Anständig essen - Karen Duve

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Ich habe das eigentlich so verstanden, dass magali sich schlicht und einfach nur über westdeutsche Ernährungspolitik äußern wollte. Wenn ich sage, dass es heute in Österreich herrlichstes Sommerwetter gibt, will zumindest ich doch damit auch nicht automatisch zum Ausdruck bringen, dass es in Ungarn schneit.


    Der Begriff "Westdeutschland" war ständiger DDR-Sprachgebrauch. Insofern mein Hinweis auf die DDR. Vergleich Österreich und Ungarn geht insofern völlig ins Leere.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Der Begriff "Westdeutschland" war ständiger DDR-Sprachgebrauch. Insofern mein Hinweis auf die DDR. Vergleich Österreich und Ungarn geht insofern völlig ins Leere.


    Ich bin im Westteil Berlins aufgewachsen und bei uns war "Westdeutschland" ständiger Sprachgebrauch. In den Ostnachrichten war meiner Erinnerung nach hingegen immer von der "BRD" die Rede. Umgekehrt wurde der Ostteil je nach Altersgruppe und politischer Einstellung unterschiedlichst betitelt, da war von der "sog. DDR" über "sowjetisch besetzte" oder "Ost"-Zone bis hin zu "Ostdeutschland" oder "DDR" viel vertreten...


    EDIT setzt mal meine Anmerkung von der Vorseite an magali hier mit hinein, um ein "Untergehen" zu verhindern :-) :wave


    @ magali: Danke für deine interessanten Ausführungen!
    Aber: Was hast du gegen Gefriergemüse - abgesehen jetzt einmal von vorgewürztem Fertigessen?

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Gummibärchen


    Duve ist nicht im mindesten belehrend, das ist das Schöne daran. Sie probiert alles durch und fällt dabei häufiger auf die Nase, als daß sie Erfolge vermelden könnte. Das Buch hat auch nicht einen Hauch von Ratgeberbüchern US-amerikanischer Herkunft.
    Eigentlich stößt es mehr das Denken an und wirft Fragen auf, als daß es Antworten gibt.


    Ich moniere nur das, was mir fehlt. Das liegt aber daran, daß ich einiges, was sie beschreibt, schon hinter mir habe und einen anderen Blick auf die Welt entwickelt.
    Grundsätzlich gehört das Buch zum Besten, was man zur Zeit über das Thema lesen kann, wenn man nicht belehrt werden will.



    maikaefer


    Bei Gefriergemüse ist die Herkunft völlig ungeklärt. Die Frage vom Einsatz von Pestiziden, Einhaltung bestimmter Vorschriften bei Ernte und Transport undurchsichtig. Ebenso die Verarbeitung.
    Gerade vor ein paar Monaten wurde wieder eingerforener Brokkoli zurückgerufen wegen Belastung durch Chloral,glaub ich, das in dem Wasser war, mit dem das Gemüse gewaschen wurde.


    Dazu kommt die Frage von Zusatzstoffen. Nicht nur Fett, auch Aromen, zeitweise war es Ascorbinsäure, um den 'Vitamingehalt' zu erhöhen.
    Plus Arbeitsbedingungen. Das Zeug ist oft so billig, das ist verdächtig.
    Ich traue dem einfach nicht. Es wird zudem so heftig dafür geworben und es soll soo gesund sein- da kann etwas nicht stimmen.
    :lache

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus


  • Danke für die Info.

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  • Das sehe ich, als überzeugter Fleischesser, genauso. Unterhaltsam, zum Nachdenken anregend, teilweise provokativ, aber- wenn man die ersten 10 Seiten hinter sich hat, keinesfalls belehrend (mir ging dieser mehrfach wiederholte Spruch vom besseren Menschen tierisch auf den Geist)

  • Zum Thema "Vegane Lebensweise" ein interessanter und sachlicher Artikel aus der FRANKFURTER ALLGEMEINEN ZEITUNG:


    Vegan essen: Ein gutes Gewissen......


