Asylon - Thomas Elbel

  • Inhalt:

    Zitat

    Asylon ist die letzte Stadt der Erde. Das einzige Bollwerk der Zivilisation, umgeben von endloser Wüste und hungrigen Heerscharen. Das jedenfalls denken ihre Bewohner. Torn ist Mitglied einer Spezialeinheit, die das Gleichgewicht zwischen den herrschenden Clans wahrt. Als dunkle Mächte seine Familie und sein Leben zu vernichten drohen, sieht er sich gezwungen, Asylons tödliche Außengrenze zu durchbrechen. Doch das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt, wird alles infrage stellen, woran Torn je geglaubt hat.


    Piper



    Meine Meinung:
    3492267920Schon die Covergestaltung ist futuristisch und strahlt etwas Düsteres aus. Der Hintergrund ist in verschiedenen Grautönen gehalten. In der unteren Hälfte ist ein Zeichen zu sehen. Darüber steht in Großbuchstaben und Rot gehalten der Titel. Etwas kleiner ist der Autorenname am oberen Rand zu sehen. Der Titel sowie das Zeichen sind herausgeprägt, was ich beim drüber streichen mit der Hand spüre.


    Asylon – die letzte zivilisierte Stadt auf Erden. So heißt es bei den Einwohnern, da sich niemand an eine Zeit vor einer großen Katastrophe erinnern kann.
    In dieser Siedlung lebt Tron und er ist ein Levler: Er sorgt mit seinen Kameraden für ein Gleichgewicht zwischen den Clans der verschiedensten Mafias und dem Rest der Einwohner. Die Levler erledigen für die Polizei sozusagen die Drecksarbeit und sind beim Volk gefürchtet.
    In einem Moment war noch alles gut. Torn und seine Frau erwarten ein Baby und er ist das Oberhaupt einer Spezialeinheit. Doch im nächsten Moment steht er vor den Scherben seines Lebens. Seiner Frau geht es immer schlechter und plötzlich ist ein wichtiges Mitglied eines Clans tot und Tron soll ihn erschossen haben. Dadurch verliert er seinen Job, dementsprechend den Status bei seinen Mitmenschen und er gilt nun für alle Clans als vogelfrei, zum Abschuss bereit. Und das ist erst die Spitze des Eisberges, der Torn nach unten zieht ...


    Parallel geht es um Saïna, eine junge Frau die eigentlich einen guten Job im Krankenhaus als Hausmeisterin hat. Als ihre Freundin spurlos verschwindet und ihr ihre Tochter hinterlässt, macht sie sich auf die Suche nach dem Grund ihres Verschwindens. Dabei trifft sie auf Tron. Schnell merken beide, dass jeder von ihnen in einem sinkenden Boot sitzt und nur gemeinsam könnten sie etwas dagegen unternehmen und vorwärts kommen.


    Mit Asylon erschuf Thomas Elbel eine Welt, die unserer nicht unähnlich ist. Nur gibt es nichts in Hülle und Fülle. Es herrscht das Gesetz des Stärkeren und nur wer sich zu unterordnen weiß, überlebt auf Dauer. Und doch scheint es Hoffnung zu geben, außerhalb der Grenzen von Asylon, oder ist es nur ein Trugbild?


    Es ist ein rasanter Roman, in dem es keine Sekunde lang Stillstand für die Protagonisten gab. Kaum war ein Erlebnis vorbei, wartete das nächste Abenteuer.
    Die Spannung, die nicht lange auf sich warten lässt, baute sich erst langsam auf und gewann dann an Geschwindigkeit. Aber mit umso mehr Wucht erfasste sie mich bei den dramatischen Szenen, die durch den Wechsel der Protagonisten mit den dazugehörigen Cliffhangern kamen. Phänomenal!
    Und so musste ich immer weiterlesen, um zu erfahren, was als nächstes passiert und wie Torn oder Saïna sich aus der nächsten Situation befreien.


