Die Frauen von Savannah - Beth Hoffman

  • OT: Saving CeeCee Honeycutt


    Über den Autor
    Beth Hoffman, wuchs auf der Farm ihrer Großeltern in Ohio auf. Interessierte sich von Kindesbeinen an fürs Malen und Schreiben. Wurde Innenarchitektin, gründete ihre eigene Firma. Nach einer schweren Erkrankung beschloss sie, ihren langgehegten Traum wahrzumachen und einen Roman zu schreiben. "Die Frauen von Savannah" ist ihr Debüt. Beth Hoffman lebt mit ihrem Mann und drei klugen Katzen in Kentucky. "Die Frauen von Savannah" erscheint in 8 Ländern.


    Kurzbeschreibung
    Eine Hymne auf die Freundschaft; ein Roman, der das Herz erwärmt.
    Ein sommerfrischer Südstaaten-Roman aus den USA: Nach dem Tod ihrer Mutter wird die zwölfjährige CeeCee Honeycutt von ihrer Großtante Tootie aufgenommen, die in Savannah, Georgia, ein wunderschönes Südstaatenhaus mit riesigem Garten bewohnt. Umsorgt von drei warmherzigen Frauen kann CeeCee ihre schwierige Kindheit in Ohio hinter sich lassen und blüht auf. Ohio 1967: Die zwölfjährige CeeCee hat es nicht leicht. Ihre Mutter lebt in Gedanken im Jahr 1951, als sie Zwiebelkönigin von Vidalia und glücklich war. Manchmal läuft sie tagsüber im Ballkleid durch die Straßen und wirft Vorüberfahrenden Kusshändchen zu. Als die Mutter eines Tages von einem Eiswagen erfasst wird und stirbt, schickt der völlig überforderte Vater CeeCee zu Tante Tootie nach Savannah, die sie mit offenen Armen aufnimmt. Dort, im liebevoll dekorierten Südstaatenhaus mit üppig duftendem Garten, blüht CeeCee allmählich auf. Zum ersten Mal in ihrem Leben wird sie behütet. Neben ihrer Großtante kümmert sich die schwarze Köchin Oletta um sie und verwöhnt sie mit Zuckerpfirsichen, Zimtschnecken und Holundersaft. Als es zu einem rassistischen Überfall kommt, ist CeeCees neues Glück auf einmal in Gefahr. Doch die Frauen halten zusammen ... "Die Frauen von Savannah" ist ein herzergreifender Roman, der das Leben feiert und von der Kraft der Freundschaft erzählt.


    Meine Rezension
    Ich habe mich gewundert, daß dieses tolle Buch bisher noch gar nicht rezensiert wurde - aber wie ich sehe, war Wolke vom Hörbuch genauso begeistert wie ich im gedruckten Buch.


    Das angenehm zurückhaltend gestaltete Cover suggerierte mir schon von weitem, daß es sich bei diesem bezauberndem Buch mal wieder um ein „Buch wie eine warme Decke“ handeln könnte. Und ich wurde nicht enttäuscht.


    Dieser entzückende Roman erzählt die Geschichte von CeeCee Honeycutt und spielt im Amerika der 60er Jahre. Ihr Vater ist Handelsvertreter für Werkzeugmaschinen und ständig unterwegs, so daß CeeCee meist alleine mit ihrer Mutter ist.


    Doch ihre Mutter ist psychisch krank – in einem Maße, das der Vater entweder nicht völlständig erfasst oder vor dem er lieber die Augen verschließt. Und so ist es an CeeCee, mit ihren nicht mal 12 Jahren auf ihre Mutter aufzupassen. Doch als diese bei einem Unfall stirbt, kommt CeeCee zu ihrer Großtante Tootie nach Savannah.


    Zutiefst traumatisiert kommt das Mädchen in einem neuen Leben an, unsicher und voller Selbstzweifel. Doch Tootie und deren ruppige Köchin Oletta nehmen das kleine Mädchen ohne Vorbehalte in ihr Herz auf und so kommt CeeCee langsam über die Geschehnisse der letzten Jahre hinweg und kann nun auch richtig Abschied von ihrer Mama nehmen und ihre Trauer zulassen.


    Mehr möchte ich auch gar nicht über die Handlung sagen, denn dieses überaus liebenswerte Buch müsst ihr unbedingt selbst kennen lernen. Dies ist auf jeden Fall mal wieder eines dieser Bücher „wie eine warme Decke“ und hinterlässt nach der Lektüre einfach ein gutes Gefühl.


    Dabei spielt die Geschichte mit allen Arten von Emotionen: so sind Szenen dabei, die mich in der U-Bahn verstohlen blinzeln haben lassen *schnüff*, ich habe gelacht, ich war entsetzt und ich habe mich einfach rundum wohl gefühlt.


    Ein ganz, ganz tolles Buch, das ihr unbedingt lesen müsst, wenn ihr ein Faible für Geschichten über Freundschaft und Familie habt und das definitiv mein Lesehighlight des Monats war (und sicher auch bei meinen Jahresfavoriten ganz vorne rangieren wird!).


