Monika Peetz – Die Dienstagsfrauen

  • Zum Inhalt:


    Sie sind 5 Frauen, die sich seit einem lange zurückliegenden Französisch-Kurs jeden ersten Dienstag im Monat treffen. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, sind sie in den vergangenen 15 Jahren beste Freundinnen geworden. Caroline, die erfolgreiche Anwältin, deren Berufs- und Familienleben perfekt erscheint; Estelle, die wohlhabende Dame von Welt mit ihrem scharfen Sinn für Humor; Eva, die vor langer Zeit Ärztin werden wollte, aber dann darin aufgegangen ist, sich um Mann und ihre 4 Kinder zu kümmern; Kiki, das Nesthäkchen der Runde, mittlerweile auch schon Mitte 30, aber immer noch auf der Suche nach beruflichem Erfolg und dem Mann fürs Leben; und Judith, deren Mann Arne gerade nach langer Krankheit verstorben ist.


    Judith beschließt, dass sie Arne ehren will, indem sie seine Pilgerreise beendet, was er aufgrund seiner Krankheit nicht mehr geschafft hat. Sie will nach Lourdes pilgern, dieses Stück des Jakobswegs bewandern. Ihre Freundinnen wollen ihr beistehen und so wird aus dem diesjährigen Urlaub der Dienstagsfrauen eine Pilger-Wanderung, auf der die Frauen viel übereinander und sich selbst herausfinden werden.


    Schon am Anfang gibt die Autorin Hinweise, dass Arne Geheimnisse hatte. Sein Tagebuch, dem Judith folgen will, entpuppt sich schnell als fragwürdig. Während Judith dies vorerst möglichst ignoriert, beginnt die Neugier der Freundinnen zu wachsen, vor allem Caroline hinterfragt Arnes Aufschriften sehr kritisch. Doch um die Wahrheit herauszufinden, müssen die 5 Frauen eine weite Strecke bewältigen, nicht nur auf dem Weg, sondern auch in ihrem Inneren!


    Meine Meinung:


    Die Beschreibung und Entwicklung der einzelnen Frauen unterwegs hat mir sehr gut gefallen,die Charaktere waren glaubwürdig dargestellt, weder Humor noch Gefühl kommen zu kurz.


    Ich hatte befürchtet, dass das Buch entweder eine seichte Frauengeschichte oder ein weiterer Jakobsweg-Wanderroman sein würde und bin wirklich angenehm überrascht von dieser tiefgehenden Geschichte über Freundschaft.

  • M.Peetz hat es mit diesem Buch tatsächlich geschafft, dass ich am liebsten gleich mal meine Sachen packen und da runterfahren möchte. Dieses Buch ist, auch wenn ich anfangs gedacht habe es dümpelt so vor sich hin, ein sehr gutes Buch.
    Die fünf Freundinnen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können machen dem Leser, jede auf ihre Art, deutlich wie wichtig es doch ist, ab und an mal über eigene Einstellungen im Leben oder das Leben selbst nachzudenken.
    Ich hab mich tatsächlich dabei erwischt, dass ich mich gefragt habe ob es etwas gibt was genauso in meinem Leben passiert und was ich ändern könnte und wie wichtig es ist Dinge direkt anzusprechen als sie für sich zu behalten und evtl lange Zeit damit zu hadern

  • Das Buch hatte ich schon ein paar Wochen und ich wollte es gerne vor der Verfilmung lesen. Das hat ja geklappt und ich kann mich hier nur anschließen:
    Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich fand es als sehr realistisch dargestellt, was die Charaktere und die Freundschaft angeht.
    Es war lustig aber eben auch tiefergehend - eine tolle Mischung.


    Zu dem, was Ihr schon vor mir geschrieben habt möchte ich noch hinzufügen, dass mir auch die Entwicklung der Freundinnen nach der Reise gut gefallen hat. Zwar ist dieser Teil recht kurz, aber schlüssig und er wirkt auf mich auch sehr realistisch.



    Ein wirklich schönes Buch, dass ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann!

