'Baden-Badener Roulette' - Seiten 001 - 071

  • Weil in vielen Fällen Kinder mit ihren Eltern umgehen, als wären das Kleinkinder, die nicht wissen was gut für sie ist. Für die Söhne zählt nur die Horrorvorstellung "die Alte" zu sich nehmen zu müssen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Weil in vielen Fällen Kinder mit ihren Eltern umgehen, als wären das Kleinkinder, die nicht wissen was gut für sie ist.


    und


    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Zudem leben beide ja weit weg und bekommen ( gewollt ) so gut wie nichts vom Leben ihrer Mutter mit. Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss. Wahrscheinlich wollen sie es auch gar nicht wissen........
    Und wenn sie mal zu Besuch kommen, gehen sie essen.


    Genau das habe ich rüberbringen wollen - schön, dass mir das offenbar geglückt ist. :-) Es steckt oft keine böse Absicht dahinter, aber viel Gedankenlosigkeit. Auch das Essen-Gehen ist ja nett gemeint, weil man der Mutter keine Arbeit zumuten will, aber ich glaube, manchmal ist es gut, wenn man älteren Menschen auch etwas abverlangt. Man könnte sie zumindest fragen, was sie wollen, und sollte ihre Antwort dann auch respektieren.

  • Hmm, man kennt aber jetzt nur die Sicht der älteren Dame. Gerade mit dem Thema Essenseinladung kenne ich auch die Variate: Es wird überall und schon lange vorher rumerzählt, dass die Kinder zum Essen kommen. Kurz vorher wird dann erwähnt, wieviel Arbeit das macht und wie lange man dafür in der Küche zubringt. Am Tage der Einladung kommt dann noch der Zusatz "und mir hilft ja keiner". - Insofern würde ich jetzt nicht vorschnell über die Söhne urteilen.

  • Bei diesem Buch bekommt man ja Hunger.


    Zuerst die Beschreibung der Pralinen, dann immer wieder der Kuchen der Herrn Gottlieb sündigen lässt und dann noch die Käse- bzw. Weinhandlung mit selbstgebackenem Brot.


    Aber mit leerem Magen lässt es sich bestimmt schlecht recherchieren und Morde aufklären.


    Viele Grüße :wave

  • So, endlich ha ich mal ne Weile Zeit um auch was zu lesen. Irgendwie hatte ich die letzten Tage nicht die Ruhe dazu.
    Jetzt aber zum ersten Abschnitt:
    Der Täter ist eine Art Mensch, die ich nicht leiden kann. Er kann für nix, immer sind die anderen Schuld. sowas kann ich gar nicht ab.Mir ist schon klar, das Spielsucht eine Krankheit ist, trotzdem nervt mich so eine Einstellung ungemein.


    Gottlieb und Lea sind nun ein Paar, auch wenn man das im ersten Abschnitt ja nicht miterlebt, da die beiden sich ja bedeckt geben müssen. Bin ja mal gespannt, ob sie an dieser Situation im Laufe des Buches noch was ändern.


    Frau Campenhausen ist älter geworden, das merkt man doch recht deutlich. Irgendwie Ich-bezogener, aber immernoch lieb. Auch wenn sie Lea scheinbar durch ewige Wiederholungen nervt.


    Und Max Gottlieb hat ein Problem mit dem Essen, jetzt sind es zwar keine Big Macs mehr, dafür lockt wohl jeden Tag der Kuchen der neuen Kollegin.
    Die ich übrigens gewöhnungssbedürftig finde, wie kann man einfach seine Haustiere mit auf die Arbeit bringen? Auf so ne Idee würde ich überhaupt nicht kommen.
    Ihre Cousine lebt wohl im Elsass und hat letztens ihren Hund verloren, ob das wohl die Frau ist, die im ersten Täterabschnitt auftaucht? Die scheint ja gehbehindert zu sein, was auch erklären würde, warum ihre Cousine sich um die Fahrereien kümmert.
    Da wären wir ja schon ganz nah am Täter dran, der scheint da ja nicht nur geholfen zu haben, sondern auch längerfristig geblieben zu sein.


    So, jetzt geh ich wieder auf die Terrasse und lese mal weiter :-)


    edit: schwester durch cousine ersetzt.

  • Ach zu der alten Dame: Ich fand das auch ganz furchtbar, sie ist ja wirklich eingesperrt in ihrem Haus.
    Ich habe aber auch den Eindurck, die Söhne wollen nur Kontakt, wenn sie Zeit haben und zu ihren Bedingungen. Finde ich immer wieder schade, wen es so läuft. Allerdings wissen wir aber auch nicht, was sie ihren Söhnen erzählt und was sie nicht sagt. Von daher ist es eher schwierig zu beurteilen, wie es zu dieser Lage gekommen ist.
    (und wegen dem essen gehen: Wer weiss schon, wie gut die Mutter kochen kann ;-))

  • Zitat

    Original von streifi


    (und wegen dem essen gehen: Wer weiss schon, wie gut die Mutter kochen kann ;-))


    :lache Guter Punkt.


    Nun, das Lokal, in das sie immer gehen, ist allerdings eher durch seine Tradition denn durch seine Küche bekannt. :lache Aber dies nur nebenbei.


    Wenn sie gern kocht, sollte man ihr vielleicht das Vergnügen lassen - egal wie das Resultat ist. Aber sie hören nicht zu: Sie sagt, sie möchte zu einem der Söhne ziehen, weil sie sich fürchtet, und am nächsten Tag kaufen sie ihr statt dessen einen Hund - das zeigt eigentlich, dass es ihnen egal ist, was sie sagt. Es geht nur nach ihnen. Weil die Mutter ja lebenslanges Wohnrecht in "ihrem" Haus hat, können sie es nicht verkaufen oder anderweitig nutzen, solange sie lebt. Also muss die arme Frau nun bis ans Ende ihrer Tage dort durchhalten.


