'Wie im richtigen Film' - Kapitel 27 - Ende

  • Ich bin erst bei kap.31, muss aber schon sagen, das ich Jan immer bescheuerter finde, so ein aufbrausender,ichbezogener Kotzbrocken! Seine Schwester Britta ist mir neben Fritz die einzige sympathische Person im Buch, die zeigt diesem Idioten wenigstens die Zähne. Recht hat sie in der Autoszene, ich hätte es genauso gemacht!
    Jan tut aber auch gar nichts um sympathisch zu wirken, das Clara das aushält mit sein Einem...??
    Und dieses Luca hier Luca da geht mr langsam aber sicher dezent aus den Geist...
    Und den roten Faden vermisse ich immer noch...
    Aber, Herrn Wnuk ist es gelungen immerhin Emotionen, wenn auch wütiger Natur, aus mir herauszulocken :lache

  • Durch.
    Mich lässt das Buch sehr zwiegespalten zurück, daher werde ich meine Rezi gründlich durchdenken müssen.
    Zu Jan habe ich mich ja schon genug ausgelassen, er konnte auch in den letzten Kapiteln nichts mehr gewinnen. Ich schließe mich hier Mulle's Meinung an, das Spielchen, das er mit seinem Vater an dessen Geburtstag trieb, war nur noch peinlich, respektlos und unter aller Sau.
    Jan ist und bleibt ein Ichbezogener Kotzbrocken, der seine stets ja-und amen-sagende Clara mehr als verdient. Nach der Möbelhausszene dachte ich, sie gewinnt an Format, aber leider kam dann gar nichts mehr.
    Was seine Mutter betrifft, richtig von Herzen kam die "Aussöhnung" nicht, das konnte man gut zwischen den Zeilen herauslesen. ein ewig trotziges Kind der Jan.
    Britta hat mir sehr gut gefallen, die einzige, die ihm mal richtig die Meinung geigt und keinen auf Heititei macht.
    Auch Fritz mit seiner direkten, herzlichen, offenen Art kam bei mir gut an. Der Rest blieb blass.
    Luca hat mich tierisch genervt, die Szenen mit ihr nahmen leider Überhand und dominierten die Geschichte. Schade, der irgendwann war ich es einfach leid über dieses Ach so perfekte Kind zu lesen, dessen ach so perfekter Vater Jan ist.
    Der saloppe, lockere Schreibstil gefiel mir bei dieser Geschichte recht gut, auch wenn er sonst eigentlich nicht so mein Fall ist. Für diesen, Britta und Fritz gibts Punkte, der Rest ist bei mir leider durchgefallen. Unter anderem auch, weil mir absolut der rote Faden fehlte. Eine Episode aus Jans Leben - mehr nicht. Ich habe wohl irgendetwas anderes erwartet...

  • Ich muss sagen, dass Jan auch mich mehr und mehr mit seiner Art genervt hat. Öfters kriegt er, total ohne Vorwarnung, einen Wutanfall, wird trotzig, motzt seine Mitmenschen an und vergreift sich dabei noch gewaltig im Ton.
    Sorry, Clara, aber so würde ich mich von meinem Freund nicht behandeln lassen. Die Möbelhausszene aus dem 2. Abschnitt hätte ich auf keinen Fall nach einer kurzen Diskussion mit anschließender Entschuldigung von Claras Seite so auf sich beruhen lassen. So kann er sie doch nicht behandeln.
    Ich verstehe schon manchmal, warum er sich angegriffen fühlt oder sonstwas. Aber so danebenhauen in der Art und Weise, wie man das ausdrückt, sollte man doch nicht jedesmal, schon gar nicht in Jans Alter und Position (in der Öffentlichkeit).