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Kurzbeschreibung
    Fünf Freundinnen. Seit über 15 Jahren treffen sie sich regelmäßig am ersten Dienstag im Monat. In ihrem Stammlokal nennt man sie die Dienstagsfrauen. Einmal im Jahr unternehmen die fünf Frauen etwas gemeinsam. Dieses Jahr haben sie etwas ganz Besonderes vor: Pilgern auf dem Jakobsweg. Am Ende dieser Reise ist nichts mehr, wie es war. Würden sie sich heute begegnen, wären sie wohl gar nicht miteinander befreundet. Aber seit die fünf Frauen vor 15 Jahren nach ihrem Französischkurs auf einen Absacker bei Luc eingefallen sind, ist am ersten Dienstag im Monat der Kamintisch für sie reserviert. Fünf Frauen, nun dies- und jenseits der vierzig, mit sehr unterschiedlichen Temperamenten: Da ist Caroline, die Strafverteidigerin, verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Organisiert, konsequent und streitbar. Sie sagt, was sie denkt, und sie tut, was sie sagt. Und kann trotzdem gut mit Kikis Chaos umgehen. Kiki, chronisch gut gelaunt, gern verliebt, entwirft beruflich Haushaltsgegenstände. Sie hofft auch mit 35 noch, von der Wegwerfware wegzukommen. Bei Aufträgen und bei Männern. Eva wäre schon froh, wenn sie ein eigenes Leben hätte. Als Hausfrau, Ehefrau und Mutter mit brachliegender medizinischer Approbation ist sie geplagt von den schrecklichen "V's": vierzig, vier Kinder, verirrt. Estelle, die Apothekergattin, ist die Frau, die immer zu viel in den Koffer packt und das Tragen anderen überlässt. Einig sind sie sich nur, wenn es darum geht, ihrer Freundin Judith beizustehen. Die zierliche Kindfrau ist die Dramaqueen der Dienstagsfrauen. Sie bespricht ihre Probleme lieber, als dass sie sie löst. Doch wer will ihr das übel nehmen? Jetzt, wo sie gerade Witwe geworden ist? Nach dem Tod ihres Mannes findet Judith ein Tagebuch, das er über seine Pilgerreise nach Lourdes geführt hat. Arne, an Krebs erkrankt, konnte den Weg nicht zu Ende gehen. Die fünf Freundinnen machen sich auf, Arnes Reise zu vollenden - und ahnen nicht, worauf sie sich einlassen. Schritt für Schritt kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das ihr Leben durcheinanderwirbelt. Die Pilgerreise, als Unterstützung für die trauernde Judith gedacht, wird für die fünf Freundinnen ein Augenöffner. Nichts ist, was es scheint.


    Mit meinen Worten
    Luc, Besitzer eines französischen Restaurants wartet an diesem Dienstag vergebens auf seine „Dienstagsfrauen“, einer Gemeinschaft von fünf völlig unterschiedlichen Frauen die sich einst bei einem Französischkurs kennenlernten und nun schon seit 15 Jahren jeden ersten Dienstag im Monat bei ihm einkehren…
    Der Grund dafür ist der Tod von Judiths Mann Arne. Dieser konnte seine geplante Pilgerreise auf dem Jakobsweg nicht zuende führen und so beschliesst Judith, diesen Weg für ihren Mann zuende zu gehen, das Ziel ist Lourdes. Die restlichen 4 Dienstagsfrauen sind natürlich dabei. Doch Arne hat seiner Frau ein Tagebuch hinterlassen und in diesem Tagebuch sind nicht nur seine Aufzeichnungen über seine Pilgerreise, es wirft auch einige Rätsel auf… Nach und nach kommen die 5 Frauen diesem Rätsel auf die Spur und jede für sich findet auch ein Stück weit zu sich…


    Meine Meinung
    Mir persönlich hat das Buch ganz gut gefallen. Stellenweise ist es sehr witzig und bei den Beschreibungen des leckeren französischen Essens knurrt einem manchmal regelrecht der Magen. Zeitweise wird man auch etwas nachdenklich. Die Schreibweise ist locker und leicht und so lässt sich das Buch gut in „einem Rutsch“ lesen.
    Ich hatte mir zwar irgendwie etwas mehr davon versprochen, habe es aber als „leichte Urlaubslektüre“ dennoch genossen.