    Mir gefällt der von Wolf Biermann geprägte Begriff "Luxusidiotie" für veganes Essen. :rofl

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    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich finde Frau Duve auch nicht belehrend, ich mag ihre Art. Und den Humor- siehe "besserer Mensch" und "Discounterhähnchenpfane", ganz am Anfang. :grin


    Ich bin ja der Meinung, jeder soll sich ernähren, wie er will. Rücksicht nehmen finde ich jetzt auch nicht schlimm. An meiner Hochzeit zB waren auch Muslime anwesend, für die gab es Geflügel, was mit dem anderen Fleisch nicht in Berührung gekommen ist. Das Spanferkel gab es abends trotzdem - es hat uns allerdings auch niemand als "Mörder" beschimpft. ;-) Was mich zu "Foodwatch" bringt. Die ich sehr schätze. Auch ich erhalte den Newsletter seit jahren regelmäßig. Allerdings gehe ich auch oft auf Konfrontation. Grade bei Facebook zeigt sich häufig, welche Gesundheitspolizisten den sonst noch abonniert haben. Werden beispielsweise irgendwelche Milchbrötchen der Marke xy zurückgerufen, hagelt es Kommentare a la :


    " Be Veggie"
    "Vegan! :heisseliebe"
    "Scheißindustrie, besser immer alles selber machen!"


    usw.


    Dabei ist es völlig schnuppe, um es sich um eine Currygewürzmischung oder um saure Gurken handelt. Die überwiegende Mehrheit mag es einfach, sich zu profilieren. Ich bin veggie, ich mache alles selber, ICH BIN TOLL, DU BIST SO DOOF! Die Industrie ist persee immer böse, nur alles bio- vegane nicht.


    Und als es mal um Werbebetrug, bzw Versprechen falscher Tatsachen ging (in "Schinkenbrot IST ja gar kein Schinken!), habe ich einfach mal den bio- veganen


    [URL=http://www.alles-vegetarisch.de/Fleischalternativen-Fleisch-Feinkostsalate-Viana-VLEISCHSALAT-vom-Tofutier--180g-Rein-pflanzlicher-Salatgenuss,art-2920]Vleischsalat vom Tofutier[/URL]


    als schlechtes Beispiel verlinkt.


    Mit folgenden Anmerkungen:


    - versucht, mich irrezuführen. Enthält gar kein Fleisch, sondern "Vleisch". Aber was ist das? Und was machen Menschen mit einer Rechtschreibschwäche?


    - enthält kein "Tier", sondern lediglich Tofu. Oder was ist das für ein Tier und wo lebt es? Besteht es aus Gammeltofu? Und wenn ich allergisch bin auf Soja und eigentlich Fleischsalat kaufen wollte? etc. pp


    Selbstredend, dass das ja was GANZ anderes ist, als zB Kalbsleberwurst, in der auch Schweineleber vorzufinden ist.


    Schöne, neue biovegan- Welt. Ist alles bessser!


    Zitat

    Ich glaube es nicht, vor allem deswegen, weil in komplexen Zusammenhängen nicht alles auf einem einzigen Faktor beruht. Für mich hängt es eher mit den Mengen zusammen, die wir essen (sollen). In den Fünfzigern mußte Butter auf den Tisch, später Margarine, dann Joghurt, Obst, Cornflakes. Alles war ‚gesund‘. Milch sowieso.Dabei hatte das alles mit Gesundheit gar nichts zu tun, bloß mit den Landwirtschaftspolitik, wo es wiederum darum ging, eine Menge Geld hin –und herzuverschieben.