    Der fehlende Rote Faden hat mich übrigens nicht gestört. Ich finde es war alles in allem ein nettes Buch, das einfach so vor sich hinplätscherte und uns ein Stückchen an einer Episode aus Jans Leben teilhaben ließ, ohne dabei ins Belanglose abzudriften.
    Geschmälert wurde das Lesevergnügen leider durch Jans Verhalten, und der Tatsache dass ich Clara nur in einem Punkt verstehen kann: Wenn sie ihn Arschloch nennt.

  • Der dritte Abschnitt hat auch mich gelangweilt. Wnuk hat eim Schreiben den rote Faden und ich die Lust am Lesen verloren. Jan fand ich bis zum Lust sympatisch, obwohl ich ihn für ein paar Handlungen hätte schütteln können. Was bitte sollte diese blöde Geburtstagsparty für seinen Vater? Das hat mich fürchterlich aufgeregt. Einen Gefallen hat er damit bestimmt niemanden getan. Er selbst mag zwar ein toller Vater sein, ich habe ihm bis zu Schluss das gute Verhältnis zu seiner Tochter abgekauft, als Sohn und auch auch als Partner ist er allerdings kein Glücksgriff. Als Kumpel glaube ich ist er ganz verträglich, kann aber auch an Fritz liegen, der es einem bestimmt leicht macht " Freund" zu sein.

  • Zitat

    Original von vingela
    .... kann aber auch an Fritz liegen, der es einem bestimmt leicht macht " Freund" zu sein.


    Sehr treffend ausgedrückt!
    ICh glaube den Fritz muss man einfach mögen.

  • Ich habe das Buch vor Stunden schon zu Ende gelsen - fünf Minuten bevor der Besuch kam. Das nenn ich mal gutes Timing ;-)


    Mir hat es richtig gut gefallen. So gut, dass ich es bestimmt noch mal lesen möchte.


    Ich fand Jans Bemühungen um seinen Dad total lieb. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat er das im Altenheim gesehen und wollte ihm die Aufenthalt bei ihm zu Hause besonders schön gestalten. Schade, dass es bei Demenzkranken vergebene Liebesmüh ist.


    Luca fand ich auch richtig niedlich - dass Jan doch Anne heiraten soll. Vor allem, dass sie Steffen heiraten MUSS. So sind Kinder wohl :-)


    Hoffentlich gibt es bald Nachschub von Oliver Wnuk. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das Buch so gut gefällt, dass ich es an einem Tag weg lese.


    Hat jemand von euch das Hörbuch dazu gehört und was sagt ihr dazu?

  • Zitat

    Original von nofret78


    Sehr treffend ausgedrückt!
    ICh glaube den Fritz muss man einfach mögen.


    Da muss ich etwas widersprechen. ;-) Ich kann mir vorstellen, dass es genügend Leute gibt, die mit seiner Art nicht unbedingt klarkommen.


    Zum Hörbuch: Booklooker, ich habe es mir in Hinterkopf auch schon vorgemerkt. :-)

  • Ich habe das Buch auch im dritten Teil noch gerne gelesen. Mich stört es auch nicht, dass es keinen roten Faden hat und es nicht für jedes Problem eine Lösung gibt, denn das macht es für mich realistisch. Jan ist für mich eine Person, die ich nicht ganz zu packen bekomme. Es gibt Seiten, die ich mag und dann zeigt er sich plötzlich von einer Seite, da könnte ich ihn...... :schlaeger, aber das ist für mich in Ordnung, weil alles andere für mich nicht passen würde.


    Nach wie vor haben mir besonders die Szenen mit dem alzheimerkranken Vater gefallen, weil hier eigentlich deutlich wird, wie schwer der Umgang mit der Krankheit ist. Jan stößt an seine Grenzen und versucht die Krankheit zu bekämpfen, kann sie nicht als das hinnehmen, was sie ist und baut dadurch Mist, wie bei der Geburtstagsfeier oder im Umgang mit dem Pflegepersonal, Szenen, die den Leser unangenehm berühren. Er kämpft gegen Windmühlen und braucht seine Zeit bis er das verstanden hat. Gerade da spielt für mich Fritz die entscheidende Rolle, weil er genau die Gelassenheit lebt, die Jan fehlt.


