Huhu aus dem Ruhrgebiet

  • Hallo Ihr,


    habe mich heute hier angemeldet und möchte mich nun auch erstmal vorstellen.


    Ich heiße Melanie, bin 33 und lese schon seit meiner Kindheit tierisch gerne. Und ich hab da eine schwere Macke - ich lese ausschließlich Bücher von männlichen Autoren. Da entgeht mir vermutlich einiges. Vielleicht kann mich ja die ein oder andere Eule auch mal für ein Buch von einer Autorin begeistern.


    Mein Geschmack bei Büchern ändert sich mit dem Alt-werden*g*. Lange Zeit war John Irving mein Lieblingsautor. Zur Zeit mag ich russische Klassiker, aber auch zeitgenössische Autoren wie Philip Roth, Ian McEwan, Leon de Winter, T.C. Boyle uvm.
    Zwischendurch lese ich auch gerne mal was Lustiges. Da mag ich besonders Terry Pratchett, Douglas Adams und Max Goldt.


    Ja, das soll mal reichen.


    Liebe Grüße
    Melanie

  • Hallo!


    Dich vergesse ich nicht so schnell, du hast ja eine außergewöhnliche Lesemacke! Nur Autoren zu lesen, wie kommt man denn auf so etwas? :gruebel


    Was liest du denn so an russischen Klassikern? Schwere Kost!


    In deine Liste muss mal ein deutscher Mann mit rein! Kennst du Ralf Rothmann? "Feuer brennt nicht" kann ich sehr empfehlen... :wave

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Franz Kafka

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Rosha ()


  • Ich weiß auch nicht, warum ich nur "Männer" lese. Vermutlich darum, weil ich bisher noch nie ein Buch von einer Frau gelesen habe, das mir gefiel. Und daher habe ich das dann wohl irgendwann zur Regel gemacht. ....Letztes Jahr habe ich es versucht mit Mrs. Dalloway, weil ich den Film "The Hours" gesehen hatte, den ich klasse fand. Aber das Buch.....*gääääähhhhn*


    Bei den Russen hab ich letztes Jahr vor allem Dostojewskij, Tolstoi und Gogol gelesen. Was man halt so kennen sollte*g*. Meine absoluten Favoriten:
    Der Meister und Margarita - Michail Bulgakow ........das lustigste, originellste, schönste, cleverste Buch, das ich je lesen durfte
    und
    Oblomow - Iwan Gontscharow ........sind wir nicht alle ein bisschen oblomow?*g*....Also ich schon


    Danke für den Tipp mit Ralf Rothmann. Kannte ich noch nicht, ist aber direkt in meinem Einkaufswagen bei Amazon gelandet :-)

  • Ich habe mich an Tolstois "Krieg und Frieden" versucht, aber das Buch nach 660 Seiten zur Seite gelegt. Es war eher eine historische Beschreibung als ein Roman und mir fehlte einfach "die Handlung".


    Vielleicht probiere ich es nochmal mit einem anderen Buch von ihm.


    Von Dostojewski habe ich "Verbrechen und Strafe" (also eigentlich Schuld und Sühne, aber in der Übersetzung von Swetlana Geier heißt es so) gelesen und war beeindruckt.


    Und mit "Der Meister und Margarita" habe ich schon länger geliebäugelt und werde es wohl doch bald mal in Angriff nehmen. Wenn du es schon sooo lobst... :grin


    Und ich muss gestehen, Oblomow ist auch noch ein weißer Fleck auf meiner Literaturlandkarte. Sollte ich auch ändern, nicht wahr?


    Oh, das freut mich aber schon, wenn ich dich zur Ralf Rothmann überreden konnte. Ich hoffe sehr, dass er dir gefällt. Ich finde ihn sprachlich erstklassig, einfach Sahne!


    Ich bin sicher, wir werden uns hier noch öfter über den Weg laufen und wenn ich deinen Lesegeschmack besser kenne, kann ich dir vielleicht auch mal zu einem Lesegenuss mit einer Autorin verhelfen! :chen Denn auch Frauen können schreiben!

  • "Krieg und Frieden" fand ich auch eher quälend. Ich hab es nur darum beendet, weil ich dachte: das muss man eben einfach kennen.


    Von Dostojewskij gefällt mir mehreres sehr gut. Aber immer nur in der Übersetzung von Swetlana Geier. Vor Jahren wollte ich mal "Schuld und Sühne" lesen.....und dachte, ich wär da wohl zu dumm für*g*. Aber die Neuübersetzungen finde ich allesamt sehr spannend, mitreissend, bisweilen sogar lustig. Wer hätte erwartet, dass man bei Dostojewskij auch lachen kann?


    Ich hoffe, "Der Meister und Margarita" wird Dir gefallen. Für mich ist das wirklich DAS Buch überhaupt. Weil man es auf so viele verschiedene Arten lesen kann. Beim ersten Lesen fand ich es einfach nur das lustigste Buch, das ich je gelesen habe. Beim 2. Lesen habe ich dann mehr auf die kritischen Aspekte geachtet etc. Es ist ein Buch, über das man sehr viel nachdenken kann. Aber zeitgleich auch eins, bei dem man einfach sehr viel Spaß hat.