    Die Idee mit dieser Stadt fand ich genial, denn von so etwas habe ich bis jetzt noch nicht gelesen. Dieser Ort ist so aufgebaut, dass die meisten Straßen und Gebiete übereinander gebaut dargestellt werden. Asylon wirkte wie eine düstere Konstruktion, da an den meisten Flächen die Sonne fehlt. Nur die obersten Clanchefs und einzelne wichtige Persönlichkeiten haben das Recht oben im Licht zu leben.
    Wie der Autor diese verwinkelte Stadt beschrieb, war sehr realistisch. Ich konnte mir die Gänge, Schächte und Verzweigungen bildhaft vorstellen, als wäre ich selbst vor Ort. Gleichzeitig hatte ich immer wieder fast eine Gänsehaut, wenn die Protagonisten in den finsteren Gängen und Straßen unterwegs waren, in denen alles Mögliche auf sie lauerte ...


    Während des Lesens fuhren meine Emotionen ständig Achterbahn. Ich freute mich, wenn etwas gelang und bangte mit Saïna und Tron, wenn es wieder ein unüberwindbares Hindernis gab, das sie zu verschlingen drohte.
    Thomas Elbel hat einen sehr guten Roman geschrieben, der mich von Anfang an begeisterte und mich mit einem lauten "WOW" zurückließ. Einfach Wahnsinn!


    Zum Schluss noch Allgemeines zum Buch:
    Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Die Kapitel sind sehr lang, aber durch viele Abschnitte etwas aufgelockert.
    Dank der spannenden Cliffhanger ließ sich das Buch in einem Zug durchlesen.
    Die einzelnen Figuren, aber natürlich besonders die Protagonisten, wurden gut beschrieben.
    Am Ende hat Thomas Elbel in einem Nachwort bei den Danksagungen noch in kurzen Zügen erklärt, wie er dazu kam, diesen Roman zu verfassen.
    Für mich ist sein Werk übrigens ein Bestseller und mein Highlight für Oktober 2011!


    Mehr zum Autor und seinem phänomenalen Werk unter http://www.thomaselbel.de
    Ich würde mich freuen, in naher Zukunft mehr aus Thomas Elbels Feder zu lesen.


    © Tikvas Schmökertruhe 12.10.2011

  • Piper Verlag 2011, 441 S.


    Über den Inhalt:
    Asylon ist die letzte Stadt der Erde. Das einzige Bollwerk der Zivilisation, umgeben von endloser Wüste und hungrigen Heerscharen. Das jedenfalls denken ihre Bewohner. Torn ist Mitglied einer Spezialeinheit, die das Gleichgewicht zwischen den herrschenden Clans wahrt. Als dunkle Mächte seine Familie und sein Leben zu vernichten drohen, sieht er sich gezwungen, Asylons tödliche Außengrenze zu durchbrechen. Doch das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt, wird alles infrage stellen, woran Torn je geglaubt hat.


    Über den Autor:
    Thomas Elbel, geboren 1968, aufgewachsen in Hildesheim, studierte Jura in Göttingen und Atlanta/USA. Heute lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Siamkatern in Berlin, wo er sich auch promoviert und in den vergangenen zehn Jahren in verschiedenen juristischen Berufen gearbeitet hat, bis er im Jahre 2011 eine Berufung auf eine Fachhochschulprofessur erhielt.
    Weiteres zum Autor: www.asylon.de


    Meine Meinung:
    Nach einer Klimakatastrophe ist Asylon die letzte bewohnbare Stadt der Erde, von der rauen Außenwelt abgeschirmt durch eine unüberwindbare Todeszone. Das Leben in der Stadt wird von gewaltbereiten Clans beherrscht. Um das Gleichgewicht zwischen den verfeindeten Gruppen zu erhalten, gibt es die sogenannten Leveller, die dafür sorgen, dass keiner der Clans die Oberhand gewinnt. Torn ist ein Leveller und sein Leben gerät an dem Tag aus den Fugen, an dem er und sein Kollege Scooter eine Tote innerhalb des Todesstreifens finden und seine Ehefrau Yvette im Krankenhaus eine Fehlgeburt erleidet.