    Die Szene, wo er für seinen Vater den Johann spielt, hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Zuerst war ich gerührt, denn ich dachte, er will seinem Vater seinen Seelenfrieden schenken, indem er ihm einen positiven Johann vorspielt. Dann kam mir jedoch der Gedanke, dass er eigentlich diese Rolle auch für sich spielt, weil er einfach nicht damit leben kann, dass gerade er diese "böse" Rolle im Leben seines Vaters spielt. Aber kann man ihm das verdenken?

  • Es ist geschafft.
    Der rote Faden einer vernünftigen Handlung hat auch mir gefehlt. Das Buch hat auch im 3. Abschnitt nicht meine Meinung geändert. Jan´s dauerhaftes Verhalten als beleidigte Leberwurst ging mir schon gewaltig auf die Nerven. Die Geburtstagsfeier für seinen Vater ging ja wohl auch gar nicht, einfach wilder Aktionismus ohne zu Überlegen.
    Fritz ist wohl die Person mit der er eigentlich am besten klar kommt für mich ist er aber auch nicht wirklich sympatisch.
    Schade das Buch konnte man zwar so runter lesen, gefallen hat es mir aber nicht wirklich.

  • Zitat

    Original von Sternenputzer
    ...
    Die Szene, wo er für seinen Vater den Johann spielt, hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Zuerst war ich gerührt, denn ich dachte, er will seinem Vater seinen Seelenfrieden schenken, indem er ihm einen positiven Johann vorspielt. Dann kam mir jedoch der Gedanke, dass er eigentlich diese Rolle auch für sich spielt, weil er einfach nicht damit leben kann, dass gerade er diese "böse" Rolle im Leben seines Vaters spielt. Aber kann man ihm das verdenken?


    Mir ging es auch so, dass ich zunächst gerührt war, dass er seinen Vater eine Last von der Seele nehmen will. Nach der nächsten Szene, wo Jan dann wieder der altbekannte Jammerlappen war, unterstellte ich ihm, dass er ja auch davon profitiert. Für Jan ist es ja auch leichter, wenn der Vater sich nicht mehr mit den unschönen Erfahrungen rumquält.


    Letztendlich hat jedes Ding seine zwei Seiten. Vielleicht kommt hier aber auch ganz kurz der selbstlose Jan durch, der seinem Vater wirklich nur helfen will.

  • So richtig begeistert hat mich das Buch ja nicht - und der dritte Abschnitt war wirklich kein krönender Abschluss. Eher so ... lauwarm.


    Jans Bemühungen um seinen Vater haben mir gut gefallen - auch wenn er nicht immer erfolgreich damit war. Man steht der Krankheit Alzheimer eben hilflos gegenüber, auch wenn man sich damit befasst hat, ist man im Grunde machtlos. Ich habe mich da eher über Britta geärgert.


    Jan ist mir aber trotzdem auf die Nerven gegangen, und die stets niedliche Luca zum Schluss auch. Sie ist wohl wirklich aus der Sicht des "Event-Papas" beschrieben, immer niedlich, nie trotzig oder ungezogen...


    Das Ende hat mich eigentlich nicht überrascht - und andererseits doch. Ich habe mich gefragt, wieviel Zeit vergangen ist zwischen der Diskussion über Kinder und dem Ende des Buches.... dank des flotten Schreibstils hatte ich das Gefühl, beides läge zeitlich nahe beieinander,

  • Zitat

    Original von SamtpfoteXL


    ,


    Ich denke eigentlich nicht, dass die beiden das Thema noch gross besprochen haben. Für Jan war das sicher die richtige Art und Weise so. ;-) Er musste/wollte irgendwie "überrannt" werden - also dass ihm die Entscheidung quasi abgenommen wurde.

