Waldorfschule?

  • Ich bin sehr im Stress, daher nur kurz auf Babyjanes und Buchdoktors Posting bezogen:


    Mag sein, dass es in Chorweiler ein Problem mit der WDschule gibt, hier gibt es sie nicht, das müsst Ihr mir jetzt einfach mal glauben. Da ich die Schule kenne und auch Freunde und Bekannte habe, deren Kinder dort hingehen, weiß ich, dass es ein heterogenes Gemisch quer durch soziale Schichten gibt, was ich sehr begrüße. Auf der staatlichen Schule ist das nämlich andersherum, dort ist eher ein Gefälle hin zu Nobelkarossen, die ihre Sprösslinge bis ins Klassenzimmer fahren etc pp. Paradox, aber es ist hier so. Und das jemand, der von einer Waldorfschule kommt, verklopp wird, weil er von einer WD- Schule kommt, ist wahrscheinlich auch eher ein Zufall. Manch einer wird auch verkloppt, weil er eine andere Hautfarbe hat, Pickel, eine Scheißfrisur, aufs Gymnasium geht etc. Die Kinder sind auch nicht "komisch", (Meine übrigens auch nicht. Sie unterscheiden sich nicht im Wesentlichen von denen meiner Freundin, die sie zur musikalischen Früherziehung, zum Bibelkeis und zu Englischkursen schleift.) Es sind ganz normale Teenager.
    Die Tochter eine Bekannten hat grade Abi auf der WD- Schule gemacht und sudiert nun Physik und Mathe. Sie mag Metallica und hat einen Freund. Ich möchte meinen Sohn nicht in Watte packen oder ihn vor dem harten Leben bschützen, ich möchte ihn im Gegenteil darauf vorbereiten. Und ich überlege, ob ich ihm einer Grundschule, die das Kind nicht als Individuum, sondern als Leistungserbringer begreift, gerecht werde.


    Von daher- bittebitte nicht böse sein- ich brauche keine VORURTEILE bezüglich einer WD- Schule, von denen habe ich selber genug. Ich möchte Erfahrungen, wenn es möglich ist. danke, Ihr Lieben, alles sehr interessant, bis jetzt. :-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Wenn ich eure Beiträge so lese, blutet mein Grundschul-Lehrerinnen-Herz (das übrigens gerade FERIEN!!!!! hat).
    Im Studium habe ich an vielen alternativen Schulformen hospitiert, auch an einer Waldorfschule in Frankfurt 3 Wochen. Ich war entsetzt, wie ideologisiert dort unterrichtet wird. Das muss man halt wissen, dass die Antroposophie Steiners eine eigene Weltanschauung ist und nach dieser wird unterrichtet. Und ich denke, dass man diese gelesen haben sollte. Mein Mann ist Physiklehrer am Gymnasium und bekam einen ehem. Waldorfschüler, der seine Hefte rausgeschmuggelt hatte. Die durften nämlich ihre Arbeiten nich mitnehmen, sondern alles sollte in der Schule bleiben. Da wurden einfach falsche Dinge in Geographie, Chemie und Physik gelehrt, weil Steiner das so vorsieht, das hatte aber mit Wissenschaft nichts zu tun.
    Es sind Privatschulen, d.h. ein Schulgeld ist fällig, und die Lehrer müssen keine Lehrerausbildung haben. Erst seit 2009 gibt es einen Bacchelor Studiengang. Schulträger ist meistens ein Verein, d.h. leiten können Eltern oder Lehrer oder ein Sponsor. Das heißt auch, dass sich die einzelnen Waldorfschulen sehr voneinander unterscheiden. Vielleicht ist das jetzt anders, mein Studium ist jetzt ja auch 17 Jahre her.
    Der Tag begann damit, dass die Kinder vor einer Art Altar standen und ihren Wochenspruch aufsagen mussten. Der war sehr persönlich und ihnen wurden quasi ihre Fehler vor Augen geführt. Grauenvoll!
    Ich habe Mathematikunterricht gesehen, in denen ganze Schulklassen im Gleichschritt durch den Hof marschiert sind und das Einmaleins heruntergebetet haben. Das hatte mit individuellem Unterricht nicht viel gemein. Überhaupt hatten die Pädagogen eine sehr festgefügte und sture Haltung und waren wenig offen. Ich halte von den Waldorf-Schulen gar nichts.