    Den SOUND ZUM BUCH findet ihr auf meinem Blog

    CINEMAinMYhead


    Mein Buch-Blog
    "Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken" H.Hesse

  • Zu dem Buch gab es unter


    Monika Peetz – Die Dienstagsfrauen


    bereits mehrere Rezensionen. Bitte verwende die Suche, bevor du eine Rezension einstellst, um zu sehen, ob es bereits einen Thread zu dem Buch gibt. :wave


    Ich werde den Thread zum Zusammenfügen melden.


    (Außerdem hast du deinen Text gleich 3 Mal eingefügt :gruebel ... )

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von saz ()

  • Als Judiths Mann Arne an Krebs stirbt, ahnt sie noch nicht, welches Geheimnis er mit in den Tod nahm. In seinen Sachen findet sie ein Tagebuch mit Aufzeichnungen über seine Pilgerreise nach Lourdes, welches er aber nie erreicht hat. Um seinen Tod zu verarbeiten, möchte Judith den Weg zu Ende gehen. Keine Frage, dass die Dienstagsfrauen dabei sind. Die fünf kennen sich schon seit 15 Jahren aus einem Französischkurs und möchten Judith begeleiten. So beginnt die abenteuerliche Reise für Caroline, Staatsanwältin, 2 Kinder, für Eva, etwas unsportlich, extrem fürsorgliche Übermutter, Diva Estelle, Kiki, Nachwuchsdesignerin und jüngste Protagonistin und natürlich für die trauernde Witwe Judith. Doch dass die Tagbucheinträge so gar nicht mit der Wirklichkeit zusammenpasen, ist schon merkwürdig. Und als Estelle auch noch herausfindet, dass die Einträge aus Restaurantführern abgeschrieben sind, ist klar, dass etwas nicht stimmt. Und ehe sie sich versehen, deckt die Pilgerreise mehr unangenehme Details auf, als den Dienstagsfrauen lieb ist.


    Der Roman ist in 80 kurze Kapitel gegliedert und zeigt einen flüssigen und verständlichen Schreibstil. Schachtelsätze oder gar unverständliche Fachausdrücke finden sich kaum. Mit vielen beschreibenden Adjektiven macht Peetz den Roman lebendig und authentisch. Der Leser kann sich gut in die Geschichte hineinfühlen. Die sympathischen Charaktere sind klug gewählt und stehen in einem gelungenen Kontrast zueinander. Die sehr klischeehaften Eigenschaften der Protagonistinnen verleihen der Geschichte zusätzlichen Pfiff. Das eher schlicht gehaltene Cover sagt wenig über das Buch aus, der Titel läd aber zum Rätseln über die Handlung ein. Bis zum Schluss finden sich immer wieder witzige Stellen und schließlich nimmt das Buch eine unerwartete Wendung. Nicht nur für Frauen zu empfehlen!

  • Nun habe ich auch gerade "Die Dienstagsfrauen" zuende gelesen. Ich bin froh, den Film nicht gesehen zu haben, denn umgekehrt ist es einfacher. Doch nach dem Tv-Film hätte ich mit Sicherheit nicht mehr zum Buch gegriffen. Als ich von der Handlung des Buches hörte, dachte ich "Prima, die Protagonistinnen sind älter und so eine Fünfer-Freundinnengruppe über so einen langen Zeitraum hast Du nicht, so musst Du das Buch nicht lesen". Nun, dann kamen die Kommentare und Empfehlungen von Freundinnen und es hat mir jetzt sehr gut gefallen. Gerade auch die Unterteilung in viele kurze Kapitel hat mich in diesem Fall nicht gestört und habe es als passend so empfunden. Das Buchcover mit den fünf Törtchen verwirrt etwas, denn so spontan passen diese Leckereien nicht auf den Titel dieses Buches. Schön finde ich, dass zum Ende des Buches die Damen mit sich ins reine kommen und die Freundschaft der fünf eine Zukunft, trotz aller Ereignisse, hat.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Nachdem mir dieses Buch von einem männlichen Freund wärmstens ans Herz gelegt wurde war ich einerseits gespannt, da ich seinem Geschmack grundsätzlich sehr vertraue, andererseits allerdings auch ein wenig skeptisch, da ich "Frauenliteratur" (ich mag den Begriff nicht!) à la Gavaldas "Zusammen ist man weniger allein" eigentlich überhaupt nicht mag...


    Die Idee, fünf Freundinnen auf eine gemeinsame Pilgerreise aufbrechen zu lassen und die Aussicht auf ein Geheimnis (evtl. mit tiefgründigen Erkenntnissen?!) - das versprach der Buchrücken...


