Die verborgene Sprache der Blumen - Vanessa Diffenbaugh

  • Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite so sehr begeistert, wie schon lange keines mehr.
    Die Geschichte Victorias, erzählt in der Gegenwart und in Rückblenden, ist so wundervoll und faszinierend wiedergegeben - meine Erwartungen in das Buch wurden bei Weitem übertroffen.
    Man trifft als Leser so viele ungewöhnliche und doch so liebenswerte Menschen, man erfährt so viel über die Sprache der Blumen und die Schicksale der Protagnisten, der Schreibstil ist so gut und beeindruckend, dass man als Leser nur sehr dankbar sein kann, dieses grandiose Buch in den Händen zu halten. :anbet


    Für mich mein unbedingtes Lesehighlight im April - eventuell auch im Jahre 2011.


    Wie Batcat würde ich gerne mindestens 11 von 10 Punkten geben. ;-)

  • Klappentext


    Distel und Orchidee


    Victoria ist eine richtige Kratzbürste, kennt sie doch von Geburt an nur Waisenhäuser und Pflegefamilien. Ihre Gefühle kann sie nur in der Sprache der Blumen ausdrücken: ein Strauß Ringelblumen für Trauer, eine Pfingstrose für Wut. Daher findet sie in einem kleinen Blumenladen einen Job. Mit Immergrün weckt sie zärtliche Erinnerungen in ihren Kunden, bringt mit Maiglöckchen das Glück für sie zurück. Doch ihre Vergangenheit holt Victoria immer wieder ein - auch als sie dem einen Mann begegnet, der ihre Sprache spricht.


    Rezension: Idee, Umsetzung, Meinung


    San Francisco, ein nebliger Morgen am ersten August – das Leben beginnt. Victoria blickt auf einen endlosen Wechsel von Adoptivfamilien, Heimen und schließlich auf ihre Zeit in der letzten betreuten Wohngemeinschaft zurück. Dies hat nun ein Ende. Mit Erreichen der Volljährigkeit geht die Verantwortung für ihre Person auf sie selbst über. Die Sozialarbeiterin Meredith Combs, seit Geburt für das Mädchen zuständig, fährt sie samt ihren wenigen Habseligkeiten, im gros Bücher botanischen Inhalts, zum Übergangswohnheim Gathering House im Bezirk Sunset. Nun steht Victoria die Welt offen … Doch was tun, ohne Schulabschluss, Beziehungen, gesellschaftliche Umgangsformen oder gar Motivation?


    Seit jeher interessiert sich Victoria für Pflanzen. Hat sie eine Botschaft zu übermitteln, tut sie dies in der Sprache der Blumen. Ringelblumen stehen für Trauer, Disteln für Menschenfeindlichkeit, Basilikum für Hass. So sieht sich Victoria. Sie liebt Blumen und sehnt sich vorgeblich nach Einsamkeit.


    Nach drei Monaten endet die Mietfreiheit im Gathering House. Sie landet auf der Straße, schläft im Park und ernährt sich von Essensresten in Restaurants und Kostproben der Feinkostläden. Als sie im Blumenladen Flora nach einem Job fragt, hat sie nichts vorzuweisen. Beim nächsten Versuch beweist sie Erfahrung mit einem persönlich zusammengestellten Hochzeitsstrauß. Renata, die Inhaberin des Ladens, ist beeindruckt und gewillt, der jungen Frau eine Chance zu geben. Zunächst unterstützt Victoria die Floristin bei einzelnen Aufträgen. Schließlich vertraut Renata ihr sogar den Laden an, greift immer häufiger auf ihre tatkräftige Unterstützung zurück und organisiert ihr eine Unterkunft.


    Victoria hat endlich erkannt, was sie vom Leben erwartet – herausgefunden, was sie will!