    Anders in der Montessori-Schule. Ich arbeite auch an einer Schule, die nach Montessori-Prinzip arbeitet. Wir schulen mit 5 ein, auch mitten im Jahr, früher oder später, jedes Kind arbeitet individuell nach eigenem Plan, wird als Persönlichkeit gesehen und am eigenen Lernfortschritt gemessen. Wir sind eine normale staatliche Schule mit festem Einzugsgebiet und nehmen die Kinder so wie sie sind. Das ist auch vom Gesetzgeber so vorgeschrieben. In vielen Ländern steht das in der Grundschulordnung so drin.
    Das mit den Linkshändern ist absoluter Quatsch. Ich habe schon an verschiedenen Schulen gearbeitet, alle kennen Linkshänder-Scheren, L.-Füller und niemand erzieht heute noch Linkshänder um. Warum auch?
    Meine eigenen Kinder ebsuchen auch eine staatliche Schule, eine Schwerpunktschule, d.h. beeinträchtigte und Kinder ohne Beeinträchtigung werden gemeinsam unterrichtet. Erst in Klasse 4 gibt es Noten. Mehrmals im Jahr finden Lehrer-Eltern-Schüler-Gespräche statt, d.h. ich weiß als Mutter ganz genau, was mein Kind kann und was nicht. Heute kamen beide mit ihrem Zeugnis nach Hause, stolz wie Oskar. Beim Lesen habe ich gedacht: "Ja genau, das ist mein Kind!"
    Liebes rienchen, das ist nur meine persönliche Meinung. Ich wünsche euch viele gute Gedanken bei der Entscheidung. Wichtig ist, dass ihr als Eltern hinter eurem Kind steht und zu eurer Entscheidung.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • rienchen


    hattest Du beim Kinderarzt erwähnt, daß Du Deinen Sohn in eine Waldorfschule schicken möchtest? Das könnte nämlich seine befremdliche Aussage bezüglich der Linkshändigkeit erklären.
    Tatasächlich wurde in Waldorfschulen bis vor wenigen Jahren meist noch 'umerzogen', von links auf rechts. Mit der linken Hand zu schreiben widerspricht dem der Waldorf-Pädagogik zugrundeliegenden Menschenbild.
    Inzwischen hat sich das aber ein wenig geändert. Es gibt jetzt offenbar auch Waldorfschulen, in denen nicht mehr umerzogen wird.
    Ich würde vor Ort, in der Schule direkt danach fragen.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Erstmal vorneweg:
    Linkshänder sein ist natürlich nicht schlimm, der Kinderarzt meinte es eher in die Richtung, dass es eben best. Anforderungen gibt, die erfüllt werden müssen und es wird nicht unbedingt Rücksicht auf jeden Einzelnen genommen. Wenn ich mich an meine Grundschulzeit erinnere..da war auch ein Linkshänder, der ist zurückgestuft worden. Und nein, Waldorfmässig habe ich dem Arzt nichts gesagt, er ist ein Allopath, wie er im Buche steht. :lache Wie gesagt, ich lasse mir den Gedanken ja nur durch den Kopf gehen, magali. Eine Entscheidung liegt noch nicht mal nahe.
    Nee, bei Waldorf ( zumindest bei uns) wird das Linkshändersein eher unterstützt, als abgelehnt. Ich werde ihm seine linksaffine Art nicht irgendwie abgewöhnen, auf gar keinen Fall. Er ist auch auf zack, eben nur sehr verträumt etc. Das würde jetzt aber auch zu weit führen. Bei meiner Tochter beispielsweise würde ich mir überhaupt keine Gedanken machen, die geht auf die normale Schule und gut ist. Sie fällt nicht durchs Raster.