    Zum "Oblomow" gibt es hier auch eine schöne Rezension, die ich so nur unterschreiben kann. Wer hätte gedacht, wie spannend ein Buch sein kann über jemanden, der den ganzen Tag im Bett liegt und überlegt: steh ich nun auf? Eigentlich müsste ich ja das und das erledigen. Aber hm, kann ich ja auch noch morgen machen. Und auch dieses Buch ist irgendwie beides: sehr unterhaltsam an der Oberfläche, aber wenn man möchte, kann man auch sehr lange und intensiv darüber nachdenken.


    Auf den Rothmann bin ich schon gespannt. Was für Bücher/ Autoren magst Du denn sonst noch so?

  • Lieblingsbücher, o weia, ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll! Ich bin keine Kostverächterin und plündere in vielen Genres.


    Zu meinen Favoriten zählen aber auf alle Fälle Milan Kundera, Jane Austen, Fred Vargas, natürlich Ralf Rothmann, Marie Hermanson und ganz viele einzelne Titel.


    Zuletzt beeindruckt hat mich "Zehn" von Franka Potente, "Kürzere Tage" von Katharina Hahn, "Das graue Kleid" von Andrea Camilleri und und und...


    Ich habe keine Top 10, eher eine Top 100!


    Hast du eine Lieblingsliste? Ich müsste direkt mal eine erstellen, um sie bei Bedarf abrufen zu können. :lache


    Liebe Grüße, Rosha

  • Hallo Rosha,


    tut mir leid, dass ich erst jetzt was antworte.


    Also Milan Kundera mag ich auch sehr gerne. Wobei ich da sagen muss, bei dem muss ich vorher in der richtigen Stimmung sein. Den kann ich nicht immer lesen.


    Und ich habe auch keine Top 10. Ich wollte mal bei Amazon so eine Liste erstellen, aber schon bei 25 Büchern konnte ich mich nicht entscheiden und habe es also gelassen.


    Bei Autoren fällt mir eine Top 10 schon leichter, da entscheide ich danach, von welchen Autoren ich alles oder zumindest fast alles gelesen habe.


    Bei Autoren sag ich mal ist meine Top 10:
    1. Philip Roth
    2. Leon de Winter
    3. John Irving
    4. Leo Perutz
    5. Philippe Djian
    6. Julien Green
    7. Ian McEwan
    8. Antal Szerb
    9. Markus Werner
    10........der muss einfach sein*g* Charles Bukowski


    Liebe Grüße,


    Melanie

  • Hallo Melanie,


    tut mir leid, dass ich jetzt erst wieder vorbeikomme.


    Ich muss sagen, deine Favoritenliste ist sehr interessant. Einige sind auf meiner "Will ich mal lesen"-Liste.
    Angeführt von John Irving. Sein "Owen Meany" subt schon bei mir rum.
    Von Markus Werner kenne ich "Am Hang" und fand es sehr gelungen. Intelligent und kurzweilig.


    Und jetzt erkläre mir doch bitte noch die Begeisterung für Bukowski. Immer wieder taucht der Knabe vor meinen Augen auf, aber bisher habe ich ihn noch jedesmal zur Seite geschoben. Überzeuge du mich doch, warum ich ihn unbedingt lesen muss! ;-)


    Von Philip Roth kenne ich "Empörung". Es war nicht schlecht, hat mich aber auch nicht animiert, ein weiters Buch des Autors lesen zu wollen.


    Viele Grüße, Rosha

  • Hallo Rosha,


    da bin ich fast schon neidisch, dass Du den Owen Meany noch vor Dir hast. Das ist nämlich mein absoluter Favorit von John Irving. Wenn in meiner Wohnung je ein Feuer ausbrechen sollte und ich nur mich, meine Katzen und 2, 3 Bücher retten könnte - dann wäre der Owen auf jeden Fall mit dabei.


    Und Bukowski, nun ja. Da möchte ich Dich nun nicht überzeugen, ihn zu lesen. Den mag man - oder nicht. Ist keine große Literatur, aber so zwischendrin gefällt mir diese schnoddrige Art. Und manchmal les ich einfach gern Bücher von Leuten, die noch bekloppter sind als ich*g*. Bei Bukowski ist es bei mir mehr so die Faszination, wie jemand, der so fertig ist, es trotzdem geschafft hat, sich durchs Leben zu schlagen.


