirchen/Tempel und Rituale gibt. Aber das sind Äußerlichkeiten.


    Der Punkt ist, dass ich einzelne Christen tolerieren bis leiden mag, die christliche Kirche als Institution aber eher missbillige. Von daher kann ich eher oberflächliche Kommentare wie diesen nicht durchgehen lassen. Sorry. :wave

  • Dass du sofort den Umkehrschluß ziehen mußt, ich sei intolerant, beweist mir wieder einmal, dass du meine Worte zwar gelesen, aber nicht wirklich verstanden hast.


    Ich lasse mich nicht gern über einen Kamm scheren. Auch nicht über den der "weltoffenen, toleranten Nichtchristen", wobei ich mich des Gefühls des Sarkasmus von deiner Seite nicht erwehren konnte. Deshalb meine eher spöttische Antwort.


    Wir können gern im Detail diskutieren, aber dann bitte auf einer ernsthafteren Ebene.


    (PS: Und zum Thema Toleranz: Ich bin durchaus in der Lage, andere Meinungen, zu akzeptieren, was dir jeder, der mich kennt, bestätigen wird. Dennoch gibt es bei mir eine ziemlich klar definierte Grenze des Intolerablen. Also kann ich mich nicht reinen Gewissens "tolerant" nennen.)


    PPS: Falls ich hier zu ernst oder gar oberlehrerhaft klinge, bitte ich um Verzeihung, aber gerade dieses Thema nehme ich relativ ernst.

  • Hallo His,


    du stellst ja ziemlich provozierende Fragen.



    >1) Gibt es einen Gott?


    Ich weiß es nicht. Im Grunde sehnen sich jedoch die meisten Menschen nach einem höheren Wesen, dass ihnen Hoffnung und Zuversicht verleiht. Wenn dieses Wesen existiert, hat es wohl wenig mit den Bildern gemein, die von den verschiedensten Religionen mit Zähnen und Klauen verteidigt wird.


    Eines weiß ich aber sicher, es gibt den Teufel, und der sitzt in allen Menschen und bei vielen kontrolliert er auch deren Gedanken und Handlungen. Die Ergebnisse kann man tagtäglich im Fernsehen und in den Zeitungen sehen.



    2) Wenn ja/nein, warum glaubt ihr (nicht) daran?


    Gäbe es einen Gott in der Form, wie er in den Kirchen gepredigt wird, wäre es für mich schwer verständlich, dass er sein Ebenbild auch als blutrünstige Monster und Kinderschänder, sowie einer Masse Schafe, die sich ducken und zu allem mäh sagen, geschaffen hat.



    3) Brauchen wir heute einen Gott?


    Wir brauchen Ideale, Hoffnung und Trost in einer immer kälteren Welt, in der der Nächste des Nächsten Feind ist. Ein Glaube an einen gerechten und mahnenden Gott könnte gewiss nützlich sein, weniger aber ein gewisser Teil der Leute, die behaupten, in seinem Namen zu sprechen und zu handeln.


    4) Wenn ihr an Gott glaubt, wie stellt ihr ihn euch vor? Hat er die Gestalt einer Person? Schließlich muss Gott wenn er existiert tausende Jahre alt sein.


    Wenn es ein höheres Wesen gibt, so ist zum einen die Erde für ihn ein Sandkorn am Strand des Meeres, und zum Zweiten hat er sich längst von der Menschheit abgewandt mit der Meinung, dass die ihre Sintflut schon selbst zustande bringt.



    Dies mag hart klingen, doch in den tausenden Jahre seiner Geschichte hat der Homo sapiens sapiens in meinen Augen nicht bewiesen, dass er eines guten Gottes würdig wäre. Trotzdem ist noch nicht alle Hoffnung verloren. Auch der auf zwei Beinen gehende Affe kann noch lernen, seine Banane mit seinem Nachbarn zu teilen, anstatt ihm als Fresskonkurrenten die Birne einzuklopfen.


    Gheron

  • Gottdefinition.


    Ich glaube nicht an den Kirchen / Bibel / Religions- Gott.
    Ich denke das die Bibel ein Buch ist, mit lehrreichen Geschichten (abgesehen vom alten Testament, das ist nur sex n' crime).
    heilig daran ist meines erachten nichts.
    Alte Geschichten die sich damals Leute erzählt haben.