    Ich machte mich also ans Lesen und - machen wir's kurz - wurde maßlos enttäuscht: Die Charaktere zwar differenziert, aber absolut klischeehaft überzeichnet, der Humor des Buches vorhersehbarer Klamauk (manche Pointe ist einem schon klar, bevor man die betreffende Stelle zu Ende gelesen hat), inhaltlich ohne jeglichen Tiefgang, ein Geheimnis, das kein Geheimnis, sondern lediglich eine plumpe Idee der Autorin ist, dazu ein absolut konstruiert wirkendes Ende der Geschichte, kurzum: 300 Seiten Zeitverschwendung!


    Es mag Leser, egal ob männlich oder weiblich, geben, die dieses Buch und auch diese Art von Literatur mögen, mich hat es nur einmal mehr in der Erkenntnis bestärkt, dass diese Art von Literatur nicht die meine ist, diese Art von Humor nicht der meine usw.


    Von mir gibt's daher nur zwei Punkte...

  • Fünf Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch kommen sie sich einmal im Monat am Dienstag zusammen, um einen Abend miteinander zu verbringen. Doch neuerdings überschattet ein trauriges Ereignis die Runde der Dienstagsfrauen: Judiths Mann Arne ist seiner Krankheit erlegen. Um ihrer Freundin in dieser schweren Zeit zu helfen, willigen die Frauen ein sie auf eine Reise auf den letzten Spuren ihres toten Ehemannes zu begleiten. Doch was die Frauen auf dieser Reise erleben und entdecken rüttelt schwer an ihrer jahrelangen Freundschaft.


    Ein Buch, das man in ein paar Stunden gelesen hat, flüssig und unterhaltend, tragisch, aber stellenweise auch amüsant. Ich hatte aber mit einer Geschichte mit mehr Witz und Leichtigkeit, dafür weniger Tragik und Dramatik gerechnet. Schlussendlich war ich aber auch nicht allzu enttäuscht, dass ich auf mehr Komik verzichten musste, da die Geschichte im Ganzen schlüssig und – wie gesagt – unterhaltsam ist. Außerdem konnte ich ein paar sehr interessanten Charakteren [ich liebe Max und Eva!] auf einer interessanten Pilgerreise begleiten und Pilgern mag ich ja besonders. Hatte mir an diesem Tag auch mehr zufällig gleichzeitig Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ ausgeliehen, das ich zwar schon kenne, aber eigentlich immer und immer wieder lesen könnte, ohne dass mir dabei langweilig ist.


    Die Dienstagsfrauen wandern allerdings nicht auf dem üblichen Jakobsweg, was ich eine angenehme Überraschung fand. Irgendwann hat man ja das Gefühl den Weg bis nach Santiago de Compostela selbst schon gegangen zu sein, wenn man die ersten drei Bücher und vier Filme hinter sich hat. Allerdings fand ich, dass die Geschichte erst mit dem eigentlichen Beginn der Reise wirklich unterhaltsam wird. Anfangs hat es für ein so kurzes Buch lange gedauert, bis die einzelnen Charaktere und ihre Lebens- und Leidensgeschichten zusammen gefunden haben. Sobald die fünf Frauen aber zu Fuß in Frankreich unterwegs sind, fügt sich alles an seinen Platz und es ist auf jeder Seite interessant in das Leben dieser unterschiedlichen fünf Frauen einzutauchen. Die eine oder andere kommt dabei ein wenig zu kurz, müssen ja immerhin all ihre Wehwehchen in dasselbe kleine Buch passen, aber eventuell würde dieses Manko in der Fortsetzung beseitigt werden.
    Doch ich bin mir nicht sicher, ob diese etwas für mich ist. Das Prinzip des Buches hat einmal wunderbar funktioniert, aber ob sich das so einfach wiederholen lässt? Immerhin klingt „Sieben Tage ohne“, als würde es mehr oder weniger auf demselben Dramaprinzip aufbauen.