    Was Du schreibst, regenfisch, ist auf jeden fall sehr erschreckend, aber es erinnert mich ganz stark an die Vorurteile, die ich schon als Jugendliche (und "Erwachsene" :grin) hatte, ohne jemals eine solche Schule von innen gesehen zu haben. Das soll nicht heißen, dass ich Dir nicht glaube, aber mein Vater kommt auch immer mit solchen Geschichten.(ohne eine Schule zu kennen) er findet es schon furchtbar, dass die Kinder in so einer Kita sind. (ohne sie je gesehen zu haben) Dabei finde ich, dass diese Kita so ist, wie mein Kindergarten früher. Die Kinder spielen dort einfach, sie werden nicht- wie in anderen Kitas- mit dubiosem Wissen, Musikkursen, Entspannungsübungen etc vollgepumpt, sondern sie spielen einfach und entwickeln ungeheure Phantasie. Es sind Kinder, und so behandelt man sie dort einfach. Sie backen, bauen, schnitzen usw. gehen bei jedem Wetter raus etc. Sie werden einfach praktisch erzogen, schon zweijährige bekommen da ein echtes Messer in die Hand zum Gemüseschneiden. Sie haben zwar einen strukturierten Tagesablauf, aber da gibt es keinen "Schrein" oder sowas. In der Schule, die sehr offen ist, die man einsehen kann, etc. übrigens auch nicht.
    Klar, manche Sachen wie Eurythmie und sowas muten erstmal komisch an, aber das tun (in meinen Augen) besonders kirchliche Einrichtungen auch. Und die marschieren auch nicht rum. Was mir gefällt, ist, dass die größeren Kinder für die kleineren das Mittagessen kochen, sie unter ihre Fittiche nehmen und sie später in die Alltagsabläufe integrieren. Das scheint mir viel lebensechter, als stupides Pauken. Ich zB war an einem naturwissenschafl. Gymnasium (mit Informatik und Altgriechisch- Lks, Kunst oder Musik wurde nicht angeboten) und habe mich bis zur 12 mit schlechten Noten durchgeschlagen, weil es einfach die falsche Schule für mich war. Ich war nicht dumm, nur unglaublich unglücklich.


    Davon abgesehn hört unser Erziehhungsauftrag ja nicht auf, wenn die Kinder zur Schule gehen. Ich glaube, vieles liegt auch an uns, nicht an den Lehrern alleine.


    Danke für Eure ganzen Beiträge (besonders Juli, Kalliopi und Juliane), immer her damit! Ich lese aufmerksam mit, kann aber nicht auf alles antworten. :-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Du kannst davon ausgehen, rienchen, dass den Erziehungsauftrag immer die Eltern mittragen, egal welche Schule das Kind besucht. Und das ist in meinen Augen auch gut so, ich möchte es nicht anders.
    Zum eig. Thema kann ich nicht viel beisteuern, ich kenne keine Waldorfschule und auch keine Kinder, die dort hingehen.
    Klar ist einfach, dass die Schule zum Kind passen muß und von daher finde ich es gut, dass Ihr Euch schon eine zeitlang vorher Gedanken darum macht.
    Unsere beiden gehen auch auf unterschiedliche weiterführende Schulen, weil sie ganz unterschiedlich sind und ich bin davon überzeugt, wir haben die richtige Entscheidung getroffen.

