Jostein Gaarder - Sofies Welt [14 - 17 Jahre]

  • Originaltitel: Sofies verden
    ISBN: 3423620005
    Seiten: 606
    Bewertung: 9 von 10




    Inhalt:
    Als eines Tages ein geheimnisvoller Brief Sofie in ihrem Geheimversteck erreicht, soll sich ihr Leben und ihre Einstellung dazu schlagartig verändern. Ein unbekannter Briefeschreiber unterrichtet sie in Philosophie - begonnen an deren Ursprung und endend in unserer Zeit.


    Doch Sofies Leben spielt auch ohne philosophische Gedanken ordentlich verrückt. Mit jedem neuen Philosophen kommen sie und ihr Lehrer der Wahrheit ein kleines Stückchen näher und müssen bald bemerken, dass sie selbst in ein Spiel verworren sind, das viel größer ist, als sie bisher angenommen hatten. Es gibt viele Geheimnisse, die bis zum Schluss ungelärt bleiben. Warum erhält Sofie neben ihrem Philosphiekurs in Briefform auch Ansichtskarten aus dem Libanon, die an eine gewisse Hilde adressiert und mit einem Datum aus der Zukunft abgestempelt sind? Wer ist diese geheimnisvolle Hilde? Und was hat Sofie mit ihr zu tun?


    Das Buch ist das reinste Vergnügen, wenn es auch zeitweise etwas langatmig ist und an ein Schulbuch erinnert. Andererseits - wenn alle Schulbücher so geschrieben werden, würde ich vielleicht hin und wieder mal eines lesen
    Geschickter hätte man die Geschichte der Philosophie wohl kaum verpacken können. Jedes kleine Detail wird verständlich dargestellt mit Beispielen gespickt, die wirklich jeder Laie versteht, verpackt in eine spannende Geschichte um die Wahrheit, die Wirklichkeit und die Verbindung zweier Mädchen zueinander, die sich noch nie gesehen haben...


    Meine Meinung:
    Ich persönlich habe ja einige Zeit und mehrere Nebenlektüren gebraucht, um mich durch dieses Buch zu ackern. Aber eigentlich ist nur ein Teil Überwindungssache. Ab der Mitte geht das Lesen wieder so schnell, dass man fast traurig ist, wenn die Geschichte aufhört.
    Ich würde das Buch vor allem allen Schülern empfehlen, die Philosophie in der Schule lernen oder sich auch nur so dafür interessieren und ich glaube, dass man - obwohl mit Philosophennamen nur so um sich geschmissen wird - jeder eine Menge aus diesem Buch lernen kann.
    Frei nach dem Motto: Ich lese, also bin ich.

  • Ich habe mich auch schon mehrmals an dem Buch versucht, aber bei den Erklärungen zu den verschiedenen Philisophen, Denkweisen und Theorien etc. hab ich immer aufgehört und überblättert und nur noch die Geschichte selbst gelesen.
    Das Ende gefällt mir sehr... aber ich wills ja nicht verraten.

  • Kim : Ja, durch die Philosophen muss man sich halt durchbeißen. Aber ich fand einfach die Verbindung zwischen den Erklärungen der Philosophiegeschichte und der Geschichte Sofies so grandios. :anbet