    Fazit:
    Eine unterhaltsame Lektüre, nichts Außergewöhnliches, aber kurzweilig. 7 von 10 Punkten

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Klappentext:
    Fünf Freundinnen. Seit über 15 Jahren treffen sie sich regelmäßig am ersten Dienstag im Monat. In ihrem Stammlokal nennt man sie die Dienstagsfrauen. Einmal im Jahr unternehmen die fünf Frauen etwas gemeinsam. Dieses Jahr haben sie etwas ganz Besonderes vor: Pilgern auf dem Jakobsweg. Am Ende dieser Reise ist nichts mehr, wie es war.


    Würden sie sich heute begegnen, wären sie wohl gar nicht miteinander befreundet. Aber seit die fünf Frauen vor 15 Jahren nach ihrem Französischkurs auf einen Absacker bei Luc eingefallen sind, ist am ersten Dienstag im Monat der Kamintisch für sie reserviert. Fünf Frauen, nun dies- und jenseits der vierzig, mit sehr unterschiedlichen Temperamenten: Da ist Caroline, die Strafverteidigerin, verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder. Organisiert, konsequent und streitbar. Sie sagt, was sie denkt, und sie tut, was sie sagt. Und kann trotzdem gut mit Kikis Chaos umgehen. Kiki, chronisch gut gelaunt, gern verliebt, entwirft beruflich Haushaltsgegenstände. Sie hofft auch mit 35 noch, von der Wegwerfware wegzukommen. Bei Aufträgen und bei Männern. Eva wäre schon froh, wenn sie ein eigenes Leben hätte. Als Hausfrau, Ehefrau und Mutter mit brachliegender medizinischer Approbation ist sie geplagt von den schrecklichen “V’s”: vierzig, vier Kinder, verirrt. Estelle, die Apothekergattin, ist die Frau, die immer zu viel in den Koffer packt und das Tragen anderen überlässt. Einig sind sie sich nur, wenn es darum geht, ihrer Freundin Judith beizustehen. Die zierliche Kindfrau ist die Dramaqueen der Dienstagsfrauen. Sie bespricht ihre Probleme lieber, als dass sie sie löst. Doch wer will ihr das übel nehmen? Jetzt, wo sie gerade Witwe geworden ist? Nach dem Tod ihres Mannes findet Judith ein Tagebuch, das er über seine Pilgerreise nach Lourdes geführt hat. Arne, an Krebs erkrankt, konnte den Weg nicht zu Ende gehen. Die fünf Freundinnen machen sich auf, Arnes Reise zu vollenden – und ahnen nicht, worauf sie sich einlassen. Schritt für Schritt kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das ihr Leben durcheinanderwirbelt. Die Pilgerreise, als Unterstützung für die trauernde Judith gedacht, wird für die fünf Freundinnen ein Augenöffner. Nichts ist, was es scheint.


    Meine Meinung:
    Zum Inhalt sagt der Klappentext bereits alles. 5 verschiedene Charaktere, durch äußere Umstände zusammengeführt machen sich auf den Jakobsweg. Ein kurzweiliges Buch, wenn man nicht beginnt zu hinterfragen und die Geschichte als das akzeptiert was sie ist – eine einfache Geschichte ohne wirklichen Tiefgang.


    Die Charaktere der 5 Freundinnen sollen unterschiedlich sein, wirklich konsequent und gut dargestellt sind meiner Meinung nach aber nur die starke Caroline und die exzentrische Apothekersgattin Estelle. Judiths Geschichte und vor allem ihr Verlust bleiben farblos und unglaubwürdig, genau wie Kiki, deren Charakter ganz vage bleibt.


    Die Frauen fahren seit 15 Jahren jährlich ein paar Tage gemeinsam weg, dennoch herrscht im Haushalt von Eva der Ausnahmezustand und Ehemann und Kinder verhalten sich, als ob sie das Erste Mal seit Jahren allein im Urlaub wäre.


    Die Beziehungsgeflechte zwischen den Freundinnen werden in Nebensätzen erwähnt, was sie einander wirklich bedeuten kommt kaum heraus. Die Geschichte auf dem Pilgerweg plätschert dahin ohne dass sie sich wirklich in eine Richtung bewegt, das Buch ist nicht komisch, aber auch nicht tragisch – nichts woran die LeserInnen sich festhalten können.


    Insgesamt ein Buch für zwei verregnete Nachmittage, das aber nicht wirklich abtauchen lässt.