  • Also ich weiß nicht was ihr alle habt. Mir haben die zwei Jahre dort gut getan und klar ist es eine Privatschule aber ich bin Selbstbewußter geworden in der Realschule wurde ich für dumm hingestellt und ausser Physik und Chemie hat es mir immer Spaß gemacht. Wenn es nicht die Differenzen mit der Tutorin gegeben hätte wäre ich garantiert bis zum Ende geblieben.
    Und schaut mal wer alles auf einer war. Selbst der Sänger Ben war auf der Waldorfschule, dann Heiner Lauterbach und die Ochsenknecht Kinder. Es ist einfach Individueller.
    Bis zur 8. waren alle in einer Klasse und danach wurden wir getrennt wer eher nur die Hauptschule schafft und wer das Abi schaffen kann. Aber verstanden haben wir uns alle. Auch das man die Gartenarbeit lernt finde ich so schlecht nicht oder das Handarbeiten. Welches Grundschulkind lernt noch stricken, ist ja egal wie es aussieht aber sie lernen auch noch was anderes wie PC und stures Lernen.
    Und die Kinder werden heute garantiert nicht mehr Weltfremd erzogen, wir haben in der Verwandtschaft eine Lehrerin und die Tochter unterscheidet sich nicht von anderen in ihrem Alter.
    Aber ihr habt mich drauf gebracht, das ich nun endlich mal eine Biografie von Steiner lesen will. Habe seit Februar hier einen Bericht über Steiner und seine Schulen liegen hat sich sehr interessant gelesen.

  • Zitat

    Original von Juliane
    Und schaut mal wer alles auf einer war. Selbst der Sänger Ben war auf der Waldorfschule, dann Heiner Lauterbach und die Ochsenknecht Kinder.


    Nix für ungut... aber das ist nun echt keine gute Werbung für Waldorfschulen. Heiner Lauterbach geht ja noch... aber die anderen finde ich echt bescheuert (im Sinne von: sehr unsympathisch und komisch). :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Naja, es ist ja nicht so, dass in "normalen" Grundschulen nur "stur" gelernt wird. Unsere waren auch in einer staatlichen Grundschule. Es gab Gartenprojekte, da haben die Kinder sich gruppenweise um den Schulgarten kümmern müssen. Nordic Walking-Projekte, damit sie auch alternative Sportarten kennenlernen. Stricken und nähen mußten sie auch lernen ( sehr zum Leidwesen unserer Jungs :grin). Wir haben getöpfert ( ja ich war dabei), Plätzchen gebacken, die Kinder mußten gruppenweise verschiedene Länder erarbeiten und zusammen darüber referieren. Ja und gelernt wurde auch noch. Es gibt also nicht nur Vorurteile über die Waldorfschule hier ;-)

  • Zitat

    daß Waldorfschüler generell im Berufsleben schlechtere Chancen haben. Ihnen wird unterstellt schlechter mit Autorität umgehen zu können, schwieriger im täglichen Umgang zu sein, mit Leistungsdruck nicht umgehen zu können und eben Leistungsdefizite zu haben


    Ich habe mal gelesen, dass Menschen die eine Waldorfschule besucht haben, oft in Führungspositionen arbeiten, weil sie u.a. gute soziale Kompetenzen besitzen.


    Zitat

    Warum den Kleinen 6jährigen den Spaß am Lernen und Leben nehmen, nur damit sie gute Noten schreiben? Es ist doch wichtig, dass die Kinder aus Spaß lernen


    Ja - so sehe ich das auch. Bei den beiden Schulformen funktioniert das einfach gut.

  • Jetzt hab ich gerade erst den Beitrag von Regenfisch gelesen. Also ich weiß ja nicht....


    Mit "Altar" meinst du sicher den Jahreszeitentisch!? Das ist etwas, was ich sehr schön finde und weil meine Tochter es ebenso mag, haben wir sowas nun auch daheim. Den Kindern macht das richtig Spass den der Jahreszeit und den Festen entsprechend zu gestalten und so ein tieferes Bewußtsein dafür zu bekommen.


    Ich weiß auch nicht, was für eine Schule das war. Bei uns wird sicher nichts falsches gelehrt. Vielleicht kam dir damals vor fast 20 Jahren alles einfach nur komisch vor, weil es anders und neu war. Vielleicht gibt es auch einzelne Lehrer, die sehr idiologisch lehren, aber eigentlich ist es nicht so.