    Asylon ist der gelungene Schauplatz, den man sich in einer „postapokalyptischen Dystopie“ wünscht, düster und monströs, bewohnt von gewalttätigen Menschen, es regiert das Gesetz des Stärkeren. Allerdings wirkt sie auch wie eine Kulisse, geschaffen nur für den jeweiligen Moment der Handlung. Man weiß nicht, was hinter der nächsten Ecke passiert oder hinter der Nachbarstür lauert.


    Schnell baut sich eine spannungsgeladene, düstere Atmosphäre auf. Es gibt eine Menge vielversprechender Ansätze, doch leider wird die anfängliche Qualität nicht aufrecht gehalten. Während sich die Dystopie allmählich zum Thriller wandelt, werden die Szenen immer häufiger stakkatoartig aneinandergesetzt. Das lässt der Handlung keinen Raum, sich zu entwickeln. Zum Ende hin fällt der Spannungsbogen ab, hier gibt es ein wirres Hin- und Herspringen zwischen den verschiedenen Schauplätzen, das wirkte auf mich überkonstruiert, hektisch und unausgereift. Schade, denn eigentlich hat mir der Ausgang der Geschichte gut gefallen, auch wenn sie ganz am Ende ein wenig zu weichgespült daherkommt.

    „Asylon“ weckt Assoziationen an „Die Klapperschlange“, „Flucht ins 23. Jahrhundert“, „Dark City“ und einige andere Science Fiction Filme. Die Präsenz eines Kurt Russell alias Snake Plissken darf man bei Protagonist Torn allerdings nicht erwarten. Der Schwerpunkt des Romans liegt eindeutig auf den mitunter grausamen und brutalen Actionszenen und nicht auf der Ausgestaltung der Personen. Thomas Elbel arbeitet mit überschaubarem Personal, den Charakteren wurden ihre Rollen klar zugewiesen, dabei bleiben sie größtenteils oberflächlich. Bis zum Ende hin wurden die Protagonisten in meiner Phantasie nicht recht lebendig mit einer Ausnahme: die Figur des Scooter ist wirklich sehr gut gelungen.


    Gefreut habe ich mich, endlich mal wieder ein abgeschlossenes Werk gelesen zu haben, kein Cliffhanger am Ende, kein Warten auf eine Fortsetzung.


    Der flüssige Schreibstil hat mir gut gefallen, die kurzen Kapitel und schnellen Perspektivwechsel geben der Geschichte Tempo. Ein Debütroman mit einigem Unterhaltungswert, auch wenn mir Schwächen in der Charakterzeichnung, ein paar Logikfehler und eine zum Ende hin schwächer werdende Handlung aufgefallen sind.

  • Zum Inhalt:

    Asylon ist die letzte bewohnbare Stadt auf dieser Welt. Eine verheerende Klimakatastrophe soll alles Leben außerhalb ihrer Mauern unmöglich gemacht haben. Um die wenigen Überlebenden abzuhalten wurde zum Schutz von Asylon ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem in Form von Mauern und Mienenfelden errichtet.

    Torn ist Master-Leveller in Asylon und damit für das Gleichgewicht der dort herrschenden Clans verantwortlich. Als er eines Tages mit seinem Assistenten Scooter an die Außengrenze gerufen wird, findet er dort eine weibliche Leiche die scheinbar nicht nach Asylon rein sondern von dort weg wollte. Doch warum ging sie ein solches Risiko ein um ins Elend zu entfliehen?