    Doch die Vergangenheit heftet sich an ihre Fersen. Auf dem Blumenmarkt macht ein vermeintlich Fremder keinen Hehl daraus, an Victoria interessiert zu sein. Und zum Erstaunen der jungen Frau scheint auch er der Sprache der Blumen mächtig. Die Erleuchtung folgt auf dem Fuße als sich die beiden schließlich außerhalb des Marktes treffen. Victoria kennt ihren Verehrer bereits aus früheren Tagen. Sein Name ist Grant. Er ist der Neffe ihrer einstigen und einzig lieb gewonnenen Pflegemutter Elizabeth. Jene Frau, die Victoria die Bedeutung der Blumen lehrte als sie neun Jahre alt war.


    Die Sprache der Blumen sei nicht verhandelbar, so sagte Elizabeth einst - und doch muss Victoria heute erkennen, dass manche Bedeutungen widersprüchlich erscheinen und vor allem nicht eindeutig sind.
    Akribisch genau vergleicht sie Aufzeichnungen in der Bibliothek und debattiert mit Grant bei der gemeinsamen Suche nach der Sinn gebenden Symbolik.


    Renata gewährt ihr indes eine Festanstellung. Das Leben könnte so schön sein. Doch Erinnerungen an die Vergangenheit trüben die Freude. Eine schwere Schuld lastet auf ihren Schultern.


    Grant stellt ihr eine Kamera zur Verfügung. Mit den Fotos von Pflanzen aus seiner Gärtnerei, ihrem vernachlässigtem Garten im McKinley Square, dem Golden Gate Park, der Küste und den Mammutbaumwäldern nördlich von San Francisco stellt Victoria ihr eigenes Wörterbuch zusammen, um Missverständnisse in der Blumensprache zu vermeiden.


    Die beiden jungen Leute kommen sich näher. Viel näher, als die von Berührungsängsten geplagte Victoria zunächst für möglich gehalten hätte. Doch zuviel Nähe hat ihren Preis …
    Victoria erwartet ein Kind, fühlt sich jedoch nicht geeignet, Mutter zu sein. Panik nimmt überhand. Der einzige Ausweg scheint die Flucht, der Traum eines gemeinsamen Lebens endgültig geplatzt.


    Oder finden auch Bindungslose, Zurückgewiesene und Ungeliebte eines Tages den Weg zum vollkommenen Glück?


    Mit DIE VERBORGENE SPRACHE DER BLUMEN präsentiert Vanessa Diffenbaugh, Kunsterzieherin aus Boston, ihr phänomenales Romandebüt. Sie vermittelt darin nicht nur die, in heutiger Zeit längst vergessene, Symbolik der Pflanzen, sondern beweist viel Feingefühl für das Schicksal der Menschen und die Unwägbarkeiten des Lebens. Die dreifache Mutter bot einigen Pflegekindern ein liebevolles Heim, zeigt anhand ihrer weiblichen Hauptfigur Victoria Jones, dass jedoch nicht allen Kindern dieses Glück zuteil wird.
    In federleichtem, ruhigen Ton erzählt Vanessa Diffenbaugh von Hoffnung und Zweifel, Schuld und Vergebung, Liebe und Leid.
    Unterteilt in vier Abschnitte “Die gemeine Distel”, “Ein unerfahrenes Herz”, “Moos” und “Neuanfang” folgt sie der persönlichen Entwicklung Victorias.
    Sowohl Gegenwart als auch Vergangenheit werden im regelmäßigen Wechsel betrachtet. Hierbei zeigen sich Parallelen, vor allem aber auch Erklärungen für das Wesen der jungen Frau.
    Die gemeine Distel als Symbol der Misanthropie bestimmt Verhalten und Emotionen. Im ersten Teil des Romans werden Victorias abweisende Charakterzüge hervorgehoben. Ein genauer Blick offenbart die verletzliche Seite. Die besonderen Lebensumstände haben sie zu der Person gemacht, die sie nun einmal ist.
    Der zweite Teil ist nahezu ein Hoffnungsträger. Victoria versucht, auf sich allein gestellt, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Sie öffnet sich den Möglichkeiten, findet sozialen Anschluss und ist bereit, ihre Chancen allumfassend zu nutzen. Ein Wettlauf zwischen Erwartungen und Zweifel wird jedoch immer wieder durch Vergangenes beeinflusst.
    Moos, mütterliche Liebe, lenkt den Fokus auf eine ganz besondere Mutter-Kind-Beziehung. Nach all den Erfahrungen, die Victoria selbst als Pflegetochter machen durfte, beziehungsweise musste, bekommt sie nun selbst Gelegenheit, ihr Bestes zu geben. Kein einfaches Unterfangen, wenn es an Selbstwertgefühl und sozialer Kompetenz mangelt. Ein erneutes Scheitern scheint unumgänglich.
    Bis schließlich der Neuanfang Victorias bisheriges Leben grundlegend ändert …