    Hier in Schweden ist es so, dass für keine Schule Schulgeld erhoben wird. Und die Lehrer sind auch Lehrer. Ich denke, dass es wirklich auf die Schule ankommt. Es gibt sicher auch negative Beispiele - wie bei allem.


    Als ich mich intensiv mit der Schulwahl befasst hatte, bin ich auf so wahnsinnig viele negative Kritiken gestoßen. Da ich bis vor einigen Jahren überhaupt noch keinen Kontakt mit Anthroposophie/ Waldorf und dergleichen hatte, bin ich auch ziemlich neutral an das Ganze herangegangen. Oft hatte ich den Eindruck, dass die Menschen, die schlechte Meinungen über Waldorfschulen/ -Schüler verbreiten, eigentlich kaum wirklich Ahnung hatten. Nie das Gesamte betrachten, sich nicht wirklich damit beschäftigt haben oder so wie ich, keine Schulen und Schüler kennen, die dort sind.

  • Ich habe eben nochmal den Praktikumsbericht nachgelesen. Immer hin waren wir 3 Wochen dort an der Schule und haben es so erlebt.
    Es war kein Jahreszeitentisch (den habe ich auch in meiner Klasse), sondern ein aus Stein gemauertes Gebilde, auf dem Stand ein Epochenspruch und vor diesem "Tisch" mussten auch die Kinder ihre Sprüche aufsagen. Ich finde das sehr fragwürdig, denn jedes Kind ist ein Individuum und ändert sich ständig, es lässt sich doch nicht in einen Spruch pressen. Wir makaber ist das denn, dass Kinder sich ihre Fehler vorsagen müssen. Dieser Spruch steht übrigens auch auf den Zeugnissen der Schüler. Davon habe ich schon einige gelesen, denn es kommen immer wieder Kinder von einer Waldorfschule in unsere.
    Wir durften nur zu einem Lehrer (der keiner war), nicht frei herumlaufen. Das fanden wir sehr merkwürdig.
    In unserer Schule sind die Türen offen. Gäste und Eltern sind jederzeit willkommen. Wir stehen hinter unserer Arbeit und haben nichts zu verstecken.
    Ich wollte eigentlich auch nur darauf aufmerksam machen, dass es auch gute staatliche Schulen gibt, wie es sicher auch gute Waldorfschulen gibt.
    Ich kann nur von dem berichten, was ich gesehen habe.
    Ich würde mich vorher über die Steinersche Lehre informieren. Ich kann diese "Philosophie" nicht unterschreiben und würde nicht wollen, dass meine Kinder nach dieser Ideologie unterrichtet werden.


    Edit: Es gab im SWR eine Dokumentation "Wie gut sind Waldorfschulen".
    waldorf

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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  • Kalliope
    Dummerweise startet man ins Berufsleben eben nicht als Führungskraft... :grin


    Rienchen
    Wenn du nur positive Erfahrungen lesen willst, dann hättest du das in deinem Eingangsposting erwähnen sollen.
    Und wenn man sich, wie du offensichtlich bereits eine Meinung gebildet hat, dann fällt es natürlich leicht, die gemachten Erfahrungen anderer als Vorurteile abzutun, da sie nicht in das eigene Konzept passen.


    Ich klinke mich damit aus... viel Spaß beim Namen tanzen... :lache

  • rienchen
    Das hat mit Zicken nichts zu tun, sondern mit sinnvoller Zeitnutzung.
    Wieso soll ich jemandem erklären, warum ich die Waldorfschule als ein nicht tragbares Schulmodell ansehe, wenn dieser Jemand so deutlich äußert, daß er keine negativen Seiten sehen will und in der Waldorfschule bei ihm in der Nähe alles total suuuuuuupa ist.
    Das ist für mich Zeitverschwendung, im Grunde hast du dich doch schon entschieden, also warum diese Diskussion?