    :write


    Allerdings möchte ich noch Margarine mitaufführen. Selbst ich habe noch in der Schule gelernt, dass Margarine gesünder ist, als Butter. Weil es ja pflanzich ist, aus Raps- bzw Sonnenblumenölen. Was für ein Mumpitz das aber auch gewesen ist. Jahrelang habe ich auf den herrlichen, köstlichen, mit nichts zu vergleichenden Geschmack kostbarer Butter verzichtet. Bis ich herausgefunden habe, dass man flüssige Fette härten muss und somit Transfettsäuren entstehen, die weitaus negativere Auswirkungen haben, als unvergleichliche Butter. Und Gänseschmalz erst- Omega III Fettsäuren ohne Ende! Was sind die gut für das Herz! Mittlerweile gibt es Margarine OHNE Transfettsäuren, aber auch die sollte man nur dünn aufs Brot schmieren, um nicht dick zu werden, also kann man auch die natürliche Variante nehmen. Oder köstliches Olivenöl einfach direkt pur mit Brot aufstippen. Aber nein- die Werbung verführt ständig mit irgendwelchen "Healthy"- Produkten von denen man annimmt, sie würden uns gesund machen, wenn wir sie essen und sogar Medizin ersetzen.


    Zitat

    Aber Katzen vegan zu ernähren, also das gehört wirklich bestraft!


    Ja, gehört es. Und die vegane Bevormundung von Kindern ebenso. Ein Veganer MUSS sich Viatmin B12 zuführen, sonst wird er krank. Dieses Vitamin gibt es ausschließlich in tierischen Produkten. Die medikamentöse Zufuhr ist nicht einfach, da das Vitamin nicht gut aufgenommen wird. Ich finde es unverantwortlich, Kinder in solch eine Situation zu bringen. Sich selbst soll, darf und kann man ja gerne schädigen- aber in meinen Augen grenzt das an Körperverletzung. Von der Psyche mal abgesehen.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Zitat

    Original von belladonna
    Amüsant finde ich ja, welche Anstrengungen z.B. unternommen werden, um veganen Käse herzustellen, aber wenn irgendwo Analog-Käse auftaucht (der ja im Prinzip genau das ist, was Veganer suchen, nämlich Käse, der so aussieht und so schmeckt, ohne wirklich Käse zu sein), ist das Geschrei groß!


    LG, Bella


    Verstehe jetzt den Zusammenhang nicht. Wenn ich als Veganer einen veganen Käse kaufe, dann will ich ja eben etwas ohne Milchprodukte. Und wenn ich als Nicht-Veganer Pizza mit Käse will, dann will ich da auch "echten" Käse, also eben mein Milchprodukt bzw. einfach nur nicht veräppelt werden.
    Da kann ich das "Geschrei" durchaus nachvollziehen, zumal so ein Analog-Käse wahrscheinlich (das nur meine Meinung) günstiger ist als echter und mir dann zum gleichen Preis angedreht wird.


    rienchen : Ich kenne das Profilieren von Veganern oder Vegetariern nicht in dem Maße. Kein Plan, ob dir das außer bei FB wirklich so häufig auffällt, aber ich tippe, dass sich im Netz und vor allem auf FB sehr viele Leute profilieren wollen und das sich (leider) nicht nur auf Essensgewohnheiten bezieht.

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  • „Frutarier!“
    „Wassn das?“
    Mein Mitbewohner, der meinen lesebedingten Enthusiasmus notgedrungen mitlebt, egal, ob er auch gerade liest, zeigt eine schwache Reaktion.
    „Die essen nur Früchte von Pflanzen.“
    „Ach, Obsttag-Fetischisten.“
    „Neiiiiiiin!“
    Das wirkt, er hebt den Kopf.
    „Also: Tomaten darf man essen“, erkläre ich und hebe den Zeigefinger, beglückt, weil ich für einmal etwas weiß, das er nicht weiß. „Aber wenn du Möhren“ - ich sage nicht Möhren, ich sage Gelbe Rüben, weil ich einen mittelbadischen Migrationshintergrund habe – „wenn du Gelbe Rüben aus dem Boden ziehst, bist du ein Gelbe Rüben-Töter.“
    Er blinzelt. „Besser als Liebestöter“, sagte er dann und konzentriert sich wieder auf die Verschlingungen der EU-Außenpolitik.
    Frutarismus hat wenig Chancen in diesem Haushalt, stelle ich fest.