  • Ich hab es auch gelesen, aber nicht ganz durch.
    Die Idee und der Aufbau der Geschichte haben mir sehr gut gefallen, vor allem, weil ich nicht viel von Philosophie verstehe. Grad die Einfürhrung in die antiken Philosphen war klasse. (Iris? Wolltest du was sagen? ;-))
    Aber ab der Darstellung der mittelalterlichen Philosophie war ich nicht mehr so glücklich damit, da wurde es mir zu einseitig christlich geprägt. Die moderneren Philosophen, Spinoza aufwärts, die mich besonders interessiert hätten, kamen mir zu knapp weg. Und daß es Philosophinnen gab, kommt gar nicht vor. Ich hab inzwischen im Internet nachgesehen, es gibt ein Lexikon der Philosophinnen. Also, wenn's für ein ganzes Lexikon reicht, sollte bei Garder doch auch die eine oder andere mal auftauchen.
    Die letzten ca. 50 Seiten habe ich dann wieder gelesen. Nein, ich bin nicht ganz zufrieden mit der Auflösung. Der Gedanke allerdings, daß die erdachten Gestalten sich dann in einer fiktiven Welt aller erdachten Gestalten einfinden, den fand ich schön.
    Insgesamt: nicht mein Buch.
    Ein letztes Wort noch: die Übersetzung war klasse. Sollte man auch mal erwähnen.
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Soweit ich mich erinnere, erwähnt Gaarder zumindest einmal, DASS es Philosophinnen gab. Dass er eine genauer erklärt hätte, wüsste ich jetzt nicht mehr, ist aber auch schon einige Zeit her, dass ich das Buch gelesen habe.
    Man lernt jedenfalls mit Sofies Welt, "gaarderisch" zu denken und dann sind seine anderen Bücher auch gleich viel lustiger, weil man während des Lesens ständig mittüftelt, was für eine philosophische Lektion uns der Herr Gaarder nun diesmal mitteilen will :grin.
    Nicht mein Lieblingsautor, aber definitv einer, den ich sehr gerne mag!

  • Zur Zeit lese ich Sofies Welt, bin etwa in der Mitte angekommen (Berkely) und begeistert. Mit Philosophie habe ich mich immer "so am Rand" beschäftigt, was mir fehlte war ein systematischer Einstieg (zugegeben, hab' auch nicht besonders intensiv nach einem solchen gesucht)
    Zumindest weiß ich jetzt, wie ich die Philosophietitel aus meinem RUB angehen kann.

    "Hebt eure Prinzipien für die wenigen Augenblicke im Leben auf, in denen es auf Prinzipien ankommt. Für das meiste genügt ein wenig Barmherzigkeit."
    (Albert Camus)

  • Als ich das Buch vor einigen Jahren gelesen habe, war es schon "Arbeit" für mich, denn es ist in erster Instanz doch ein Lehrbuch und erst in zweiter Instanz ein Roman.


    Ich habe durchgehalten, weil ich über Philosophie quasi nichts wusste und das Gefühl hatte, hier kann ich Grundlagenwissen erwerben. Rückwirkend muss ich zugeben, dass sehr sehr wenig von dem, was ich damals erfahren habe, in meinem Langzeitgedächtnis gelandet ist.


    Ich kenne die Namen einiger Philosophen, weiß dass Diogenes der Tonnenphilosoph war und Descartes gesagt hat: "Ich weiß, dass ich nichts weiß". Aber welcher berühmte Mann sich welche Theorie über das Dasein zusammengereimt hat, ist mir leider entfallen.


    Den Film hatte ich auch gesehen, aber der war einfach nur schlecht.

  • Komisch, ich hätte schwören können, ich habe da schon einmal bei einer Rezi zu geantwortet... :gruebel


    Naja, ich fand es so lala... Teilweise echt klasse gemacht, teilweise etwas öde. Irgendwie ein Buch, das ich nicht richtig einordnen kann...

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Mir hat "Sofies Welt" sehr gut gefallen.
    Den Streifzug durch die Philosophiegeschichte fand ich sehr interessant, und da die philosophischen Abrisse immer einen Bezug zur Story hatten, kam bei mir keine Langeweile auf.


    Ich würde jedem Leser, der sich etwas mit der (zugegeben nicht gerade wenigen) Theorie quält, raten auf jeden Fall bis zur Hälfte durchzuhalten- und dann zu entscheiden, ob man wirklich aufhören will.
    Nach der großen Wende konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen und habe alles um mich herum vergessen.


    "Sophies Lexikon" habe ich damals zu dem Buch geschenkt bekommen, eine gute Möglichkeit den einen oder anderen Philosophen etwas näher kennen zu lernen.


    Aber wie magali schon geschrieben hat, ich hätte gerne mehr über weibliche Philosophen gelesen, außer Hildegard von Bingen fällt mir jetzt spontan keine von Gaarder erwähnte Philosophin ein.