    Als dann auch noch Torns Kind und anschließend seine Frau auf mysteriöse Weise verschwinden und er die geheimnisvolle Saina kennenlernt, begreift er, dass hier dunkle Mächte am Werk sind, die nach ihm greifen… Ist Asylon wirklich ein Zufluchtsort? Oder wartet hier der Tod? Torn und Saina sollen hier Dinge erfahren, die sie an ihrem Verstand zweifeln lassen…

    Meine Meinung:

    „Aslyon“ ist der Debutroman von Thomas Elbel. Es handelt sich hier um das erste dystopische Werk, was ich je gelesen habe.

    Ich habe das Buch mehr oder weniger an zwei Tagen verschlungen, weil mich Torns und Sainas Geschichte wirklich gefesselt hat. Da dieses Genre Neuland für mich war, ist mir der Einstieg auf den ersten Seiten ein wenig schwer gefallen. Doch nach wenigen Momenten war ich vollkommen in der Geschichte und musste einfach wissen wie es weiter geht.

    Das Buch spielt in der modernen Welt. Es soll eine Naturkatastrophe gegeben haben und deswegen wurden alle Überlebenden nach Asylon gebracht um dort weiter zu leben. Die Geschichte verläuft in zwei Haupthandlungssträngen die von Torn und Saina beschrieben werden. Es gibt auch noch wenige Nebenhandlungsstränge, die die Geschite beispielsweise aus der dunklen Seite von Asylon darstellen. Der Wechsel der Perspektiven gefällt mir sehr gut, da man so immer direkt am Geschehen ist und sich gleich in die Gefühle und Lage des Charakters hinein versetzen kann. Die Wechsel der Handlungsstränge geht flüssig in einander über, sodass man eine fortlaufende Geschichte lesen kann. Zum Schluss hin wechseln die Perspektiven recht häufig um so dem Leser das großartige Finale atemlos zu präsentieren.

    Die beiden Protagonisten sind mir von Anfang an symphatisch gewesen und man konnte sich in deren Lage direkt hinein versetzen. Während Torn einen verantwortungsvollen Job und Familie hat, ist Saina eine Hausmeisterin und Single. Sie sind also sehr gegensätzlich. Auch was den Charakter angeht sind beide von grundauf verschieden. Torn ist jemand, der vorher über einen möglichen Plan nachdenkt, während Saina sehr impulsiv handelt. Doch in Einem ähneln sich beide: Beide wollen die Menschen beschützen, die ihnen am Herzen liegen – egal was sie selber dafür opfern müssen.

    Ein Nebencharakter hat es mir besonders angetan: Scooter. Er ist der Assistent von Torn und ein wirklich knuffiges Kerlchen (das musste jetzt einfach mal erwähnt werden).

    Der Schluss der Geschichte gefällt mir besonders gut. Hier hat der Autor eine für mich sehr zufriedenstellende Lösung gefunden. Das Ende gibt klare Fakten wieder aber lässt auch Freiraum für Fantasie.

    Der Schreibstil des Autors hat mir wirklich sehr gut gefallen. Das Buch hat sich flüssig durchlesen lassen und es gab (außer den ersten 5 Seiten) keine Stelle die etwa langatmig oder zäh war. Die Geschichte und das Geheimnis um Asylon werden immer weiter enthüllt und erst kurz vor Ende wird das wahre Geheimnis aufgedeckt. Spannung pur mit wirklich symphatischen Charakteren.

    Ich persönlich würde mich freuen mehr vom Autor lesen zu dürfen!

    Bewertung:
    5/5 Sterne! Wirklich klasse!

  • Asylon ist die letzte Stadt, die nach einer Naturkatastrophe übrig geblieben ist. In ihr leben viele verschiedene Clans auf vielen Ebenen übereinander. Die Stadt ist so zugebaut, das in die unteren Ebenen nicht mal mehr Sonnenlicht eindringen kann. Umgeben ist Asylon von einer Todeszone, diese soll verhindern, dass man von außen eindringen kann.