    Ich gebe zu, daß ich die Lektüre darüber genossen habe, mit der dazugehörigen inneren Haltung aber wenig übereinstimme. Erfahrungen habe ich mit RohköstlerInnen, life und in Büchern. Vor vielen, vielen Jahren fiel mir mal ein Buch des legendären Maximilian Bircher-Benner in die Hände. Es stammte aus den 1920er Jahren und abgesehen davon, daß mich schon immer interessiert hat, was es mit dem Bircher-Benner Müsli auf sich hat, fand ich die im Buch niedergeschriebenen Überzeugungen zur besseren Verträglichkeit von rohem und halbgarem Essen befremdlich. Und ein bißchen lustig.
    Die Absurdität so mancher Überzeugung in dieser Richtung wird bei Duve auch klar. Und wie hungrig diese Art zu essen macht.


    Wobei mir allerdings einfällt, daß sie schon in den vier veganen Kapiteln dauernd futtert. Kann es das sein? Essen, um zu essen?
    Ich esse, um satt zu werden. Satt will ich sein, damit ich die siebenundzwanzig Tätigkeiten ausführen kann, die ich machen möchte, manchmal auch muß. Und zwar wach, aufmerksam und auf die Sache konzentriert. Nicht mit dem Gedanken, wie ich möglichst gewaltfrei die nächste Mahlzeit bestreite. Ich möchte nicht Obstkörbe herumstehen habe, mit allem möglichen gefüllt, damit ich zugreifen kann, wenn mir der Magen knurrt. Der scheint bei manchen Eß-Überzeugungen viel zu häufig leer zu sein.
    Gar nicht erst anzufangen mit der Frage, woher das Obst kommt und wieso mir rund ums Jahr alle Früchte dieser Erde zustehen. Ist das gewaltfrei und anständig? Und ist das Obst nicht ohnehin schon verzüchtet, viel zu süß, mit Gift behaftet und ziemlich geschmacklos? Die meisten Sorten fallen schon bei der Kalibrierung durch.
    Als Schweden vor zehn Jahren der EU beitrat, war eine schwedische Bekannte arg wütend, weil die schwedischen Erdbeeren nach EU-Maßstab zu klein waren. „So gute Erdbeeren findet ihr sonst nirgends“, fauchte sie. „Euer aromatisiertes Riesengewächs heißt vielleicht Erdbeere, aber es sieht aus wie ein ausgewaschener rötlicher Ballon und schmeckt nach nichts.“


    Sie hatte völlig recht. Schwedische Erdbeeren fielen trotzdem durch. Heidelbeeren gibt es auch kaum noch, bloß dieses Zuchtzeugs, das mit Heidelbeeren nicht mehr gemein hat als die Farbe. Dazu haben wir inzwischen Cranberries, kalifornische Mandeln und Walnüsse, bildschön anzusehen und nahezu geschmacklos. Von bis zu tausend einheimischen Apfelsorten werden im Supermarkt nicht mal zehn angeboten und die kommen aus Chile.
    Alles seltsam.
    Hin und wieder findet man Angebote zum Selberpflücken, immerhin. Aber wenn das Obst vorhanden ist, warum kommt es nicht in die Läden?
    Alles sehr seltsam.


    Die Skizze einer Kochsendung im Fernsehen überrascht mich. Inhaltlich schlimm, Hummer müssen lebendig gekocht werden. Es geht um einen hohen Preisgewinn.
    Zum Kotzen.
    Kochsendungen überhaupt, fällt mir ein. Warum gibt es so viele? Warum beschäftigen wir uns so eingehend mit Essen? Keine Zeitschrift ohne Rezepttips, Wände in Buchhandlungen voller Kochbücher, kein Nahrungsmittel, dem nicht ein eigenes gewidmet wird. Zu jedem Festtag ein Festmahl, wir haben völlig vergessen, daß das ein Relikt aus Zeiten der Kargheit ist.
    Liebe geht durch den Magen, wird Frauen eingeredet, und zack auf die Hüften, ergänze ich. Familienglück ist Essensglück. Essen, wenn es einer gut geht, essen, wenn es einer schlecht geht. Essen zum Genuß, Essen zum Trost, Frustabbau bei negativen Gefühlen jeder Art.