    Schade, dass Dir "Empörung" nicht so gefallen hat. Darf ich fragen warum? Ich würd Philip Roth unbedingt noch eine Chance geben :-) Denn ich fand diesen Roman auch eher untypisch für ihn. "Der menschliche Makel" oder "The Great American Novel" fand ich besonders schön. Und mir hat aber auch "Empörung" sehr gut gefallen. Noch 10 Seiten vor Schluss dachte ich: was ein Scheiß! Gleich schon Schluss und also wird sich nichts so wirklich aufklären? Aber mich hat das Ende dann umgehauen. Ich fand die "Lesesituation" sehr gut gemacht, dass man im Grunde im gesamten ersten Teil bei einem Sterbenden am Bett saß und daher auch das abrupte Ende, weil er praktisch "in meinen Armen" verstarb. Daher hat mich das Buch dann am Ende doch sehr berührt und ich fand es sehr geschickt gemacht, wie er einen Roman, der noch 10 Seiten vor Schluss wie unvollendet wirkte, mit 2, 3 Sätzen dann doch noch vollendet hat. Aber wie gesagt, als "typischen" Philip Roth würde ich es nicht bezeichnen. Für mich jedenfalls zählt Roth zu den ganz Großen und ich warte jedes Jahr neu, dass er endlich den Literaturnobelpreis bekommt. Und tobe jedes Jahr neu :lache, wenn irgendein/e Dahergelaufene/r den Preis bekommt, der einmal im Leben was wirklich Gutes geschrieben hat, und nicht jemand wie Roth, von dem ich jedes Buch gut fand und manche sogar wirklich meisterhaft.


    Viele Grüße,
    Melanie

  • Hallo Melanie,


    "Empörung" ist ein gutes Buch, da tue ich ihm nichts weg. Die Schreibweise gefiel mir gut, ebenso der schriftstellerische Kniff der Erzählstimme, die man erst zum Schluss begreift, finde ich sehr gelungen.


    Zwischendrin hat ich jedoch der Protagonist Marcus mal tierisch genervt. Ich fand ihn so unerträglich naiv! Ich habe die Marotte, dass ich bei Büchern sehr auf die Protagonisten achte. Dabei ist es nicht so wichtig, ob sie "gut" oder "böse" sind, so lange ich sie stimmig und interessant finde.


    Und wie "im richtigen Leben" gibt es manche Personen, die mag man und manche eben nicht. Marcus war bei mir sehr an der Grenze. Ich weiß... :pille


    Wahrscheinlich bin ich auch die einzige, die Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" nicht fertig gelesen hat, weil mir das Gejaule und Gejammere des Protagonisten tierisch auf den Senkel gegangen ist. :bonk


    Aber ich werde definitiv irgendwann mal noch einen weiteren Roman von Philip Roth lesen. Oder hat er immer den gleichen Typ von Protagonist?


    Ich habe kräftig nachgedacht, welche Autorin ich dir schmackhaft machen könnte. Vielleicht könnte "Die Reinheit des Mörders" von Amélie Nothomb etwas für dich sein? Auch wenn es so klingt, das Buch ist kein Krimi, sondern im Grunde ein einziger Dialog. Intelligent, witzig, ironisch und ein kleines bisschen böse. Ich liebe den Roman!


    Herzliche Grüße,
    Rosha

  • Hallo Melanie,


    wollte mal wieder bei dir vorbeischauen. Wie gehts? Schon aus Versehen eine Autorin gelesen? ;-)


    Wie hast du dich bisher hier im Forum eingelebt? Ich habe noch längst nicht alles nachgelesen, was mich interessiert. Allerdings kann man hier schrecklich versumpfen und Zeit verschleudern, die einem dann beim Lesen fehlt. Da muss ich echt drauf achten.


    Ansonsten ist mir aufgefallen, dass sich zwar unheimlich viele Leute hier anmelden, aber viele keinen einzigen Beitrag schreiben. Es ist schön, mit der Zeit die aktiven Mitglieder immer besser einschätzen zu lernen. Allerdings ist das noch ein langer Weg.


    Herzliche Grüße,
    Rosha

  • Zitat

    Original von Frettchen
    .... Vielleicht kann mich ja die ein oder andere Eule auch mal für ein Buch von einer Autorin begeistern.


    Wie wär`s mit der Lieblingsautorin von 99% der Eulinnen:
    Jane Austen


    Hallo Melanie,


    du hast dir hier ja schon deinen persönlichen Thread geschaffen.
    Hat -soweit ich das verfolgen konnte- noch keiner am Anfang geschafft.


    Herzlich Willkommen und Respekt.

  • Hallo Rosha,


    ja, das mit dem Hier-versumpfen kenne ich :lache


    Und von einer Autorin habe ich bisher immer noch nichts gelesen. Irgendwann hol ich das nach......, aber ich habe so viele Bücher hier liegen, die mich interessieren, da müssen die Frauen warten und bis dahin meine Küche putzen;-)


    Aber "Feuer brennt nicht" hat mir sehr gut gefallen. Noch mal danke für den Tipp.


    Ja, mittlerweile habe ich mich hier eingelebt. Es ist schön, unter Gleichgesinnten zu sein. Aber es sind tatsächlich so viele Beiträge, dass auch ich noch lange nicht alles gelesen habe, und mir fällt es auch (noch) ziemlich schwer, die Mitglieder einzuschätzen, auch zu wissen, wer was gerne liest etc. , einfach weil hier, zum Glück, so viele Leute aktiv sind.
    Aber Du hast Recht, es melden sich auch viele an, von denen man dann nie wieder was liest.



    @hutzel: danke für den Tipp und das Willkommen :-)


    Liebe Grüße,
    Melanie