  • Wie eine Waldorf-Schule ausgerichtet ist, bestimmt sich nach dem jeweiligen Trägerverein. In Hamburg gibt es meines Wissens sieben oder acht Waldorfschulen, die alle staatlich genehmigt und anerkannt sind, die sich aber im Hinblick auf Unterrichtsgestaltung und Unterrichtsphilosophie unterscheiden.


    Finanziert werden diese Schulen zum einen aus den Beiträgen der Eltern und zum anderen zu 90 Prozent aus öffentlichen Mitteln im Rahmen der Privatschulfinanzierung nach dem Hamburger Privatschulgesetz. In diesem Zusammenhang sei der Hinweis erlaubt, dass man an einer staatlich anerkannten Privatschule seiner Schulfplicht nachkommen kann. Waldorf-Schulen sind Ersatzschulen im Sinne des Gesetzes.


    Vieles was über die Waldorf-Schulen kolportiert wird, besteht aus einem Sammelsurium an Vorurteilen, Gerüchten und Nicht-Selbsterlebtem. Was allerdings immer sehr zu denken geben sollte ist, das ist das philosophische Denken des Rudolf Steiner - seines Zeichens ein philosophischer Wirrkopf. So trugen beispielsweise seiner Ansicht nach die Juden, Freimaurer und anderes lichtscheues Gesindel Schuld am Ausbruch des ersten Weltkriegs. Steiner war Esoteriker und dem Okkulten sehr zugewandt.
    Zudem war Steiner aus ausgewiesener Rassist. Hier sei nur einmal an seine "Hautfarbentheorie" erinnert:


    Weiße Rasse - Denkleben
    Schwarze Rasse - Triebleben
    Gelbe Rasse - Gefühlsleben


    Man sieht, Steiner war einer der ganz großen Spinner seiner Zeit.


    Die von ihm begründete Waldorf-Pädagogik hat sich aber im Laufe der Zeit verändert und wurde immer wieder dem Zeitgeist und den Erfordernissen der schulischen Rechtsgrundlagen angepasst.


    Viele Menschen - die es sich leisten können - schicken ihre Kinder auf Waldorf-Schulen. Bevor man seine Kinder aber dort einschult, empfiehlt es sich umfangreich zu hospitieren. :wave


    Edit: In Hamburg bestehen mehr Schülerinnen und Schüler das Abitur an Waldorf-Schulen als an staatlichen Gymnasien, wobei man wissen muss, dass auch an den Waldorf-Schulen dieselben Examensaufgaben gestellt werden wie an den staatlichen Gymnasien. Die Aufgaben kommen zentral von der Behörde für Schule und Berufsbildung.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

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  • Nein, Babyjane, Du irrst Dich, ich habe mich nicht entschieden, ich versuche, Erfahrungen zu sammeln.
    Es ist sehr interessant, Berichte von Leuten zu lesen, die auf einer solchen Schule waren, oder deren Kinder dort hingehen. "Geschichten" von irgendwelchen Kindern, die im Reitstall mit einem waren und irgendwie komisch waren und schlechter rechnen konnten, kenne ich selber zur Genüge. (nebenbei- ich glaube, ich konnte auch immer schlechter rechnen, als alle meine Freunde) Die Diskussion bezüglich "Führungsposition" etc ist auch müssig. Oder ist etwa jeder, der auf dem Gymnasium war, erfolgreicher, als jemand von einer Gesamt- Waldorf- Haupt- Realschule? In meinem Bekanntenkreis gibt es einen Piloten, einen Architekten und einen Arzt an der Bundesärtzekammer, die auf einer Waldorfschule waren und glücklich damit waren. Für einen anderen war es die Hölle und er ist regelrecht traumatisiert davon. Vielleicht wird er auch Schreiner, Metzger oder Pornostar. Und wird dabei glücklich. Auch ok. :grin