    In dieser Stadt lebt unter anderem der Leveller Torn. Leveller sind für das Gleichgewicht zwischen den Clans zuständig und mehr oder weniger sind sie Killer, die das Recht haben Clanmitglieder umzubringen. Torns Frau Yvette liegt gerade im Krankenhaus. Sie steht mit ihrem ersten Kind kurz vor der Geburt. Als Torn wegen einer Fehlgeburt zu ihr gerufen wird, erzählt ihm Yvette eine wilde Geschichte von einer herbeigeführten Geburt und der Wegnahme ihres Kindes. Zunächst glaubt Torn ihr nicht und ist voll und ganz mit seiner eigenen Welt beschäftigt, die nach und nach auseinanderbricht.


    Die Geschichte ist eine Mischung aus Thriller und Endzeitdrama. Sie ist sehr gut aufgebaut und der Spannungsbogen wird die ganze Zeit über gehalten. Die Figuren sind sehr vielfältig, es gibt einige die einem gleich sympathisch sind und andere die absolute Ekelpakete sind. Alle Fragen die beim lesen aufkommen werden am Ende aufgeklärt. Das war ein ganz tolles Debüt und ich hoffe, noch viele Bücher von diesem Autor lesen zu können.

  • Rezension powered by Bookaddicted


    Kurzbeschreibung
    Asylon ist die letzte Stadt der Erde. Das einzige Bollwerk der Zivilisation, umgeben von endloser Wüste und hungrigen Heerscharen. Das jedenfalls denken ihre Bewohner. Torn ist Mitglied einer Spezialeinheit, die das Gleichgewicht zwischen den herrschenden Clans wahrt. Als dunkle Mächte seine Familie und sein Leben zu vernichten drohen, sieht er sich gezwungen, Asylons tödliche Außengrenze zu durchbrechen. Doch das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt, wird alles infrage stellen, woran Torn je geglaubt hat.


    Endzeit-Dystopien sind momentan in aller Munde und werden zu Hauf produziert. In den Massen der teilweise sehr vergleichbaren Geschichten gilt es nun, die Perlen herauszufischen. "Asylon" ist eine solche Perle. Mit nahezu meisterhafter Auf-den-Punkt-Schreibe gelingt es Elbel, den Leser von der ersten Seite an bis hin zur allerletzten zu fesseln und ihn dazu zubringen, in gespannter Erwartung die Seiten umzublättern. Dies überrascht umso mehr wenn man bedenkt, dass "Asylon" ein Debüt-Roman ist.


    Besonders stechen die absolut überzeugenden Dialoge heraus, die sich mal witzig, mal ironisch, oft aber auch düster und mysteriös, perfekt in die Geschichte einpassen. Durch überraschende Wendungen bis zum Schluss hat Elbel einen Spannungsbogen konstruiert, der besser eigentlich kaum sein könnte. Gleich im Prolog findet sich der Leser in einer Situation wieder, der er sich nicht mehr entziehen kann. So lässt der Autor eine Art "Verantwortung" des Lesenden gegenüber der handelnden Figur entstehen, die ihn zwingt weiterzulesen. Nach und nach werden fortan Geheimnisse preisgegeben und eins kommt zum anderen, ohne jedoch an auch nur einer einzigen Stelle eintönig zu werden. Auch der Schluss ist genau richtig geraten, weder zu schmalzig, noch unbefriedigend. Die nahezu völlige Abwesenheit einer Liebesgeschichte passt gut zu diesem Roman und wem Schnulz und Kitsch sowieso nicht liegen, hat einen weiteren Grund bei "Asylon" sofort zuzugreifen.


    Der einzige, allerdings winzige Kritikpunkt gilt der Tiefe der Figuren. Vor allem der Hauptprotagonist hätte ein wenig mehr Zuwendung seitens des Autors vertragen sowie einige weitere (Neben-)Charaktere der Geschichte. Dies ist jedoch fast als unbedeutend zu betrachten, wenn man vor allem die Spannung und den Grundgedanken dieser Dystopie zugrunde legt. An dieser Stelle noch eine Warnung an alle diejenigen, die das Buch noch lesen möchten: In der Danksagung befinden sich zahlreiche Spoiler, man sollte also um die Spannung aufrecht zu erhalten nicht vor Beendigung des Buches darin lesen.