    Zusammen neunundfünfzig Kapitel in erster Person Singular aus Sicht der Hauptfigur sind geprägt von Komplikationen und Ängsten. Herumgereicht zwischen Pflegefamilien und Kinderheimen hat Victoria einen Schutzwall der Härte um sich errichtet. Sie hat erst spät gelernt, Liebe und Nähe zuzulassen und auch dieser Lebensabschnitt endete wenig tröstlich für das Mädchen. Selbstisolation und Distanz zu jeglicher Art positiver Emotionen waren die Folge. Die Ereignisse werden entsprechend herb erläutert. Doch zwischen den Zeilen steckt weitaus mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Harte Schale, weicher Kern! Sanftheit und liebevolle Hingabe zeigen sich im Umgang mit Blumen. Die Sprache der Blumen ist Victorias Kommunikationsmittel.
    Die Autorin hat die botanischen Aspekte ebenso wie die verschiedenen Bedeutungen fließend in ihre Geschichte eingearbeitet. Mit ernstem Realismus und teils poetischem Ausdruck hält Vanessa Diffenbaugh ihre Leserschaft in einem ergreifenden Szenario gefangen. Ein lange gehütetes Geheimnis erzeugt Spannung, dramatische Wendungen sichern das Mitgefühl.
    Ein wahrlich bewegender Roman mit schließlich zufrieden stellendem Abschluss.


    Der Roman ist in gebundener Form mit Schutzumschlag und Lesebändchen zum marktüblichen Preis erhältlich. Nach einem Inhaltsverzeichnis und der Geschichte um Victoria Jones folgen im Anhang Victorias Wörterbuch der Blumen, ein Nachwort und eine Danksagung der Autorin.
    Papier, Satz und Druck sind tadellos.


    Fazit


    DIE VERBORGENE SPRACHE DER BLUMEN ist eine tiefgründige Geschichte um menschliche Beziehungen, Liebe und Vertrauen. Tragische aber auch schöne Momente werden von Vanessa Diffenbaugh einfühlsam umgesetzt, die Charaktere liebevoll in ihrer Entwicklung beschrieben und begleitet. Geheimnisvolle Akzente verleihen dem Roman zudem einen Hauch Spannung.
    Alles in allem ein emotionales, authentisches und ausdrucksstarkes Debüt!


    Edit hat die ISBN entfernt ... ;-)