    Den Gegenpol bildet die Welt der Diäten und Gesundheitsapostel Innen. Womit wir wieder bei den RohköstlerInnen sind.
    Bei unserem Bild von Menschen dieser Gesellschaft. Ständig das Beste essen in Mengen und zugleich schlank, fit, dynamisch sein.
    Kein Wunder, daß Teenager so häufig Eßstörungen haben, bei den Widersprüchen, denen sie in puncto Essen unablässig ausgesetzt sind. Essen hat viel zuviel Bedeutung.
    Was gutes Essen ist, zugleich zu wenig.
    Kein Wunder, daß Kapitel 14 mit akuter Niedergeschlagenheit angesichts des allumfassenden Chaos’ endet.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Verstehe jetzt den Zusammenhang nicht. Wenn ich als Veganer einen veganen Käse kaufe, dann will ich ja eben etwas ohne Milchprodukte. Und wenn ich als Nicht-Veganer Pizza mit Käse will, dann will ich da auch "echten" Käse, also eben mein Milchprodukt bzw. einfach nur nicht veräppelt werden.
    Da kann ich das "Geschrei" durchaus nachvollziehen, zumal so ein Analog-Käse wahrscheinlich (das nur meine Meinung) günstiger ist als echter und mir dann zum gleichen Preis angedreht wird.


    rienchen : Ich kenne das Profilieren von Veganern oder Vegetariern nicht in dem Maße. Kein Plan, ob dir das außer bei FB wirklich so häufig auffällt, aber ich tippe, dass sich im Netz und vor allem auf FB sehr viele Leute profilieren wollen und das sich (leider) nicht nur auf Essensgewohnheiten bezieht.


    Herzlichen Dank für diesen Ratschlag.


    Ich selber lebe natürlich ausschließlich als Threadmarder bei Facebook und halte "das Netz" als Sinnbild für das echte Leben. ;)


    Das war ein Beispiel. Und im "echten" Leben ( aber da erscheint mir eben der Foodwatch NL nicht, denn ich lebe nicht in der Matrix) kenne ich jede Menge Veganer und auch Gesundheitsmoralisten, Essensfetischisten, Ernährungsreligioten... da zieht es mir regelmäßig die Schuhe aus. Darum geht es aber nicht, sondern um einen neuen Lifestyle, der sich besonders in den letzten zwei Jahren u.a in diesem Newsletter manifestiert, wie ich gut beobachten konnte, weil ich ihn schon weitaus länger aboniert habe. Amen.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von belladonna
    Amüsant finde ich ja, welche Anstrengungen z.B. unternommen werden, um veganen Käse herzustellen, aber wenn irgendwo Analog-Käse auftaucht (der ja im Prinzip genau das ist, was Veganer suchen, nämlich Käse, der so aussieht und so schmeckt, ohne wirklich Käse zu sein), ist das Geschrei groß!


    LG, Bella


    :write

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Natürlich kann man alles und jedes schlecht reden.
    Und das Essen als Solches ist eh Scheisse!
    Warum überhaupt essen? Braucht niemand!
    Kochbücher sind eh nur Papiermüll.


    Nur wird mir nicht klar, was an gutem Essen schlecht sein soll? Was spricht gegen ein "Festmahl"? Die vegane Weltverschwörung?


    Und warum soll man einen Obstkorb nicht immer griffbereit haben? Und was ist daran auszusetzen, dass man auch jahreszeituntypische Obstsorten bekommen kann?