    Zum Schluss bleibt zu sagen, dass jeder Fan von Dystopien und von Nicht-Liebesromanen - was auf eine Menge Personen zutreffen müsste - diesen Roman lesen sollte. Es bleibt abzuwarten, ob der zweite Titel von Thomas Elbel - wieder eine Dystopie, allerdings kein Nachfolger von "Asylon" und in sich abgeschlossen - wieder so mega-spannend und gut geschrieben daherkommen wird. Man kann es nur hoffen. Für mich persönlich steht jetzt schon fest, dass ich das nächste Buch von Thomas Elbel kaufen werde.


    5 von 5 Sternchen


    Rezension powered by Bookaddicted

  • Meine Meinung...


    Thomas Elbel ist mit 'Asylon‘ ein durchaus lesenswertes Romandebüt gelungen.
    Er zeichnet das düstere, wenn nicht gar erschreckende Bild einer Stadt nach einer verheerenden Katastrophe, und geht genauso auf den ein oder anderen tiefen menschlichen Abgrund ein.


    Schon der Einstieg zeigt, dass es nicht einfach nur ein dystopisches Werk ist, sondern weist auch deutlich in Richtung der kriminalistischen Elemente, die dieser Roman enthält. Die Geschichte von und um Torn und Saïna wird in einem schnellen Tempo, v.a. erzeugt durch die raschen Wechsel der Perspektiven und auch teils überraschenden Winkelzüge und Richtungswechsel, erzählt und macht ‚Asylon‘ so in meinen Augen zu einem Buch, dass man in einem Zug durchlesen kann (wenn nicht sogar muss).
    Es mag kein perfektes Buch sein, so gibt es den ein oder anderen interessanten Charakter, dem wohl eine tiefgründigere Beschreibung nicht schlecht getan hätte – aber bis jetzt habe ich noch kein perfektes Buch gelesen, und alles in allem tut dies auch der Tatsache keinen Abbruch, dass die Geschichte dadurch nicht gestört wird und insgesamt einfach rund ist. Man kann mit den Hauptcharakteren mitfühlen, lernt nicht nur noch viele andere Menschen kennen (von denen einige einem durchaus unsympathisch sein können, andere einem jedoch direkt ans Herz wachsen), sondern erlebt auch eine Welt, wie man sie selbst noch nicht gesehen hat.


    Kurz gesagt: 5/5 Sterne – und ich freue mich schon darauf, mehr von Thomas Elbel zu lesen.

    You want to make a man smile ...

    ... just blow up a car with a rocket.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Saphyrien ()

  • Thomas Elbel - Asylon


    Ich habe diesen Roman in Rahmen einer Leserunde hier im Forum gelesen. Es war für mich nicht der erste dystopische Roman.


    Mich interessieren (unter anderem) ferne Zeiten, kaputte Welten, in denen sich Menschen unter widrigen Umständen durch ihr Leben schlagen müssen. Das alles findet man in diesem Roman.
    Der Leser wird von Anfang an angeregt, sich seine eigenen Theorien zurecht zu legen, was es nun eigentlich mit dieser unwirtlichen, von Brutalität und dem Gesetz des Stärkeren beherrschten Stadt Asylon auf sich hat, was ihr Zweck ist, wie es zu ihrer Entstehung kam. Von der Stadt selbst wollte aber über einen langen Zeitraum in meinem Kopf kein Bild entstehen.