    Dafür gibt es auf jeden Fall 11 von 10 Punkten von mir für ein ganz tolles, herzerwärmendes Buch. Unbedingte Lese-Empfehlung!

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Lumos
    Es ist mir schon vor einiger Zeit im Buchkatalog aufgefallen :-). Ich hab`s mal auf meine Wuli gesetzt und in meiner Stadtbibliothek gestöbert. Dort gibt es nur das Hörbuch. Vielleicht auch nicht schlecht, oder ist es schöner, das Buch zu lesen :gruebel?


    Hallo Lumos - ich habe das entsprechende Hörbuch gehört und kann nur sagen - es lohnt sich!!! Die Sprecherin Laura Maire ist so umwerfend, dass ich fast sicher bin, mein Jahreshighlight gehört zu haben! Unheimlich schön - die Geschichte und erst recht die Lesung. Also, greif ruhig zum Hörbuch, du wirst es nicht bereuen :wave

  • Ich kann Batcat vollstens zustimmen :-]
    Ich habe das Buch heute beendete und schon bei den letzten hundert Seiten wurdei ch ein wenig wehmütig darüber, daß dieses wunderbare Buch zu Ende geht.
    Ich hatte eigentlich gar nichts Besonderes erwartet, als ich das Buch aus der Bücherei mitgenommen habe, doch dann wurde ich gleich von den ersten Seiten in seinen Bann gezogen.
    Die Kindheit von CeeCee Honeycutt berührt einen im Herzen, man bekommt Mitleid mit diesem jungen Mädchen, das seit vielen Jahren die Verantwortung für seine Mutter übernehmen muss.
    Nachdem CeeCee aber nach dem Tod ihrer Mutter zu ihrer, ihr bisher unbekannten, Tante Tootie und ihrer Haushälterin Oletta gekommen ist, atmet man mehr und mehr auf, wenn man liest, wie CeeCee sich in diesem neuen und normalen Leben zurechtfindet, ihre Trauer um Vergangenes wie nie Gehabtes zulässt und verarbeitet, bis man am Ende des Buches mit dieser warmen Zuversicht auf dem Sofa sitzt: ALLES WIRD GUT.


    Von mir gibt es auch 10 Punkte!!!

  • Cecelia Rose Honeycutt hat keine leichte Kindheit. Der Vater ist beruflich viel unterwegs und das Mädchen ist allein mit ihrer Mutter, die offensichtlich manisch-depressiv ist. Niemand hilft den beiden, der Vater versucht den Zustand seiner Frau zu ignorieren und möglichst wenig zu Hause zu sein. So bleibt alles an Cecelia hängen. Nur ihre alte Nachbarin, Mrs. Odell ist ihr so etwas wie eine Freundin. Unter den Gleichaltrigen hat sie keine Freunde, alle verspotten sie aufgrund ihrer exzentrischen Mutter. CeeCee flüchtet sich in die Welt der Bücher und gibt ihr Bestes, die Verrückheiten ihrer Mutter möglichst vor Außenstehenden zu verbergen.


    Als ihre Mutter eines Tages einen tödlichen Unfall hat, kommt ihre Großtante aus Savannah und nimmt CeeCee mit sich. In ihrem Haus erlebt das Mädchen zum ersten Mal Sicherheit und Geborgenheit. Tante Tootie und die schwarze Köchin, die viel mehr ein Familienmitglied als eine Angestellte ist, geben ihr eine Familie und ein neues Zuhause.


    Cecelia lernt in Savannah aber neben der Wärme und Gastfreundschaft der Südstaaten auch dortige Probleme wie Rassenhass kennen und fürchten. Und doch lernt sie von den Frauen in ihrer neuen Umgebung Stärke und Selbstbewusstsein, auch wenn es lange dauert, bis sie die Verletzungen und Erlebnisse ihrer Kindheit verarbeiten kann.


    Die wunderbar skurrilen Nebengestalten, wie z.B. die Nachbarinnen oder die Bewohnerinnen des Altersheims, machen das Buch zu einem wunderbaren Lesevergnügen. Die Namen der Südstaaten-Ladies – wie Tallulah Caldwell, Thelma Rae Goodpepper – versetzen einen direkt ins sonnige, blumige Savannah. Eine wunderschöne warmherzige Geschichte über Freundschaft, Großmut, Toleranz und Weisheit.


    „und mir dämmerte, dass das genau das ist, was Freunde tun sollten: Das Gute aneinander schätzen und den unmaßgeblichen Rest großzügig übersehen.“




    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch: In der Übersetzung werden Olettas Sätze fast ohne „Slang“ übersetzt, nur konsequent wird ihr ein „wie“ statt „als“ in den Mund gelegt. Entweder hätte man sie deutlicher als Schwarze übersetzen sollen oder gar nicht, so klangen ihre Sätze für mich oft holprig.