    Wer grundsätzlich eine negative Lebenseinstellung hat, wer alles nur schlecht redet - dem kann man eh vorsetzen was man will, der wird überall dran was zu nörgeln haben.


    Und wer eh mit einer Zitronenmiene durch die Gegend läuft, der sieht es eben als seine Lebensaufgabe an, zu versuchen allen ein schlechtes Gewissen einzureden.


    Leben bedeutet eben auch zu genießen - Leben bedeutet nicht den Miesepetrigen zu machen.

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  • @ Gummibärchen:
    Ich meine doch nur, dass der böse Analog-Käse im Prinzip ein veganer Käse-Ersatz ist, auch wenn er aus dem Labor kommt. Klar ist das Betrug, weil er ja als echter Käse verkauft wird, aber mMn sind diese ganzen Ersatzkonstrukte für tierische Produkte genauso ein (Selbst-)betrug.


    Wenn ich persönlich (und da geht es jetzt nur um mich!) vegetarisch essen möchte, koche mich mir ein leckeres Gemüsegericht, aber kein Pseudo-Schnitzel aus irgendwelchen pflanzlichen Ersatzprodukten.


    Und wenn ich so durch die Veganer-Blogs surfe und dann lese, was da für abenteuerliche Ersatzprodukte verwendet werden, um doch noch einen Kuchen zu bekommen, der halbwegs wie ein Kuchen aussieht und auch so schmeckt, oder einen überbackenen Auflauf oder gar eine Pizza mit Blumenkohl-Boden oder eine Bolognese aus Sojagranulat, dann vergeht mir genauso der Appetit, wie wenn ich einen Bericht über Massentierhaltung lese.


    LG, Bella

  • Ergänzung:


    in den Kapiteln über vegane Ernährung fiel mir auf, daß Duve niemanden trifft, der offensiv oder gar aggressiv missioniert. Sie läßt die wenigen veganer, die sie trifft, vor allem zu Wort kommen, es bleibt der Leserin überlassen, inwieweit sie der Argumentation folgt oder nicht.


    Vo allem macht sie sich unablässig über ihre eigene moralisierende Einstellung lustig, auf eine ganz besondere Art. Ich möchte das hier nicht ausführen, um denen, die ihr Buch noch lesen möchten, nicht den Spaß zu verderben.
    Wer übrigens meint, ich berichte zu detailliert vom Inhalt, die kann ich beruhigen: ich erzähle hier nur einen Bfuchteil dessen, was Duve schreibt.
    Sie erzählt ungemein dicht, ihre Sätze platzen förmlich.


    Noch mal zu vegan:


    im Blick zu behalten ist der Versuch, sich soweit wie möglich ohne Übergriffe auf Tiere zu ernähren. Dabei sind alle Versuche erlaubt.
    Daß es Irrwege gibt, versteht sich von selbst.
    Das aber alles rundum abzuqualifizieren, ist ein bißchen zu einfach in meinen Augen.

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    K. Kraus

  • Hallo Gummibärchen,


    nur kurz vom Tablet zu Deiner Frage nach der Margarine.
    Mein Beitrag bezog sich auf Halbfettmargarine. Sie darf nur zwischen 39-41 Prozent Fett enthalten; der Rest besteht aus Wasser und ggf. Sorbinsäure. Vitamine müssen künstlich hinzugefügt werden.
    Und die Werbung verspricht Gesundheit und das wir rank und schlank bleiben.
    Wenn es dann noch um Omega-3-Fettsäuren geht, wären wir besser bedient, wenn wir uns Oliven- oder Leinöl aufs Brot geben.

  • Genetisch gesehen ist der Mensch dem Schwein am nächsten. Das wiederum ist ein Allesfresser. Es frisst das, was grade so da ist. Mache ich auch immer, tut mir gut. Kann mir gerne einer erzählen, dass grüne Smoothies das Gesündeste darstellt oder jeden Tag Sushi.


    Ich halte mich an genetisches Hungergefühl und vertraue darauf. :grin

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    Grüße, Das Rienchen ;-)