    Es treten zahlreiche Figuren auf, denen für sie persönlich schlimme Dinge passieren, die aber nicht aufgeben. Leider blieben die Figuren für mich beim Lesen blass. Diese fehlende Tiefe setzt sich bis zum Ende des Buches fort, obwohl die Geschichte eigentlich eine spannende ist.
    Als sehr angenehm empfand ich das Fehlen einer Liebesgeschichte, die nach meinem Geschmack auch nicht in diese Geschichte gepasst hätte.
    Wenn im gesamten Roman der Kampf um's nackte Überleben herrscht und der Roman kein Jugendbuch ist, dann muss er auch nicht "ein gutes Ende nehmen". So gesehen war mir persönlich der Schluss, in dem sich der Bogen, der den ganzen Roman über nicht an Spannung verloren hat, zu seinem Endpunkt neigt, fast noch ein wenig zu positiv.

    Der Roman ist in einer flüssigen, zu Handlung und Ort des Geschehens passenden Sprache geschrieben. Ein alles in allem gelungenes Debüt von Thomas Elbel.


    7 Punkte von mir

  • Danke für eure Rezis. Ich habe mit dem Buch geliebäugelt, aber dank eurer Erklärungen lasse ich jetzt die Finger davon.
    Das Wichtigste an einem Buch sind für mich nämlich gut funktionierende Protas mit Tiefe. Über deren Fehlen kann mich auch eine spannende Story nicht hinwegtrösten.

  • Zitat

    Original von Rosha
    Danke für eure Rezis. Ich habe mit dem Buch geliebäugelt, aber dank eurer Erklärungen lasse ich jetzt die Finger davon.
    ...


    Wen meinst du denn mit "eure"?
    Von den 6 Eulen, die vor mir rezensiert haben, geben 5 doch volle Punktzahl für das Buch.

  • Zitat

    Original von Clare


    Wen meinst du denn mit "eure"?
    Von den 6 Eulen, die vor mir rezensiert haben, geben 5 doch volle Punktzahl für das Buch.


    Okay, hier genauer:


    Zitat von JaneDoe: Bis zum Ende hin wurden die Protagonisten in meiner Phantasie nicht recht lebendig


    Zitat von zehn123: Die Figuren sind sehr vielfältig, es gibt einige die einem gleich sympathisch sind und andere die absolute Ekelpakete sind.


    Für mich ein Zeichen von "Schwarz-Weiß-Malerei" bei den Protas


    Zitat Angelcurse: Der einzige, allerdings winzige Kritikpunkt gilt der Tiefe der Figuren. Vor allem der Hauptprotagonist hätte ein wenig mehr Zuwendung seitens des Autors vertragen sowie einige weitere (Neben-)Charaktere der Geschichte.


    Zitat von Saphyrien: Es mag kein perfektes Buch sein, so gibt es den ein oder anderen interessanten Charakter, dem wohl eine tiefgründigere Beschreibung nicht schlecht getan hätte


    Zitat von Clare: Leider blieben die Figuren für mich beim Lesen blass.


    Liebe Clare,


    für einen Leser, dessen Gewichtung bei einem Buch vor allem auf Spannung und rasantem Plot liegt, ist Asylon bestimmt der richtige Roman. Ich mag zwar auch gerne spannende Geschichten, aber im Laufe der Jahre habe ich gemerkt, dass mir beim Lesen besonders die Protagonisten wichtig sind. Die müssen mich packen, um mir ein gelungenes Leseerlebnis zu bieten.


    Und genau bei fünf der sechs Eulen werden ausgerechnet schwache Protas angesprochen. Mein ganz persönlicher "Filter" hat das ausgesiebt. Ich hoffe, ich konnte mich verständlich erklären. :wave


    Herzliche Grüße, Rosha

  • Meine Meinung


    Mit "Asylon" ist Thomas Elbel ein wirklich guter Debütroman gelungen. Schon von der ersten Seite an, konnte mich dieser Roman fesseln.


    Die Geschichte und die Grundstimmung in Asylon gefielen mir von Anfang an. Ich war zwar ab und an überrascht über die kurzen Wege die die Protas gehen mussten um von A nach B zu gelangen, aber nach und nach gewann die Stadt an Gestalt.
    Auch das Leben innerhalb der Mauern wurde sehr gut beschrieben, an manchen Stellen sehr brutal, aber insgesamt passte es. Die Stadt wird von verschiedenen Clans beherrscht und um ein Gleichgewicht zu erhalten, gibt es die Leveller, die für mich vergleichbar mit Auftragskiller sind.