    Ich kenne persönlich eine alte Dame, deren Erbe auch schon alles überschrieben bekommen hat. Der redet ihr jetzt jeden Anschaffungswunsch aus, weil sich "das nicht mehr lohnt". :pille

  • Hallo zusammen! Jetzt habe ich endlich (nachdem das Buch am SA in der Post war und jetzt sämtliche Familien-Oster-Besuche vorbei sind) auch mit dem Buch angefangen und den ersten Abschnitt schon hinter mir gelassen (leider, denn ich finde das Buch bis hier ganz toll!) und mir auch eure bisherige Diskussion durchgelesen.


    Was mich auch sehr betrübt hat, war die Tatsache, dass es den Käseladen nicht gibt, nach kiloweise Osterhasen und Schokoladeneiern haben mir die Pralinen eher ein "oh, nicht noch mehr" entlocken können, aber der Käse!!!! Das wär jetzt wirklich was :anbet


    Aber Rita - ist denn das Brot, das Lea dort bekommt, eines mit einem geheimen Rezept oder gibt es das (dann wirklich leider) nicht in echt? :-)


    Ich finde zudem die ganzen Beschreibungen von Baden-Baden toll, ich habe zumindest einen wirklich guten Eindruck bekommen und werde gleich noch ein bisschen nebenbei beim Lesen Google Maps anlassen, denn das finde ich dann immer ganz gut wenn man sich wirklich denken kann, was wo ist. Und wenn ich dann das erste Mal in Baden-Baden sein sollte, erkenne ich vielleicht ein paar Ecken und denke an das Buch zurück :-]
    Da denke ich vor allem an die Passage mit dem Marktplatz - gab es da 2009 wegen der Baumfällaktion ziemliche Diskussionen in der Stadt oder wie ist das "in echt" abgelaufen?


    Ich bin sehr gespannt, wies weitergeht, vor allem wie die Besitzerin vom Hund Bennie mit eingewebt wird und warum der Beginn so viel früher spielt, was es mit den Russen auf sich hat und warum Natascha die meisten (oder alle?) Opfer gekannt hat, gibt es da noch einen Zusammenhang mit NN und Marcel?


    Bei der Leseprobe haben mir die Passagen im Präsens nicht wirklich gefallen, so etwas ist einfach nicht mein Geschmack, aber ich hoffe, dass das hier eher die Ausnahme ist und die Vergangenheit als Erzählform überwiegend bleibt.


    Und jetzt widme ich mich mal Teil 2... :lesend

  • Eine wirkliche Diskussion oder gar Anketten an die Bäume gab es nicht. Die Bäume waren zwar groß, lebten aber (wegen der skurrilen Thermen-Situation) in großen Kübeln, und ich glaube, man hoffte irgendwie, danach setzt die Verwaltung sie einfach wieder hin. Aber nein, sie sind weg.
    Nun könnt ihr euch ja vorstellen, dass die Baden-Badener nicht unbedingt mit diesem "Marktplatz" verwurzelt sind. Der "gehört" halt ein paar Anwohnern, aber nicht zum öffentlichen Leben. Ganz anders wäre es, wenn es sich um einen Busch in der geheiligten Lichtentaler Allee gehandelt hätte. :grin


    Und dann sind die Bäume ja für einen guten Zweck entfernt worden! :grin Obama in Baden-Baden!!! Wir standen an den Straßenrändern wie einstmals die Berliner für Kennedy! Stundenlang! Die Honoratioren der Stadt mussten vor einem schnellen Vorbeieilen des Herrn mit der Kanzlerin fünf Stunden auf dem Marktplatz ausharren. Stehend. Ohne Verpflegung oder Klo. :grin


    Noch heute sieht man überall auf den Straßen und Gehwegen der Stadt die mit weißem dauerhaften (!) Klebeband fixierten Kanaldeckel, Gullideckel, kleinsten sonstwie-Deckel. (hätte ja ein Heckenschütze drunter sitzen können)


    Seit Jahren gibt es im Stadtrat die Idee für ein gestalterisches Marktplatz-Konzept. Aber geschehen ist bislang nichts. Ich bekomme nun aber auch von niemandem eine Reaktion auf meinen Denk-Anstoß.

  • Meine Frage ob es die Pralinen gibt hat sich ja schon erledigt, schade das ich erst jetzt dazu komme zu schreiben, hier ist ja richtig was los gewesen.


    Frau Campenhausen und ihre Freundin gefallen mir.


    Lea und Max mag ich auch auf Anhieb.

  • So, ich bin mittlerweile schon mit dem dritten Abschnitt fertig, komme aber jetzt erst zum Schreiben, da ich davor einfach keine Zeit hatte bzw. nicht zu Hause war...


    Mir gefällt das Buch sehr gut. Ich komme gut voran (bin jetzt erst mit Abschnitt drei fertig, weil ich erst so spät zu lesen angefangen habe...) und es ist total spannend.


    Ich habe mir nach den vielen Schokohasen und -eiern auch gedacht "Oh Gott, jetzt keine Pralinen" und habe mich eher mit dem Käse angefreundet.. Immer wenn der Käse im Buch vorkommt würde ich am liebsten zu dem Laden fahren und ihn mir auch kaufen - wenn es ihn geben würde... :(


    Das mit den Maden fand ich jetzt nicht soo schlimm, schlimmer finde ich die Vorstellung, jemanden den ich kenne, so sehen zu müssen. :uebel