  • Vanessa Diffenbaughs Roman "Die verborgene Sprache der Blumen" ist ein leicht zu lesender Roman, aber nicht unbedingt eine leichte Kost.
    Victoria ist 18 Jahre alt, als sie einen Schlussstrich unter ihr Leben in diversen Pflegefamilien und Heimen zieht. Von nun an will sie ihren eigenen Weg gehen, auch wenn sie noch nicht so recht weiß, wie das aussehen soll. Eigentlich gibt es in ihrem Leben nur eine positive Konstante, und das ist ihre Liebe zu den Blumen und der Sprache, die sie sprechen. Eine Sprache, die sie bei Elizabeth lernte, dem einzigen Menschen, der jemals bereit war das Mädchen Victoria zu adoptieren.
    Am Anfang des Buches erscheint Victoria dem Leser nicht gerade sympathisch. Erst als Vanessa Diffenbaugh sich eines zweiten Handlungstranges bedient und Schritt für Schritt Einblicke in Victorias Kindheit gewährt, beginnt der Leser zu verstehen. Seine Gefühle verändern sich, bleiben teilweise zwiespältig, lernt er die Protagonistin nie so genau kennen, dass ihre Handlungen eindeutig voraussagbar sind. Victoria tut sich schwer im Leben, selbst dann, als das Leben es gut mit ihr meint. Spätestens ab diesem Punkt schafft die Autorin es den Leser vollkommen in die Geschichte zu ziehen. Ein wunderbares Buch, dass den Wunsch auf neue Bücher von Vanessa Diffenbaugh weckt. Neben dieser einfühlsamen Geschichte freue ich mich auch über das angehängte "Victorias Wörterbuch der Blumen", in das ich immer gerne einen Blick werfe.

  • Ich durfte das Buch im Rahmen einer Testleseaktion lesen. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an den Verlag Droemer!


    Das Buch hat mich vom ersten Augenblick verzaubert. Es ist einfach so schön und wie ein Sog. Es fesselt auf eine ganz eigene, bezaubernde Weise. Gelungen ist in diesem Zusammenhang auch das Glossar am Ende des Buches mit der Übersetzung der Blumenbotschaften. Man ertappt sich dabei, immer wieder die Bedeutung hinten nachzuschlagen.


    Victoria ist eine Einzelgängerin, wie er im Buche steht. Allein, ohne Eltern aufgewachsen und immer von einer Pflegefamilie in die nächste weiter gereicht, weil niemand mit ihr etwas anfangen konnte, lernt sie schon früh, dass sie nur sich selbst trauen kann. An ihrem 18. Geburtstag muss sie das "Gathering House", ein Heim für Mädchen verlassen und lernen auf eigenen Füßen zu stehen. Das ihr aufgezwungene, neue Leben misslingt zunächst, denn sie hat kein Ziel vor Augen. Sie lebt auf der Strasse und hat eines Tages doch den Mut, sich ihrem Leben zu stellen: Sie fängt an in einem kleinen Blumenladen zu arbeiten und bringt nicht nur die Begeisterung und den grünen Daumen mit, sondern vielmehr versteht sie die "Sprache der Blumen". Sie versteht es, die Wünsche ihrer Kunden zu analysieren und genau die richtigen Blumensträuße zu binden, die die rechte Botschaft vermitteln wollen: Immergrün steht für zärtliche Erinnerung, Maiglöckchen für die Rückkehr des Glücks. Schon bald ist sie im Viertel bekannt und die Kunden kommen in Scharen. Dann, plötzlich, lernt sie einen jungen Mann kennen, der ihre Sprache spricht.


    In Rückblicken erzählt die Autorin abwechselnd von der bisherigen Lebens- und Leidensgeschichte Victorias. Von der liebevollen Pflegemutter Elisabeth, die ihr ebenbürtig war und zu der sie ein besonderes, inniges Verhältnis hatte. Doch plötzlich wurde auch dieses Leben jäh beendet, als eine Katastrophe heraufbeschworen wurde....


    Für Victoria scheint es keinen Platz im Leben zu geben. Dabei ist ihr persönliches Glück manches Mal zum Greifen nah. Man möchte sie förmlich schütteln und ihr sagen, so machst du alles kaputt, aber trotzdem kann man ihr nicht wirklich böse sein. Aufgrund ihrer Erfahrungen, die so oft verletzend wirkten, verschliesst sie sich immer mehr.