    Gott würde ich als das Gefühl definieren, das man hat, wenn man
    allein durch den wald geht, wenn mn Musik macht, wenn man in die Augen
    eines Babys sieht, wenn man an einer Blume riecht.


    klingt alles furchtbar kitschitg, aber was solls ?


    in diesen momenten weiss man das doch alels irgendwo seinen sinn hat.
    mal mehr mal weniger.


    und das ist gott


    das gute im menschen.



    niemand brauch kirchen.
    niemand brauch religion
    aber alle sollten viel spiritueller sein.


    ich hoffe es is einigermassen bei rumgekommen was ich sagen wollte


    :wave

    equal me to whatever you want
    i don't care
    as long as i know
    this could mean we're free


    farewell, goodbye
    your
    mr_slowly_downwards

  • Oder andere Frage: Wozu braucht man heute noch einen Gott?


    Ich brauche jedenfalls keinen. Ich vertraue auf meine Kenntnisse, bete und hoffe nicht, sondern denke nach und handle gleich. Ich scheitere oder ich habe Erfolg - ganz einfach. Ich verlasse mich auf meinen Verstand, nicht auf ein übersinnliches Wesen, für dessen Existenz bzw. Nichtexistenz es keinen Beweis gibt.


    Ein weiterer Beweggrund an Gott nicht zu glauben, gaben mir viele Menschen des röm-katholischen Glaubens. Wie viele Menschen sind nur auf dem Papier Gläubiger, gehen manchmal brav in die Kirche, sagen "Ja und Amen" und damit hat sich schon der Glauben an Gott, schimpfen daheim auf Kirche, und zweifeln an Gott, tun aber nichts dergleichen, weil sich an "Gott glauben" so gehört ...
    Ich habe selten etwas verlogeneres, widersprüchlicheres gesehen wie Religion.


    Aber was solls?
    Ich akzeptiere jede Art von Religion, wenn sie nicht ins extreme geht bzw. praktiziert wird.


    mfg

  • Zitat

    Original von Historikus
    ... viele Menschen sind nur auf dem Papier Gläubiger



    Ja, immer noch besser als Schuldner. Sorry His, darüber konnte ich unmöglich weglesen.


    Zitat

    Ich akzeptiere jede Art von Religion, wenn sie nicht ins extreme geht bzw. praktiziert wird.


    *unterschreib* Wenn die Toleranzschwelle beim Großteil der Menschen so schön hoch liegen würde, gäbe es auf jeden Fall weniger Kriege.

  • @His


    Zitat


    Wozu braucht man heute noch einen Gott?


    Was bedeutet das "heute" in Deiner Frage?
    Zu allen Zeiten gab und gibt es Menschen, die eben an Höheres glauben, während andere das eben nicht tun. Das hat m. E. mit "heute" oder "gestern" nichts zu tun.



    Zitat


    Ich vertraue auf meine Kenntnisse, bete und hoffe nicht...


    Was tust Du dann, wenn Deine Kenntnisse nicht ausreichen, wenn es kein fundiertes wissenschaftliches Wisssen mehr gibt? Wenn Du an einen Punkt in Deinen Überlegungen (und Empfindungen) kommst, bei dem selbst geballtes Fachwissen die Segel streichen muss?


    "Ich bete und hoffe nicht.", sagt sich natürlich leicht, wenn man noch keine Verzweiflung am eigenen Leib erfahren musste. Was tust Du, wenn ein Dir nahestehender Mensch mit dem Tod ringt und niemand mehr helfen kann? Wenn es auf des Messers Schneide steht? Ich garantiere Dir, dass Du hoffst und bangst...und beten wirst. Denn da hilft Dir kein rationales Nachdenken mehr.


    Zitat


    ...gehen manchmal brav in die Kirche, sagen "Ja und Amen" und damit hat sich schon der Glauben an Gott...


    Und damit machst Du Deinen grundsätzlichen Fehler. Du implizierst in den Glauben an Gott, den Glauben an die Institution Kirche. Die Kirche hat mit Glauben soviel zu tun, wie eine Waffe mit dem Begriff Mord. Es sind assoziative Bilder, die da verwoben werden, die aber Nichts davon definieren.


    Genauso, wie man einen Mord ohne Waffe begehen kann, genauso "funktioniert" auch Glaube ohne eine institutionalisierte Kirche. Das solltest Du eigentlich auch besser wissen, oder?


    Zitat


    Ich akzeptiere jede Art von Religion...


    Ich akzeptiere auch jede Art von Meinung zu dem Thema, nur mit dem Respektieren habert es bei mir dann, wenn ich solche pauschalisierten Aussagen lese. Sorry.


    Gruss,


    Doc