  • @ Joana
    Ja, dem Rat, durchzuhalten, kann ich mich nur anschließen. Wenn die Romanhandlung, die ich anfangs eher störend fand, zur eigenständigen Fortsetzung ihres Grundgedankens anregt wird's richtig spannend.

    "Hebt eure Prinzipien für die wenigen Augenblicke im Leben auf, in denen es auf Prinzipien ankommt. Für das meiste genügt ein wenig Barmherzigkeit."
    (Albert Camus)

  • Ich habe ca. das erste Drittel gelesen und dann das Buch endgültig weggelegt. Selten ein Buch gelesen, das mich so sehr genervt hat, und dabei mag ich die Philosophie. Gegen Ende war mir sogar egal, woher diese geheimnisvollen Postkarten kommen. "Sophies Welt" ist ein Buch, das ich mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr in die Hand nehmen werde.

  • Ich habe von dem Buch glaube ich ca. 20 Seiten gelesen, dann habe ich es nicht mehr geschafft weiterzulesen. ich finde es ist sehr schön und vorallem informativ, aber irgendwie habe ich es nicht ganz geschafft mich durchzubeißen. Aber noch ist ja nichts verloren, ;o).

  • Das Buch selbst habe ich nicht geschafft ganz zu lesen. Das war mir dann doch zu verworren mit den ganzen Ausflügen in die Geschichte der Philosophie.
    Und auch um andere Bücher von Gaarder habe ich dann immer einen großen Bogen gemacht.
    Den Film fand ich besser.

  • Ich habe Sofies Welt mindestens 2 mal komplett durchgelesen, Teile davon aber sehr viel öfters. Es gehörte mal zu meinen absoluten Lieblingsbüchern (mittlerweile wurde es durch andere Bücher dieses Titels beraubt).

  • Ich hab es jetzt auch gelesen.


    Ich muss sagen, dass ich mir das Buch anders vorgestellt habe. Ich fand es anstrengend zu lesen und stellenweise auch recht zäh.
    "Sofies Welt" gibt einen guten Überblick über die Philosophie, aber bei so vielen Informationen auf einmal, die zwar verständlich dargestellt worden sind, fiel es mir doch schwer nach längerem Lesen alles aufzunehmen.
    Ich denke, dass ich auch nicht viel davon in meinem Langzeitgedächtnis behalten werde... ich habe ja schon beim Lesen bemerkt, dass immer wieder auf vorhergegangene Philosophen eingegangen wurde, ich aber schon vergessen hatte, was der Philosoph wichtiges erkannt hat (Vor allem gegen Ende des Buches, nachdem schon eine Menge Philosophen beschrieben worden sind). Da war ich manchmal einfach nur verwirrt... Also Achtung: Erschlagung durch geballte Information möglich!
    Das Ende hat mich jedoch komplett positiv überrascht!!Ich fand die Auflösung sehr gelungen.

  • Eigentlich gibt es aus meiner Sicht gar keine Auflösung, eher die Anregung, selbst weiterzuphilosophieren, oder, wem das zu hochtrabend ist, den Gedankenfaden weiter zu spinnen: Wer sagt denn, dass ich (oder Du) als Leser überhaupt als eigenständige Wesen existieren, vielleicht sind wir ja nur Ideen innerhalb einer Comoputersimulation, auch die "Tatsache", dass ich dies jetzt schreibe muss nicht bedeuten, dass z.B. die ganze "Büchereulerei" nur in der Phantasie eines Programmierers existent ist .....

    "Hebt eure Prinzipien für die wenigen Augenblicke im Leben auf, in denen es auf Prinzipien ankommt. Für das meiste genügt ein wenig Barmherzigkeit."
    (Albert Camus)

  • Aber wir existieren, und das ist dass was zählt!
    Solang es bei den Gedanken bleibt, kann uns nichts passieren, und der "Programmierer" wird ja uns nicht merken lassen, das wir programmiert sind!


    Wow bin ich toll!
    DENY

    "Rettet Robert- bewahrt den kleinen Robert nur als kleine Nebenrolle zu enden"
    (Rubinrot- Kerstin Gier) Macht mit! :lache