    Vanessa Diffenbaugh versteht es in ihrem Roman die leisen Töne anzuschlagen. Liebevoll und manchmal doch dramatisch schildert sie das Leben von Victoria, die es einfach nicht schafft, über ihren eigenen Schatten zu springen um sich ihr eigenes, ganz persönliches Glück zu gönnen. Ihre Geschichte wurde auf eine wunderbare Weise erzählt; man versinkt förmlich in diesem Buch und taucht nur mühselig wieder auf, als es endet. Doch man möchte nicht aufhören, möchte immer so weiter lesen und immer mehr über die verborgene Sprache der Blumen erfahren. Man möchte am liebsten gleich einen Blumenladen eröffnen und die Botschaften in die Welt hinaus tragen. Wofür steht nochmal Rhododendron? Achja, Warnung. Und doch ist er aus den deutschen Vorgärten nicht wegzudenken. Haben die alle keine Ahnung? Vielleicht sollte man einigen Gärtnern dieses Buch empfehlen, damit jeder imstande ist, seinen ganz eigenen, kreativen Garten anzulegen. Einen Garten voller Botschaften, bestückt mit der Sprache der Blumen.


    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten!

  • Zitat

    Original von sanja77
    Wofür steht nochmal Rhododendron? Achja, Warnung. Und doch ist er aus den deutschen Vorgärten nicht wegzudenken. Haben die alle keine Ahnung? Vielleicht sollte man einigen Gärtnern dieses Buch empfehlen, damit jeder imstande ist, seinen ganz eigenen, kreativen Garten anzulegen. Einen Garten voller Botschaften, bestückt mit der Sprache der Blumen.


    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten!


    Genau das selbe habe ich mir auch gedacht :grin

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
    (o ,o)
    (>_<) <- This is Bunny.


    Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.

  • Eine gute und aussergewöhnliche Geschichte. Berührend erzählt und als besondere Stärke eine Liebesgeschichte, die niemals ins kitschige abdrifftet. Ein für mich passender Schluß hat das ganze abgerundet. Schöne Geschichte!


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Nicht nur für Blumenfreunde ein wunderbares Buch! Mir hat sehr gut die Erzählart von zwei zeitlich versetzen Erzählsträngen gefallen, die in der Gegenwart zusammengeführt werden.


    Sicher waren mir Blumen als Botschafter bekannt und doch habe ich mich nie für die Übersetzung dieser Gesten interessiert. Das Buch mag vorhersehbar sein und doch transportiert es die wichtige Botschaft: Mag der Weg auch steinig und beängstigend sein, es gibt Menschen, die helfen und unterstützen und die verzeihen und vergessen können.


    Dieses Buch kann ich mir auch sehr gut als Hörbuch vorstellen und denke, es wird bei mir bestimmt mal auf den Ohren landen. Trotzdem würde ich es gedruckt behalten, um die Bedeutungen der Blumen nachlesen zu können.


    Ich bin wirklich froh, dass mir dieses Buch durch Zufall in die Hände gefallen ist und ich wünsche dem Titel viele zufriedene Leser.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Meine Meinung:


    Erzählt wird immer abwechselnd auf zwei Zeitebenen. Die Gegenwart berichtet von Victoria, die mit ihrem 18. Geburtstag von der gerichtlichen Vormundschaft befreit ist und ihre eigenen Wege gehen kann. Wohin der Weg sie führen soll, ist ihr selbst nicht klar. Sie ist allein, hat niemanden, auf den sie sich verlassen könnte oder wollte.
    Ihrer Liebe zu Blumen und ihrem großen Geschick schöne Sträuße zu binden, hat Victoria es zu verdanken, dass sie bei der Floristin Renata Arbeit findet. Regelmäßig besuchen sie nun zu zweit den Blumengroßmarkt. Einer der Blumenhändler, Grant, zeigt Interesse an Victoria. Zu ihrer großen Überraschung beherrscht er, genauso wie sie, die Sprache der Blumen. Sie tauschen florale Botschaften aus, eine fragile Liebesgeschichte beginnt.