    Nochmal- darum geht es mir nicht. Es schwebt mir im Kopf herum, da ich finde, dass sich unsere Gesellschaft in den letzten Jahre dahingehend verschoben hat, dass Kinder bereits in den Kindergärten wie kleine Professoren behandelt werden, anstatt sie einfach Kind sein zu lassen. Vor einem Jahr habe ich selber noch gesagt: WALDORFSCHULE????? :pille Nie und nimmer? Jetzt sehe ich aber die Entwicklung meines Sohnes und mache mir eben Gedanken, ob es für ihn nicht grade genau das Richtige wäre. (wie gesagt, Gedanken!! Ich, bzw WIR sind meilenweit von einer Entscheidung entfernt) Für meine Tochter wäre es zB überhaupt nicht das Richtige.


    Es gibt bei Waldorf Dinge, die, wenn sie Hardcore- mässig betrieben werden, total beknackt sind. Andere hingegen machen wirklich Sinn, wie ich durch die Zeit in der Kita erfahren habe. Einige Sachen habe ich intuitiv immer schon unterbewusst gatan, was mich sehr verblüfft hat. Ich kann nur SUBJEKTIV sagen, dass es hier das Problem der Segregatin, wie in Chorweiler, eben nicht gibt.


    Also- bitte glaub mir doch einfach. Ich bin weder anthroposohisch angehaucht, noch habe ich sonst eine Affinität zu Steiner. Ich berichte von meiner Erfahrung in der Kita, die manche Vorurteile in Nichts aufgelöst hat und ich freue mich darüber, dass zB Juli, regenfisch oder Calliopi, die voll mit drin hängen, mir was schreiben.


    Das ist alles. :grin


    Edit: vielen Dank, Voltaire! Ja, hospitieren werde ich dort auf jeden Fall, an der staatlichen Schule, die mir auch sehr gut gefällt, ebenfalls. :-)

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    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Habt Ihr die Entscheidung über den Einschulungstermin schon getroffen - oder musst Ihr Termin und Schulwahl noch entscheiden? Uns hat bei der Entscheidung über den Zeitpunkt der Einschulung am stärksten ein Test-Termin bei der Lehrerin geholfen, die die Kinder später unterrichten sollte. Ihre Einschätzung war sehr viel bodenständiger als das, was andere so erzählen.

  • @ Rienchen
    Es kommt selten vor, daß mir keine Antwort einfällt.
    Jetzt grade ist das fast der Fall, ich schmunzele hier munter vor mich hin....


    Ich finde es immer wieder lustig, wie du Diskussionteilnehmern, die nicht deiner Meinung sind, das Recht an der Teilnahme der Diskussion, die Kompetenz oder die Richtigkeit der subjektiv gemachten Erfahrungen absprichst und dann gleichzeitig einforderst, daß man dir glauben soll und daß du vielschichtige Meinungen hören willst....


    Das ergibt für mich keinen Sinn...
    Muß es aber auch nicht.


    Ich habe allerdings noch was positives anzumerken, ich habe noch nie wen festgenommen, der als Kind auf einer Waldorfschule war, rein subjektiv ist meine Wahrnehmung also die, daß Waldorfschüler seltener kriminell werden... :rofl

  • Huhu, Buchdoktor.


    Nein, haben wir noch nicht. Ich warte erst noch die nächste U- Untersuchung ab, die ist im August. Mein Sohn ist ja erst fünf. Ich denke, mein Gefühl wird sich bestätigen, dass er nächstes Jahr noch nicht so weit ist. Dann kann man ihn zurückstellen lassen, was aber nicht gern gesehen wird. (Meine Freundin musste letztes Jahr dreimal bei der Schulärztin antanzen). Naja, wird sich alles zeigen, ich gehe es mal locker an. :-)


    Edit: Babyjane: hast Du eigentlich Schilddrüsenprobleme, oder so? Überfunktion? :grin

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    Grüße, Das Rienchen ;-)

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