  • Auf S. 185 habe ich einen Schreibfehler gefunden: ein(e) Heirat


    So, ich bin auch fertig.
    Und zufrieden.
    Strittig waren ja hauptsächlich Britta und Luca.
    Britta war mir auf Anhieb unsympathisch, wie sie ihren Bruder verbal während der Fahrt vom Flughafen fäkalsprachig aus heiterem Himmel attackiert hat. Wenn er auch wirklich in mancher Hinsicht ein "Stoffel" zu sein scheint und wesentliche familiäre Dinge an ihm vorbeigegangen sind, und obwohl er ihr diesen Ausdruck später und dies sogar in Lucas Gegenwart zurückgibt.
    Luca finde ich nicht übertrieben nett sondern einfach nur nett. Ich war auch ein Scheidungskind und in Gegenwart meines Vaters fast immer "brav" und gut gelaunt. Auch wenn Jan kein Eventpapa sein will, der Alltag und die Haupterziehungsarbeit finden sicher nicht in seiner Gegenwart statt.
    Mir gefiel die Entwicklung, die Jan genommen hat, wie er sich um Verständnis für die Krankheit seines Vaters und die Entwicklungen im Leben seiner Mutter bemüht.
    Und das "monierte" "trotzdem" sehe ich auch in Bezug zu Claras Text.
    Lediglich der Fakt, dass Lucas Schlafanzug im Epilog müffelte, störte mein zufriedenes Gefühl am Ende. Aber nicht sehr :grin
    Edit fand Tippfehler

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Ich bin auch etwas zwiegespalten, was das Buch angeht.


    Buchtitel war defintiv Programm, ich kann mir das Buch gut als 80 min. Film vorstellen. Die viele direkte Rede macht das Ganze sehr lebendig und daher liest sich das Buch auch so schnell. Die 250 Seiten fand ich einen angenehmen Umfang. Länger hätte es auch nicht sein sollen.


    Jans Entwicklung mit Blick auf seinen Vater und wie er sich um ihn kümmert fand ich sehr gut. Was die restliche Entwicklung dieses Charakters angeht, war ich im Verlaufe des Geschehens doch ziemlich angenervt und fühlte mich immer mehr an das Buch "Vollidiot" erinnert, wo der Protagonist mir auch nur noch auf den Wecker gegangen ist.


    Fritz war das Highlight in dem Buch. Der Typ hat mal Schwung in den Laden gebracht. Er ist das komplette Gegenteil von Jan. Seine Unbeschwertheit, mit der er durch das Leben geht, davon könnte Jan sicherlich gut eine Portion gebrauchen.


    Fazit: Ich würde sagen, nett zu lesen, nicht viel denken, auf viele Details muss man nicht achten, kurzweilige Unterhaltung.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • So, ich komm nun auch endlich dazu, etwas zum letzten Teil zu sagen. Meine Meinungen decken sich hier mit vielen, mir fehlt allgemein ein wenig der rote Faden im Buch, es "passiert" nichts wirkliches, wir sehen lediglich ein paar Episoden aus Jans Leben, die aber größtenteils nicht zusammenhängen.


    Was mit persönlich gut gefallen hat, war der Geburtstag, ich weiß von meiner Großtante, dass es auch Alzheimerpatienten gut tun kann, alte "Bekannte" zu sehen, auch, wenn sie nicht mehr jeden zuordnen können.
    In dem Zusammenhang hat mir Jans Schwester gar nicht gefallen, sie war so total nüchtern und abgeklärt, als ob sie ständig im Dienst wäre, alles analysieren müsste und sich auf nichts persönliches einlassen kann. So eine Geburtstagsfeier ist für Leute, die nichts mit Jans Vater zu tun haben, natürlich ein wenig komisch/sinnfrei, aber bei Britta scheint durchzukommen, dass ihr Vater ihr vollkommen egal ist, was ich persönlich schade finde.