    Ich vergebe: 4 von 10 Eulenpunkten

  • Zum Inhalt
    Jeden Dienstag treffen sich die fünf Frauen – die Dienstagsfrauen, die sich in einem Französischkurs vor 15 Jahren kennengelernt haben. So unterschiedlich die Frauen auch sind, umso fester ist ihre Freundschaft. Einmal im Jahr machen sie gemeinsam einen Wochenendausflug, doch dieses Jahr ist alles anders. Judiths Mann ist nach schwerer Krankheit gestorben, und sie möchte die von ihm begonnene Pilgerreise nach Lourdes beenden. Dabei wird sie natürlich von ihren Freundinnen begleitet – und hier lernen sich die fünf Frauen noch einmal auf ganz andere Art und Weise kennen. Sie stoßen auf ein bislang gut gehütetes Geheimnis, dass die Freundschaft in eine schwere Krise wirft.


    Meine Meinung
    „Die Dienstagsfrauen“ ist ein erfrischender Roman, der oft lustig und heiter daherkommt, aber auch ernste Themen behandelt und zum Nachdenken anregt. Ob fünf so unterschiedliche Frauen tatsächlich beste Freundinnen sein können, weiß ich nicht – in diesem Roman jedoch klappt es.
    Nicht jede der fünf Frauen war mir sympathisch, vielleicht waren sie auch ein bisschen klischeehaft gezeichnet, doch vier von ihnen machen in der Geschichte eine interessante Entwicklung mit und das hat mir gefallen. Caroline ist erfolgreiche Anwältin und führt eine Bilderbuch-Ehe mit ihrem Arzt-Gatten – sie hat oft die Führung in der Frauengruppe, ist dabei aber nicht unsympathisch. Sie ist halt engagiert – beruflich als auch privat. Judith hat gerade ihren Mann verloren und möchte den von ihrem Mann begonnenen Jakobsweg beenden – klar, dass sie dabei die Freundinnen begleiten. Judith ist in diesem Buch sicherlich eine Hauptfigur, dennoch mochte ich sie nicht so gerne – und das hat sich im Laufe der Geschichte auch nicht geändert (wer das Buch gelesen hat, weiß vermutlich warum). Kiki schien mir wie eine ewig-20-Jährige, chronisch pleite, im Beruf noch wartend auf den großen Durchbruch und dabei immer noch guten Mutes. Sie ist ein erfrischender Charakter, der sich zwar in der Findung ihres Partners etwas schwer tut, die aber die ganze Runde auflockert. Eva war die Person, die ich am meisten mochte, denn gerade sie macht für mich die größte Entwicklung durch – aus dem Hausmütterchen wird durch das Pilgern eine selbstbewusste Frau, die zwar immer noch ihre Familie liebt, aber sich selbst mehr Beachtung schenken will und das dann auch durchsetzt. Estelle möchte in dieser illustren Runde natürlich nicht vergessen, obwohl sie die Frau ist, die sich bei der Pilgerreise am wenigsten verändert hat. Ein bisschen überdreht, nur Mode und Chic im Kopf macht sie zunächst einen sehr oberflächlichen Eindruck – doch sie beweist, dass ihr die Freundinnen wichtig sind und setzt sich für sie ein.
    Das Buch liest sich sehr flüssig, der Schreibstil ist leicht und locker, umgangssprachlich und die kurzen Kapitel lassen einen durch das Buch durchfliegen. Oft musste ich schmunzeln, weil manche Episoden einfach witzig sind, aber auch ernste Themen werden angeschnitten, dennoch wird dadurch der Roman nicht schwer verdaulich. Ich fand die Mischung zwischen den unterschiedlichen Themen sehr gelungen.
    Über das Pilgern, die Ortschaften und die Landschaft erfährt man sehr wenig – aber das hatte ich auch nicht erwartet. Im Mittelpunkt stehen eindeutig die Frauen und ihre Freundschaft – die dann auch gehörig auf die Probe gestellt wird.


    Mein Fazit
    Eine gelungene Mischung zwischen humorvollen Episoden, aber auch ernsten Themen – das ganze gut lesbar durch einen lebendigen und leichten Schreibstil. 5 Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein können – da ist bestimmt für jeden ein Sympathieträger dabei. Für mich war dieses Buch eine nette Lektüre für zwischendurch, gute Unterhaltung, die sogar auch ein bisschen zum Nachdenken anregt. Von meiner Seite 4/5 Sternen.


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