    Leider blieben die Protas für mich sehr flach und ich hätte mir zu dem ein oder anderen gerne mehr Hintergrundinfos gewünscht. Auch das Ende war für mich zu soft und ich hätte nach dem genialen Showdown, dieses fast schon rührende Ende nicht mehr gebraucht.


    Der Roman ist flüssig geschrieben, der Spannungsaufbau und das Erhalten der Spannung durch die raschen Szenenwechsel sehr gelungen.

  • Liebe Angelcurse, Saphyrien, Mone80 und Clare,


    vielen Dank für Eure schönen Rezensionen. Die von Angelcurse und (ich glaube) Mone80 habe ich ja auch schon auf Amazon gefunden. Auch dafür ganz herzlichen Dank. Wie man an diesem Thread sieht, haben die Rezensionen ja auch schon auf die eine oder andere Art geholfen, Entscheidungen zu treffen ;-)


    Die Leserunde mit Euch hat großen Spaß gemacht. Ich sitze seit gestern offiziell an meinem Zweitling. Da werden Eure vielen Anregungen und Ideen einfließen.


    Liebe Grüße, Thomas

  • Zitat

    Original von Thomas Elbel
    Wie man an diesem Thread sieht, haben die Rezensionen ja auch schon auf die eine oder andere Art geholfen, Entscheidungen zu treffen ;-)


    Hallo Thomas,


    schön, dass du Kritik nicht in den falschen Hals bekommst. Das ist souverän. Denn es recht zu machen jedermann, ist eine Kunst die keiner kann!


    In diesem Sinne wünsche ich dir weiterhin Ausdauer und gute Einfälle für dein Schreiben und wer weiß, vielleicht ködern mich die Protagonisten deines zweiten Buches. ;-)


    Herzliche Grüße,
    Rosha

  • Zitat

    Original von Nessi87
    Ein Nebencharakter hat es mir besonders angetan: Scooter. Er ist der Assistent von Torn und ein wirklich knuffiges Kerlchen (das musste jetzt einfach mal erwähnt werden).


    :write


    Charakterlich gesehen war Scooter für mich die große Überraschung des Buchs und im Vergleich zu Torn und den anderen Charakteren, die im Laufe der Geschichte eine mehr oder weniger große Rolle spielen, der interessanteste Typ.


    Leider galt das eben nicht für die anderen Charaktere und ich wurde mit ihnen nicht richtig warm, fand ansonsten nur die Ecken und Kanten an Sputano sehr interessant und so waren es dann eher die mittleren Teile des Buchs, die ich ratzfatz weggelesen habe und wo die Stimmung richtig auf mich übergriff. Andererseits spielten dort auch die Szenen, bei denen mir beim Lesen in Sachen Ekelfaktor dann doch fast übel wurde, sodass ich eigentlich immer hin und her gerissen war und mich nie auf ein Gefühl dabei besinnen konnte.


    Das Ende gefiel mir in seinem Tempo leider überhaupt nicht, ich fand den Schlusspunkt schlecht gewählt. Entweder nach dem Showdown enden mit dem offenen Ende, dass man sich dann selbst denken muss, was mit Torn weiter geschehen ist oder aber eben gerade über diesen Punkt hinausschreiben, der als Ende letztlich gewählt wurde, weil ich dann doch bitte ein ganzes Ende

    .


    Mit den ersten Seiten hatte ich auch so meine Probleme, alles war leicht zu lesen, aber die Stadt entstand einfach nicht so richtig vor meinem inneren Auge und erst nach und nach wurde es dann interessanter für mich.


    Leider war mir viel zu schnell am Anfang schon zu sehr angedeutet, wer da wirklich wer ist und was es wohl mit allem auf sich haben könnte.


    7 Punkte.