    Die zweite Zeitebene berichtet von den Erlebnissen, die Victoria mit neun Jahren widerfahren sind. Sie wird zu ihrer neuen Pflegemutter Elizabeth gebracht, augenscheinlich die erste Person, die fähig ist, das verstörte und wütende Mädchen zu lieben. Dass irgendetwas mächtig schief gelaufen ist, weiß man als Leser. Sonst hätte Victoria ihren 18. Geburtstag nicht in einem Heim begangen. Mit Spannung liest man weiter, um hinter dieses Geheimnis zu kommen.


    Insgesamt betrachtet ist „Die verborgene Sprache der Blumen“ weniger eine Liebesgeschichte, sondern vielmehr eine Studie über die Beziehung von Müttern zu ihren Kindern. Dominiert wird der Roman von der Figur Victoria, bestärkt durch die Ich-Perspektive, die dem Leser einzig die Sicht Victorias liefert. Als sehr komplexer Charakter drängt sie die anderen Figuren des Romans an den Rand. Mir persönlich haben die Intentionen, Gefühle und Gedanken von Elizabeth und Grant gefehlt. Darüber hätte ich gerne mehr gewusst. Ansonsten ist es ein sehr lesenswertes, interessantes, mitreißendes Buch, das in allen Belangen sehr authentisch auf mich wirkte.


    Von mir gibt es 8 von 10 Eulenpunkten.

  • Wow! Ist das lange her, wo zu diesem Buch hier im Forum die Testleserunde war. Damals war ich noch nicht einmal bei den Eulen. :yikes ...


    Auf das Buch hatte ich aber schon länger ein Auge geworfen und habe es nun vor ein paar Wochen endlich gelesen.


    Kann nur sagen, wunder- wunderschön. Auch ein Roman der mich hat mitfiebern lassen. Die verborgene Sprache der Blumen hat mich total beeindruckt. Ich kannte sie nicht. Die Blumentabelle mit ihren Bedeutungen (hinten im Buch) hat mir sehr gut gefallen. Nachdem ich das Buch gelesen habe, musste ich auch gleich mal im Internet nach den Bedeutungen gucken. Hat mir sehr gut gefallen. :-)


    10 von 10 Punkten!!!

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Sonne79 ()

  • OMG was für ein Buch!!


    Ich konnte es nur schwer aus der Hand legen, las bei jeder Gelegenheit und vergoss dabei so manche Träne!
    Die Geschichte der Victoria hat mich tief berührt, ihre Kindheit, ihre Gefühle.


    Ganz schlimm für mich zu lesen war der Abschnitt als die selber Mutter wurde und versuchte ihr Baby zu versorgen.


    Eine spezielles Geschichte mit all den Blumen und deren Bedeutungen, sehr tiefgründig, traurig und doch hoffnungsvoll.
    Die Geschichte wird mich sicher noch lange verfolgen.

  • Ja, gibt es.
    Ich glaube, das muss ich mir zulegen.


    Inhalt:
    Seit vierzehn Jahren arbeitet die dreiunddreißigjährige Letty von morgens bis abends, während ihre Kinder, Alex und Luna, von ihrer Mutter erzogen werden. Als Lettys Eltern nach Mexiko zurückkehren, muss sie zum ersten Mal ihren Mutterpflichten nachgehen und Verantwortung für andere übernehmen. Panisch versucht sie sich dem Ganzen zu entziehen, doch einen Autounfall, eine ungewöhnliche Begegnung und einen Krankenhausaufenthalt später bekommt sie endlich die Möglichkeit, denen, die sie liebt, ein schöneres Leben zu bieten. Doch kann Letty ihre Ängste überwinden und ihre zweite Chance im Leben nutzen?